DE4142017A1 - Vorrichtung zur reduzierung der emission beim betanken von kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur reduzierung der emission beim betanken von kraftfahrzeugenInfo
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Description
Die beim Betanken auftretende Emission hat ihre Ursache darin, daß beim Füllen
des Tanks durch den einfließenden Kraftstoff ein gleichgroßes Volumen mit Kraft
stoffdämpfen gesättigter Luft verdrängt wird und ohne besondere Vorkehrungen an
die Umwelt abgegeben wird.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, diese Emission zu vermeiden bzw. zu re
duzieren. Die eine Möglichkeit ist das sog. Gaspendelsystem, bei dem die Kohlen
wasserstoffdämpfe in den Tank der Tankstelle und von dort aus über den Tankwa
gen der Raffinerie zurückgeführt werden, wo sie in einer besonderen Anlage auf
bereitet werden. Die andere Möglichkeit ist, die Dämpfe über ein fahrzeugseitig
angebrachtes Adsorptionsfilter zu leiten und dieses Filter beim Fahren durch die
vom Motor angesaugte Luft zu desorbieren.
Beim Gaspendelsystem wird Fremdluft mitangesaugt, so daß ein Teil des Ge
mischs abgeblasen werden muß, da wegen der Fremdluft das Gasvolumen größer
ist als jenes des abgegebenen Kraftstoffs. Deshalb beträgt heute der Wirkungs
grad kaum mehr als 70%, wobei allerdings noch einige Verbesserungen möglich
sind. Problematisch ist auch die Rückgewinnung in der Raffinerie. Die klassischen
Verflüssigungsmethoden können die von der TA-Luft verlangte Konzentration (150
mg/m3) bei weitem nicht erreichen, so daß zusätzliche Adsorptionsanlagen unum
gänglich sind.
Aber auch ein im Kraftfahrzeug installiertes Adsorptionsfilter ist nicht problemlos.
Neben der Notwendigkeit eines hermetisch abschließenden Betankungssystems,
muß ein Gasvolumen von ca. 1 l/sekunde über das Filter geleitet werden, ohne
daß sich ein wesentlicher Gegendruck aufbaut. Letzteres läßt sich in Form einer
Schüttung nur mit großen Behältern und größeren Adsorberteilchen erreichen. In
der DE-OS 38 13 563 werden Adsorptionsfilter beschrieben, mit als besonderes
Kennmerk kleine Adsorberteilchen, die auf einer dreidimensionalen Matrix fixiert
sind. Diese Filter haben bei sehr großer Wirksamkeit einen extrem niedrigen
Druckabfall. Die DE-OS 41 01 658 besagt, daß die erwähnten Filter sich gut eignen,
um die Kraftemission von Kraftfahrzeugen zu vermindern. Es stehen also geeigne
te Filter zur Verfügung. Darüberhinaus verlangen aber die großen Volumenströme
Leitungen mit großem Durchmesser und den dazugehörenden Ventilen. Solche
Leitungen sind im Falle eines Crash nicht ganz unproblematisch - sie sind zeitwei
se mit explosivem Gasgemisch gefüllt - aber auch die Konstruktion von Ventilen mit
großem Durchfluß beinhaltet Schwierigkeiten.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für die genannten Schwierigkeiten
Abhilfe zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Problemlösung macht von den unbegrenzten Möglichkei
ten der Formgebung des Materials der DE-OS 38 13 563 Gebrauch: Das Filter, in
Form einer Platte, wird entweder direkt im Tank oder außen am Tank anliegend an
geordnet und zwar so, daß die beim Betanken aus dem Tank austretenden Gase
direkt an dem einen Ende der Filterplatte - also ohne jede Leitung bzw. Ventil - in
diese eintreten können, das Filter in seiner ganzen Länge durchströmen und am
anderen, offenen Ende in die Atmosphäre austreten. In der Nähe des Gaseintritts
befindet sich die Saugleitung zum Motor. Besteht im Tank Überdruck, so wird bei
laufendem Motor dieser Überdruck abgesaugt und es gelangen nur wenig Kohlen
wasserstoffe in das Filter. Ist der Überdruck im Tank abgebaut, so saugt der Motor
im wesentlichen Luft durch die Filterplatte und zwar in umgekehrter Richtung zur
Adsorption.
Durch die Wahl besonders leicht desorbierbarer Adsorber sind keine großen Luft
mengen zur Desorption erforderlich. 50 "Bettvolumen" reichen aus, um eine De
sorption von annähernd 90% der Gesamtmenge der adsorbierten Butane und
Pentane zu desorbieren. Da die Absaugung mit sinkendem Überdruck im Tank
sich von selbst und völlig kontinuierlich vom Tank auf das Filter umschaltet, werden
die gefürchteten "Butanspitzen" auf die die Lambdasonde nicht schnell genug rea
gieren kann, vermieden. Komplizierte Ventile werden nicht benötigt. Allenfalls emp
fiehlt sich ein Explosionsschutz.
Eine bevorzugte Lösung sieht wie folgt aus: In eine auf den Tank aufgeschweißte
Tasche von 55 mm Länge, 200 mm Breite und 20 mm Höhe, die an einem Ende
über die volle Breite mittels eines 10 mm breiten Schlitzes mit dem Tank in Verbin
dung steht und am anderen Ende offen und lediglich gegen größere Partikel und
Spritzwasser geschützt ist, befindet sich eine flexible Filtermatte, die zwecks Errei
chen der erforderlichen Dichtigkeit, vor dem Einbringen eine ca. 5% größere Dicke
und Breite als die Tasche hatte. Die zum Motor führende Absaugung befindet sich
am gleichen Ende wie der Eintrittsschlitz für die Benzindämpfe. Die Absaugrate ist
so bemessen, daß der Unterdruck im Filterelement weniger als 2 Pascal beträgt.
Selbstverständlich könnte die Filterplatte im Tank selbst untergebracht sein, was
aber zu einer weniger leichten Austauschbarkeit des Filters führt.
Von großer Wichtigkeit ist eine Vorrichtung, die verhindert, daß beim Betanken bzw.
bei besonders starker Schräglage kein flüssiges Benzin in das Filter gerät. Da die
ses Problem auch bei klassischen Anordnungen auftritt, und dem Fachmann meh
rere Lösungen zur Verfügung stehen, wird hierauf nicht näher eingegangen.
In dem beschriebenen Zweck haben sich als Adsorber "poröse Polymere" beson
ders geeignet. Die wesentlichen Komponenten der Tankemission sind Butane und
Pentane. Um diese ausreichend adsorbieren, aber auch wieder desorbieren zu
können, sind bei Aktivkohle Porendurchmesser von 20-50 Å erwünscht. Kleiner
Poren lassen sich nur schwer desorbieren, was einem Kapazitätsverlust gleich
kommt. Es ist aber unmöglich, Aktivkohlen mit Poren von 20-50 Å herzustellen,
die nicht gleichzeitig viele wesentlich kleinere Poren hätten. Anders ist es bei den
erwähnten "porösen Polymeren". Diese werden aus Styrol/Divinylbenzol herge
stellt, wobei die Vernetzung so bemessen ist, daß die Poren (Hohlräume zwischen
den Polymerketten) fast ausschließlich in den gewünschten Bereich fallen. Die ku
gelförmigen Adsorber mit ca. 0,5 mm Durchmesser sind ihrerseits aus mikrosko
pisch kleinen Kügelchen aufgebaut, zwischen denen mit Mesoporen vergleichbare
Kanäle existieren, die für eine gute Kinetik sorgen. Nach diesem Prinzip aufgebau
te poröse Polymere besitzen innere Oberflächen von 1000 m2 und mehr.
Die Verwendung poröser Polymere mit maßgeschneiderten Poren sowie das Prin
zip der Trägermatrix machen die Konstruktion von Filtern mit zum Auslaß hin ab
nehmenden Porendurchmessern möglich. Auf diese Weise werden höher sieden
de Komponenten am Filtereintritt adsorbiert, wo sie dank der größeren Poren, auch
wieder desorbiert werden können. Solche mehrlagigen Filter sind in der DE OS
41 01 698 beschrieben.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Verhinderung der Kraftstoffemission von Kraftfahrzeugen
durch ein Adsorptionsfilter, welches beim Fahren durch vom Motor angesaug
te Luft desorbiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Filter in Form
einer Platte, Quader oder Zylinder, aus einem dreidimensionalen offenpori
gen Träger mit daran fixierten Adsorbern bevorzugterweise in einer flachen
Tasche im Tank selbst bzw. an der Außenseite der Tanks befindet und an der
Eingangsseite auf kürzestem Weg mit dem Tank in Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche an
der Tankwand aufgeschweißt ist und am zum Tank offenen Ende eine Falle
für flüssiges Benzin, am anderen, nach außen führenden Ende einen Schutz
gegen Partikel bzw. Spritzwasser und eine Absaugung in der Nähe des Filter
eingangs aufweist.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Adsorber Aktivkohle mit zahlreichen großen
Mikroporen im Bereich 20-50 Å sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Adsorber poröse Polymere auf Basis Styrol/-
Divinylbenzol sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Porengröße der Adsorber vom Eingang des
Filters zum Ausgang hin abnimmt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Motor ständig Luft ansaugt, so daß neben der
Desorption des Filters auch gleichzeitig im Tank vorhandener Überdruck ab
gesaugt wird und keine Desorptionsspitzen auftreten.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ohne Ventil arbeitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914142017 DE4142017A1 (de) | 1991-12-19 | 1991-12-19 | Vorrichtung zur reduzierung der emission beim betanken von kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914142017 DE4142017A1 (de) | 1991-12-19 | 1991-12-19 | Vorrichtung zur reduzierung der emission beim betanken von kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4142017A1 true DE4142017A1 (de) | 1993-06-24 |
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ID=6447524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914142017 Withdrawn DE4142017A1 (de) | 1991-12-19 | 1991-12-19 | Vorrichtung zur reduzierung der emission beim betanken von kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
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