DE4123701A1 - Verfahren und vorrichtung zum reinigen und/oder abfuellen eines fasses, insbesondere eines kegfasses, fuer fluessigkeiten, insbesondere bier - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum reinigen und/oder abfuellen eines fasses, insbesondere eines kegfasses, fuer fluessigkeiten, insbesondere bierInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen eines Fasses,
insbesondere eines Kegfasses, für Flüssigkeiten, insbesondere
Bier. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Abfüllen
einer Flüssigkeit, insbesondere Bier, in ein Faß, insbesondere
Kegfaß. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durch
führung dieser Verfahren.
Bierfässer werden nach ihrer Entleerung in Gaststätten, Kantinen
etc. in die Brauerei zurückgebracht, um dort gereinigt und er
neut gefüllt zu werden. In den entleerten Fässern, insbesondere
in sogenannten Kegfässern, befindet sich dabei vielfach noch das
CO2 ("Kohlensäure"), das in der Gaststätte, Kantine etc. zum Ent
leeren des Fasses verwendet worden ist. Bisher wird dieses CO2
bei bzw. vor der Reinigung des Fasses in die Atmosphäre abgelas
sen, was zu einer erheblichen Umweltbeeinträchtigung führt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, beim Reinigen und/oder Be
füllen von Fässern, insbesondere Kegfässern, mit Flüssigkeiten,
insbesondere Bier, die Umweltbelastung durch entweichendes CO2
zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren zum Reini
gen eines Fasses, insbesondere eines Kegfasses, für Flüssigkei
ten, insbesondere Bier, nach den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß das in dem Faß befindliche CO2
in einen Behälter abgeleitet wird und daß das Faß anschließend
innen gereinigt wird. Das CO2 wird also nicht mehr in die Atmo
sphäre entlassen, sondern in einem Behälter aufgefangen. Hier
durch wird die bisher entstehende Umweltbelastung mit CO2 vermie
den.
Bei einem Verfahren zum Abfüllen einer Flüssigkeit, insbesondere
Bier, in ein Faß, insbesondere ein Kegfaß, bei dem das Faß vor
dem Befüllen mit CO2 vorgespannt wird, wird die oben angegebene
Aufgabe nach den kennzeichnenden Merkmalen des nebengeordneten
Anspruchs 6, für den gesondert Schutz beansprucht wird, dadurch
gelöst, daß das beim Befüllen aus dem Faß herausströmende CO2 in
einen Behälter geleitet wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Vorzugsweise werden bei dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfah
ren die in dem Faß befindliche Restflüssigkeit (Bier) und das in
dem Faß befindliche CO2 in einen Restflüssigkeitsbehälter (Rest
bierbehälter) abgeleitet und wird anschließend das Faß innen ge
reinigt. Hierdurch kann die CSB ("chemischer Sauerstoffbedarf")-
Belastung des Abwassers stark gesenkt werden.
Vorzugsweise wird das in dem Restbierbehälter enthaltene Rest
bier in einen Futterhefetank geleitet.
Sowohl bei dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren als auch
bei dem erfindungsgemäßen Abfüllverfahren kann das in dem Behäl
ter (Restflüssigkeitsbehälter bzw. Restbierbehälter) vorhandene
CO2 in einen Neutralisationstank geleitet werden, in dem sich
eine Lauge, insbeondere eine Reinigungslauge, befindet, so daß
diese Lauge von dem CO2 neutralisiert wird. Auch hierdurch wird
die Umweltbelastung erheblich reduziert. Die Lauge wird durch
die Neutralisierung abwassertechnisch aufbereitet. Es werden
gleichzeitig zwei vorteilhafte Effekte erreicht: Zum einen wird
das CO2 nicht in die Atmosphäre geleitet, und zum anderen wird
gleichzeitig die Lauge neutralisiert. Das an sich unerwünschte
CO2 wird in einer nützlichen Weise dazu verwendet, die Lauge zu
neutralisieren. Der Grundgedanke besteht darin, das von der Ga
stronomie kommende umweltrelevante CO2 und/oder das beim Abfüll
vorgang benötigte, also das bei der Kegvorspannung und -befül
lung anfallende CO2 in einem Neutralisationstank, der speziell
dafür aufgestellt sein kann, mit der bei der Kegreinigung anfal
lenden Lauge zu neutralisieren. Hierdurch werden "zwei Fliegen
mit einer Klappe geschlagen": Einerseits wird das umweltrelevan
te CO2 vernichtet, andererseits wird Lauge, insbesondere die bei
der Kegreinigung anfallende Lauge, neutralisiert und somit abwas
sertechnisch vorbereitet. Insbesondere können hierdurch Einwoh
nergleichwerte bei der Abwassereinleitung eingespart werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird das in dem
Behälter (Restflüssigkeitsbehälter, Restbierbehälter) befindli
che CO2 und/oder das in dem Neutralisationstank befindliche und
dort für die Neutralisation nicht benötigte CO2 anderweitig ver
wendet. Insbesondere kann dieses CO2 einem oder mehreren Stapel
wasserbehältern in anderen Brauereiabteilungen zugeführt werden,
beispielsweise dem Sudhaus, dem Filterkeller, dem Flaschenreini
ger, dem Belüfter und/oder der Kläranlage. Es ist auch möglich,
dieses CO2 einer CO2-Rückgewinnungsanlage zuzuführen. In den Sta
pelwasserbehältern dient das CO2 ebenfalls zur Neutralisation.
Es ist möglich, das CO2 durch eine Paneelverbindung den genann
ten Stapelwasserbehältern bzw. der CO2-Rückgewinnungsanlage zu
zuführen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfah
ren besteht erfindungsgemäß aus einem Behandlungskopf, der mit
dem Faß verbindbar ist, und einem Behälter zur Aufnahme von CO2.
Vorzugsweise ist ein Restflüssigkeitsbehälter (Restbierbehälter)
zur Aufnahme von Restflüssigkeit (Restbier) und CO2 vorhanden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch
einen Neutralisationstank zur Aufnahme von Lauge, insbesondere
Reinigungslauge, und CO2.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeich
nung zeigt
Fig. 1 die ersten Stationen einer Keg-Innenreinigungs-
und Füllmaschine in einer schematischen Darstel
lung,
Fig. 2 die nachfolgenden Stationen der in Fig. 1 gezeig
ten Keg-Innenreinigungs- und Füllmaschine in ei
ner schematischen Darstellung und
Fig. 3 die letzten Stationen der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Keg-Innenreinigungs- und Füllma
schine in einer schematischen Darstellung.
Die Fig. 1 zeigt die ersten Stationen der Keg-Anlage. In der
Vereinzelungsstation 11 werden die Kegfässer 1 aufgenommen und
zentriert. Über Endschalter werden Bereitstellungskontakte ak
tiviert. Es sind zwei (in der Zeichnung nicht dargestellte) Hub
balkentransportsysteme zum Fördern der Kegfässer 1 vorhanden.
Der Antrieb erfolgt rein mechanisch. Die Arbeitsbewegungen sind
besonders ruhig durch sinusförmig verlaufende Beschleunigungs-
und Verzögerungsvorgänge. Der Antrieb enthält nur wenige beweg
liche Teile, die alle wartungsfrei sind.
Bei den Kegfässern ist im Faßboden eine Öffnung vorhanden. Im
Inneren des Kegfasses schließt sich an diese Öffnung ein soge
nannter Fitting an, der im wesentlichen aus einem Rohr besteht,
das fast bis zur gegenüberliegenden Seite des Fasses reicht. Im
Faßboden befinden sich ferner Öffnungen, die koaxial um den Fit
ting herum angeordnet sind. Beim Befüllen des Fasses wird das
Bier durch diese Öffnungen eingeleitet. Das im Faß befindliche
CO2 strömt dabei durch den Fitting aus dem Faß aus. Beim Ent
leeren des Fasses in der Gaststätte, Kantine etc. strömt das
Bier durch den Fitting aus dem Kegfaß heraus. Durch die Öffnun
gen kann CO2 eingeleitet werden.
In der Station 12 wird das Kegfaß 1 durch das Hubbalkensystem
zentrisch abgesetzt und über einen vertikal angeordneten Zylin
der 31 auf den Behandlungskopf der Vorreinigungsstation ange
preßt. Jetzt wird die Dichtigkeitsprüfung vorgenommen und der in
dem Kegfaß vorhandene Restdruck gemessen.
Anschließend wird das Ventil 32 geöffnet, so daß durch die Lei
tung 33 Preßluft in das Kegfaß 1 einströmt. Hierdurch wird das
in dem Kegfaß vorhandene Restbier in einen Restbiertank 2 aus
gedrückt und das in dem Kegfaß 1 ebenfalls noch vorhandene CO2
in diesen Restbiertank 2 geblasen. In dem Restbiertank 2 befin
det sich dann das Restbier 5 und (darüber) CO2 6. Das CO2 6 im
Restbiertank 2 wird durch die Leitung 7 in den Neutralisations
tank 3 (Fig. 3) geleitet. In diesem Neutralisationstank 3 befin
det sich Reinigungslauge 8 und CO2 9.
Anschließend wird das Ventil 34 (Fig. 1) geöffnet und Mischwas
ser über die Leitung 33 in das Kegfaß 1 für eine erste Mischwas
serspülung eingeleitet. Danach schließen sich eine intensive
Laugenkreislaufreinigung mit Vorreinigungslauge (Lauge 1) über
das Ventil (36) und eine Laugeteilanfüllung mit Hauptreinigungs
lauge (Lauge 2) über das Ventil 36 an.
Im Laufe des Abfülltages wird der zu Beginn fast leere Lauge 1-
Keg-Cipbehälter ("Cip" = "Clean in place") laufend durch Lauge 2
nachgeschärft. Dies geschieht nach jedem n-ten (beispielsweise
10ten) Faß nach Beendigung der Reinigung auf der Hauptreini
gungsstation, bei dem die Lauge 2 statt in den Lauge 2-Keg-Cip
behälter in den Lauge 1-Keg-Cipbehälter gedrückt wird. Dieses
Zudrücken von Lauge 2 stellt bei der am Vorreinigungskopf 31
durchgeführten Reinigung mit Lauge 1 eine konstante Konzentra
tion der Reinigungslauge sicher. Die Hauptreinigungslauge (Lauge
2) wird nicht nur stark entlastet, sich braucht dadurch auch
kaum nachgeschärft werden. Der Verschmutzungsgrad der Lauge 2
wird dadurch minimal.
Die Außenreinigung wird in den Stationen 13 und 14 durchgeführt.
Zunächst durchläuft das Kegfaß eine Wartestation vor dem Außenwa
scher. Hier kann die Lauge 2 bereits im Faß einwirken. Bevor das
Kegfaß auf die Weichstrecke gelangt, wird die Außenbehandlung
über die vorgeschaltete Außenreinigungsmaschine (Stationen 13
und 14) vorgenommen. Das Kegfaß wird mit einem Pneumatikzylinder
in einer Rotationsstation zentriert und angepreßt. Anschließend
wird es um die eigene Achse gedreht; währenddessen wird der ge
samte Kegfaß-Außenmantelbereich mit Mischwasser über ein entspre
chend angeordnetes Düsensystem gereinigt. Gleichzeitig wird der
Außenmantelbereich und der Bodenbereich des Kegfasses über eine
Bürste mechanisch gereinigt. Durch eine Pumpe läuft die Außenrei
nigerflüssigkeit im Kreislauf. Hochdruckspritzungen am Bodenbe
reich und am Kunststoffmantel lösen dabei die Etiketten ab.
Durch die Drehung erfährt das Kegfaß auch im Inneren durch die
Teilanfüllung mit Lauge 2 einen ersten Reinigungseffekt. Außer
dem wurde die Möglichkeit geschaffen, nach Füllende aus den Me
dienbehältern der Lauge 2 und Säure in den Außenwascher umzupum
pen. Die beiden Reinigungsmedien neutralisieren sich dadurch und
fließen im Überlauf des darauf folgenden Abfülltages kontrol
liert ab.
Die Station 15 ist die Abgabestation zur Weichstrecke, auf der
das Kegfaß genügend Zeit zum Abtropfen hat. Von hier wird das
Kegfaß auf eine lange Weichstreckenrollbahn geschoben. Durch Ver
suche wurden Kegfässer untersucht, bei denen das Reinigungsmit
tel zuvor lange einwirken konnte und anschließend auf einem
Spritzkopf gereinigt wurde. Im Vergleich dazu wurden ebenfalls
Kegfässer untersucht, bei denen ohne Vorweichen viele Spritzkopf
stationen hintereinandergeschaltet waren. Die Versuche haben er
geben, daß eine lange Einwirkstrecke zwischen dem Vorreinigungs
kopf und dem ersten Hauptreinigungskopf zu besseren Ergebnissen
führt. Bis die Fässer auf die Hauptreinigunganlage gelangen,
wirkt die heiße Hauptreinigungslauge (Lauge 2) im Faß auf einer
verhältnismäßig langen Rollbahnstrecke etwa 25 Minuten ein. Da
mit für alle Fässer auf der Weichstrecke genügend Reinigungsflüs
sigkeit vorhanden ist und wahlweise eine Komplettfüllung des Fas
ses mit Reinigungsmittel durchgeführt werden kann, wurde der Lau
ge 2-Cipbehälter für 1000 l Inhalt ausgelegt. Die genannten Ver
suche haben zu dem Ergebnis geführt, daß eine verlängerte Roll
bahn, durch die die Einwirkzeit der Lauge 2 verlängert wird, zu
einer effektiveren Reinigung führt als viele kurz hintereinander
gesetzte Spritzstationen. Auch Kegfässer, die mit Weizenbier
oder anderen Getränken gefüllt waren, wurden biologisch einwand
frei gereinigt. Es ist eine Lichtschranke vorgesehen, die mel
det, daß das Rollband der Weichstrecke voll mit Fässern ist.
Erst dann wird das erste Kegfaß über einen Vereinzeler auf die
Abrufstation des Hauptreinigers geschleust. Dadurch wird für al
le Kegfässer die Einhaltung der Weichzeit gewährleistet.
Die Hauptreinigung findet ab der Station 16 (Fig. 2) statt. Das
Kegfaß wird in der Station 16 von oben an den Aktivkopf 37 ange
preßt. Die Weichlauge wird mit Sterilluft durch das Ventil 38
und die Leitung 39 aus dem Kegfaß 1 ausgetrieben. Anschließend
erfolgt eine intensive Reinigung mit Hauptreinigungslauge (Lauge
2) durch die die Keg-Wandung (Innenwandung) und der Fitting ge
reinigt werden. Die Temperatur der Hauptreinigungslauge beträgt
80°C. Gereinigt wird im Intervall (Intensivspülung) mit ab
schließender Mischwasserspülung durch das Ventil 40.
In der Station 17 wird die Säurereinigung der Keg-Wandung (In
nenwandung) und des Stechers bei 83°C ebenfalls im Intervall
durchgeführt. Die Säure wird über das Ventil 41 und die Leitung
89 dem Kegfaß 1 zugeführt. Es folgt eine gründliche Frischwas
serausspritzung über das Ventil 42 bei 80°C. Danach wird über
das Ventil 43 eine Dampfspülung mit Dampfdruckaufbau bis 135°C
durchgeführt.
Die Station 18 ist die Sterilisierstation, in der der Dampf ein
wirkt.
In der Füllstation 19 werden die Kegfässer befüllt. Ein selbst
sicherndes Kontrollsystem für die Reinigungszyklen, überwacht
von einer frei programmierbaren Steuerung, garantiert, daß nur
Kegfässer, die die oben beschriebenen Reinigungszyklen ohne Be
anstandung durchlaufen haben, auch auf dem Füllkopf 44 aufgenom
men werden und befüllt werden. In der Füllstation 19 wird eine
zweite Dichtigkeitsprüfung durchgeführt. Der Füllkopf 44 wird
mit Dampf durch das Ventil 45 und die Leitung 46 sterilisiert.
Danach wird durch das Ventil 47 mit CO2 ausgeblasen und vorge
spannt. Anschließend wird über die Leitung 48 Bier eingefüllt.
Durch drei feinstufige Öffnungen des Rückgasventils 49 wird eine
vollkommen gleichmäßige Erhöhung der Bier-Fließgeschwindigkeit
und somit eine besonders schonende Behandlung des Bieres gewähr
leistet. Die Sauerstoffaufnahme liegt im ausgeführten Beispiel
bei nur 0,026 02/1.
Das beim Befüllvorgang durch die Leitung 50 und die Öffnungen
des Rückgasventils 49 entweichende CO2 wird über die Leitung 7
in den Neutralisationstank 3 (Fig. 3) geblasen. Noch besser ist
es, wenn eine gesonderte Leitung vorhanden ist, wenn also das
beim Befüllvorgang entweichende CO2 durch die Leitung 50 und die
Öffnungen des Rückgasventils 49 über eine gesonderte, in den
Zeichnungen nicht dargestellte Leitung dem Neutralisationstank 3
zugeführt wird.
Nach der Befüllung wird das Kegfaß abgekoppelt und das Restbier
vom Füllkopf 44 in einem Behälter 51 aufgefangen.
Die Station 20 ist die Fittingabspritzstation. Danach wird das
Kegfaß in der Station 21 auf die Abgaberollbahn abgeschoben.
Nach der Erfindung wird das in dem Kegfaß 1 befindliche CO2 in
der Station 12 in den Behälter 2 abgeleitet. Anschließend wird
das Kegfaß (zunächst außen und dann) innen gereinigt. Sowohl das
in dem Kegfaß 1 befindliche Restbier als auch das in dem Kegfaß
befindliche CO2 werden in den Restbierbehälter 2 abgeleitet. Die
in dem Restbierbehälter 2 vorhandene CO2 6 wird in den Neutrali
sationstank 3 geleitet, in dem sich die Reinigungslauge 8 befin
det, so daß diese Reinigungslauge 8 von dem CO2 9 neutralisiert
wird.
In gleicher Weise wird die beim Abfüllen des Bieres in der Ab
füllstation 19 zum Vorspannen des Kegfasses verwendete CO2, die
das Kegfaß während des Füllens mit Bier verläßt, in den Neutra
lisationstank 3 geleitet.
Durch die Erfindung kann eine erhebliche Reduzierung der CSB-Be
lastung des Abwassers und eine Vermeidung der CO2-Emission er
reicht werden. Die durch den Abstand zwischen Fittingende und
Faßboden bedingte Biermenge, die beim Entleeren des Fasses im
Gastronomiebetrieb zurückbleibt, sowie das Bier aus schlecht
geleerten Fässern werden in der Station 12 in den Restbierbehäl
ter 2 geleitet und von dort schließlich in den Futterhefetank
der Brauerei entleert. Durch diese Neuerung ist es gelungen, die
Bierreste, welche bisher zusammen mit dem Spülwasser ins Kanal
system gelangten, abzugrenzen und so die CSB-Belastung im Abwas
ser der Keganlage um 95% zu reduzieren. Außerdem wird durch die
se Maßnahme die brauereieigene Kläranlage entlastet sowie durch
kürzere Belüftungszeiten beim CSB-Abbau Strom gespart.
Mit der Erfindung können gleichzeitig drei Vorteile erreicht wer
den: Die CSB-Belastung des Keganlagenabwassers kann stark ge
senkt werden, und zwar deshalb, weil das Restbier gesondert auf
gefangen wird. Das von der Gastronomie kommende umweltrelevante
CO2 kann vernichtet werden. Auch das beim Abfüllvorgang benötig
te CO2 kann vernichtet werden. Als nützlicher zusätzlicher
Effekt wird die ebenfalls bei der Kegreinigung anfallende Lauge
neutralisiert und somit abwassertechnisch aufbereitet.
Nach der Restbieraustragung in der Station 12 wird das CO2 in
den hohen zylindrischen Neutralisationstank 3 geblasen, um eine
lange Kontaktzeit mit der Neutralisationslauge 8 zu erzielen.
Dort wird das CO2 an die komplette alkalische Lauge 1 (Vorrei
nigungslauge) aus der vorhergehenden Abfüllung gebunden. Mes
sungen haben ergeben, daß bereits das CO2 aus 50 vorgereinigten
Fässern im Neutralisationstank gebunden werden kann und dadurch
das bisher gänzlich unbehandelte umweltrelevante CO2 von der
Gastronomie nicht mehr in die Atmosphäre gelangt. Als nützlicher
zusätzlicher Effekt wird dabei die Lauge 1 neutralisiert.
In einem praktisch ausgeführten Beispiel hatte der Neutralisa
tionstank 3 bei Beginn der Abfüllung einen pH-Wert von 13 und
eine Konzentration von 1,3% NaOH. Er wird am Schluß der Abfül
lung mit einem pH-Wert von 7 - also komplett neutralisiert - und
einer Konzentration von 0% NaOH abgelassen.
Damit nicht nur das von der Gastronomie zurückkommende CO2 ge
bunden wird, sondern auch das beim Abfüllvorgang benötigte CO2
nicht wie sonst üblich in die Atmosphäre gelangt, wurde konse
quenterweise auch dafür ein computergesteuerter Ventilsystem
block 44 entwickelt, der das CO2 beim Befüllvorgang in der Sta
tion 19 in den Neutralisationstank 3 leitet. Somit erfährt das
CO2 am Füllkopf 44 die gleiche Behandlung wie am Vorreinigungs
kopf 31. Um ein Überströmen des CO2 aus dem ungereinigten Kegfaß
an den Füllkopf auszuschließen, wurden für beide Systeme ge
trennte VA-Leitungswege installiert (in der Zeichnung nicht dar
gestellt).
Claims (12)
1. Verfahren zum Reinigen eines Fasses, insbesondere eines Keg
fasses, für Flüssigkeiten, insbesondere Bier,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in dem Faß (1) befindliche CO2 in einen Behälter (2)
abgeleitet wird und daß das Faß anschließend innen gereinigt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
in dem Faß (1) befindliche Restflüssigkeit (Bier) und das in
dem Faß befingliche CO2 in einen Restflüssigkeitsbehälter
(Restbierbehälter) (2) abgeleitet werden und daß das Faß an
schließend innen gereinigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
in dem Restbierbehälter (2) enthaltene Restbier in einen Fut
terhefetank geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das in dem Behälter (Restflüssigkeitsbe
hälter, Restbierbehälter) (2) vorhandene CO2 in einen Neu
tralisationstank (3) geleitet wird, in dem sich eine Lauge,
insbesondere eine Reinigungslauge, befindet, so daß diese
Lauge von dem CO2 neutralisiert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das in dem Behälter (Restflüssigkeitsbe
hälter, Restbierbehälter) (2) befindliche CO2 und/oder das
in dem Neutralisationstank (3) befindliche und dort für die
Neutralisation nicht benötigte CO2 einem oder mehreren Sta
pelwasserbehältern in anderen Brauereiabteilungen wie z. B.
Sudhaus, Filterkeller, Flaschenreiniger, Belüfter, Kläranla
ge etc. und/oder einer CO2-Rückgewinnungsanlage zugeführt
wird.
6. Verfahren zum Abfüllen einer Flüssigkeit, insbesondere Bier,
in ein Faß (1), insbesondere ein Kegfaß, bei dem das Faß vor
dem Befüllen mit CO2 vorgespannt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das beim Befüllen aus dem Faß (1) herausströmende CO2 in
einen Behälter (2) geleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter ein Neutralisationstank (3) ist, in dem sich eine
Lauge, insbesondere eine Reinigungslauge, befindet, so daß
diese Lauge von dem CO2 neutralisiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das in dem Behälter (2) befindliche CO2 und/oder das in
dem Neutralisationstank (3) befindliche und dort für die
Neutralisation nicht benötigte CO2 einem oder mehreren Sta
pelwasserbehältern in anderen Brauereiabteilungen wie z. B.
Sudhaus, Filterkeller, Flaschenreiniger, Belüfter, Kläranla
ge etc. und/oder einer CO2-Rückgewinnungsanlage zugeführt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet
durch die Merkmale eines oder mehrerer der Ansprüche 1 bis
5.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, bestehend aus
einem Behandlungskopf (31, 44), der mit dem Faß (1) verbind
bar ist,
und einem Behälter (2) zur Aufnahme von CO2.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen
Restflüssigkeitsbehälter (Restbierbehälter) (2) zur Aufnahme
von Restflüssigkeit (Restbier) und CO2.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch
einen Neutralisationstank (3) zur Aufnahme von Lauge, insbe
sondere Reinigungslauge, und CO2.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914123701 DE4123701C2 (de) | 1991-07-17 | 1991-07-17 | Verfahren zum Reinigen eines Fasses, insbesondere eines Kegfasses, für Flüssigkeiten, insbesondere Bier |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19914123701 DE4123701C2 (de) | 1991-07-17 | 1991-07-17 | Verfahren zum Reinigen eines Fasses, insbesondere eines Kegfasses, für Flüssigkeiten, insbesondere Bier |
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ID=6436379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914123701 Expired - Fee Related DE4123701C2 (de) | 1991-07-17 | 1991-07-17 | Verfahren zum Reinigen eines Fasses, insbesondere eines Kegfasses, für Flüssigkeiten, insbesondere Bier |
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