DE4128120A1 - Hydraulische fahrzeugbremsanlage mit blockierschutzeinrichtung - Google Patents
Hydraulische fahrzeugbremsanlage mit blockierschutzeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Fahrzeugbremsanlage
nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Durch die US-PS 49 36 637 ist eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage
bekannt mit einem hydraulisch steuerbaren Drosselventil zwischen dem
Hauptbremszylinder und zwei unabhängig steuerbaren Blockierschutz
ventilanordnungen von zwei Radbremsen in einem Bremskreis. Ein
zweiter Bremskreis der Fahrzeugbremsanlage ist in gleicher Weise
ausgebildet. Das Drosselventil hat einen Steuereingang und ist
steuerbar mittels eines Ausgangsdrucks aus einer Rückförderpumpe,
deren Eingang an die Blockierschutzventilanordnungen angeschlossen
ist. Die Anordnung nur eines einzigen einstellbaren Drosselventils
für die beiden Blockierschutzventilanordnungen und deren Radbremsen
hat den Nachteil, daß im Blockierschutzbetrieb Bremsdruckanstiege in
den beiden Radbremsen unterschiedlich schnell erfolgen können, je
nach dem, ob in einer oder gleichzeitig in zwei Radbremsen Brems
druckanstiege erfolgen. Des weiteren hat das vorbekannte einstell
bare Drosselventil einen komplizierten Aufbau und behindert aufgrund
seiner Konstruktion einen schnellen Bremsdruckabfall in den Rad
bremsen dann, wenn während eines Blockierschutzbetriebs das Brems
pedal schnell losgelassen wird.
Eine durch die US-PS 40 99 793 bekannte Bremsanlage für ein Motorrad
hat zwischen dem beispielsweise von Hand steuerbaren Hauptbrems
zylinder und einer Blockierschutzventilanordnung ein mit einer
Drossel kombiniertes hydraulisch steuerbares 2/2-Ventil, dessen
Steuereingang ebenfalls mit dem Ausgang einer Rückförderpumpe ver
bunden ist. Die Öffnungsstellung des Ventils wird bewirkt durch eine
Öffnungsfeder. Auch diese Kombination aus einem 2/2-Ventil und einer
separat angeordneten Drossel behindert schnelle Bremsdruckab
senkungen in der Radbremse.
Die erfindungsgemäße Fahrzeugbremsanlage mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß ein Druckgefälle
zwischen den Radbremsen und dem Hauptbremszylinder bei Beendigung
eines Bremsvorgangs die Drosselventile nach Beendigung eines
Blockierschutzbetriebs zügig in ihre normalen Durchlaßstellungen
steuert. Danach sinken Bremsdrücke der Radbremsen in gewollter Weise
zügig ab, so daß ein in dieser Art ausgerüstetes Fahrzeug gut
beherrschbar und dem gemäß gut manövrierbar ist.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen Fahrzeugbremsanlage möglich.
Die erfindungsgemäße Fahrzeugbremsanlage mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 2 hat den Vorteil, daß Bremsdruckanstiegs
geschwindigkeiten im Blockierschutzbetrieb im wesentlichen nur von
dem jeweiligen Druckgefälle zwischen dem Hauptbremszylinder und der
jeweiligen der beiden Radbremsen abhängig sind für den Fall, daß
jeder Radbremse eine eigene Blockierschutzventilanordnung zugeordnet
ist. Eine unerwünschte Verlangsamung von Bremsdruckanstiegen, wenn
gleichzeitig beide Blockierschutzventilanordnungen für Bremsdruck
anstiege in beiden Radbremsen zu sorgen haben, wird vermieden.
Die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 3 und 4 geben für eine
bevorzugte Ausbildung der Blockierschutzventilanordnungen aus
jeweils zwei 2/2-Ventilen zwei unterschiedliche Einbaustellen für
die Drosselventile an.
Zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Fahrzeugbremsanlage
sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine schema
tisch dargestellte Fahrzeugbremsanlage mit einer ersten Anordnungs
möglichkeit für die Drosselventile und Fig. 2 ebenfalls eine
schematisch dargestellte Fahrzeugbremsanlage mit einer zweiten An
ordnungsmöglichkeit für die Drosselventile.
Das in der Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Fahrzeugbremsanlage 2 hat ein Bremspedal 3, einen Brems
kraftverstärker 4, einen Hauptbremszylinder 5 mit einem ersten
Bremskreis I und einem zweiten Bremskreis II, Radbremsen 6, 7, 8 und
9 sowie eine zwischen dem Hauptbremszylinder 5 und den Radbremsen 6
bis 9 liegende Blockierschutzeinrichtung 10. Zum Bremskreis I
gehören die Radbremsen 6 und 7, die beispielsweise eine linke
Vorderradbremse und eine rechte Hinterradbremse sind. Sinnent
sprechend gehören die Radbremsen 8 und 9 zum Bremskreis II, wobei
die Radbremse 8 eine linke Hinterradbremse und die Radbremse 9 eine
rechte Vorderradbremse sein kann. Mit der erwähnten Aufteilung der
Radbremsen auf die Räder ergibt sich eine sogenannte K-Bremskreis
aufteilung. Die Art der Bremskreisaufteilung ist aber unerheblich
für die Erfindung.
Zwischen jeder der Radbremsen 6 bis 9 und dem Hauptbremszylinder 5
ist eine Blockierschutzventilanordnung 12 bis 15 angeordnet. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel bestehen die Blockierschutzventil
anordnungen 12 bis 15 jeweils aus einem ersten elektrisch steuer
baren 2/2-Ventil 16, das in der Normalstellung offen ist und als
sogenanntes Bremsdruckaufbauventil dient. Ein jeweils zugeordnetes
zweites elektrisch steuerbares 2/2-Ventil 17 ist in seiner Normal
stellung geschlossen und dient als sogenanntes Bremsdruckabsenk
ventil. Die 2/2-Ventile 16 liegen jeweils zwischen den Radbremsen 6
bis 9 und dem Hauptbremszylinder 5. Die 2/2-Ventile 17 sind an die
Radbremsen 6 bis 9 angeschlossen. Abweichend von der Ausbildung der
Blockierschutzventilanordnungen 12 bis 15 in Form einer Kombination
von 2/2-Ventilen sind natürlich auch andere Blockierschutzventilan
ordnungen, die in Form von 3/2-Ventilen oder in Form von 3/3-Ven
tilen ausgebildet sind, verwendbar. Solche Ventile sind beispiels
weise dem Stand der Technik entnehmbar und brauchen deshalb nicht
beschrieben zu werden.
Zu jedem der Bremskreise I und II gehört eine Rückförderpumpe 18
bzw. 19, eine Speicherkammer 20 bzw. 21, eine Dämpferkammer 22 bzw.
23, je eine Dämpferdrossel 24 bzw. 25. Jede Rückförderpumpe 18, 19
weist ein Einlaßventil 26 und ein Auslaßventil 27 auf. An jeweils
zwei 2/2-Ventile 17 eines jeden der Bremskreise I und II ist eine
Speicherkammer 20 bzw. 21 und zusätzlich ein Einlaßventil 26 der
jeweiligen Rückförderpumpe 18 bzw. 19 angeschlossen. Die Auslaß
ventile 27 der Rückförderpumpen 18 bzw. 19 führen zu Dampferkammern
22, 23, denen Dämpferdrosseln 24 bzw. 25 nachgeordnet sind. Zwischen
den Dämpferdrosseln 24 und 25 der Bremskreise I und II und dem
Hauptbremszylinder 5 befinden sich Rückschlagventile 28 bzw. 29.
Des weiteren besitzt die Blockierschutzeinrichtung 10 in jedem
Bremskreis zwischen jeder der Blockierschutzventilanordnungen 12 und
13 bzw. 14 und 15 sowie dem Hauptbremszylinder 5 hydraulisch steuer
bare Drosselventile 30, 31, 32 und 33. Jedes der Drosselventile 30
bis 33 besitzt eine Öffnungsfeder 34 und jeweils einen ersten
hydraulischen Steuereingang 35 und einen zweiten hydraulischen
Steuereingang 36. Die ersten Steuereingänge 35 der Drosselventile 30
und 31 kommunizieren mit der Rückförderpumpe 18 stromabwärts von
deren Dämpferdrossel 24. In gleichartiger Weise sind die ersten
Steuereingänge 35 der Drosselventile 32 und 33 stromabwärts der
Dämpferdrossel 25 an diese angeschlossen und dadurch von der Rück
förderpumpe 19 versorgbar. In den Drosselventilen 30 bis 33 sind
jeweils Drosseln 37 untergebracht, die nach den Regeln der allge
meinen Hydraulik ausbildbar sind. Die Drosselventile 30 bis 33 sind
so ausgebildet, daß die jeweilige Öffnungsfeder 34 für einen freien
Durchgang sorgen kann. Die Drosselventile 30 bis 33 sind des
weiteren so gestaltet, daß durch Einleitung von hydraulischen Druck
in deren erste Steuereingänge 35 die Kräfte der Öffnungsfedern 34
überwindbar sind, so daß die Drosselventile 30 bis 33 ihre
Drosselstellungen einnehmen können. Zusätzlich sind noch in er
findungswesentlicher Weise diese Drosselventile 30 bis 33 so ausge
bildet, daß dann, wenn Drücke in den zweiten Steuereingängen 36
höher sind als an den ersten Steuereingängen 35, die Wirkungen der
Öffnungsfedern 34 im Sinne des Zurücksteuerns der Drosselventile 30
bis 33 in ihre Normalstellungen unterstützt wird. Als Steuerdrücke
hierfür dienen Radbremsdrücke, die aus der jeweils zugeordneten
Radbremse 6, 7, 8 bzw. 9 stammen. Deshalb sind die Steuereingänge 36
jeweils über Steuerleitungen 38 mit Drücken aus den Radbremsen 6, 7,
8 bzw. 9 versorgbar. Den ersten Steuereingängen 35 der Drosselven
tile 30 bis 33 sind weitere Steuerleitungen 39 zugeordnet, die
stromabwärts der Dämpferdrossel 34 bzw. 35 angeschlossen sind. Dabei
sind diese Steuerleitungen 39 mittels der Rückschlagventile 28 bzw.
29 zum Hauptbremszylinder 5 hin druckentlastbar. Jedoch werden
Drücke aus dem Hauptbremszylinder 5 mittels dieser Rückschlagventile
28 bzw. 29 vom den Steuerleitungen 39 ferngehalten.
Den Blockierschutzventilanordnungen 12 bis 15 ist jeweils ein
Sicherheitsbypassventil 40 parallel zugeordnet. Die Sicherheitsby
passventile 40 sind als Rückschlagventile ausgebildet, die von der
jeweiligen der Radbremsen 6 bis 9 aus gesehen zum Hauptbremszylinder
5 hin öffenbar sind. Die Sicherheitsbypassventile 40 sind dazu be
stimmt, die jeweils zugeordnete Radbremse von einem Bremsdruck zu
entlasten beim Loslassen des Bremspedals 3 für den Fall, daß aus
irgendeiner Störursache das jeweils zugeordnete 2/2-Ventil 16 in
seine Sperrstellung gelangt und dort auch verbleibt, sei es durch
Hängenbleiben oder durch einen elektrischen Fehler in einem nicht
dargestellten Steuergerät.
Die erfindungsgemäße Fahrzeugbremsanlage 2 funktioniert in der
nachfolgend beschriebenen Weise.
Im Normalzustand nehmen die Ventile 16, 17, 28, 29, 30, 31, 32 und
33 die beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Stellungen
ein. Bei einer Betätigung des Bremspedals 3, beispielsweise unter
Mithilfe des Bremskraftverstärkers 4, entstehen in dem Hauptbrems
zylinder 5 Drücke, die sich in die Bremskreise I und II fort
pflanzen. Innerhalb dieser Bremskreise I und II gelangen die Drücke
durch die in den Öffnungsstellungen befindlichen Drosselventile 30
bis 33 und die Blockierschutzventilanordnungen 12 bis 15 bzw. deren
als 2/2-Ventile 16 ausgebildete Bremsdruckaufbauventile zu den Rad
bremsen 6, 7, 8 und 9. Beim Loslassen des Bremspedals sinken Drücke
im Hauptbremszylinder 5 ab. Demzufolge sinken durch die in den
Offenstellungen befindlichen Ventile 30 bis 33 und 16 die Drücke der
Radbremsen 6 bis 9 ab.
Wird das Bremspedal 3 zunehmend stärker betätigt, so daß im Haupt
bremszylinder 5 weiter ansteigender Druck über wenigstens eine der
Radbremsen 6 bis 9 an wenigstens einem zugeordneten, nicht darge
stellten Fahrzeugrad eine Radblockiergefahr auslöst, so sorgt ein
nicht dargestelltes Steuergerät dafür, daß dasjenige der 2/2-Ventile
16, das einem der Radblockiergefahr unterliegenden Rad zugeordnet
ist, in seine Schließstellung gesteuert wird. Wenn das Steuergerät
feststellt, daß zur Vermeidung von Radblockiergefahr zusätzlich noch
eine Bremsdruckabsenkung notwendig ist, so steuert es das jeweils
dem angesprochenen 2/2-Ventil 16 zugeordnete 2/2-Ventil 17 in seine
Öffnungsstellung. Dadurch kann Druckmittel aus der jeweils zuge
ordneten der Radbremsen 6 bis 9 in wenigstens eine der beiden
Speicherkammern 20 bzw. 21 abfließen. Spätestens mit dem Öffnen des
2/2-Ventils 17 wird wenigstens die nachgeordnete Rückförderpumpe 18
bzw. 19 eingeschaltet. Jede der Rückförderpumpen 18 und 19 nimmt
über ihr Einlaßventil 26 Druckmittel auf, das durch eines der
2/2-Ventile 17 und/oder aus dem zugeordneten Speicher 20, 21
zufließt. Dieses Druckmittel wird durch das jeweilige Auslaßventil
27 in die nachgeordnete Dämpferkammer 22 bzw. 23 gedrückt und ver
läßt dann die Dämpferkammer 22 bzw. 23 durch die nachgeordnete
Dämpferdrossel 24 bzw. 25. Infolgedessen entstehen vor den mit dem
Druck aus dem Hauptbremszylinder 5 belasteten Rückschlagventilen 28
und 29 der Bremskreise I und II Drücke. Diese Drücke bewirken zuerst
über die Steuerleitungen 39 und die ersten Steuereingänge 35 der
Drosselventile 30, 31 und 32, 33, daß diese in ihre Drossel
stellungen umgesteuert werden. Dadurch liegen nunmehr deren Drosseln
37 zwischen dem Hauptbremszylinder 5 und der jeweiligen Radbremse 6,
7, 8 und 9. Erreicht schließlich der zwischen den Dämpferdrosseln 24
bzw. 25 und den Rückschlagventilen 28 bzw. 29 ansteigende Druck
denjenigen, der im Hauptbremszylinder 5 herrscht, so beginnen sich
die Rückschlagventile 28 bzw. 29 zu öffnen mit der Folge, daß nun
mehr Druckmittelmengen, die die Rückförderpumpen 18, 19 fördern,
zurück in den Hauptbremszylinder 5 gelangen. Dort stehen sie zur
Erzeugung von Bremsdruckanstiegen in den Radbremsen 6, 7 bzw. 8 und
9 zur Verfügung.
Bei jedem eingeleiteten Bremsvorgang wird der in den Radbremsen 6
bis 9 ansteigende Bremsdruck durch die Steuerleitungen 38 in die
zweiten Steueranschlüsse 36 der Drosselventile 30 bis 33 einge
leitet. Diese Steuerdrücke unterstützen die Öffnungsfeder 34, so daß
Drücke, die zum Erzeugen von Radbremsdrücken in die Radbremsen 6 bis
9 einzuleiten sind, ungehindert durch die Drosselventile 30 bis 33
in Richtung der jeweiligen Radbremse strömen können.
Wenn der bereits angesprochene und beschriebene Blockierschutzbe
trieb einsetzt und dabei die Rückförderpumpen 18 bzw. 19 Drücke er
zeugen, die in die Steuereingänge 35 dieser Drosselventile 30 bis 33
gelangen, so wirken diese steuernden Drücke den Öffnungsfedern 34
und den Steuerdrücken der zugeordneten zweiten Steuereingänge 36
entgegen. Die Drosselventile 30 bis 33 sind so ausgebildet, daß bei
Druckgleichgewicht zwischen den ersten Steuereingängen 35
und den zweiten Steuereingängen 36 die Öffnungsfedern 34 für eine
ungedrosselte Offenstellung der Drosselventile 30 bis 33 sorgen.
Dies hat die Auswirkung, daß bei einer Bremsdruckabsenkung im
Blockierschutzbetrieb mittels des 2/2-Ventils 17 der Steuerdruck in
der zugehörigen Steuerleitung 38 absinkt und demzufolge bei einge
schalteten Rückförderpumpen 18 und 19 der in der Steuerleitung 39
vorhande Druck dominiert mit der Folge, daß das jeweilige Drossel
ventil in seine Drosselstellung gesteuert wird. Dadurch liegt, wie
bereits angedeutet, die zugehörige Drossel 37 zwischen dem Haupt
bremszylinder 5 und der nachgeordneten Radbremse 6. Gleiches gilt
sinngemäß für die den anderen Radbremsen zugeordneten Drosselven
tile. Die angesprochene Drossel 37 beispielsweise im Drosselventil
30 hat die Wirkung, daß nach einem Verschließen des zugehörigen
2/2-Ventils 17 und dem Öffnen des zugeordneten 2/2-Ventils 16 eine
Teilmenge des im Hauptbremszylinder 5 zur Verfügung stehenden und
unter Druck gehaltenen Druckmittels verlangsamt der Radbremse 6
zugeleitet wird. Demzufolge werden im Blockierschutzbetrieb Brems
druckanstiege in der Radbremse 6 in gewollter Weise vermindert.
Abruptes Greifen der Radbremse 6 und gegebenenfalls ein zu schneller
Anstieg des Bremsdrucks und dadurch eine erneute Radblockiergefahr
und auch eine unruhige Arbeitsweise der Blockierschutzeinrichtung 10
werden dadurch vermieden. Dies gilt auch bezüglich der anderen Rad
bremsen 7, 8 und 9.
Wird beispielsweise eine Radblockiergefahr von wenigstens einem der
Fahrzeugräder durch Loslassen des Bremspedals 3 grundsätzlich be
seitigt, so sorgt das nicht dargestellte Steuergerät dafür, daß die
elektrisch steuerbaren Ventile 16 und 17 in ihre Grundstellungen
gelangen und die Rückförderpumpen 18 und 19 abgeschaltet werden.
Durch den im Hauptbremszylinder 5 beispielsweise auf Null sinkendem
Druck öffnen sich die Rückschlagventile 28 und 29, so daß Drücke in
den Steuerleitungen 39 ebenfalls absinken. Dementsprechend sinken
auch die Drücke in den Steuereingängen 35 der Drosselventile 30 bis
33. Weil infolge der Drosseln 37 zunächst die Drücke in den
Radbremsen 6 bis 9 langsamer absinken als der Druck im Hauptbrems
zylinder 5, sind nun zunächst die Steuerdrücke, die über die Steuer
leitungen 38 und die zweiten Steuereingänge 36 wirksam sind, höher
als diejenigen Drücke, die in dem ersten Steuereingängen 35 an
stehen. Infolge dessen bewirken die unterschiedlich hohen Steuer
drücke, daß die Öffnungsfedern 34 im Öffnungssinn unterstützt
werden. Anders ausgedrückt: In erfindungswesentlicher Weise wird ein
Druckgefälle zwischen den Radbremsen 6 bis 9 und dem
Hauptbremszylinder 5 bei Beendigung eines Bremsvorgangs dazu
benützt, die Drosselventile 30 bis 33 nach Beendigung eines
Blockierschutzbetriebs zügig in ihre normalen Durchlaßstellungen zu
steuern. Danach sinken Bremsdrücke der Radbremsen 6 bis 9 in
gewollter Weise zügig ab mit dem Vorteil, daß ein in dieser Art
ausgerüstetes Fahrzeug gut beherrschbar und dem gemäß gut
manövrierbar ist.
Das zweite schematisch in der Fig. 2 dargestellte Ausführungsbei
spiel einer Fahrzeugsbremsanlage 2a enthält das Bremspedal 3, den
Bremskraftverstärker 4, den Hauptbremszylinder 5 und die Radbremsen
6, 7, 8 und 9 des ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Fig. 1
sowie eine Blockierschutzeinrichtung 10a.
Die Blockierschutzeinrichtung 10a der Fig. 2 unterscheidet sich von
der Blockierschutzeinrichtung 10 gemäß der Fig. 1 dadurch, daß die
in Reihe liegenden Paare von Ventilen 16, 30 und 16, 31 und 16, 32
sowie 16, 33 eine andere Reihenfolge aufweisen. Im Beispiel gemäß
der Fig. 2 folgen auf den Hauptbremszylinder 5 in den Bremskreisen
I und II zunächst die 2/2-Ventile 16 und dann erst die Drosselven
tile 30, 31, 32 und 33. Die 2/2-Ventile 17 sind wie im Beispiel
gemäß der Figur l mit den Radbremsen 6, 7, 8 und 9 verbunden. Ein
ander je Radbremse zugeordnete 2/2-Ventile 16 und 2/2-Ventile 17
bilden nun wegen der Zwischenordnung des jeweiligen Drosselventils
30, 31, 32 bzw. 33 Blockierschutzventilanordnungen 12a, 13a, 14a,
15a.
Beibehalten wurde, daß die ersten Steuereingänge 35 über Leitungen
39 mit Ausgangsdrücken der Rückförderpumpen 18 und 19 versorgbar
sind, und daß den zweiten Steuereingängen 36 über Steuerleitungen 38
die Drücke der jeweils zugeordneten Radbremse zugleitet werden.
Bezüg-lich der Funktionen Normalbremsung und Blockierschutzbetrieb
mit Umsteuerung wenigstens eines der Drosselventile 30 bis 33 in die
Drosselstellung besteht kein Unterschied zum Ausführungsbeispiel der
Fahrzeugbremsanlage 2 gemäß der Fig. 1. Dies weist darauf hin, daß
die erfindungsgemäße Verwendung von Drosselventilen mit zwei Steuer
eingängen zur Begrenzung von Druckanstiegsgeschwindigkeiten in Rad
bremsen während eines Blockierschutzbetriebs und die Ansteuerung der
Drosselventile einerseits mit dem Druck aus Rückförderpumpen und
andererseits mit Druck aus Radbremszylindern nicht an eine bestimmte
Ausbildung einer Blockierschutzventilanordnung und deren Einzel
elemente gebunden ist. Die Ausführungsbeispiele gemäß den Fig. 1
und 2 zeigen also, daß bei der räumlichen Anordnung von Ventilen und
Drosselventilen Variationsmöglichkeiten bestehen.
Claims (4)
1. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit einem vom Fahrer steuerbaren
Hauptbremszylinder, mit wenigstens einer aus dem Hauptbremszylinder
versorgbaren Radbremse und einer dazwischen angeordneten Blockier
schutzeinrichtung, die eine Blockierschutzventilanordnung zwischen
dem Hauptbremszylinder und der Radbremse zum Modulieren von Rad
bremsdrücken, eine Rückförderpumpe mit einem Eingang, der an die
Blockierschutzventilanordnung angeschlossen ist, und einem Ausgang,
der mit dem Hauptbremszylinder verbunden ist, sowie ein zwischen dem
Hauptbremszylinder und der wenigstens einen Radbremse liegendes
Drosselventil aufweist, das eine Öffnungsfeder besitzt und einen
Steuereingang, der zum Umsteuern des Drosselventils in die Drossel
stellung an den Ausgang der Rückförderpumpe angeschlossen und über
ein Rückschlagventil, das zum Hauptbremszylinder öffenbar ist, zum
Hauptbremszylinder hin druckentlastbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselventil (30, 31, 32, 33) einen zweiten Steuereingang
(36) besitzt, der an die jeweils zugeordnete Radbremse (6, 7, 8, 9)
angeschlossen ist, und daß das Drosselventil (30, 31, 32, 33) derart
eingerichtet ist, daß ein aus der Radbremse (6, 7, 8, 9) dem zweiten
Steuereingang (36) zugeführter Druck die Öffnungsfeder (34) unter
stützt.
2. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Blockierschutzventilanordnung (12, 13, 14, 15,
12a, 13a, 14a, 15a) ein eigenes Drosselventil (30, 31, 32, 33) zu
geordnet ist.
3. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blockierschutzventilanordnung (12) aus einem
ersten elektrisch steuerbaren 2/2-Ventil (16), das in der Normal
stellung offen ist und ein Bremsdruckaufbauventil bildet, und einem
zweiten elektrisch steuerbaren 2/2-Ventil (17), das in der Normal
stellung geschlossen ist und ein Bremsdruckabsenkventil bildet, be
steht, und daß das Drosselventil (30) zwischen dem Bremsdruckaufbau
ventil (16) und dem Hauptbremszylinder (5) angeordnet ist.
4. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blockierschutzventilanordnung (12a) aus
einem ersten elektrisch steuerbaren 2/2-Ventil (16), das in der
Normalstellung offen ist und ein Bremsdruckaufbauventil bildet, und
einem zweiten elektrisch steuerbaren 2/2-Ventil (17), das in der
Normalstellung geschlossen ist und ein Bremsdruckabsenkventil bildet,
besteht, und daß das Drosselventil (30) zwischen dem Bremsdruckauf
bauventil (16) und der Radbremse (6) angeordnet ist.
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