DE4127191A1 - Verfahren zur verschleisserkennung eines saegeblattes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verschleißerkennung eines elektromotorisch angetriebenen Sägeblattes, insbesondere an einer mitfahrenden Säge zum Abtrennen von Rohrsträngen hinter Rohrschweißanlagen.

Wie jedes Werkzeug, verschleißen auch die Sägeblätter von Sägen nach einer bestimmten Standzeit. Nicht immer läßt sich der Verschleißzustand des Sägeblattes eindeutig erkennen und somit das verschlissene Sägeblatt so rechtzeitig zu wechseln, daß Schäden an der Säge selbst oder dem zu sägenden Gut auszuschließen sind. Ein besonderes Problem ist die Erkennung des Verschleißes an Sägeblättern, die zum Abtrennen von Rohrsträngen hinter Rohrschweißanlagen Verwendung finden. Derartige Sägen sind, durch den kontinuierlichen Herstellprozeß des geschweißten Rohres bedingt, als mitfahrende Sägen ausgebildet und fahren mit Auslaufgeschwindigkeit des Rohrstranges während des Sägeschnittes geschwindigkeitsgleich zum Rohr. Da in solchen Anlagen der Bediener häufig so weit von der Säge entfernt ist, daß eine unmittelbare Überwachung des Sägeblattes ausgeschlossen ist, können Verschleißerscheinungen am Sägeblatt nicht immer rechtzeitig erkannt werden. Zwar ist das beim Sägeschnitt entstehende Geräusch für den Fachmann ein Indiz dafür, daß sich der Zustand des Sägeblattes verändert, doch ist im laufenden Betrieb und bei dem geschilderten größeren Abstand zur Säge dieses Geräusch nur schwer zu erfassen.

In der Vergangenheit kam es deshalb häufig zu Betriebsstörungen oder gar zu Unfällen; mindestens waren aufwendige Nacharbeiten erforderlich, wenn das Sägeblatt nicht rechtzeitig gewechselt worden war. Man half sich damit, daß man das Sägeblatt schon sehr frühzeitig wechselte, was dazu führte, daß noch nicht verschlissene Sägeblätter vorsorglich gewechselt wurden und damit in unproduktiver Weise die Werkzeugkosten in die Höhe schnellten.

Zur Erhöhung der Bedienungsführung an Sägen und insbesondere an den mitlaufenden Sägen hinter Rohrschweißmaschinen hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Verschleißerkennung eines elektromotorisch angetriebenen Sägeblattes zu entwickeln, welches es gestattet, die maximale Standzeit des Sägeblattes auszunutzen und das Sägeblatt rechtzeitig vor nicht mehr tolerierbarem Verschleiß auszuwechseln.

Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die über die Standzeit des Sägeblattes zunehmende Stromaufnahme des Sägeblatt- Antriebsmotors gemessen und mit einem vorgegebenen Referenz-Sollwert verglichen wird und daß beim Erreichen einer den nicht mehr tolerierbaren Verschleiß darstellenden rechnerisch oder empirisch ermittelten Abweichung vom Referenz-Sollwert ein Signal zum Auswechseln des Sägeblattes gegeben wird.

Die Erfindung hat erkannt, daß die Stromaufnahme des Sägeblatt- Antriebsmotors ein unmittelbares Indiz für den beginnenden Verschleiß des Sägeblattes darstellt. Die sich durch das verschlissene Sägeblatt einstellende Erhöhung der Schnittkräfte erfordert eine höhere Stromaufnahme des Motors, die man messen und mit einem Referenz- Sollwert vergleichen kann. Die zulässige Stromaufnahme des Sägeblatt- Motors kann man ermitteln oder errechnen und einem Soll-Istwert- Vergleich zuführen, so daß bei einer bestimmten Abweichung vom Referenz- Sollwert oder einer bestimmten Überschreitung der zulässigen Stromaufnahme des Sägeblatt-Motors das geforderte Signal abgegeben werden kann. Dieses Signal gibt an, daß der Zeitpunkt zum Auswechseln des Sägeblattes gekommen ist.

Es ist nach einem anderen Merkmal der Erfindung vorteilhaft, wenn als Referenz-Sollwert die aus mehreren Sägeblättern ermittelte mittlere Stromaufnahme vorgegeben wird. Auf diese Weise werden fertigungs- und verfahrensbedingt entstandene Schwankungen bei den ermittelten Stromaufnahmen ausgeglichen.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ermittlung der mittleren Stromaufnahme durch Messungen der einzelnen Stromaufnahmen in den mittleren Schneidphasen jedes gemessenen Sägeschnittes erfolgt. Dadurch können Spitzenwerte der Stromaufnahme der Sägeblatt-Antriebsmotoren zu Beginn und zum Ende des Sägeblattschnittes eliminiert werden, die mit dem Verschleißzustand des Sägeblattes nicht in Verbindung zu bringen sind.

Mit der vorgeschlagenen Erfindung wird es in einfacher Weise möglich, Schäden von der Anlage bzw. dem zu sägenden Produkt abzuwenden, die dadurch entstanden, daß verschlissene Sägeblätter weiter verwendet wurden. Andererseits können die Sägeblätter bis zuletzt, d. h. bis zu tolerierbaren Verschleißwerten verwendet werden, so daß sich die Werkzeugkosten optimal ausnutzen lassen.

Claims (3)

1. Verfahren zur Verschleißerkennung eines elektromotorisch angetriebenen Sägeblattes, insbesondere an einer mitfahrenden Säge zum Abtrennen von Rohrsträngen hinter Rohrschweißanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die über die Standzeit des Sägeblattes zunehmende Stromaufnahme des Sägeblatt-Antriebsmotors gemessen und mit einem vorgegebenen Referenz-Sollwert verglichen wird, und daß beim Erreichen einer den nicht mehr tolerierbaren Verschleiß darstellenden rechnerisch oder empirisch ermittelten Abweichung vom Referenz-Sollwert ein Signal zum Auswechseln des Sägeblattes gegeben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Referenz-Sollwert die aus mehreren Sägeschnitten ermittelte mittlere Stromaufnahme vorgegeben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der mittleren Stromaufnahme durch Messungen der einzelnen Stromaufnahmen in den mittleren Schnittphasen jedes gemessenen Sägeschnittes erfolgt.