DE4318692C2 - Verfahren zur Untersuchung von antigenhaltigen Blutserumproben - Google Patents
Verfahren zur Untersuchung von antigenhaltigen BlutserumprobenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Untersuchung
von antigenhaltigen Blutserumproben, die mittels einfacher radialer
Immundiffusion (RID) Präzipitatringe auf einer Gelplatte gebildet haben.
Bei einem radialen Immundiffusions-Test wird antigenhaltiges
Untersuchungsmaterial in Stanzlöcher einer etwa 1 mm dicken an
tikörperhaltigen Agarosegelschicht gefüllt, mit der eine Pro
benplatte präpariert ist. Bei der im Anschluß beginnenden Dif
fusion wandern die gelösten Antigene solange radial in die Um
gebung der Stanzlöcher, bis im Äquivalenzbereich mit den Anti
körpern ein Antigen-Antikörper-Immunkomplex als unlösliches,
sichtbares Präzipitat ausfällt. Je höher die Antigenkonzentra
tion der Probe ist, desto größer ist der Präzipitatring,
der um das Stanzloch herum entsteht. Die Auswertung der Serumproben, d. h. die
Quantifizierung des Antigens im Serum, kann somit über das bei
geeigneten Verhältnissen meßbare Quadrat des Ringdurchmessers
bzw. Durchmessers innerhalb des Präzipitatrings im Vergleich zu
Standardproben vorgenommen werden.
Das Ausmessen der im Durchmesser etwa 10 mm großen Präzipitat
ringe erfolgt für gewöhnlich unter Vergrößerungsgeräten durch
Fachpersonal. Dabei wird in der Regel mit einer Meßlupe jede
Probe einzeln ausgemessen und deren Meßwert und Position no
tiert.
In der DE 31 19 269 A1 ist auch schon anstelle einer Meßlupe
die Verwendung eines umgebauten Mikrofilm-Lesegerätes zum Aus
messen erwähnt worden.
Ähnlich arbeitet ein Gerät nach der US 4 021 200, in das eine
scheibenförmige Gelplatte mit kreisförmig angeordneten Proben
eingelegt wird. Die beleuchtbare Platte kann durch einen durch
sichtigen Deckel betrachtet werden. Mit einem motorisch ver
stellbaren Fadenkreuzpaar werden nacheinander die Durchmesser
der Präzipitatringe visuell eingegrenzt und die Ergebnisse der
Messung digital angezeigt. Die Meßwerte werden notiert.
Das Ausmessen wird jeweils erschwert durch eine relativ
schlechte Bildqualität. So sind die Ringe kontrastarm und be
sitzen verschwommene sowie unregelmäßige, zusammenhanglose Kon
turen. Mitunter bilden sich auch regelrechte Ausläufer, wodurch
es zu deutlichen Abweichungen von der idealen Kreisform kommt.
Deshalb führt die Auswertung zu stark subjektiv gefärbten Er
gebnissen. Hinzu kommen die üblichen Fehlerquellen visueller
Meßtätigkeit, also Ablese- und Notationsfehler. Nicht verschwie
gen werden darf letztlich die starke Belastung der Augen bei
permanenter Durchführung dieser Arbeiten.
Zur weiteren Auswertung müssen die notierten Meßwerte über eine
Tastatur einem Rechner eingegeben werden, was wiederum Ablese-
und Eingabefehler in sich birgt.
Alles in allem sind die bekannten Methoden nicht sehr genau,
ergonomisch belastend, zeitaufwendig und personalbindend (GIT
Labormedizin 7-8/90, S. 362).
An sich liegt es nahe, die Messung und Auswertung mittels elek
tronischer Bildverarbeitungsverfahren zu automatisieren, zumal
Verfahren zur photogrammetrischen Erfassung statischer Aufnah
meobjekte mittels opto-elektronischer Festkörper-Flächensenso
ren seit einiger Zeit bekannt sind. Bei einem solchen Verfahren
(DE 38 11 837 A1) wird das Aufnahmeobjekt in geometrischen Be
zug zu einem Raster gesetzt und beide digital abgespeichert.
Ein kontrastreicher Randbereich des körperlich ausgedehnten Ob
jekts wird durch entsprechende unterschiedlich fokussierte
Teilbilder angestrebt.
Ein solches Verfahren läßt sich zur Messung der einfachen ra
dialen Immundiffusion aber nicht anwenden.
Zum einen würde eine unterschiedliche Fokussierung nicht zur Bestim
mung der unscharfen Zonengrenzen führen. Zum anderen wür
den Ausläufer oder Ausfransungen nicht unterdrückt werden. Zu
bedenken sind weiterhin Störquellen, die durch Kratzer, Staub-
und Schmutzpartikel, Beschriftungen oder Schlieren im Gel oder
in der Probenplatte gebildet werden und im praktischen Betrieb
unausbleiblich sind.
Nach der DE 40 13 180 A1 wird eine Testflüssigkeit zum Nachweis
von Hämolyse dahingehend bildverarbeitend untersucht, ob durch
die Testflüssigkeit hindurch ein auf eine Mikroplatte aufgemaltes Bild (Dreieck) anhand
seiner Randschärfe erkannt wird oder durch Partikel in der
Testflüssigkeit bezüglich eines Schwellenwertes unscharf und
damit nicht relevant wird. Ein Ausmessen eines größenvariablen,
gestörten Objekts erfolgt nicht.
Auch ein Verfahren, basierend auf einer Konturenverfolgung mit
tels Differenzieren der Bildinformationen nach der DE 40 40 726 A1
muß aufgrund der genannten Störungsvielfalt ausscheiden, da
es zu völlig falschen bzw. nicht auszuwertenden Ergebnissen
führen würde. Indem das Variationsverhältnis der Lichtintensi
tät an den Grenzen des vorhandenen Musters gemessen wird, wür
den, gleichgültig, ob das Muster zu dem zu bestimmenden Objekt
gehört oder zu Störungen, unvermeidlich Objektmißbildungen und
Störobjekte in die Konturenbildung einbezogen werden.
Nach der US 4 794 450 ist eine Hochgeschwindigkeitsapparatur
zum bildverarbeitenden Erkennen von Agglutinationsmustern für
diagnostische Untersuchungen bekannt. Mehrere Hundert Proben
werden analysiert, je nach Befund unterschiedlich gekennzeich
net ausgeplottet und das gewonnene Bild ausgewertet. Die Unter
scheidung verschiedener Muster in störungsarmer Umgebung ist
jedoch nicht Gegenstand dieser Patentschrift.
Die erste mit der vorliegenden Erfindung zu überwindende Schwierigkeit ist
die, daß bei den in Betracht kommenden Gelplatten die einzelnen
mit der Hand in die Platte eingebrachten Stanzlöcher zwar einen ausreichend exak
ten Durchmesser besitzen, aber ihre Lage pro Lochfeld nicht ge
nau genug positioniert werden kann. Es kann zwar sichergestellt
werden, daß je Lochfeld nur ein Stanzloch eingebracht ist, aber
dieses kann sich an verschiedenen Orten innerhalb dieses Feldes
befinden. Dieser Ort muß erst durch die Bildverarbeitung gefunden
werden.
Als weitere Schwierigkeit kommen Störobjekte, wie Beschriftun
gen, Kratzer, Schlieren, Fingerabdrücke, Fremdpartikel und Ris
se im Gel hinzu. Sie lassen sich auch bei äußerster Behutsam
keit nicht zuverlässig vermeiden.
Drittens bilden die Bildpunkte, die zu der Probe gehören, nur
im Idealfall einen konzentrischen, geschlossenen Ring um das
Stanzloch im Gel. Wie die Praxis zeigt, sind von dieser Ideal
ausbreitung mannigfache Abweichungen eher die Regel. Die Kreise
sind somit nicht immer konzentrisch. Sie sind auch oft nicht ge
schlossen, sondern lediglich halbkreisartig. Die Kreisperiphe
rie kann auch so aussehen, daß kleine, nicht zusammenhängende
Teilkreisbögen vorhanden sind. Weiterhin treten Ausbeulungen
auf, also Deformierungen der idealen Kreisform oder gar Aus
buchtungen, also kleine Fortsetzungen, die am Kreisrand hängen.
Zusätzlich sind die Kreise von unterschiedlicher Qualität, sie
sind mehr oder weniger verschwommen, kontrastarm und von Stör
quellen überlagert.
Alle diese den verschiedensten Umständen geschuldeten Abwei
chungen vom Idealfall verursachen ein dermaßen stark gestörtes
Bild, so daß bisher eine radiale Immundiffusionsmessung mittels
Bildverarbeitung unmöglich war.
Es ist somit die aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren zur vollautomatischen Auswertung
von Blutserumproben nach dem einfachen radialen Immundiffu
sionstest anzugeben, das weitestgehend unempfindlich gegen ei
nen hohen Störbildanteil und unvollkommene Bildinformationen
ist und unter Einbeziehung von Vergleichsproben eine zuverläs
sige Aussage lie
fert.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
In diesem Verfahren wird,
von einer bekannten idealen
Geometrie des Meßobjekts, das Meßobjekt, das diese Geometrie
nur teilweise sichtbar aufweist, aus Bildbestandteilen, die
echten Objektteilen angehören und solchen ähnlicher Qualität,
die auf Störobjekten beruhen, gefunden und rekonstruiert, um
anschließend in bekannter Weise seine Fläche auszumessen.
Die erfindungsgemäßen Arbeitsschritte sind: Vereinzelung der Meßob
jekte, Detektierung eines oder mehrerer Objektteile und Rekon
struktion des Gesamtobjektes aus den erkennbaren mutmaßlichen
Objektbegrenzungen und größenmäßiges Inbeziehungsetzen zu Stan
dardobjekten. Diese Verfahrensschritte lassen erstmalig eine zuverlässige, automatische
Auswertung nach dem Single-Radial-Immundiffusionstest möglich
werden. Dadurch sind Ergebnisse beacht
lich schneller und genauer als durch visuelle Auswertung und
ohne ergonomische Belastungen für das Personal zu gewinnen.
In einen ersten Verfahrensschritt wird zunächst iterativ versucht, sich der
Lage des in Form und Größe näherungsweise bekannten Stanzloches
mit vorgebbarer Genauigkeit zu nähern, indem das Stanzloch mit einer
kreisförmigen Maske als Referenzfläche in Größe
(zur einmaligen Kalibrierung des Bildverarbeitungssystems) und
Lage so zur Deckung gebracht wird, daß dessen mittlerer Grau
wert ein Minimum ergibt.
Ist die genaue Lage eines Stanzlochs gefunden und damit eine
Grobpositionierung bezüglich der Probe erreicht, erfolgen Ver
suche, die um das Stanzloch erkannten Präzipitatteile, zu einem
Kreis zu ergänzen. Jeder Bildpunkt wird nach einem bekannten Verfah
ren in Lage und Intensität erfaßt. Die Bildpunkte stammen entweder von dem
auszumessenden Präzipitatring oder von Störobjekten. Ein PC
speichert alle Bildpunkte als Gesamtheit und ermittelt deren
Schwerpunkt. Um diesen Schwerpunkt wird wiederum eine Maske in
Kreisform gelegt und ständig wiederholend die Lage und Größe
dieser Maske so lange verändert, bis eine optimale Deckung mit
den Ringbestandteilen gefunden ist. Durch dieses Verfahren wer
den praktisch nur Präzipitatteile verwertet, die der Probe zu
zurechnen sind und von Störobjekten abgegrenzt. Ist auf diese
Weise Lage und Größe der Probe bis zu einer vorgebbaren Genau
igkeit ermittelt worden, kann der Kreisdurchmesser nach einem bekann
ten Verfahren berechnet und ausgegeben werden. Er gibt Auskunft
über die Antigenkonzentration der Probe.
Im Rahmen des Verfahrens wird die Größe eines Referenz-Stanzlochs
zwecks Kalibrierung des Systems gemessen. Zum Finden des näch
sten Stanzlochs im nächsten Lochfeld braucht dann nur die Lage
der kalibrierten Maske in der X-Y Ebene geändert zu werden,
da alle Stanzlöcher einen hinreichend genauen gleichen Durchmesser aufweisen.
Die Lage und Größe des Stanzlochs bzw. des Präzipitatringes
wird durch iteratives Verändern der Lage und Größe der Maske
gefunden, bis diese einen minimalen bzw. maximalen mittleren
Grauwert bei größtmöglichem Maskendurchmesser erreicht.
Die Vorteile des Verfahrens bestehen insbesondere
darin, daß die Proben frei von Subjektivität mit hinreichender
Präzision ausgemessen und verglichen werden. Aufgrund des ge
wählten Bildauswerteverfahrens werden die Proben trotz Unregel
mäßigkeiten in deren Lage und Geometrie sowie in der Bildquali
tät sicher erkannt und ausgemessen. Ergonomische Belastungen
für das Personal entfallen ebenso wie eine zeitaufwendige und
zu Fehlern neigende Bedienung und Auswertung.
Besonders bedienungsfreundlich ist die Verwendung eines hochauf
lösenden Flachbett-Scanners als Bildaufnahmegerät.
Anstelle eines solchen Scanners kann auch eine schwarz/weiß-CCD-Kamera
mit Macro-Zoom-Optik mit gutem Erfolg eingesetzt werden. Dabei
läßt sich vorteilhafterweise zur Probenpositionierung ein han
delsüblicher Plotter umrüsten, indem anstelle des Plotterstif
tes ein einfacher Schieber eingespannt wird. Er steht ebenso
wie die erfassende Kamera und der Personalcomputer nach Beendi
gung der Probenmessungen für andere Aufgaben zur Verfügung. Die
einzelnen Arbeitsschritte laufen programmgesteuert ab und ver
langen keine speziellen Kenntnisse vom Fachpersonal.
Anhand eines Ausführungsbeispiels unter Verwendung einer CCD-Kamera und eines Plotters
soll die Erfindung näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Programmflußbild
zum Verfahrensablauf;
Fig. 2 den schematischen Aufbau der Meßeinrichtungen zur Durchfüh
rung des Verfahrens;
Fig. 3 einen Schieber im Austausch zu einem üblichen Plotter
stift;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine
Probenplatte; und
Fig. 5 ein Programmflußbild, die Probenausmessung veranschauli
chend.
Die automatisierten Arbeitsschritte zum Auswerten einer Serum
probe nach der Single-Radial-Immundiffusionsmethode zeigt Fig. 1.
Zuerst legt der Bediener eine Platte 1, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, natür
lich ohne Probennumerierung, auf eine definierte Stelle des
Tableaus eines Plotters 2 mit dem Gel nach unten auf. Auf der
Platte 1 sind Stanzlöcher 3, um die sich die Proben 3′ ausbrei
ten, so eingebracht, daß sie in ein gedachtes Raster fallen und
zwar exakt ein Stanzloch 3 je Raster- bzw. Lochfeld. Danach positioniert ein
an Stelle eines Plotterstiftes eingesetzter Schieber 4 vgl. (Fig. 3)
die Platte 1 so, daß sich eine erste Probe 3′ unter einer fest
stehenden Kamera 5 befindet. Die Kamera 5, eine Schwarz-Weiß-
CCD-Kamera, kann erforderlichenfalls an ihrem Stativ 6 unter
Kontrolle am Monitor so justiert werden, daß die Probe 3′ mit
tig und scharf erscheint, womit gleichzeitig alle Lochfelder
der Platte 1 bezüglich des Plottertableaus positioniert sind.
Zusätzlich erfolgt eine Feineinstellung der Beleuchtungskörper.
Alle weiteren Arbeitsschritte erfolgen, durch einen Personal
computer 7 gesteuert, vollautomatisch.
Sobald das Bild der ersten Probe 3′ im Personalcomputer 7 ge
speichert ist, beginnt der Plotter 2 mit der Positionierung
auf die nächste Probe 3′ durch Verschieben der Platte 1 unter
der Kamera 5 zu dem entsprechenden Lochfeld. Dazu beaufschlagt
der anstelle des Plotterstiftes eingespannte Schieber 4 jeweils
seitenmittig die Probenplattenkanten. Der Schieber 4 (Fig. 3)
hat im Einspannbereich die gleiche Geometrie wie die zum Plot
ter 2 passenden Plotterstifte, lediglich eine eingefräste Nut
8 verhindert ein Verdrehen des Schaftes. Der Schieber 4 ist
quaderförmig, seine Seitenkanten betragen im Ausführungsbei
spiel 15 mm Länge. Über eine Madenschraube 9 ist er in der Höhe
50 verstellbar, daß er das Plottertableau gerade noch nicht be
rührt.
Das von der CCD-Kamera gelieferte Videosignal der ersten Probe wird im Steuer
rechner mittels einer Frame-Grabber-Karte digitalisiert und als
Grauwert-Matrix in einem Grafikdateiformat auf der Festplatte
gespeichert, im Anschluß auf eine definierte mittlere Hellig
keit umgerechnet, mittels Tiefpaß werden unwesentliche Details
ausgefiltert und es wird eine Kontrastverstärkung vorgenommen.
Dabei wird die Tatsache genutzt, daß sich der dunkle Prä
zipitathof der Probe 3′, der kreisförmig mit variablem Durch
messer erscheint (Fig. 4), sich um ein helleres Stanzloch 3 mit
konstantem Durchmesser befindet.
Wie in Fig. 5 schematisiert dargestellt, sucht nun die Bildver
arbeitungssoftware das hell erscheinende Stanzloch 3 in der
Mitte des Bildfeldes als Suchmerkmal, indem es eine kreisförmi
ge Maske so auf dem Bildfeld verschiebt, daß dessen mittlere
Grauwerte ein Minimum ergeben. Iterativ werden die Schwerpunkt
lage in der X-Y-Ebene und die Größe der Maske verändert, bis
der mittlere Grauwert bei größtmöglichem Radius sein Minimum
erreicht hat. Da der wahre Durchmesser des Stanzlochs 3 hinrei
chend genau bekannt ist, kann der Rechner damit den Maßstab des
Bildes errechnen und das Bildverarbeitungssystem kalibrieren.
Der Durchmesser des zugehörigen Präzipitatringes der Probe 3′
wird ermittelt, indem der mittlere Grauwert der kreisringarti
gen Fläche zwischen dem Stanzloch 3 und einem zum Stanzloch 3
konzentrischen, größeren Kreis errechnet wird. Der Durchmesser
der Maske wird so lange verändert, bis der mittlere Grauwert
ein Maximum bei größtmöglichem Durchmesser aufweist. Da der
Präzipitathof nicht immer konzentrisch zum Stanzloch 3 liegt,
kann sich der Mittelpunkt des Kreises ebenfalls geringfügig
verschieben. Iterativ werden Durchmesser und Schwerpunktlage
der Maske verändert, bis der mittlere Grauwert bei größtmögli
chem Radius sein Maximum erreicht ist. Der Maskendurchmesser
stellt somit den Meßwert dar.
Der Rechner nimmt das nächste
Bild der zweiten Probe auf, worauf der Plotter 2 mit der Positionierung eines
weiteren Lochfeldes der dritten Probe unter der Kamera 5 beginnt.
Das nunmehr in der Größe bekannte Stanzloch 3 wird bei der Bildverarbeitung in der oben
beschriebenen Art und Weise nunmehr für die zweite Probe gefunden und analog der Durchmesser
des Präzipitathofs der zweiten Probe 3′ ermittelt. Wenn nach
einander alle weiteren Proben 3′ ausgemessen worden sind, werden die Er
gebnisse durch ein auf statistischen Rechenverfahren basieren
des Auswerteprogramm verarbeitet und die quantitativen Merkmale
des Präparats ermittelt und in Form eines Meßprotokolls ausge
geben.
Anstelle einer CCD-Kamera eignet sich auch sehr gut ein
hochauflösender Scanner zur Bildaufnahme. Die Platte 1 wird
mittels eines geeigneten Rahmens definiert zum Scanner positio
niert. Der Scanner erfaßt jedes einzelne Lochfeld, worauf die
Auswertung mit den gleichen Arbeitsschritten erfolgt. Durch die
Verwendung eines Scanners vereinfacht sich nicht nur der appa
rative Aufwand, sondern auch die die manuelle Justierarbeit
beim Aufbau des Meßplatzes.
Claims (8)
1. Verfahren zur Untersuchung von antigenhaltigen Blutserumpro
ben, die zum Vergleich mit antigenhaltigen Standardproben in
Stanzlöcher einer antikörperhaltigen Gelplatte eingebracht wur
den, wobei und durch einfache radiale Immundiffusion (RID) um jedes
Stanzloch ein Präzipitatring entstanden ist, wobei Lochfeld für
Lochfeld der Platte (1) optoelektronisch abgetastet, als Grau
stufen-Rasterbild abgelegt und wie folgt bildverarbeitend aus
gewertet wird:
- a) Lagebestimmung jedes Stanzlochs (3) im jeweiligen Lochfeld durch iterati ves Verschieben einer softwaremäßig gebildeten Maske in der X-Y- Ebene, sowie mindestens einmalig Größenbestimmung eines Referenz-Stanzlochs (3) durch zusätzliche Größenänderung der Maske, bis zur größtmöglichen Deckung mit dem Referenz-Stanzloch (3);
- b) Größenbestimmung des Präzipitatrings (3′) durch iterative Größen- und Lageänderung der Maske um jedes gefundene Stanzloch (3) und den das Stanzloch (3) umgebenden Präzipitatring (3′) bis zur größtmöglichen Deckung mit dem Präzipitatring (3′), wobei eine Kalibrierung des Abbildungsmaßstabs mit Hilfe der bekannten Größe des vermessenen Referenz-Stanzloches (3) erfolgt und wobei die Größe der Präzipitatringe (3′) der zu untersuchenden Blutserumproben mit der Größe der Präzipitatringe (3′) der Standardproben ver glichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch iteratives
Verändern der Lage und Größe der Maske bezüglich eines hell er
scheinenden Stanzlochs (3) und des ihn umgebenden Präzipitat
rings (3′), bis der maskierte Bildausschnitt einen maximalen
mittleren Grauwert bei größtmöglicher Fläche besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei meh
rere Referenz-Stanzlöcher (3) zur Kalibrierung des
Systems abgetastet, abgelegt und ausgewertet werden, wobei die
betreffenden Referenz-Stanzlöcher (3) nach dem
Zufallsprinzip ausgewählt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei
ein Flachbett-Scanner als elektronisches Bildaufnahme
gerät verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei
eine schwarz/weiß-CCD-Kamera (5) mit Macro-Zoom-Optik als
elektronisches Bildaufnahmegerät verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei
nach jeder Lochfeldaufnahme die Platte (1) um jeweils ein weite
res Lochfeld bezüglich der CCD-Kamera (5) verschoben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei
ein Plotter (2) mit einem anstelle des Plotter
stiftes eingespannten quaderförmigen Schieber (4) zur Positio
nierung der Platte (1) verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei
ein PC als Steuerrechner, Bildverarbeitungsgerät und
zur statistischen Auswertung der Meßergebnisse verwendet wird.
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