DE4124190A1 - Verfahren zum ueberwachen und ausschalten eines wenigstens einen hin- und einen rueckleiter aufweisenden netzes aufgrund eines fehler- oder erdschlussstromes sowie schaltungsanordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum ueberwachen und ausschalten eines wenigstens einen hin- und einen rueckleiter aufweisenden netzes aufgrund eines fehler- oder erdschlussstromes sowie schaltungsanordnung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1 sowie eine Schaltungsanordnung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 4.
Bekannte Fehlerstromschutzschalter besitzen einen Sum
menstromwandler, durch den die Hin- und Rückleitungen
eines Netzes als Primärwicklung hindurchgeführt werden.
Der Summenstromwandler weist weiterhin eine Sekundär
wicklung auf, deren Ausgangssignale einem Relais zuge
führt werden, welches bei Auftreten eines Fehlerstromes
oder Erdschlußstromes aus löst und über ein Schaltwerk
Kontaktstellen öffnet, die sich im Netz, d. h. in den
Hin- und Rückleitern befinden.
Ein derartiger Fehlerstromschutzschalter, bei dem das
sekundärseitige Signal ausreicht, um ein Relais und da
mit die Kontaktstellen zu betätigen, ist ein netzstrom
unabhängiger Fehlerstromschutzschalter, der bei allen
Arten von Fehlerströmen, Gleichfehlerströmen oder Wech
selfehlerströmen, auslösen kann. Ein Problem besteht da
rin, daß das sekundärseitige Signal ausreichend groß
oder der Auslöser ausreichend empfindlich gemacht werden
muß, damit eine Auslösung stattfindet. Soll das sekun
därseitige Signal groß sein, dann wird der Summenstrom
wandler mit dem Ringkern entsprechend zu bemessen sein;
soll das Auslöserelais sehr empfindlich sein, dann kön
nen schon kleinste Erschütterungen das Relais auslösen.
Eine wesentliche Verbesserung der Auslösecharakteristik
bei relativ kleinem Summenstromwandler und relativ unem
pfindlichem Auslöserelais bringen sog. elektronische
Fehlerstromschutzschalter oder Differenzstromschutz
schalter, bei denen das sekundärseitige Signal ausgewer
tet, verstärkt oder auf andere Weise verarbeitet wird,
um das Auslöserelais zu betätigen. Diese Auswerte- und
Steuerschaltungsanordnungen für das Auslöserelais müssen
aber mit Energie versorgt werden, die normalerweise aus
dem Netz entnommen wird.
Wenn das Netz ausfällt oder der Rückleiter oder Neutral
leiter unterbrochen ist, oder wenn der Neutralleiter
nach dem Wandler einen Erdschluß besitzt, dann besteht
die Gefahr, daß der netzstromabhängige Fehlerstrom- bzw.
Differenzstromschutzschalter nicht auslöst.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine
Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens der
eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem ein Feh
lerstromschutzschalter oder Differenzstromschutzschalter
auch bei Netzausfall und/oder Neutralleiterunterbrechung
nach dem Wandler sicher ausgeschaltet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
Erfindungsgemäß wird also die Versorgungsspannung von
einem als Kondensator ausgebildeten Energiespeicher be
reitgestellt. Da ein solcher Kondensator gewisse Leck
ströme besitzt, ist es erforderlich, sie auszugleichen,
was mittels einer Batterie erfolgt.
Wenn beispielsweise bei Ausfallen der Netzspannung oder
bei Neutralleiterbruch ein Fehlerstrom - woher auch im
mer - auftritt, der über einen menschlichen Körper zur
Erde fließt, dann tritt sekundärseitig ein Sensorsignal
auf, welches da der Energiespeicher die Auswerteschal
tung mit Strom versorgt - eine Auslösung herbeiführt.
Sobald wieder Netzspannung anliegt, ist der Schalter
nach einem Einschaltvorgang betriebsbereit und es wird
der Energiespeicher wieder vom Netz gespeist.
Als Batterie wird in zweckmäßiger Weise eine sog.
Long-Life-Batterie benutzt, die bei Ausfall der Speisespan
nung einen korrekten Ladezustand des Kondensators z. B.
mehr als 20 Jahre lang, aufrechterhält.
Als Batterie muß eine Long-Life-Batterie eingesetzt wer
den, da Fehlerstromschutzschalter mindestens 20 Jahre
lang wartungsfrei arbeiten sollten.
Long-Life-Batterien haben einen Lebensdauer von
20 Jahren, weil sie sich infolge ihres hohen Innen
widerstandes nicht bzw. unmerklich selbst entladen. Des
halb geben sie auch nur Ströme ab, die z. B. bei maximal
12 µA liegen. Diese reichen natürlich nicht aus, einen
Auslöser zu betätigen, wohl aber, um den Ladezustand des
Energiespeichers (Kondensators) aufrechtzuerhalten.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
kann dahin gehen, daß die von dem Energiespeicher be
reitgestellte Versorgungsspannung nach Anspruch 2 dau
ernd überwacht wird und daß bei Absinken der Versor
gungsspannung unter einem bestimmten Schwellenwert die
Auswerteschaltung die Einrichtung zum Öffnen der Kon
taktstellen ansteuert.
Dadurch ist ein Widereinschalten des Fehlerstromschutz
schalters ohne ausreichende Wiederaufladung oder bei zu
geringem Ladezustand des Kondensators nicht möglich.
Auf diese Weise erhält man eine ausreichende Sicherheit
dahingehend, daß bei nicht ausreichendem Ladezustand die
Netzleiter abgeschaltet bleiben.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens
kann gemäß Anspruch 3 dahin gehen, daß die Versorgungs
spannung von einem von der Auswerteschaltung ansteuerba
ren Schalter vor Ausfall der Auswerteschaltung abge
schaltet wird. Hierdurch wird erreicht, daß der Fehler
stromschutzschalter oder Differenzstromschutzschalter
dann ausgeschaltet wird, wenn die Auswerteschaltung für
das Sensorsignal ausgefallen ist, so daß bei Auftreten
eines Sensorsignals aufgrund eines Erdschlußstromes oder
Fehlerstromes das Auslöserelais nicht mehr benötigt
wird. Der ansteuerbare Schalter kann z. B. ein Relais
sein.
Eine Schaltungsanordnung zur Erfassung von in einem Lei
tungsnetz auftretenden Erd- und Fehlerströmen, mit der
das oben genannte Verfahren durchgeführt werden kann,
geht von einer Schaltungsanordnung gemäß Oberbegriff des
Anspruches 5 aus. Erfindungsgemäß besitzt die Schutz
schaltungsanordnung einen Kondensator, der bei Ausfall
der Netzversorgung die Auswerteschaltung mit Energie
versorgt; weiterhin ist eine Batterie vorgesehen, die
die durch Leckströme auftretenden Energieverluste des
Kondensators dauernd ersetzt.
In besonders vorteilhafter Weise ist die Batterie in
dieser Schaltungsanordnung eine an sich bekannte
Long-Life-Batterie.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dem An
spruch 7 zu entnehmen. Die Meßeinrichtung (Komparator),
mit der der Ladezustand des Kondensators gemessen wird,
steuert einen als Verriegelungseinrichtung für die Kon
taktstellen in Ausschaltstellung dienenden Antrieb für
einen Stößel aus isolierendem Material derart an, daß
der Stößel die Kontaktstellen auftrennt. Die Verriege
lungseinrichtung wird dann angesteuert, wenn die Meßein
richtung eine Unterschreitung eines Schwellenwertes des
Ladezustandes des Kondensators detektiert. Selbstver
ständlich besteht auch die Möglichkeit, in ein Schalt
schloß zur Öffnung der Kontaktstellen einzuwirken und
über das Schaltschloß die Kontaktstellen auch offenzu
halten. Damit der Fehlerstromschutzschalter nicht einge
schaltet werden kann, wirkt die Verriegelungseinrichtung
so lange, bis der Ladezustand des Kondensators wieder
für die Energieversorgung der gesamten Einrichtung aus
reicht.
Der Antrieb der Verriegelungseinrichtung kann als Elek
tromagnetsystem ausgebildet sein; der Stößel ist ein
isolierter Anker, der bei Auftreten des Sensorsignals in
die Kontaktstellen bzw. in das Schaltwerk eingreift.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
geht dahin, daß der Anker des Elektromagnetsystems dau
ernd unter der Kraftwirkung einer Feder steht, die ihn
bereithält in das Schaltwerk bzw. in die Kontaktstellen
einzugreifen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
Kurz zusammengefaßt gilt folgendes:
Alle derzeit bekannten elektronischen Fehlerstrom- oder
Differenzstromschutzschalter funktionieren einwandfrei,
wenn die Netzleiter und/oder der Nulleiter nicht unter
brochen sind. Das erfindungsgemäße zusammenwirken des
Energiespeichers - Kondensators - mit der als Long-Li
fe-Batterie ausgebildeten Batterie findet dann statt,
wenn das Netz ausgefallen ist. Ein Schutz bei einer
Nulleiterunterbrechung wird durch die Verriegelungsein
richtung gewährleistet.
Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt sind, sollen die Erfindung so
wie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesse
rungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben
werden.
Es zeigen:
Fig. 1 das Prinzipschaltbild eines herkömmli
chen elektronischen Differenzstrom
schutzschalters,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemäßen elektronischen Feh
lerstrom- oder Differenzstromschutz
schalters,
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltung eines er
findungsgemäßen Schutzschalters gemäß
Fig. 2,
Fig. 4 die Schaltungsanordnung eines Diffe
renzstromschutzschalters ähnlich der
nach Fig. 1, mit einer Verriegelung,
Fig. 5 und 6 zwei Stellungen eines Verriegelungsme
chanismus für den Schutzschalter nach
Fig. 4 und
Fig. 7 eine weitere Ausgestaltung eines er
findungsgemäßen Differenzstromschutz
schalters.
Eine Netzleitung 10 (Fig. 1) mit einem Hin- und einem
Rückleiter 11 und 12, in die ein Verbraucher 13 einge
schaltet ist, ist als Primärwicklung durch einen Ring
kernwandler 14 hindurchgeführt, dessen Sekundärwicklung
15 mit einer Auswerteschaltung 16 verbunden ist. Paral
lel zu den Eingängen 17 und 18 der Sekundärwicklung 15
befindet sich ein erster Kondensator 19 und in Reihe zur
Sekundärwicklung, mit dem Eingang 18 direkt verbunden,
liegt ein zweiter Kondensator 20. An dem Knotenpunkt 21,
der die beiden Kondensatoren 19 und 20 miteinander ver
bindet, ist ein Bein eines dritten Kondensators 22 ange
schlossen, dessen anderes Bein über einen Knotenpunkt 23
mit einem weiteren Eingang 24 der Auswerteschaltung 16
verbunden ist. Der Knotenpunkt 23 ist andererseits mit
einem der Gleichspannungsanschlüsse 25 eines Brücken
gleichrichters 26 verbunden; der andere Gleichspannungs
anschluß 27 des Brückengleichrichters 26 ist über eine
Leitung 28 mit einer vierten Anschlußstelle der Auswer
teschaltung 16 verbunden, wobei im Leitungszug der Lei
tung 28 ein Schalter 30, ein Widerstand 31 und eine Dio
de 32 eingeschaltet sind. Zwischen dem Schalter 30 und
dem Widerstand 31 ist die Anode eines Thyristors 33 an
geschlossen, dessen Kathode mit der mit der Bezugsziffer 34
bezeichnete Leitung zwischen dem Knotenpunkt 23 und
dem Gleichspannungsanschluß 25 verbunden ist. Parallel
zu der Kathoden-Anodenstrecke des Thyristors 33 ist ein
vierter Kondensator 35 geschaltet. An einer fünften An
schlußstelle 36 der Auswerteschaltung 16 schließt ein
Bein eines fünften Kondensators 37 an, dessen anderes
Ende mit dem Leiter 34 verbunden ist. An einer sechsten
Anschlußstelle 38 der Auswerteschaltung 16 schließt das
Gate des Thyristors 33 an; zwischen dem Gate und der
Leitung 34 ist ein sechster Kondensator 39 angeschlos
sen. Zwischen der Diode 32 und der Anschlußstelle 29 be
findet sich ein Bein eines siebten Kondensators 40, des
sen anderes Bein an der Leitung 34 angeschlossen ist;
zwischen den Anschlußstellen 29/42 der Auswerteschaltung
16 ist ein Widerstand 41 angeordnet.
Der eine Wechselstromanschluß 43 der Gleichrichterbrücke
ist mit dem Netzleiter 12 und der andere Wechselstroman
schluß 44 über die Spule 45 eines Relais 46 mit dem an
deren Netzleiter 11 verbunden; das Relais wirkt einer
seits auf in den Netzleitern befindliche Kontaktstellen
47 und 48 und andererseits auf den Schalter 30 zu deren
Öffnung über die strichlierten Linien 49 und 50.
Wenn aufgrund eines Fehlerstromes oder eines Erdschluß
stromes in der Sekundärwicklung 15 ein Sensorsignal auf
tritt, dann wird dieses Sensorsignal der Auswerteschal
tung 16 zugeführt, die über die Gleichrichterschalter 26
mit Energie versorgt wird. Das Sensorsignal wird in der
Auswerteschaltung 16 ausgewertet und führt zur Ansteue
rung des Thyristors 33, dergestalt, daß der Netzleiter
11 über die Spule 45 des Relais 46, den Gleichrichter 26
und den Thyristor 33 hin zum Netzleiter 12 belastet
wird, wodurch die Kontaktstellen 47 und 48 sowie der
Schalter 30 geöffnet werden. Dadurch wird die Netzlei
tung 10 unterbrochen und über den Schalter 30 auch die
Zuleitung zum Thyristor 33, so daß dadurch der Kurz
schlußstrom über das Relais 46 abgeschaltet wird.
Diese bekannte Schaltungsanordnung benötigt die Netz
spannung als Versorgungsspannung.
Es sei nun Bezug genommen auf die Fig. 2. Man erkennt
die Netzleiter 11 und 12, durch die eine elektronische
Schaltungsanordnung 60 mit Strom versorgt wird, welche
unter anderem die Gleichrichterschaltung 26, den Thyri
stor 33 und die Auswerteschaltung 16 der Fig. 1 umfaßt.
Der Elektronikschaltung 60 ist ein Energiespeicher 61 in
Form eines Kondensators zugeordnet, der auf in der
Fig. 3 (siehe unten) dargestellte Weise mit einer Batte
rie 62 verbunden ist und von dieser bei Bedarf aufgela
den wird. Die Batterie 62 ist eine Long-Life-Batterie,
die bei Ausfall der Netzversorgung zur Aufrechterhaltung
des Ladezustandes des Kondensators 61 verwendet wird,
insoweit, als sie die Leckströme des Kondensators aus
gleicht. Der Kondensator entlädt sich bei Auftreten ei
nes Fehlerstromes oder Differenzstromes beispielsweise
über eine nicht gezeichnete Auslösespule (siehe auch
weiter unten), wodurch ein Schaltwerk 63 und ein Schal
ter 63′ und über dessen Stößel 63a die Kontaktstellen 47
und 48 betätigt werden.
Wie erwähnt, erfolgt im Normalfall die Stromversorgung
der Elektronikschaltung 60 aus dem Netz. Bei Ausfall des
Netzes, wenn die Hin- und/oder Rückleiter unterbrochen
sind, übernimmt die Batterie 62 die Funktion der Aufla
dung und der Stromversorgung der Elektronikschaltung.
Wenn man eine Long-Life-Batterie benutzt, dann kann man
z. B. bei 2,8 V maximal 12 µA entnehmen. Dadurch schei
det eine direkte Betätigung des Schaltwerkes 63 aus,
weswegen der Kondensator 61 verwendet wird. Der Ladezu
stand des Kondensators wird von der Batterie 62 auf
rechterhalten bzw. der Ladekondensator nach einer Aus
schaltung wieder aufgeladen. Die Schaltungsanordnung
kann, wie weiter unten näher erläutert wird, so ausge
bildet sein, daß während dieses Ladevorganges das
Schaltwerk 63 verriegelt bleibt, so daß eine Wiederein
schaltung der Kontaktstellen 47 und 48 erst nach der
Wiederaufladung des Kondensators 61 möglich ist.
Die Fig. 3 zeigt eine Schaltungsanordnung, die zu Fig. 2
gehört und die wichtigsten Baugruppen im Detail dar
stellt.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 3 ist wie folgt aufge
baut:
Zwischen den Netzleitern 11 und 12 ist ein aus zwei Wi
derständen 64 und 65 bestehender Spannungsteiler ge
schaltet. Parallel zu dem Widerstand 65 befindet sich
der Energiespeicher 61, wobei in Reihe mit dem Energie
speicher 61 eine Diode 66 geschaltet und deren Kathode
an einem Knotenpunkt 67 zwischen den beiden Widerständen
64 und 65 angeschlossen ist. Zwischen der Diode 66 und
dem Energiespeicher 61 ist der Plus-Eingang eines als
Komparator ausgebildeten ersten Operationsverstärkers 68
angeschlossen, dessen Ausgang mit einer Steuerschaltung
69 verbunden ist. Zusätzlich ist der Plus-Eingang des
ersten Operationsverstärkers 68 mit dem Plus-Eingang ei
nes zweiten Operationsverstärkers 70 verbunden, der
ebenfalls als Komparator dient und dessen Ausgang eben
falls mit der Steuerschaltung 69 verbunden ist. Die
Plus-Eingänge der beiden Operationsverstärker 68 und 70
sind einerseits über eine Leitung 71 mit der Steuer
schaltung 69 und andererseits über eine Leitung 72 mit
einer Anschlußklemme der Batterie 62 verbunden, deren
anderes Ende unter Zwischenfügung eines Widerstandes 73
mit einer zum Rückleiter 12 führenden Leitung 74 verbun
den ist. Der Widerstand 65 sowie der Energiespeicher 61
sind ebenfalls mit der Leitung 74 verbunden.
Parallel zu der Reihenschaltung von Batterie 62 und Wi
derstand 73 ist ein aus drei Widerständen 75, 76 und 77
gebildeter Spannungsteiler vorgesehen. Der Minus-Eingang
des Operationsverstärkers 68 ist zwischen die Widerstän
de 76 und 77 und der Minus-Eingang des Operationsver
stärkers 70 zwischen die Widerstände 75 und 76 geschal
tet. Über eine Steuerleitung 78 wird ein Verriegelungs
antrieb 79 angesteuert, dessen Verriegelungsstange 80
auf die Kontaktstellen 47 und 48 einwirkt.
Es wird nun angenommen, daß die Netzspannung ausgefallen
und/oder der Rückleiter 12, also der Nulleiter unterbro
chen ist. Der Kondensator 61 ist noch aufgeladen und
entlädt sich langsam. Die als Komparatoren ausgebildeten
Operationsverstärker 68 und 70 beziehen ihre Vergleichs
spannung über den Spannungsteiler 75, 76 und 77 aus der
als Long-Life-Batterie ausgebildeten Batterie 62, wobei
ein in der Leitung 72 befindlicher Schalter 81, der von
der Steuerschaltung 69 angesteuert wird, noch offen ist.
Sinkt die Spannung am Kondensator 61 auf einen über die
Widerstände 76 und 77 erzeugten Vergleichswert, so gibt
der Komparator 70 an die Steuerschaltung 69 ein Signal
ab, das zum Schließen des Schalters 81 führt, wodurch
die Batterie 62 den Kondensator 61 auflädt, so daß der
Kondensator 61 betriebsbereit ist. Die Diode 66 ist so
geschaltet, daß der Batteriestrom nur in den Kondensator
61 fließen kann.
Tritt danach ein Fehlerstrom auf, und zwar in einer in
der Fig. 3 nicht dargestellten Primärwicklung eines Sum
menstromwandlers, dann löst das Schaltwerk 63 über den
in der Fig. 1 dargestellten Auslöser 46 aus. Der Verrie
gelungsantrieb 79 kann auch gleichzeitig als Auslöser 46
(siehe Fig. 1) ausgebildet sein. Die Kondensatorspannung
sinkt dabei auf einen kleinen Wert ab, worauf der Kompa
rator 68 an die Steuerelektronik 69 ein Signal abgibt,
das zum Auslösen des Verriegelungsantriebes 79 führt,
wodurch die gut isolierende Verriegelungstange 80 in den
Schalter 63′ direkt auf die Kontaktstellen 47 und 48
einwirkt. Das Wiedereinschalten des Schalters 63′ bzw.
der Kontaktstellen 47 und 48 wird durch die Verriege
lungsstange 80 so lange blockiert, bis die Spannung am
Kondensator 61 über den geschlossenen Schalter 81 und
die Batterie 62 auf den Sollwert angestiegen ist; die
Steueranordnung betätigt dann die Verriegelungseinrich
tung 79 (bzw. den Verriegelungsantrieb 79), die die Ver
riegelungsstange 80 aus dem Schalter 63′ herauszieht.
Der Fehlerstromschutzschalter ist dann wieder einsatzbe
reit.
Im Normalfall, wenn also das Netz und der Nulleiter in
Ordnung sind, arbeitet die Batterie 62 bei geöffnetem
Schalter 81 quasi im Leerlauf, da der Spannungsteiler
75, 76 und 77 sehr hochohmig ist.
Wenn der Fehlerstromschutzschalter durch Ferneinschal
tung wieder eingeschaltet werden soll, kann man den Ver
riegelungsantrieb 79 und die Verriegelungsstange 80 als
eine von der Steueranordnung 69 angetriebene Fernwieder
einschaltung ausbilden.
Die Schaltungsanordnung gemäß Fig. 1 kann nun modifi
ziert werden, in dem eine Steuerschaltungsanordnung 85
vorgesehen wird, die von der Auswerteschaltung 16 über
eine Leitung 86 angesteuert wird (siehe Fig. 4). Über
eine Leitung 87 wirkt die Steuerschaltung 85 auf einen
Verriegelungsantrieb 88 ein, der über eine Verriege
lungsstange 89 auf die Kontaktstellen 47 und 48 ein
wirkt. Bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 4 sind die
Wechselstromanschlüsse des Gleichrichters 26 mit den
Netzleitern 11 und 12 im Bereich zwischen dem Ringkern
wandler 14 und den Kontaktstellen 47 und 48 angeschlos
sen. Die Verriegelungseinrichtung 88 ist in den Fig. 5
und 6 dargestellt. Die Leitung 87 ist mit einer um eine
Hülse 90 herumgewickelten Spule 91 verbunden und inner
halb der Hülse 90 befindet sich eine Feder 92, die die
Verriegelungsstange 89 dauernd in die Verriegelungsstel
lung, also aus der Hülse 90 heraus beaufschlagt. Die
Fig. 5 zeigt demgemäß den Verriegelungsantrieb 88 in
Verriegelungsstellung.
Wenn nicht verriegelt werden soll, wenn also die An
triebsstange bzw. Verriegelungsstange 89 eingefahren
sein soll, dann gibt die Steuerschaltung 85 über die
Leitung 87 einen Strom ab, der die Spule 91 durchfließt
und die Verriegelungsstange 89 wie einen Anker entgegen
der Kraft der Feder 92 in die Hülse 90 einzieht. Wenn
hierbei die Schaltungsanordnung 16 und die Steuerschal
tung 85 ausgefallen sind oder die Netzspannung abgefal
len ist, dann wird sich die Verriegelungsstange 89 unter
der Kraft der Feder nach außen bewegen, da eine Halte
kraft aufgrund eines die Spule 91 durchfließenden Stro
mes nicht mehr vorhanden ist (fail safe).
Der Energiespeicher, der dazu dient, daß während des Ab
sinkens der Versorgungsspannung der Elektronik ein Aus
lösen und ein Ausschalten des Schalters nach der Fig. 4
sichergestellt ist, ist selbstverständlich noch vorzuse
hen; er entlädt sich dann über einen Leistungstransistor
oder einen Thyristor, beispielsweise den Thyristor 33,
so daß eine Schalthandlung zum öffnen der Kontaktstellen
47 und 48 bewirkt wird.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 7 entspricht wieder
der Schaltungsanordnung der Fig. 2, in schematischer
Darstellung. Die Steuerschaltung 60 besitzt zwei An
schlußstellen 95 und 96, an denen eine Relaisspule 97
angeschlossen ist, das einen Schalter 98 in einer Lei
tung 99 betätigt, die von der Netzleitung 11 zu der
Steuerschaltung 60 geführt ist. Das Relais 97 ist ein
Selbsthalterelais, und durch das Schließen des Kontaktes
98, welches entweder von Hand oder automatisch durch ei
nen handelsüblichen Fernantrieb geschehen kann, wird die
Elektronikschaltung bzw. Steuerschaltung 60 an die Netz
spannung oder Versorgungsspannung zwischen den Leitern
11 und 12 gelegt und damit aktiviert. Über die Spule des
Relais 97 fließt ein Haltestrom, so daß der Kontakt 98
dauernd geschlossen bleibt. Das Schaltwerk 63 wird durch
die Steuerschaltung 60 betätigt und der Schalter 63′
bzw. die Schaltkontakte 47 und 48 schließen.
Schalten die beiden Schaltkontakte 47 und 48 infolge ei
nes Fehlerstromes ab, wird der Stromfluß durch die Spule
97 unterbrochen, so daß die Kontaktstelle 98 öffnet.
Durch Betätigung der Kontaktstelle 98 kann diese wieder
eingeschaltet werden, wobei das Wiedereinschalten entwe
der manuell oder automatisch durch einen handelsüblichen
Fernantrieb erfolgt. Bei Ausfall des Netzes, wenn der
Hin- oder Rückleiter unterbrochen ist oder beide abge
trennt sind, übernimmt die Batterie 62 die Funktion der
Aufladung und der Stromversorgung der Elektronikschal
tung.
Um ein Auslösen beim Ausfall der Netzspannung und/oder
bei Nulleiterunterbrechung an der Stelle 12 des Leiters
12 (Rückleiterunterbrechung) zu gewährleisten, wird der
Ladezustand des Kondensators 61 für die Steuerelektronik
60 ständig überwacht, siehe Fig. 3. Bei Unterschreiten
einer voreingestellten Referenzspannung wird der Halte
strom durch die Spule des Relais 97 unterbrochen, ein
Auslösebefehl an das Schaltwerk 63 gegeben und die Kon
taktstellen 47/48 geöffnet. Ein Einschalten der Kontakt
stellen 47 und 48 ist erst dann wieder möglich, wenn der
Null- oder Rückleiter 12 repariert ist und dadurch die
Versorgungsspannung die Elektronikschaltung 60 wieder
versorgen kann. Fällt die Schaltungsanordnung 60 aus,
wird der Stromfluß durch die Spule des Relais 97 eben
falls unterbrochen, so daß der Schalter 98 öffnet. Eben
falls werden über das Schaltwerk 63 die Kontaktstellen
47 und 48 geöffnet.
Claims (12)
1. Verfahren zum Überwachen und Ausschalten eines
wenigstens einen Hinleiter und einen Rückleiter (Nullei
ter) aufweisenden Netzes bei Auftreten einer Stromdiffe
renz im Hin- und Rückleiter aufgrund eines Fehler- oder
Erdschlußstromes, wobei die Stromdifferenz mittels eines
Sensors gemessen wird, der ein der Stromdifferenz ent
sprechendes Sensorsignal abgibt, welches einer von einer
Versorgungsspannung mit Energie versorgten Auswerte
schaltung zugeführt wird, deren Ausgangssignal eine Ein
richtung zur Öffnung von in den Hin- und Rückleitern be
findlichen Kontaktstellen ansteuert, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Versorgungsspannung und Schaltenergie
von einem als Kondensator ausgebildeten Energiespeicher
bereitgestellt wird, der von einer Batterie dauernd auf
geladen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die von dem Energiespeicher bereitgestellte
Versorgungsspannung und Schaltenergie dauernd überwacht
wird, und daß bei Absinken der Versorgungsspannung unter
einen bestimmten Schwellenwert die Auswerteschaltung die
Einrichtung zum Öffnen der Kontaktstellen ansteuert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Versorgungsspannung von einem von
der Auswerteschaltung ansteuerbaren Schalter bei Ausfall
der Auswerteschaltung abgeschaltet wird und damit die
Kontaktstellen geöffnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der ansteuerbare Schalter ein Relais ist.
5. Schutzschaltungsanordnung zur Erfassung von in
einem Leitungsnetz auftretenden Erd- und Fehlerströmen
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 4, mit einem Stromsensor zur Messung der Differenz
der Ströme in wenigstens einem Hin- und einem Rücklei
ter, bei Auftreten des Erd- und Fehlerstromes, dessen
Ausgang mit einer elektronischen Auswerteschaltung ver
bunden ist, so daß die Sensorsignale der Auswerteschal
tung zuführbar sind, wobei die Ausgangssignale der Aus
werteschaltung einem Auslöserelais zugeführt werden, das
auf ein Schaltschloß zur Betätigung von in den Netzlei
tern befindlichen Schaltkontakten einwirkt, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schutzschaltungsanordnung einen
Kondensator aufweist, der bei Ausfall der Netzversorgung
die Auswerteschaltung mit Energie versorgt, und daß eine
Batterie vorgesehen ist, die den Kondensator dauernd
auflädt.
6. Schutzschaltungsanordnung nach Anspruch 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Batterie eine an sich be
kannte Long-Life-Batterie, vorzugsweise eine
Li/MnO2-Batterie, ist.
7. Schutzschaltungsanordnung nach Anspruch 5 oder
6, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Messung des
Ladezustandes des Kondensators vorgesehen sind, daß eine
Verriegelungseinrichtung für die Kontaktstellen in deren
Ausschaltstellung vorgesehen ist, die einen Antrieb für
einen Stößel aus isolierendem Material aufweist, welcher
Antrieb den Stößel gegen die Kontaktstellen zu deren
Auftrennung beaufschlagt, und daß der Antrieb von der
Meßeinrichtung angesteuert wird, sobald die Meßeinrich
tung eine Unterschreitung eines Schwellenwertes des La
dezustandes des Kondensators detektiert.
8. Schutzschaltungsanordnung nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung
einen Elektromagneten aufweist, dessen Anker bei Auftre
ten des Ausgangssignales der Auswerteschaltung nach Ab
schalten der Kontaktstellen (47, 48) in das Schaltwerk
oder in die Kontaktstellen eingreift und das Wiederein
schalten verhindert.
9. Schutzschaltungsanordnung nach Anspruch 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung
und das Auslöserelais eine Einheit bilden.
10. Schutzschaltungsanordnung nach Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Anker des als Haltemagnet
ausgebildeten Elektromagnetsystems dauernd unter der
Kraftwirkung einer Feder steht, die den Anker in Rich
tung Eingriff in das Schaltwerk bzw. in die Kontaktstel
len Öffnung beaufschlagt.
11. Schutzschaltungsanordnung nach einem der An
sprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Versorgungsleitung zwischen Batterie und Kondensator für
die Auswerteschaltung ein Schaltkontakt eingebaut ist,
der durch eine Spule betätigbar ist, durch die ein mit
Ausschalten des FI- oder Differenzstromschutzschalters
ausschaltbarer Haltestrom fließt, der den Schaltkontakt
in geschlossenem Zustand hält.
12. Schutzschaltungsanordnung nach einem der An
sprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Versorgungsleitung zwischen Batterie und Kondensator ein
Schalter vorgesehen ist, der von der Steuereinrichtung
bei Unterschreitung des Schwellenwertes des Ladezustan
des des Kondensators eingeschaltet wird, so daß bei Un
terschreiten des Schwellenwertes ein Ladestrom von der
Batterie zum Kondensator fließt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914124190 DE4124190A1 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Verfahren zum ueberwachen und ausschalten eines wenigstens einen hin- und einen rueckleiter aufweisenden netzes aufgrund eines fehler- oder erdschlussstromes sowie schaltungsanordnung zur durchfuehrung des verfahrens |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914124190 DE4124190A1 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Verfahren zum ueberwachen und ausschalten eines wenigstens einen hin- und einen rueckleiter aufweisenden netzes aufgrund eines fehler- oder erdschlussstromes sowie schaltungsanordnung zur durchfuehrung des verfahrens |
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ID=6436691
Family Applications (1)
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DE19914124190 Withdrawn DE4124190A1 (de) | 1991-07-20 | 1991-07-20 | Verfahren zum ueberwachen und ausschalten eines wenigstens einen hin- und einen rueckleiter aufweisenden netzes aufgrund eines fehler- oder erdschlussstromes sowie schaltungsanordnung zur durchfuehrung des verfahrens |
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