DE4123632A1 - Informationsuebertragungssystem fuer fahrzeuge und gueter - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Informationsübertragungssystem gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei manchen Speditionsfirmen ist an den Firmenorten eine Funkzentrale eingerichtet, mit der die Fahrer der einzelnen Lastzüge und Fahrzeuge über ihre mobilen Sende- und Empfangsstationen in Gesprächsverbindung treten können. Über diese Funkverbindungen können Weisungen erteilt werden, Rückmeldungen und andere Informationen ausgetauscht werden. Mit einer solchen Einrichtung läßt sich der Transport von Gütern beschleunigen und die Wegzeit oftmals verringern. Für ein noch weiter automatisiertes Transportsystem sind solche Einrichtungen jedoch nicht ausreichend.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Informationsübertragungssystem der eingangs genannten Art anzugeben, welches in der Lage ist, einen weitgehend automatisierten Transport von mobilen Gütern und Personen zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wurde gelöst durch die Merkmale des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Unteransprüche.

Mit dem erfindungsgemäßen Informationsübertragungssystem verbessert sich die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und einer Verkehrsleitzentrale, was eine weitgehend automatisierte Verkehrs- und Transportabwicklung auch über die einzelnen Verkehrsträgerarten hinweg erlaubt. Es wird dadurch eine hochautomatisierte Vernetzung der Verkehrsträger und damit eine effektive und beschleunigte Verkehrsabwicklung erreicht.

Mit dem System Nessy der Deutschen Bundesbahn für den schnellen ICE ist ein Kommunikationssystem mit zahlreichen Mikrorechnern bekannt geworden, die untereinander über Glasfaserkabel kommunizieren. Hierbei arbeiten die Rechner des Zugsteuersystems mit denen zur Antriebs- und Bremsensteuerung zusammen, wobei die Verbindung des übergeordneten Zugsteuerrechners mit den untergeordneten Antriebssteuergeräten und den im Zug verteilten Bremssteuergeräten das erwähnte optische Datenübertragungssystem herstellt. Mit diesem System wird die Forderung nach hoher Sicherheit und Steuerleistung erfüllt, welche Forderung aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und Motorleistungen erhoben wird. Eine solche mächtige ICE-Zugsteuerung ist in hohem Maße in sich abgeschlossen, wobei eine Kommunikation lediglich mit den Linienzugbeeinflussungseinrichtungen entlang der Bahnstrecken erfolgt. Die ICE-Steuerung ermöglicht also einen schnellen Transport, aber nicht eine höher automatisierte Transportabwicklung im Sinne der vorliegenden Erfindung.

Es erfolgt nun die Beschreibung der Erfindung anhand der Figuren.

Beide Figuren sind Teilbilder, die zusammen gehören und zwar ist Fig. 1b links von Fig. 1a anzuhängen. Beide Teilbilder ergeben unten einen Ausschnitt eines Güterzuges und darüber ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Informationsübertragungssystems entlang dieses Güterzuges. Über den einzelnen Güterwaggons sind zu erkennen jeweils ein Waggonprozessor bzw. über der Lokomotive ein Lokleitrechner. Die Rechner sind über ein optisches Kabel miteinander verbunden, welche an den Fahrzeugkupplungen über Linsensteckverbinder gekoppelt sind. Jeder Rechner hat seine eigene Stromversorgung. Die einzelnen Fahrzeugprozessoren tauschen mit dem Lokleitrechner Daten aus, insbesondere Waggonkennungen, Frachtinformationen, Ursprungs- und Zielbahnhof usw. Außerdem können Steuerbefehle übertragen werden, beispielsweise zum Fernbedienen der Kupplungen. Der Lokleitrechner verfügt über einen Sendeempfänger (Transceiver), welcher eine Verbindung mit der Zugleitzentrale ermöglicht. Diese Verbindung kann z. B. über VSAT- Satellitenfunk abgewickelt werden oder über Mobilfunk. An die Waggonprozessoren sind jeweils Interfaces angeschlossen, über welche Be- und Entladung genormter Behälter erfaßt wird. Die Waggonprozessoren weisen optional ebenfalls einen Sendeempfänger (Transceiver) auf, über welchen eine Kommunikation mit stationären Einrichtungen entlang der Bahnstrecke bzw. zur Waggonerkennung erfolgen kann. Über den Sendeempfänger des Lokleitrechners kann selbstverständlich auch eine Verbindung nicht nur mit der Zugleitung, sondern auch mit dem entsprechenden Güterbahnhof, Rangierbahnhof usw. aufgenommen werden. Über diese Datenverbindung kann dann eine Reihe von Daten ausgetauscht werden, insbesondere über momentanen Aufenthaltsort, Ursprungs- und Zielort, Frachtinformationen, Ausgangszeit nach Plan und aller Voraussicht nach, Fahrzeug- bzw. Zugkennung, Steuerbefehle usw.

Über die Transceiver ist selbstverständlich auch die Technik der Linienzugbeeinflussung durchführbar.

Das hier am Beispiel eines Güterzuges dargestellte Informationsübertragungssystem ist selbstverständlich nicht nur auf Güterzüge beschränkt, sondern auch auf den Personenzugverkehr übertragbar. Das Informationsübertragungssystem ist außerdem nicht auf den Schienenverkehr zu begrenzen, vielmehr läßt es sich auch auf den Kraftfahrzeugverkehr insbesondere Güternahverkehr, Fernlastverkehr, ja selbst auf Schiffsverkehr und auf den Verkehr in der Luft ausdehnen. Mit Hilfe von entsprechend ausgerüsteten Container-Übergabebahnhöfen ermöglicht so das vorliegende Informationsübertragungssystem eine effektive Vernetzung der verschiedenen Verkehrs- und Transportmittel.

Claims (7)

1. Informationsübertragungssystem für Fahrzeuge und mobile Güter, mit Sender und Empfänger (Transceiver) in den Fahrzeugen, mit einer Stationären Leitzentrale, die ebenfalls einen Sender und Empfänger (Transceiver) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitzentrale einen (Prozess-)Rechner aufweist,
daß die Fahrzeuge jeweils einen Prozessor aufweisen,
daß zwischen Fahrzeugprozessor und Leitrechner eine Datenverbindung aufbaubar ist und
daß diese Datenverbindung einen Austausch von Informationen, insbesondere über momentanen Fahrzeugort, Ursprungs- und Zielort, Fracht, Ankunftszeit nach Plan und voraussichtlich, Fahrzeugkennung, Steuerbefehle usw. erlaubt.

2. Informationsübertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung über eine VSAT-Sa­ tellitenverbindung erfolgt.

3. Informationsübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2 für Züge aus aneinander gekoppelten, antreibenden und angetriebenen Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozessoren der Fahrzeuge über optische Kabel und in den Fahrzeugkupplungen über Linsensteckverbinder miteinander verbunden sind.

4. Informationsübertragungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugkupplungen automatisch und mittels Steuerbefehle bedienbar sind.

5. Informationsübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrzeug- Sender- Empfänger eine Kommunikation mit stationären Einrichtungen entlang des Verkehrsweges ermöglicht (beispielsweise Linienzugbeeinflussung, Leitweglenkung, Fahrzeugerkennung usw.).

6. Informationsübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrzeugprozessor ein Interface aufweist, über welches die Be- und Entladung z. B. genormter Behälter oder Container erfaßt wird.

7. Informationsübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Anwendung bei Eisenbahnzügen.