DE4134339A1

DE4134339A1 - Mehrschichtiges element zur herstellung begehbarer flaechen sowie verfahren zur dessen herstellung

Info

Publication number: DE4134339A1
Application number: DE4134339A
Authority: DE
Inventors: Helmut Lilge
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-10-17
Filing date: 1991-10-17
Publication date: 1993-04-22

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrschichtiges Element gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 sowie auf ein Verfahren zum Herstellen dieses Elementes.

Insbesondere Bodenplatten bzw. Bodenbeläge zum Herstellen von begehbaren Flächen bzw. Böden von Gebäudeinnenräumen sind in den unterschiedlichen Ausführungen bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Element zur Herstellung von begehbaren Flächen bzw. Bereichen aufzuzeigen, welches besonders preiswert herstellbar ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Element entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 bzw. ein Ver fahren entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentan spruches 12 ausgeführt.

Bei einer grundsätzlichen Ausführung der Erfindung ist das Element ein plattenförmiger Fußbodenbelag bzw. eine Fußboden platte, die in Verbindung mit einer Vielzahl gleichartiger Platten auch schwimmend, d. h. ohne Verbindung der einzelnen Platten mit einem Untergrund auf diesem verlegt werden kann.

Bei einer anderen grundsätzlichen Ausführung der Erfindung ist das Element ein Treppenstufenprofil, mit welchem es möglich ist, insbesondere die ausgetretenen bzw. abgenutzten Stufen einer Treppe, beispielsweise Holztreppe zu erneuern.

Die Tragschicht besteht bei dem erfindungsgemäßen Element bevorzugt aus Polyuretan-Schaum (PU-Schaum).

Das erfindungsgemäße Element zeichnet sich u. a. durch eine optimale Wärme-, Tritt- und Schalldämmung aus, und zwar insbesondere aufgrund der Tragschicht aus Kunststoffschaum, aber auch aufgrund des für die außen liegende Schicht verwendeten Materials.

Weiterhin ist das erfindungsgemäße Element beständig gegen über Umwelteinflüssen, d. h. insbesondere ist bei Temperatur und/oder Feuchtigkeitsschwankungen kein Arbeiten (Schwinden und/oder Ausdehnen) des Elementes zu erwarten, und zwar im Gegensatz zu herkömmlichen, von Holz gebildeten Fußböden belägen (Parkett, Fertigparkett usw.).

Das erfindungsgemäße Element besitzt weiterhin ein anspre chendes, äußeres Erscheinungsbild und läßt sich preiswert fertigen.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unter ansprüche.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 in vereinfachter Darstellung und im Schnitt eine Fußbodenplatte gemäß der Erfindung;

Fig. 2 eine Unteransicht der Platte nach Fig. 1;

Fig. 3 im Schnitt ein Treppenstufenprofil zur Erneuerung von Treppen.

In den Figuren ist 1 eine Fußbodenplatte, die bei der dargestellten Ausführungsform quadratisch ausgebildet ist und zusammen mit einer Vielzahl gleichartiger Platten zum Herstellen eines Fußbodens, d. h. zur Herstellung einer begehbaren Bodenfläche im Inneren eines Gebäudes verlegt werden kann.

Die Platte 1, die eine Alternative zu herkömmlichen Boden belägen aus Holz (Parkett oder Fertigparkett) darstellt, besteht aus einer tragenden Schicht 2, die aus einen Kunst stoff-Hartschaum, bevorzugt aus PU-Schaum hergestellt ist und auf deren einer Oberflächenseite eine Schicht 3 befestigt ist, die die Oberseite bzw. Laufschicht der Fußbodenplatte 1 bildet. Die Schicht 3 besteht aus Kork oder einem Kork material, welches letzteres beispielsweise aus Korkpartikeln unter Verwendung eines Bindemittels durch Pressen hergestellt ist.

Wie in der Fig. 1 mit der dünnen Schicht 4 angedeutet ist, ist die Schicht 3 an ihrer der Schicht 2 abgewandten Seite in geeigneter Weise versiegelt, so daß sich für die Fußboden platte 1 ein ansprechendes, äußeres Erscheinungsbild ergibt und gleichzeitig auch ein Eindringen von Feuchtigkeit usw. in die Schicht 3 verhindert wird.

An zwei aneinander angrenzenden Umfangsseiten ist die Fußbodenplatte 1 mit einer sich parallel zu den Oberflächen seiten dieser Platte erstreckende Nut 6 und an den beiden anderen aneinander angrenzenden Umfangsseiten 7 mit in die Nuten 6 angrenzender Fußbodenplatten 1 passenden leisten artigen Vorsprüngen 8 versehen, so daß die Fußbodenplatten 1 durch eine Nuten-Feder-Verbindung aneinander gehalten zu dem Fußboden verlegt werden können, und zwar auch schwimmend, d. h. ohne eine Verbindung der einzelnen Platten 1 mit einem Untergrund, auf dem diese Platten verlegt werden.

Wie die Fig. 1 zeigt, weist die Schicht 2 bei der dargestell ten Ausführungsform eine Dicke auf, die um ein Vielfaches größer ist als die Dicke der Schicht 3 aus Kork oder Kork material. An der der Schicht 3 abgewandten Unterseite sind in die Schicht 2 parallel zu den Umfangsseiten 5 bzw. 7 ver laufende Nuten 9 eingeformt, die ein Gitter von sich senk recht schneidenden Nuten 9 bilden. Diese Nuten 9 dienen als Zuschnitthilfe, d. h. als Hilfe beim Zuschnitt solcher Bodenplatten 1, die beim Verlegen des Bodens zur Anpassung an die Abmessungen des jeweiligen Raumes zugeschnitten werden müssen.

Anstelle der Nuten 9 können auch leistenartige, parallel zu den Umfangsseiten 5 bzw. 7 verlaufende Vorsprünge vorgesehen sein, oder aber anstelle der Nuten 9 oder derartiger leisten artiger Vorsprünge lediglich punkt- oder kreuzartige Vor sprünge bzw. Vertiefungen oder andere eingeformte Markierun gen in einem vorgegebenen Gitterraster, d. h. beispielsweise dort vorgesehen, wo sich die Nuten 9 schneiden bzw. an den Umfangsseiten 5 und 7 enden.

Die Fußbodenplatte 1 wird durch Formen in einer geeigneten Form hergestellt, die beispielsweise aus zwei im Bereich der Nuten 7 bzw. der Vorsprünge 8 geteilten Formhälften besteht oder aber für das Formen der Nuten 6 bzw. Vorsprünge 8 entsprechende Schieber aufweist. Vor dem Schließen der Form und vor dem Einbringen des die Schicht 2 bildenden Kunst stoffmaterials wird in die Form ein die Schicht 2 bildender Zuschnitt aus Kork oder dem Korkmaterial eingelegt. Anschlie ßend erfolgt das Einbringen des aufschäumenden, die Schicht 2 bildenden Kunststoffmaterials. Durch den sich im Inneren der Form allein schon durch das Aufschäumen des Kunststoffmate rials ausbildenden Druck wird dieses Material auch in vorhandene Öffnungen, Poren usw. der Schicht 3 hineinge drückt, wie dies in der Fig. 1 mit 2′ angedeutet ist, so daß sich eine wirksame und zuverlässige Verankerung der Schicht 3 an der Schicht 2 ergibt, ohne daß ein besonderes, verbinden des Mittel (Klebstoff usw.) erforderlich ist.

Der die Schicht 2 bildende Kunststoff ist bevorzugt in einer der Farbgebung des verwendeten Korks bzw. des verwendeten Korkmaterials entsprechenden Farbe eingefärbt, so daß auf solche Bereiche der Schicht 3, die beim Formen der Fußboden platte 1 vollständig vom Kunststoff der Schicht 2 durch drungen worden sind, optisch nicht störend in Erscheinung treten.

Beim Formen der Fußbodenplatte 1 werden selbstverständlich auch die als Zuschnittehilfe dienenden Markierungen an der Unterseite der Fußbodenplatte 1 erzeugt. Die Versiegelung 4 wird bevorzugt nach dem Formen der Fußbodenplatte 1 aufge bracht oder ist bereits auf dem die Schicht 3 bildenden Zuschnitt vorgesehen.

Die Fußbodenplatte 1 zeichnet sich bei hoher Qualität und einem sehr ansprechenden äußeren Erscheinungsbild durch die Möglichkeit einer preiswerten Herstellung aus.

Insbesondere der für die Laufschicht 3 verwendete Kork bzw. das verwendete Korkmaterial stehen relativ preisgünstig zur Verfügung. Auch das gesamte Herstellungs- bzw. Formverfahren läßt sich preisgünstig durchführen.

Neben dem ansprechenden, äußeren Erscheinungsbild, welches sich durch die Schicht 3 ergibt, zeichnet sich die Fußboden platte 1 durch eine hohe Wärme-, Tritt- und Schalldämmung aus, und zwar insbesondere bedingt durch die eine besonders große Dicke aufweisende Schicht 2. Weiterhin ist die Fuß bodenplatte 1 gegen äußere Einflüsse, wie Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen usw. weitestgehend unempfindlich, d. h. insbesondere auch ein Ausdehnen oder Schwinden der Fußboden platte 1 bei Temperatur- und Feuchtigkeitsänderungen ist nicht zu befürchten. Durch die für die Schichten 2 und 3 verwendeten Materialien ist die Fußbodenplatte 1 leicht nachgiebig, so daß sich auch ein angenehmenes Laufen auf dem von den Bodenplatten 1 gebildeten Boden ergibt.

Fig. 3 zeigt ein Treppenstufenprofil 10, welches ebenfalls aus Kunststoffhartschaum, d. h. bevorzugt aus PU-Schaum durch Formen in einer Form hergestellt ist und zum Erneuern von Gebäudetreppen verwendet wird. Dieses Treppenstufenprofil 10 ist im wesentlichen mit vier jeweils rechtwinklig aneinander anschließenden Abschnitten 11-14 ausgeführt, und zwar dem Profil einer Treppenstufe entsprechend, so daß nach dem Erneuern z. B. einer Holztreppe mit den Treppenstufenprofilen 10 jeweils ein Treppenstufenprofil mit seinem auf der Trittfläche der ursprünglichen Treppenstufe aufliegenden Abschnitt 11 die Trittfläche, mit den die Kante der ursprüng lichen Treppe umschließenden Abschnitten 12 und 13 die Kante der erneuerten Treppe und mit dem die Wange der ursprüng lichen Treppenstufe abdeckenden Abschnitt 14 die Wange der erneuerten Treppe bildet.

An den Abschnitten 11-14 ist das Treppenstufenprofil 10 wiederum mehrschichtig ausgebildet und besteht entsprechend der Fußbodenplatte 1 aus einer dickeren Trägerschicht 15 aus dem Kunststoffschaum und aus einer äußeren Schicht 16 aus Kork oder Korkmaterial. Die Trägerschicht 15 ist durchgehend ausgebildet. Die äußere Schicht 16 setzt sich aus mehreren flachen Zuschnitten aus Kork oder Korkmaterial zusammen. Am Übergang zwischen den Abschnitten 11 und 12 ist anstelle der Schicht 16 ein eine Trittkante bildendes Winkelprofil 17 vorgesehen, welches beispielsweise aus einem verschleißfesten Kunststoff oder aus Metall besteht. Die außen liegenden Flächen dieses Winkelprofiles 17 liegen fluchtend mit den außen liegenden, d. h. der Schicht 16 abgewandten Seiten der angrenzenden Schichten 16.

Auch das Herstellen des Treppenstufenprofiles 10 erfolgt wiederum unter Verwendung einer geeigneten Form in der Weise, daß in diese Form vor dem Einbringen des Kunststoffes die die Schichten 16 bildenden Zuschnitte eingelegt werden, und zwar zusammen mit dem Winkelprofil 17.

Durch die verwendeten Materialien ist das Treppenstufenprofil 10 in seiner Länge, insbesondere aber auch zumindest an den Abschnitten 11 und 14 zur Anpassung an die vorhandene Treppe zuschneidbar.

Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, daß Änderungen sowie Abwand lungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.

Aufstellung der verwendeten Bezugsziffern

1 Bodenplatte
2, 3, 4 Schicht
2' Bereich
5 Umfangsseite
6 Nut
7 Umfangsseite
8 Vorsprung
9 Nut
10 Treppenstufenprofil
11-14 Abschnitt
15 Tragschicht
16 Schicht
17 Winkelprofil

Claims

1. Mehrschichtiges Element zum Herstellen begehbarer Flächen in Gebäuden, gekennzeichnet durch eine Tragschicht (2, 15) aus Kunststoffschaum, insbesondere Kunststoffhart schaum, sowie durch eine an einer Oberflächenseite dieser Tragschicht (2, 15) vorgesehene äußere Schicht (3), die zumindest in einem Teilbereich aus Kork bzw. aus Kork material oder dergleichen Naturmaterial besteht.

2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschicht (2) aus PU-Schaum besteht.

3. Element nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (3) von wenigstens einem flachen Zuschnitt aus Kork oder Korkmaterial gebildet ist.

4. Element nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als plattenförmiges Fußbodenmate rial bzw. als Fußbodenplatte (1).

5. Element nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußbodenplatte (1) einen rechteckförmigen oder quadrati schen Zuschnitt aufweist.

6. Element nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch Nuten (6) und in diese passende leistenartige Vorsprünge (8) an Umfangsseiten (5, 7) der Bodenplatte (1).

7. Element nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als Treppenprofil (10) zur Erneuerung von Treppen.

8. Element nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch wenigstens zwei winklig aneinander anschließende Abschnitte (11, 14), die jeweils von der Tragschicht (15) und der äußeren Schicht (16) gebildet sind.

9. Element nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergang zwischen einem die Trittfläche des Treppenstufenprofils bildenden Abschnitt (11) und einem winklig daran anschließenden Abschnitt (12) des Treppen stufenprofils (10) die äußere Schicht von einem eine Trittkante bildenden Profil, vorzugsweise von einem Winkelprofil (17) gebildet ist.

10. Element nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschicht (2, 15) an ihrer der äußeren Schicht (3, 16, 17) abgewandten Seite mit eine Zuschnitthilfe bildenden Markierungen (9) versehen ist.

11. Element nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (3, 16) versiegelt ist.

12. Verfahren zum Herstellen eines mehrschichtigen Elementes für begehbare Bereiche, dadurch gekennzeichnet, daß in eine Form wenigstens ein eine äußere Schicht des Elemen tes bildender flacher Zuschnitt aus Kork bzw. Korkmate rial oder dergleichen Naturmaterial eingelegt und anschließend in den Innenraum der Form ein dort auf schäumender Kunststoffhartschaum, bevorzugt PU-Schaum eingebracht wird.