DE4120186A1 - Fuellstand-messvorrichtung fuer behaelter, insbesondere fuer gasflaschen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Füllstand-Meßvorrichtung für Behälter, die Füllgut mit bekanntem Netto-Füllgewicht ent­ halten, insbesondere für Gasflaschen.

Im Rahmen der aus der Praxis bekannten Maßnahmen wird das Gewicht des teilweise geleerten Behälters gemessen, und aus Diagrammen mit entsprechenden Eichkurven wird ein dem Meß­ wert zugeordneter Füllstand abgelesen. Da dabei Abweichungen der Behälter-Leergewichte von einem Sollwert nicht berück­ sichtigt werden, ist das Verfahren nicht sehr genau. Die Handhabung dieses Meßverfahrens ist ferner umständlich und für Laien nicht praktikabel. Wird eine Fernanzeige des Gewichts-Meßwertes gewünscht, so muß eine Waage eingesetzt werden, die einen elektrischen Meßumformer sowie eine mit Fremdenergie gespeiste Zusatzeinrichtung aufweist. Diese Maßnahmen sind aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Füllstand-Meß­ vorrichtung für gefüllte Behälter mit bekanntem Netto-Füll­ gewicht anzugeben, die ein einfaches und genaues Ablesen des Füllstandes teilweise geleerter Behälter ermöglicht und ohne Fremdenergie arbeitet. Die Meßvorrichtung soll ins­ besondere für Stahlflaschen geeignet sein, die brennbare Gase enthalten und im Freizeit/Camping-Bereich eingesetzt werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Füll­ stand-Meßvorrichtung mit einem Boden, einer federnd an dem Boden abgestützten Aufnahmeplatte für den Behälter, einer Zylinder/Kolbenanordnung zwischen dem Boden und der Auf­ nahmeplatte und einem entlüfteten Steigrohr, das hydraulisch mit dem Zylinderraum der Zylinder/Kolbenanordnung verbunden ist, wobei der Zylinder und das Steigrohr eine Meßflüssig­ keit enthalten und wobei an der Außenseite des Steigrohrs im Bereich des Flüssigkeitspegels der Meßflüssigkeit ein Schieber verstellbeweglich angeordnet ist, der eine Meßskala mit einer dem gefüllten Behälter zugeordneten oberen Markie­ rung sowie mit einer dem vollständig geleerten Behälter zugeordneten unteren Markierung aufweist. Unter dem Gewicht des Behälters federt die Aufnahmeplatte ein, wobei der Kolben der Zylinder/Kolbenanordnung in den Zylinder ein­ taucht und einen Teil der Meßflüssigkeit aus dem Zylinder­ raum verdrängt. Nach Maßgabe der Verdrängung stellt sich in dem entlüfteten Steigrohr der Flüssigkeitspegel ein. Nimmt das Behältergewicht durch Entleeren ab, so fällt der Flüssigkeitspegel im Steigrohr entsprechend. Der Abstand zwischen der oberen Markierung und der unteren Markierung auf der Meßskala des am Steigrohr angeordneten Schiebers ist dem Nettogewicht des Füllgutes zugeordnet. Durch die Ver­ stellbeweglichkeit des Schiebers an der Außenseite des Steigrohres ist das Taragewicht des leeren Behälters be­ rücksichtigbar. Wird ein neuer, zum Beispiel fabrikmäßig gefüllter Behälter eingesetzt, so ist es lediglich erforder­ lich, den Schieber mit seiner oberen Markierung und den Flüssigkeitspegel der Meßflüssigkeit zur Deckung zu bringen. Bei einfacher Handhabung ist eine sehr genaue Kontrolle des Füllstandes während der Entleerung möglich.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Aufnahmeplatte auf einer Mehrzahl äquidistant am Umfang verteilter Druckfedern auf und ist die Zylinder/Kolbenanord­ nung etwa zentrisch angeordnet, wobei der Zylinder an dem Boden und der Kolben an der Unterseite der Aufnahmeplatte befestigt sind. Diese Anordnung erlaubt sehr genaue Messun­ gen, und zwar auch dann, wenn der Behälter nicht exakt mittig auf der Aufnahmeplatte aufsteht. Um das Ablesen des Füllstand-Meßwertes zu erleichtern, bestehen im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiten. Zweckmäßigerweise ist der Schieber als Hülse ausgebildet und mit einem Klemmsitz an dem Steigrohr befestigt. Ein sehr leichtes Ablesen ist insbesondere dann möglich, wenn die Hülse ein Fenster aufweist und die Meßskala auf einer transparenten Abdeckung des Fensters aufgebracht ist. Eine weitere Verbesserung ist schließlich dadurch möglich, daß in dem Steigrohr ein Schwimmer angeordnet ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Füllstand-Meßvorrichtung für Gasflaschen,

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung, aus­ schnittsweise.

Zum grundsätzlichen Aufbau der Füllstand-Meßvorrichtung ge­ hören ein Boden 1, der als Platte oder Rahmen ausgeführt sein kann, eine federnd an dem Boden 1 abgestützte Aufnahme­ platte 2 für eine Gasflasche 3, eine Zylinder/Kolben­ anordnung 4 zwischen dem Boden 1 und der Aufnahmeplatte 2 und ein entlüftetes, transparentes Steigrohr 5, das hydrau­ lisch durch eine Schlauch- oder Rohrleitung 6 mit dem Zylinderraum der Zylinder/Kolbenanordnung 4 verbunden ist. Der Zylinder 7 und das Steigrohr 5 enthalten eine Meßflüs­ sigkeit 8, beispielsweise eine Mischung aus Wasser mit Glyzerin mit geringer Wärmeausdehnung. An der Außenseite des Steigrohrs 5 ist im Bereich des Flüssigkeitspegels 9 der Meßflüssigkeit ein Schieber 10 verstellbeweglich angeordnet. Dieser Schieber 10 weist eine Meßskala 11 mit einer oberen Markierung 12 und einer unteren Markierung 13 auf. Die obere Markierung 12 ist der vollen, fabrikmäßig gefüllten Gas­ flasche 3, die untere Markierung 13 der vollständig ge­ leerten Gasflasche 3 zugeordnet. Der Abstand zwischen den beiden Markierungen 12, 13 ist ein direktes Maß für das Gewicht der in der Gasflasche nach der fabrikmäßigen Füllung enthaltenen Gasfüllung. Der Figur entnimmt man, daß die Aufnahmeplatte 2 auf einer Mehrzahl, und zwar mindestens drei, äquidistant am Umfang verteilter Druckfedern 14 auf­ liegt und daß die Zylinder/Kolbenanordnung 4 etwa zentrisch angeordnet ist, wobei der Zylinder 7 an dem Boden 1 und der Kolben 15 an der Unterseite der Aufnahmeplatte 2 befestigt sind.

Der Schieber 10 ist als Hülse ausgebildet und mit einem Klemmsitz an dem Steigrohr 5 befestigt, das aus Glas oder Plexiglas besteht. Bei der in Fig. 2 dargestellten Aus­ führung weist der hülsenförmige Schieber 10 ein Fenster 16 mit einer transparenten Abdeckung auf. Die Meßskala 11 ist auf der transparenten Abdeckung aufgebracht. Es versteht sich, daß eine Mehrzahl von Skalen an dem Schieber 10 angebracht sein können, die unterschiedlichen Gasflaschen­ größen und/oder unterschiedlichen Füllungen zugeordnet sind. Im Rahmen der Erfindung liegt es ferner, Maßnahmen vor­ zusehen, damit die Meßskala 11 des Schiebers 10 von dem Benutzer leicht ausgetauscht werden kann. Um das Ablesen des Meßwertes zu erleichtern, ist in dem Steigrohr ferner ein Schwimmer 17 angeordnet (Fig. 2).

Claims (5)

1. Füllstand-Meßvorrichtung für Behälter, die Füllgut mit bekanntem Netto-Füllgewicht enthalten, insbesondere für Gas­ flaschen, mit
Boden (1),
federnd an dem Boden (1) abgestützter Aufnahme­ platte (2) für den Behälter (3),
einer Zylinder/Kolbenanordnung (4) zwischen dem Boden (1) und der Aufnahmeplatte (2) und
einem entlüfteten, transparenten Steigrohr (5), das hydraulisch mit dem Zylinderraum der Zylin­ der/Kolbenanordnung (4) verbunden ist,
wobei der Zylinder (7) und das Steigrohr (5) eine Meß­ flüssigkeit (8) enthalten und wobei an der Außenseite des Steigrohrs (5) im Bereich des Flüssigkeitspegels (9) der Meßflüssigkeit (8) ein Schieber (10) verstellbeweglich an­ geordnet ist, der eine Meßskala (11) mit einer dem gefüllten Behälter (3) zugeordneten oberen Markierung (12) sowie mit einer dem vollständig geleerten Behälter (3) zugeordneten unteren Markierung (13) aufweist.

2. Füllstand-Meßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Aufnahmeplatte (2) auf einer Mehrzahl äquidistant am Umfang verteilter Druckfedern (14) aufliegt und daß die Zylinder/Kolbenanordnung (4) etwa zentrisch angeordnet ist, wobei der Zylinder (7) an dem Boden (1) und der Kolben (15) an der Unterseite der Aufnahmeplatte (2) befestigt sind.

3. Füllstand-Meßvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (10) als Hülse ausgebildet und mit einem Klemmsitz an dem Steigrohr (5) befestigt ist.

4. Füllstand-Meßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der hülsenförmige Schieber (10) ein Fenster (16) aufweist und daß die Meßskala (11) auf einer trans­ parenten Abdeckung des Fensters (16) aufgebracht ist.

5. Füllstand-Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steigrohr (5) ein Schwimmer (17) angeordnet ist.