DE4133640A1 - Einrichtung zum einspannen eines kettbaumes an textilmaschinen, insbesondere zettelmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einspannen eines Kettbaumes an Textilmaschinen, besonders an Zet­ telmaschinen, die Seitenwände enthalten, mit denen die zum Einschieben von Mitnehmern in die in den Stirnsei­ ten des Kettbaumes vorgesehenen Ausnehmungen dienenden Kraftglieder verbunden sind.

Bei Zettelmaschinen wird zur Aufwicklung der Zettel­ kette ein Kettbaum verwendet, der aus einem Zylinder mit Stirnseiten besteht. Während des Aufwicklungsvor­ ganges dreht sich der Kettbaum mit hoher Geschwin­ digkeit und muß daher einwandfrei eingespannt und gegen Lockerung während des Zettelmaschinenganges gesichert werden, weil seine Lockerung eine Havarie großen Ausmaßes auslösen würde.

Bei den bisher bekannten Ausführungen von Zettel­ maschinen wurden mehrere Alternativen der Einrichtungen zum Einspannen des Kettbaumes geschaffen. Diese enthalten Kraftglieder, die an den Seitenwänden der Maschine gegenüberliegend angeordnet sind. An den Kraftgliedern befinden sich die eigentlichen Kett­ baumitnehmer, die beim Einspannen durch die Kraft­ glieder in die in den Stirnseiten des Kettbaumes vorge­ sehenen Ausnehmungen eingeschoben werden. Es kann sich dabei z. B. um ein mechanisches Kraftglied handeln, bestehend aus einer Schraube mit Mutter, mit denen ein verzahnter Mitnehmer zum Einschieben in die Kupplung des Kettbaums verbunden ist, oder aber auch um ein hydraulisches Kraftglied, das z. B. durch einen hy­ draulischen Zylinder gebildet ist.

Der Nachteil dieser Einrichtungen besteht in der hohen Beanspruchung der Seitenwände der Maschine, die daher eine robuste Konstruktion aufweisen müssen. Außerdem ist eine hohe Maßgenauigkeit der Fertigung erfor­ derlich, besonders bei dem durch Schraube und Mutter gebildeten Kraftglied, für dessen Antrieb ein elek­ trisches Wechselgetriebe mit Rutschkupplungen unent­ behrlich ist. Bei einem hydraulischen Kraftglied besteht der Nachteil ebenfalls in den hohen Ansprüchen an die Maßgenauigkeit in der Fertigung, an die Dichtheit hydraulischer Verbindungen und auch in dem hohen Arbeitsaufwand bei der Herstellung der Sicherung gegen ein unwillkürliches Abschalten der Mitnehmer während des Gangs der Zettelmaschine. Ein weiterer, den beiden Alternativen gemeinsamer Nachteil besteht in der schwierigen Einstellung der Achsenflucht der gegenein­ ander gelagerten Kettbaummitnehmer.

Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, mit ein­ fachen Mitteln eine hoch zuverlässige Einspannung des Kettbaumes zu erreichen.

Die Erfindung besteht darin, daß die Seitenwände durch Führungsstangen verbunden sind, an denen an jeder Seite der Zettelmaschine je ein Gleitstück mit einem Kett­ baummitnehmer verschiebbar angeordnet ist, wobei jedes Gleitstück durch wenigstens zwei Hebelpaare, die mit­ einander durch ein Kraftglied verbunden sind, mit einem Querglied gekoppelt ist, das durch ein elastisches Glied mit der jeweiligen Seitenwand gekoppelt ist.

Es ist vorteilhaft, am Gleitstück Innenhebel drehbar zu lagern, von denen jeder mit einem Ende des Kraftglieds und mit einem am Querglied drehbar gelagerten Außen­ hebel drehbar verbunden ist.

Das Querglied kann zweckmäßigerweise auf wenigstens zwei Tragestangen, die an der Seitenwand befestigt sind, verschiebbar gelagert sein, wobei zwischen dem Querglied und den Tragestangen elastische Glieder ein­ gelegt sind.

Es ist auch vorteilhaft, auf dem Gleitstück Anschläge zum Aufliegen jeweils eines Hebels der beiden Hebel­ paare vorzusehen, wobei der maximale gegenseitige Abstand der Achsen der Mittelzapfen größer ist als der gegenseitige Abstand der Achsen der Randzapfen oder als der gegenseitige Abstand der Achsen der Innenzapfen.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht in der Beseitigung der komplizierten hydraulischen und elektrischen Sicherungsglieder, in der Einfachheit, in niedrigeren Herstellungskosten und dabei in höherer Zu­ verlässigkeit und in der Möglichkeit, die Einspannkraft auf einfache Weise einzustellen, den Abstand zwischen den Mitnehmern je nach der Länge des Kettbaums einzu­ stellen und die Achsenflucht der Mitnehmer zu sichern.

Das Wesen der Erfindung sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei­ spieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht der einen Seite der Einrichtung in abgeschaltetem Zustand, in dem die Mitneh­ mer aus den Ausnehmungen des Kettbaums hinaus­ gezogen sind, und

Fig. 2 eine Ansicht derselben Seite der Einrichtung mit eingespanntem Kettbaum.

Die Zettelmaschine enthält zwei Seitenwände 5, die durch wenigstens zwei Führungsstangen 3 miteinander verbunden sind, deren Enden in diesen Seitenwänden 5 fest gelagert sind. An den beiden Seiten der Maschine sind auf den Führungsstangen 3 Gleitstücke 4 verschieb­ bar gelagert. Die beiden Maschinenseiten sind in der­ selben Weise gebaut, so daß im weiteren Text der Einfachheit halber nur eine Maschinenseite beschrieben wird, wie sie auch in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist.

Das Gleitstück 4 ist durch wenigstens zwei Hebelpaare mit einem Querglied 9 verbunden. Drehbar gelagert am Gleitstück 4 ist ein Ende eines Innenhebels 7, z. B. an einem im Gleitstück 4 gelagerten Innenzapfen 13. Das anderen Ende des Innenhebels 7 ist drehbar verbunden mit einem ersten Ende eines Außenhebels 6 und mit dem einen Ende eines Kraftgliedes 12. Im dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel ist das andere Ende des Innenhebels 7 drehbar gelagert an einem Mittelzapfen 14, an dem auch das erste Ende des Außenhebels 6 und ein Ende des Kraftgliedes 12 drehbar gelagert sind. Das andere Ende des Außenhebels 6 ist am Querglied 9 drehbar gelagert, z. B. mit Hilfe eines Außenzapfens 15, der im Körper des Querteils 9 gelagert ist, der mit Hilfe eines elastischen Glieds 10 mit der Seitenwand 5 gekoppelt ist. In diesem Ausführungsbeispiel sind in der Seitenwand 5 Löcher für den Durchgang des Außenhebels 6 vorgesehen, so daß der Querteil 9 sich an der Außen­ seite der Seitenwand 5 befindet, mit der er mit Hilfe von wenigstens zwei Tragestangen 16 verbunden ist, die an wenigstens einem Teil ihres Umfangs mit Gewinde versehen sind und auf bekannte Weise, z. B. mit Hilfe einer Befestigungsmutter 8, in der Seitenwand 5 fest gelagert sind. Die freien Enden der Tragestangen 16 sind durch die im Querglied 9 gelagerten elastischen Glieder 10 hindurchgeführt.

Die Lage der elastischen Glieder 10 und des mit ihnen verbundenen Querteils 9 ist durch Innenmuttern 18 und Außenmuttern 17 bestimmt, die auf den Tragestangen 16 aufgeschraubt und damit verstellbar gelagert sind.

Der gegenseitige Abstand der Achsen der am Gleitstück 4 gelagerten Innenzapfen 13 und der gegenseitige Abstand der Achsen der am Querteil 9 gelagerten Außenzapfen 15 ist kleiner als der maximale gegenseitige Achsenabstand der Mittelzapfen 14.

Fest gelagert am Gleitstück 4 ist ein Lagerkörper, in dem ein Mitnehmer 2 drehbar gelagert ist, der in seiner Arbeitslage in ein in einer Stirnseite eines Kettbaumes 1 vorgesehene Einspannausnehmung eingerückt ist, wie es in der Fig. 2 dargestellt ist. Im Gleitstück ist auch ein Anschlag 19 vorgesehen, der zum Aufliegen des Außenhebels 6 beim Dehnungsvorgang des Kraftglieds 12 dient, das in dem Ausführungsbeispiel durch einen geradlinigen Hydromotor (Hydraulik-Kolben-Zylinder- Einheit) gebildet ist.

Das Einspannen des Kettbaums 1 geschieht durch das Dehnen des Kraftglieds 12, im dargestellten Fall also des geradlinigen Hydromotors, wobei sich die Achsen der Mittelzapfen 14 voneinander entfernen. Das bedeutet, daß sowohl die Außenhebel 6 als auch die Innenhebel 7 sich in Richtung weg von der Achse des Kettbaums 1 so lange drehen, bis die Außenhebel 6 auf den Anschlägen 19 aufzuliegen kommen. Bei einer anderen Ausführung kann der Anschlag den Innenhebeln 7 zugeordnet werden. Dabei kommt es zum Einrücken des Mitnehmers 2 in die entsprechende Ausnehmung in der Stirn des Kettbaums 1.

Beim Aufliegen des Außenhebels 6 auf den Anschlag 19 befinden sich die Achsen der Mittelzapfen 14 in ihren Endlagern, d. h. in maximalem gegenseitigem Abstand.

Da bei dieser Lage der gegenseitige Abstand der Achsen der Mittelzapfen 14 größer ist als der gegenseitige Achsenabstand der Innenzapfen 13 bzw. der Außenzapfen 15, befindet sich die Achse des Mittelzapfens 14 außerhalb der Verbindungslinie der Achse des Innenzap­ fens 13 mit der Achse des Außenzapfens 15. Durch Zusammendrücken des elastischen Glieds 10 entsteht im Einspannmechanismus eine auf den Außenhebel 6 in Rich­ tung nach innen einwirkende Kraft, die ihn ununter­ brochen zu diesem Anschlag, d. h. in Kontakt mit diesem Anschlag drückt. Durch diese Krafteinwirkung wird die Sicherheit der Einrichtung ganz wesentlich erhöht, weil dadurch während des Maschinenganges ein unwillkürliches Ausrücken des Kettbaums 1 aus den Mitnehmern 2 einwand­ frei verhindert wird.

Die erfindungsgemäße Einrichtung kann auch bei Papier­ maschinen oder bei anderen Maschinen, in denen großräumige Zylinder eingesetzt sind, verwendet werden.

Liste der Bezugszeichen

 1 Kettbaum
 2 Mitnehmer
 3 Führungsstange
 4 Gleitstück
 5 Seitenwand
 6 Außenhebel
 7 Innenhebel
 8 Befestigungsmutter
 9 Querglied
10 elastisches Glied
12 Kraftglied
13 Innenzapfen
14 Mittelzapfen
15 Außenzapfen
16 Tragestange
17 Außenmutter
18 Innenmutter
19 Anschlag

Claims (4)

1. Einrichtung zum Einspannen eines Kettbaums an Textilmaschinen, besonders an Zettelmaschinen, die Seitenwände enthalten, mit denen die zum Einrücken der Mitnehmer in die in den Kettbaumstirnseiten vorgesehenen Ausnehmungen dienenden Kraftglieder gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände durch Führungsstangen (3) ver­ bunden sind, an denen an jeder Seite der Zettel­ maschine je ein Gleitstück (4) mit einem Mitnehmer (2) des Kettbaums (1) verschiebbar angeordnet ist, und daß jedes Gleitstück (4) durch wenigstens zwei Hebelpaare (6, 7), die miteinander durch ein Kraft­ glied (12) verbunden sind, mit einem Querglied (9) gekoppelt ist, das durch ein elastisches Glied (10) mit der jeweiligen Seitenwand (5) gekoppelt ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Gleitstück (4) Innenhebel (7) drehbar gelagert sind, von denen jeder mit einem Ende des Kraftglieds (12) und mit einem am Querglied (9) drehbar gelagerten Außenhebel (6) drehbar verbun­ den ist.

3. Einrichtung nach dem Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Querglied (9) auf wenigstens zwei an der Seitenwand (5) befestigten Tragestangen (16) ver­ schiebbar gelagert ist,
und daß zwischen dem Querglied (9) und den Tragestangen (16) elastische Glieder (10) einge­ legt sind.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am Gleitstück (4) Anschläge (19) zum Auflie­ gen jeweils eines Hebels (6, 7) der beiden Hebelpaare vorgesehen sind,
und daß der maximale gegenseitige Achsenabstand der Mittelzapfen (14) größer ist als der gegensei­ tige Abstand (Achsenabstand) der Innenzapfen (13) oder als der gegenseitige Achsenabstand der Außen­ zapfen (15).