DE4121201A1 - Foerdervorrichtung zum ueberfuehren von stabfoermigen artikeln - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen von auf einer Förderbahn mit einer ersten Geschwindigkeit längs­ axial geförderten stabförmigen Artikeln der tabakverarbei­ tenden Industrie zu einem die Artikel queraxial mit einer kleineren zweiten Geschwindigkeit abfördernden Abgabeförde­ rer, mit einem umlaufenden Überführungsförderer, an dem eine oder mehrere Aufnahmen für die Artikel angeordnet sind, die die Artikel im wesentlichen mit deren Geschwindigkeit auf der Förderbahn übernehmen, und deren Ausrichtung im Augen­ blick der Abgabe eines Artikels an eine Aufnahme des Abgabe­ förderers im wesentlichen mit deren Ausrichtung überein­ stimmt.

Unter stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Indu­ strie werden verstanden Zigaretten, Zigarren, Zigarillos oder Filterstäbe, die einfache oder mehrfache Gebrauchslänge aufweisen können.

Der Ausdruck "längsaxial" bedeutet im Sinne der Erfindung eine Förderrichtung in Richtung der Längsachsen der Zigaret­ ten, der Ausdruck "queraxial" entsprechend eine Förderrich­ tung quer zur Richtung der Längsachsen.

Durch die Formulierung, daß die Aufnahmen des Überführungs­ förderers die längsaxial geförderten Artikel im wesentlichen mit deren Geschwindigkeit übernehmen, ist nicht ausgeschlos­ sen, daß die Geschwindigkeit der Aufnahmen im Übernahmezeit­ punkt etwas größer ist als Artikelgeschwindigkeit, um z. B. einen Artikel von dem dicht darauffolgend geförderten Arti­ kel besser trennen zu können.

Es ist, z. B. durch die US-PS 35 21 513, bekannt, Zigaretten mit der Geschwindigkeit, in der sie in Richtung ihrer Längs­ achsen gefördert werden, von an einem umlaufenden Überfüh­ rungsförderer angeordneten Aufnahmen mit Hilfe von Saugluft aufzunehmen, die Zigaretten während einer Vierteldrehung des Überführungsförderers zu fördern und sie dann, wenn die Be­ wegungskomponente in Richtung der Längsachsen verschwunden ist, an Aufnahmen eines Abgabeförderers abzugeben. Im Au­ genblick der Abgabe sind dabei die Aufnahmen des Überfüh­ rungsförderers parallel zu den Längsachsen der längsaxial geförderten Zigaretten und mit den Aufnahmen des Abgabeför­ derers ausgerichtet. Die Geschwindigkeit der Aufnahmen des Abgabeförderers stimmt dabei mit der Geschwindigkeit der Aufnahmen des Überführungsförderers überein, so daß der Ab­ gabeförderer eine hohe Geschwindigkeit entsprechend der Ge­ schwindigkeit der längsaxial zugeförderten Zigaretten haben muß, was unerwünscht sein kann.

Es sind daher, etwa durch die US-PS 30 39 606, Fördervor­ richtungen der eingangs bekannten Art bekanntgeworden, bei denen die Geschwindigkeit der Aufnahmen des Überführungsför­ derers bei der Abgabe der Artikel an den Abgabeförderer ge­ ringer ist als bei der Aufnahme der Artikel während deren längsaxialer Förderung. Die entsprechenden Konstruktionen sind jedoch aufwendig, insbesondere weil sie für Längenände­ rungen der Artikel eine Reihe Anpassungsteile erfordern.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie einfach und damit kostengünstig ist und betriebs­ sicher arbeitet.

Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Auf­ nahmen von Überführungsförderer und Abgabeförderer im Augen­ blick der Abgabe der Artikel in queraxialer Richtung unter­ schiedliche Geschwindigkeiten aufweisen.

Weiterbildungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den untergeordneten Ansprüchen zu entnehmen.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß mit einfachen Mitteln, z. B. mittels eines einfachen Kur­ beltriebes, ohne großen kinematischen Aufwand zur Verringe­ rung der Geschwindigkeit im Zeitpunkt der Abgabe der Artikel vom Überführungsförderer an den Abgabeförderer eine funk­ tionssichere und kostengünstige Überführungsvorrichtung re­ alisiert werden kann.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Frontansicht eines Überführungsförderers für Zigaretten mit Zigarettenaufnahmen (ohne Abgabe­ förderer),

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-A in Fig. 1 einschließlich eines Abgabeförderers mit entsprechenden Zigarettenaufnahmen im vergrößertem Maßstab,

Fig. 3 eine Draufsicht entsprechend Pfeil C in Fig. 2 auf die Aufnahmen von Überführungs- und Abgabeför­ derer im Augenblick der Übergabe einer Zigarette von einem Förderer zum anderen.

In den Figuren ist eine Überführungsvorrichtung dargestellt, mit der längsaxial aufeinanderfolgend herangeförderte Ziga­ retten 2, die auf einer bekannten nicht weiter dargestellten Zigarettenstrangmaschine hergestellt worden sind, aus ihrer längsaxialen Förderrichtung in eine queraxiale Förderrich­ tung überführt werden, wobei die Teilung, d. h. die Ge­ schwindigkeit des Abförderers (Abgabeförderer) kleiner ist als die des Zuförderers. Die Zigaretten 2, die z. B. in ei­ ner Rinne 3 zu der Überführungsvorrichtung gefördert werden, sollen durch Aufnahmen 4 eines Überführungsförderers 1 zu­ nächst an einer Übernahmestelle 7 übernommen und an einer Abgabestelle 8 an Aufnahmen 9 eines Abgabeförderers 11 über­ geben werden. Die Übernahme erfolgt etwas schneller als Zi­ garettengeschwindigkeit, um eine übernommene Zigarette von der dicht nachfolgenden noch nicht übernommenen Zigarette zu trennen. Die Abgabe erfolgt dann, wenn die Bewegungskompo­ nente in längsaxialer Richtung verschwunden ist, d. h. nach einem Drehwinkel des Überführungsförderers 1 von ca. 45°. Die Aufnahmen 4 und 9 sind doppeltlang ausgebildet, um je­ weils ein Zigarettenpaar (in den Fig. 1 und 3 mit 2.1 und 2.2 bezeichnet) übernehmen zu können. Der Abgabeförderer 11 fördert die Zigarettenpaare zu einer nicht dargestellten be­ kannten Filteransetzvorrichtung, auf der die Zigaretten der Zigarettenpaare axial auf Abstand gebracht, dazwischen ein Filterstopfen abgelegt, die entstehende Gruppe mit beleimtem Belagpapier umhüllt und durch mittiges Schneiden zu Filter­ zigaretten konfektioniert werden. Es ist natürlich auch mög­ lich, die Zigaretten von dem Abgabeförderer direkt zur Wei­ terverarbeitung, z. B. zur Verpackung, abzufördern.

Der Überführungsförderer 1 hat insgesamt vier Aufnahmen 4a ... 4d, die an Zapfen 12a ... 12d von Kurbeln 13a ... 13d befestigt sind. Die Kurbeln weisen außerdem Arme 14a ... 14d und Zapfen 16a ... 16d auf. Die Kurbeln 13 sind mit Wälzla­ gern 17a ... 17d in einem Drehkörper 18 drehbar gelagert, der seinerseits mittels eines Wälzlagers 19 auf einer fest­ stehenden Achse 21 drehbar gelagert ist. Letztere ist über ein Verbindungselement 22 mit einer versetzten feststehenden an einer Maschinenwand 24 befestigten Achse 23 verbunden. Auf der Achse 23 ist eine rotierende Trägerscheibe 26 dreh­ bar gelagert, die mittels Zahnrädern 27, 28 antreibbar ist. Der Antrieb ist von dem Hauptmaschinenantrieb abgeleitet, so daß die Drehzahl der Trägerscheibe 26 mit der Förderge­ schwindigkeit der Zigaretten auf der Rinne 3 synchronisiert ist. Auf der Trägerscheibe 26 sind die Kurbelzapfen 16a ... 16d mittels Wälzlager 29a ... 29d drehbar gelagert. Mit 31 sind Dichtungsringe bezeichnet.

Die Trägerscheibe 26 schleift mit einer Dichtfläche 32 an einem feststehenden Steuerkörper 33, in dem ein Steuerkanal 34 eingebracht ist. Der Steuerkanal ist über eine Leitung 36 mit einer Unterdruckquelle 35 verbunden. Der Steuerkörper 33 wird von Federn 37, die sich an einer festen Wand 38 abstüt­ zen, gegen die Dichtfläche 32 angedrückt, so daß das im Steuerkanal 34 herrschende Vakuum über Kanäle 39a ... 39d der Kurbeln 13a ... 13d bis in die Aufnahmen 4a ... 4d ge­ langen kann und an Auslässen 41a ... 41d ansteht. Der Steu­ erkanal 34 ist so bemessen, daß die Saugluft auf dem Weg einer Aufnahme 4 von der Übernahmestelle 7 bis zur Abgabe­ stelle 8 wirkt und somit die aufgenommenen Zigarettenpaare an den Aufnahmen 4 auf diesem Weg gehalten werden.

Die Aufnahmen 9a ... 9n des als Trommel 40 ausgebildeten Ab­ gabeförderers 11 sind ebenfalls mit Saugluftkanälen 42 ver­ sehen, wie ein Teilschnitt in Fig. 2 zeigt. Die Drehzahl der Trommel 40 ist bezüglich der Drehzahl des Überführungs­ förderers 1 so abgestimmt, daß die Aufnahmen 9 der Trommel 40 eine geringere Umfangsgeschwindigkeit aufweisen als die Aufnahmen 4 des Überführungsförderers 1, die an dessen Dreh­ körper 18 angeordnet sind. Damit die Aufnahmen 4 mit der höheren Umlaufgeschwindigkeit sich im Abgabezeitpunkt der Zigaretten an der Abgabestelle 8 an den Aufnahmen 9 mit der niedrigeren Umfangsgeschwindigkeit vorbeibewegen können, sind die Aufnahmen 4 in den äußeren Bereichen und im Mitten­ bereich ausgenommen, während die Aufnahmen 9 in diesen Berei­ chen vorspringen. Dadurch können sich die schnelleren Auf­ nahmen 4 zunächst durch die Aufnahmen 9 bewegen und Zigaretten bis zur Berührung mit den langsameren Aufnahmen 9 fördern und sich dann von den Zigaretten, die von den Auf­ nahmen 9 zurückgehalten werden, lösen.

Wirkungsweise der Anordnung gemäß der Erfindung: Die Zigaretten 2 werden auf der Rinne 3 dicht aufeinanderfol­ gend herangefördert. An der Übernahmestelle 7 kommen sie in den Bereich der von oben heranbewegten Aufnahmen 4, die in­ folge der an ihnen wirkenden Saugluft (Kanäle 39) die Ziga­ retten paarweise (2.1, 2.2) übernehmen. Die Geschwindigkeit der Aufnahmen in längsaxialer Richtung der Zigaretten kann etwas größer sein als Zigarettengeschwindigkeit, so daß die hintere Zigarette eines Zigarettenpaares, also die Zigarette 2.2, sich von der vorderen Zigarette des folgenden Paares, also der Zigarette 2,1, gut lösen kann. Anstelle eines Zi­ garettenpaares können einzelne Zigaretten oder Strangteile doppelter Zigarettenlänge, die erst nach der Abgabe zu Ein­ zelzigaretten geschnitten werden, überführt werden. Die Auf­ nahme 4 mit dem eben übernommenen Zigarettenpaar wird zu der Abgabestelle 8 gefördert, wobei sie durch den beschriebenen Kurbeltrieb stets parallel zu den längsaxial herangeförder­ ten Zigaretten 2 ausgerichtet bleibt. An der Abgabestelle 8 durchtreten die vorstehenden Bereiche der Aufnahme 4 die zurückspringenden Bereiche der sich dem Übergabepunkt nähernden Aufnahme 9. Wenn die Zigaretten der Zigarettenpaare 2.1 und 2.2 gegen die vorspringenden Berei­ che der langsameren Aufnahme 9 anstoßen, so kommen sie in den Bereich der Saugluft in den Kanälen 42. Gleichzeitig verschwindet die Saugluft in den Kanälen 39, so daß sich die Zigaretten von der schneller bewegten Aufnahme 4 des Über­ führungsförderers 1 lösen und von der langsamer bewegten Aufnahme 9 des Abgabeförderers 11 übernommen und weiterge­ fördert werden können.

Auf diese Weise ist eine sogenannte Teilungsverringerung, bei der die Abstände zwischen den Aufnahmen verringert wer­ den, auf einfachste Weise erreichbar. Es hat sich erwiesen, daß die Verzögerung an den Aufnahmen 9 des Abgabeförderers 11 bis zu hohen Geschwindigkeiten hin die Zigaretten nicht beeinträchtigt, erst recht nicht natürlich die viel unemp­ findlicheren Filterstäbe.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Überführen von auf einer Förderbahn mit einer ersten Geschwindigkeit längsaxial geförderten stab­ förmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie zu einem die Artikel queraxial mit einer kleineren zweiten Geschwin­ digkeit abfördernden Abgabeförderer, mit einem umlaufenden Überführungsförderer, an dem eine oder mehrere Aufnahmen für die Artikel angeordnet sind, die die Artikel im wesentlichen mit deren Geschwindigkeit auf der Förderbahn übernehmen, und deren Ausrichtung im Augenblick der Abgabe eines Artikels an eine Aufnahme des Abgabeförderers im wesentlichen mit de­ ren Ausrichtung übereinstimmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (4a ... 4d, 9 ... 9n) von Überführungsförderer (1) und Abgabeförderer (11) im Augenblick der Abgabe der Ar­ tikel (2) in queraxialer Richtung unterschiedliche Geschwin­ digkeiten aufweisen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (4a ... 4d) des Überführungsförderers (1) an einem ersten umlaufenden Träger (18) angeordnet sind, der über Kurbeln (13a ... 13d) mit einem zweiten umlaufenden Träger (26) derart verbunden ist, daß die Aufnahmen bei ei­ ner Drehung der Träger, deren Achsen parallel versetzt zu­ einander sind, parallel zu den Längsachsen der hintereinan­ der herangeförderten Zigaretten (2) ausgerichtet bleiben.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Aufnahmen von Überführungsförderer (1) und Abgabeförderer (11) im Abstand von den Trägern (18, 40), an denen sie befestigt sind, angeordnet sind, und daß die Halteflächen der Aufnahmen vorragende und zurückspringende Abschnitte aufweisen, die so gegeneinander versetzt sind, daß die vorragenden Abschnitte der Halteflächen des Überfüh­ rungsförderers im Bereich der zurückspringenden Abschnitte der Halteflächen des Abgabeförderers angeordnet sind und umgekehrt derart, daß die Artikel bei der Vorbeibewegung der Halteflächen aneinander von den Halteflächen des Abgabeför­ derers zurückgehalten werden.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteflächen der Aufnahmen mit Saugluftkanälen (41, 42) versehen sind und daß die Saugluft im Bereich der Abgabe (8) an den Aufnahmen (4a ... 4d) des Überführungsförderers (1) abgeschaltet und an den Aufnahmen (9a ... 9d) des Abgabeförderers (11) eingeschaltet ist.