DE4143138A1 - Bauteil zum erzeugen der hochspannung in einem fernsehgeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Bauteil gemäß dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1.

In einem Fernsehgerät, insbesondere einem Fernsehempfänger, einem Monitor oder einem Projektionsgerät hat die Anode der Bildröhre eine Kapazität von etwa 3 nF. Diese Kapazität wirkt als Speicherkondensator für die Hochspannung, um bei länger andauerndem hohen Strahlstrom, also größeren weißen Bildstellen, ein unerwünschtes Absinken der Hochspannung zu verhindern. Es gibt indessen Bildröhren, z. B. Bildröhren mit kleinen Abmessungen oder für Projektionszwecke, bei denen die Kapazität der Anode nur Werte von 700-900 pF hat. Die­ se Kapazität ist als Speicherkapazität nicht mehr ausrei­ chend. Es kann dann bei größeren Weißstellen im Bild, also länger andauerndem erhöhten Strahlstrom zu einem unerwünsch­ ten Abfall der Hochspannung kommen, der auch durch eine gege­ benenfalls vorhandene Regelschaltung nicht mehr ausgeregelt werden kann. Es ist dann notwendig, an die Hochspannungsklem­ me zusätzlich einen Kondensator mit einem Wert von ca. 2-3 nF anzuschließen. Da dieser Kondensator zwischen der Hoch­ spannungsklemme und Erde liegt, muß er für die gesamte Hoch­ spannung von 32-35 kV bemessen sein. Ein Kondensator mit einer derartigen Spannungsfestigkeit läßt sich nur durch Ver­ gießen realisieren. Ohne Vergießen wird die Spannungsfestig­ keit nicht eingehalten, oder die Abmessungen des Kondensa­ tors werden für einen Fernsehempfänger untolerierbar hoch. Das Vergießen stellt jedoch einen zusätzlichen Aufwand dar. Dieser Aufwand besteht im wesentlichen in den Fertigungsko­ sten durch die notwendigen Geräte und die Fertigungszeiten. Diese sind insbesondere bedingt durch Vortrocknen der Teile, die Vorevakuierung, das Aufbereiten des Harzes, das Einfül­ len des Vergießmaterials und das Aushärten. Diese Zeiten be­ tragen in der Praxis etwa 4-8 Stunden. Auch wird das Ge­ wicht des Bauteils durch das Vergießen nennenswert erhöht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den beschriebenen hochspannungsfesten Kondensator so zu realisieren, daß bei Einhaltung der Hochspannungsfestigkeit und tolerierbarer Ab­ messungen ein Vergießen des Kondensators nicht erforderlich ist. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die geforderte Hochspannungsfestigkeit von ca. 35 kV mit handelsüblichen Kon­ densatoren vertretbarer Abmessungen von z. B. 45 mm Länge mit einer an sich geringeren Spannungsfestigkeit eingehalten werden kann, wenn zwei derartige Kondensatoren in durch eine Kammerwand getrennten Kammern eines Kunststoffkörpers neben­ einander liegen. Das beruht darauf, daß sich dann die gesam­ te Hochspannung von z. B. 35 kV auf zwei Kammern gleichmäßig verteilt und jeweils die Hälfte der gesamten Hochspannung in einer Kammer beherrschbar wird. Ein Vergießen ist dann nicht mehr erforderlich. Es können handelsübliche Kondensatoren mit tolerierbaren Abmessungen von z. B. 45 mm Länge verwendet werden. Die Kondensatoren sind dann nicht länger als z. B. ohnehin verwendete Bleeder-Widerstände zur Ableitung der Hochspannung. Durch den Wegfall des Vergießens wird auch ei­ ne Reparatur, also ein Austausch eines Kondensators leichter möglich. Durch den Wegfall des Vergießens wird auch die Um­ weltbelastung verringert, weil die im Fertigungsprozeß unver­ meidbaren Reste an Vergußmaterial sowie das Vergußmaterial bei der Entsorgung des verbrauchten Gerätes entfallen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläu­ tert. Darin zeigen

Fig. 1 ein Schaltbild für die Erzeugung der Hochspan­ nung in einem Fernsehempfänger mit den Kondensa­ toren,

Fig. 2 die konstruktive Ausbildung der Kondensatoren und

Fig. 3 die konstruktive Ausbildung einer Weiterbildung der Anordnung nach Fig. 2.

Fig. 1 zeigt einen als Schalter arbeitenden Transistor 1, die Primärwicklung 2 und die Sekundärwicklung 3 des Hochspan­ nungstransformators Tr, den Hochspannungsgleichrichter 4, die Leitungen 5, 6 für die Hochspannung UH und die Bildröhre 7. Der Hochspannungsgleichrichter 4 erzeugt am Punkt a die Hochspannung UH von etwa 35 kV für die Bildröhre 7. Der Punkt a ist über die Bleeder-Widerstände R1, R2 von je 400 MOhm und den Widerstand R3 von 1 MOhm geerdet. An der Klemme b wird eine Spannung U1 abgenommen. U1 kann eine Fokus­ sierspannung, eine Schirmgitterspannung oder auch eine Regel­ spannung zur Stabilisierung der Hochspannung sein. Der Punkt a ist außerdem über die beiden in Reihe geschalteten Konden­ satoren C1, C2 von je 6 nF mit Erde verbunden. Die dadurch gebildete Kapazität von 3 nF bildet zusammen mit der Kapazi­ tät der Anode der Bildröhre die gewünschte Speicherkapazi­ tät. Der Transistor 1 wird von der zeilenfrequenten Schalt­ spannung H periodisch betätigt.

Fig. 2 zeigt einen Kunststoffkörper 14, der aus zwei Teilkör­ pern 15, 16 zusammengesetzt ist. Die Teilkörper 15, 16 ent­ halten kammartig parallel verlaufenden Wände, zwischen denen einzelne, jeweils durch Kammerwände getrennte Kammern gebil­ det werden. In einer ersten Kammer 17 ist der Kondensator C1 unvergossen gelagert und in einer parallel dazu liegenden zweiten Kammer 18 der zweiten Kondensator C2. Die Kondensato­ ren C1, C2 sind über den Durchtritt 19 der Kammerwand 20 durch ihren Anschlußdraht 30 miteinander verbunden. Das unte­ re Ende des Kondensator C2 ist geerdet. In dem Teilkörper 15 sind zwei von der oberen Oberfläche ausgehende Schächte 26, 27 angeformt. Am Grund der Schächte sind zwei runde Kontakt­ teile 21, 22 aus Leitgummi eingefaßt. Die von der Hochspan­ nungsklemme a kommende Leitung 5 ist über den Schacht 26 in das Kontaktteil 21 eingesteckt. Ebenso ist die vom Punkt a zur Anode der Bildröhre 7 führende Leitung 6 über den Schacht 27 in das Kontaktteil 22 eingesteckt. Durch die läng­ lichen Schächte 26, 27 werden eine stabile Lage und ein fe­ ster Sitz der die Hochspannung führenden Leitungen 5, 6 ge­ währleistet. Die Kontakteile 21, 22 sind an ihren den Schäch­ ten 26, 27 abgewandten Enden miteinander und mit dem Konden­ sator C1 verbunden.

Der Teilkörper 16 ist an seinem unteren Ende mit zwei federn­ den, je mit einem Widerhaken versehenden Fingern 23, 24 ver­ bunden und damit in Öffnungen der Chassisplatte 25 form­ schlüssig eingerastet. Der zur Verbindung der Kondensatoren C1, C2 dienende Durchtritt 19 innerhalb der Kammerwand 20 liegt außerhalb des Bereiches, in dem die eigentlichen Kon­ densatorkörper der Kondensatoren C1, C2 liegen. Dadurch wird ein unmittelbar direkter Luftweg zwischen den Kondensatoren C1, C2, der zur Corona, Ozonbildung und Überschlägen führen könnte, vermieden.

Fig. 3 zeigt einen Kunstoffkörper gemäß Fig. 1 in einem waa­ gerechten Schnitt. Der Teilkörper 16, der in den Teilkörper 15 eingesteckt ist, bildet die beiden Kammern 17, 18 gemäß Fig. 2. Der Teilkörper 16 bildet zwei weitere Kammern 28, 29, in denen die Bleeder-Widerstände R1, R2 unvergossen gela­ gert sind. Das Bauteil gemäß Fig. 3 enthält also die Bautei­ le R1, R2, C1, C2 gemäß Fig. 1 und die zugehörigen Anschlüs­ se, gebildet durch die gummiförmigen Kontaktteile 21, 22, 31.

Vorzugsweise liegen die die beiden Kondensatoren C1, C2 auf­ nehmenden Kammern parallel nebeneinander. Die beiden Kammern können aber auch unter einem Winkel gegeneinander geneigt sein, vorzugsweise um einen Winkel zwischen 0° und 90°. In dem Kunststoffkörper können auch mehrere Kammern für mehrere derartige Widerstandsketten angeordnet sein. Verschiedene Widerstandsketten können z. B. dienen zur Erzeugung der Fokus­ sierspannung, der Schirmgitterspannung und einer Regelspan­ nung zur Stabilisierung der Hochspannung.

Claims (10)

1. Bauteil zum Erzeugen der Hochspannung in einem Fernseh­ gerät mit einem Hochspannungstransformator mit einer Hochspannungsklemme (a), die über einen Kondensator mit Erde verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kon­ densator in zwei in Reihe geschaltete Kondensatoren (C1, C2) aufgeteilt ist, die unvergossen in getrennten, nebeneinander liegenden Kammern (17, 18) eines Kunst­ stoffkörpers (14) liegen.

2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kammern (17, 18) durch eine Kammerwand (20) getrennt sind, die einen Durchtritt (19) für den Verbin­ dungsdraht (30) zwischen den Kondensatoren (C1, C2) auf­ weist.

3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchtritt (19) außerhalb des Bereiches der eigent­ lichen Kondensatorkörper (C1, C2) liegt.

4. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörper (14) von außen über Schächte (26, 27) zugängliche Kontaktteile (21, 22) aus Leitgummi ent­ hält, die mit dem Ende eines Kondensators (C1) verbun­ den sind und zum Einstecken von Anschlußdrähten zum Hochspannungsanschluß (a) und zur Bildröhre (7) dienen.

5. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kunststoffkörper (14) zusätzlich zur Ableitung der Hochspannung (UH) dienende, in Reihe geschaltete Bleeder-Widerstände (R1, R2) nebeneinander in zwei Kam­ mern liegen.

6. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörper (14) aus zwei zusammengesetzten Teilkörpern (15, 16) besteht, deren kamm- oder teleskop­ artig parallel liegende Wände zur Bildung der Kammern ineinander greifen.

7. Bauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörper (14) mehrere Kammern zur Aufnahme von mehreren, an die Hochspannungsklemme (a) angeschlos­ senen Widerständen aufweist.

8. Bauteil nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern parallel deckungsgleich nebeneinander liegen.

9. Bauteil nach Anspruch 5, oder 7, dadurch gekennzeich­ net, daß die Kammern unter einem Winkel zwischen 0° und 90° gegeneinander geneigt in dem Kunststoffkörper lie­ gen.

10. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kunststoffkörper (14) parallel nebeneinander zwei Kammern (17, 18) für die Kondensatoren (C1, C2), zwei Kammern (28, 29) für eine Widerstandskette zur Ablei­ tung der Fokussierspannung und Schirmgitterspannung für die Bildröhre und zwei Kammern für eine Widerstandsket­ te zur Ableitung einer Regelspannung für die Stabilisie­ rung der Hochspannung liegen.