DE4119860A1

DE4119860A1 - Lagerbuechse, insbesondere fuer kreuzgelenke, sowie verfahren zur herstellung derselben

Info

Publication number: DE4119860A1
Application number: DE4119860A
Authority: DE
Inventors: Berthold Beyfuss; Ronald Bissinger; Peter Horling
Original assignee: SKF GmbH
Current assignee: SKF GmbH
Priority date: 1991-06-17
Filing date: 1991-06-17
Publication date: 1992-12-24

Description

Die Erfindung betrifft eine Lagerbüchse, insbesondere für Kreuzgelenke, aus dünnwandigem Blech, die aus einer zylindrischen Hülse und einem verstärkten, einstückig mit der Hülse verbundenen Büchsenboden besteht sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben.

Derartige Lagerbüchsen sind bereits bekannt. So ist es beispielsweise durch die DE-OS 20 62 474 nicht mehr neu, daß zunächst ein Büchsenrohling gezogen wird, dessen Wandung und dessen Boden die endgültige Dicke des Büchsenbodens aufweisen und anschließend die Wandung des Büchsenrohlings auf ihr Fertigmaß abgestreckt wird.

Die Herstellung dieser bekannten Lagerbüchse ist verhältnismäßig umständlich und teuer, weil zur Erzielung einer größeren Wand schwächung mehrere Züge erforderlich sind.

Ferner ist durch die DE-PS 30 34 951 ein Verfahren zum spanlosen Herstellen einer Lagerbüchse bekannt, bei dem der Rohling mit einem spitz zulaufenden Bodenabschnitt versehen und die Spitze anschließend plangedrückt wird. Bei diesem bekannten Verfahren wird beim Plandrücken der zentrischen Spitze im wesentlichen durch Stauchen des Bodenabschnitts radial nach außen eine Umfangskante mit äußerst kleinem Querschnittsradius angeformt. Eine Verstärkung des Bodens wird bei diesem bekannten Verfahren nur in einem geringen Umfang erzielt.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lagerbüchse der eingangs genannten Art zu schaffen, die rationell und daher billig hergestellt werden kann und deren Büchsenboden hohe axiale Kräfte aufnehmen kann.

Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung dadurch gelöst, daß der Büchsenboden aus einer Anlaufplatte und einem im Querschnitt L-förmigen Verbindungsteil besteht, dessen radial verlaufender Abschnitt an der zylindrischen Hülse und dessen axial verlaufender Abschnitt an der Anlaufplatte angeordnet ist, und daß die Dicke des axial verlaufenden Teils größer ist als die Wandstärke der zylindrischen Hülse.

Durch diese Ausgestaltung wird eine hohe Kraftaufnahme bzw. eine geringe Durchbiegung und wenig bleibende Verformungen bei axialer Belastung des Bodens erzielt, so daß die erfindungsgemäße Lagerbüchse eine lange Lebensdauer erreicht.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die Anlaufplatte, ausgehend von der Anlauffläche, mehrere am Umfang verteilt angeordnete Einprägungen auf. Hierdurch wird eine noch bessere Versteifung des Büchsenbodens und Vertiefungen zur Aufnahme von Schmiermittel geschaffen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den weiteren Unteransprüchen beschrieben.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 einen aus einer Ronde gezogenen Rohling im Schnitt,

Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Rohling mit einem nach innen gestülpten Bodenabschnitt,

Fig. 3 eine Lagerbüchse mit fertig gepreßtem Boden,

Fig. 4 eine Lagerbüchse gemäß der Erfindung mit ballig ausgeführtem Büchsenboden,

Fig. 5 einen Schnitt D-E einer weiteren Ausführungsform einer Lagerbüchse mit mehreren im Boden angeordneten Einprägungen gemäß Fig. 6,

Fig. 6 eine Draufsicht auf die Lagerbüchse gemäß Fig. 5,

Fig. 7 eine Lagerbüchse gemäß der Erfindung mit eingesetztem Kreuzgelenkzapfen und zwischen Lagerbüchse und Zapfen angeordneten Wälzkörpern.

Der in Fig. 1 dargestellte Rohling 1 ist ausgehend von einer Ronde (nicht gezeichnet) spanlos geformt, so daß dieser einen Hülsenabschnitt 2 und einen diesen einseitig abschließenden Bodenabschnitt 3 aufweist. Der Bodenabschnitt 3 wird dann, wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, bis zu einer Tiefe T nach innen gestülpt. Anschließend erfolgt ein Stauchen des umgestülpten Bodenabschnitts 3a bis zu einer Höhe H (Fig. 3), wobei bei der fertigen Lagerbüchse 4 die Wanddicke A gegenüber der Wanddicke C des Hülsenabschnitts 2 verdickt ist. Hierbei ist es vorteilhaft, das Verhältnis der radialen Dicke A des axial verlaufenden Abschnitts 9 zu dessen axialer Länge B wie 1 : < 1,7 auszuführen. Der fertig geformte Büchsenboden 5 der Lagerbüchse 4 besteht aus einer Anlaufplatte 6 mit einer Anlauffläche 7 und einem im Querschnitt L-förmigen Verbindungsteil, dessen radial verlaufender Abschnitt 8 an der zylindrischen Hülse 2 und dessen axial verlaufender Abschnitt 9 einstückig mit der Anlaufplatte 6 verbunden ist.

Fig. 4 zeigt eine Lagerbüchse 10 mit ballig ausgeführtem Büchsenboden 11, der bei Belastung durch den Kreuzgelenkzapfen 18 (Fig. 7) in axialer Richtung elastisch nachgibt. Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Lagerbüchse 12 unterscheidet sich von den eben beschriebenen Ausführungen dadurch, daß der Büchsenboden 13 mit mehreren, am Umfang verteilt angeordneten Einprägungen 14 versehen ist, die zur weiteren Versteifung des Büchsenbodens und als Schmiermittelreservoir zur Schmierung der Gleitflächen zwischen dem Kreuzgelenkzapfen 18 und der Lagerbüchse 12 dienen. Die Einprägungen 14 sind von Stegteilen 15 mit radial verlaufenden Seitenflächen 16 begrenzt, so daß sternförmig angeordnete Auflageflächen 17 entstehen. Fig. 7 zeigt ein Lager für einen Kreuzgelenkzapfen 18 (nur andeutungsweise gezeichnet), das aus einer erfindungsgemäßen Lagerbüchse und den Wälzkörpern 19 besteht.

Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Änderungen in der Konstruktion der Lagerbüchsen sind im Rahmen der Erfindung ohne weiteres möglich. So sind beispielsweise die Einprägungen 14 in Form und Abmessungen variabel. Die Einprägungen können beispielsweise auch rund sein. Ferner kann die Form des Bodens unterschiedlich ausgebildet sein, z. B. ballig (Fig. 4), dachförmig oder gerade.

Claims

1. Lagerbüchse, insbesondere für Kreuzgelenke, aus dünnwandigem Blech, bestehend aus einer zylindrischen Hülse und einem verstärkten, einstückig mit der Hülse verbundenen Büchsenboden, dadurch gekennzeichnet, daß der Büchsenboden (5, 11, 13) aus einer Anlaufplatte (6) und einem im Querschnitt L-förmigen Verbindungsteil besteht, dessen radial verlaufender Abschnitt (8) an der zylindrischen Hülse (2) und dessen axial verlaufender Abschnitt (9) an der Anlaufplatte (6) angeordnet ist und daß die Dicke (A) des axial verlaufenden Abschnitts (9) größer ist als die Dicke (C) der zylindrischen Hülse (2).

2. Lagerbüchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die radiale Dicke (A) des axial verlaufenden Abschnitts (9): dessen axialer Länge (B) = 1 : < 1,7 verhält.

3. Lagerbüchse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufplatte (6), ausgehend von der Anlauffläche (17), mehrere am Umfang verteilt angeordnete Einprägungen (14) aufweist.

4. Lagerbüchse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einprägungen (14) von Stegteilen (15) mit radial verlaufenden Seitenflächen (16) begrenzt sind.

5. Verfahren zum spanlosen Herstellen einer Lagerbüchse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (3) eines büchsenförmigen Rohlings (1) in an sich bekannter Weise zuerst um eine Tiefe (T) nach innen gestülpt und dann auf eine Höhe (H) gestaucht wird.