DE4117505C2 - Verfahren zum Messen des Ausgangsstromes einer getakteten Halbbrückenschaltung sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Messen des Ausgangsstromes einer getakteten Halbbrückenschaltung sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung
zum Messen des Ausgangsstromes einer getakteten Halbbrückenschaltung
nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 bzw. nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 3.
Halbbrückenschaltungen werden beispielsweise in der Antriebstechnik
zum Ansteuern von Motoren, zum Beispiel für Schrittmotoren oder
für Frequenzumrichter eingesetzt. Sie ermöglichen unter anderem
ein Umschalten der Stromflußrichtung in den Motorwicklungen. Dazu
können die im Halbbrückenzweig eingesetzten Halbleiterschalter
wechselweise gesperrt oder durchgeschaltet werden.
Häufig ist es erforderlich, zum Beispiel für Regelungszwecke den
Ausgangsstrom der Halbbrückenschaltung zu messen. Wegen der im
Ausgangsstromkreis vorhandenen hohen Potentialunterschiede ist diese
Strommessung jedoch problematisch und es genügt nicht, einen
einfachen Meßwiderstand einzusetzen.
Es ist deshalb erforderlich, in die zwischen die Halbleiterschalter
angeschlossene Ausgangsleitung einen Gleichstromwandler einzusetzen,
der den Strom potentialfrei und galvanisch getrennt messen kann.
Nachteilig ist jedoch, daß solche Gleichstromwandlervergleichsweise
teuer sind, was sich bei Verwendung in Schrittmotorsteuerungen durch
die dort erforderliche Anzahl von Strommeßeinrichtungen besonders
nachteilig auswirkt.
Aus der DE 29 39 517 A1 ist bereits eine Meßanordnung bekannt, die
mit einem im Ausgangsstromkreis befindlichen Wechelstromwandler
arbeitet.
Nachteilig ist hierbei jedoch, daß der Strom im Sekundärkreis des
Stromwandlers kurzzeitig nachgestellt werden muß, was für eine
ausreichende Genauigkeit einen erhöhten Aufwand erfordert. Weiterhin
ist eine Logikschaltung mit einem steuerbaren Verstärker er
forderlich.
Bei dieser Meßanordnung muß der Sekundär-Strom des Stromwandlers
so geregelt werden, daß er proportional zum Primärstrom ist, so
daß auch dadurch ein erhöhter Aufwand erforderlich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein kostengünstiges
Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen des Ausgangsstromes einer
Halbbrückenschaltung zu schaffen, wobei ein Gleichstromwandler nicht
mehr erforderlich ist. Dabei soll gegebenenfalls auch auf in der
Brückenschaltung vorhandene Bauelemente zurückgegriffen werden
können, so daß auch dadurch der Aufwand entsprechend reduziert ist.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die in Anspruch
1 angegebenen Merkmale und hinsichtlich der Vorrichtung durch die
in Anspruch 3 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der Messung nach Anspruch 1 erfolgt abhängig vom Betriebszustand,
d. h. dem jeweils wechselnden Schaltzustand der Halbleiter, eine
Wechselstrommessung im Ausgangskreis und eine Strommessung in einem
Halbleiterzweig.
Für die Wechselstrommessung kann ein preisgünstiger Wechselstromwand
ler (Transformator) und für die Strommessung im Halbleiterschalter
ein meist vorhandener Meßwiderstand (Shunt) verwendet werden. Die
Meßwerte können auf einfache Weise so verarbeitet werden, daß ein
gutes Abbild des tatsächlichen Verlaufes des Ausgangsstromes
vorhanden ist. Dabei ist der Kostenaufwand geringer als bei
Verwendung eines Gleichstromwandlers.
Bei der Vorrichtung nach Anspruch 3 ist, wie bereits in Verbindung
mit dem zugehörigen Meßverfahren beschrieben, der Aufwand für die
Ausgangsstrommessung verringert und trotzdem kann die Meßgenauigkeit
zumindest beibehalten werden.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den wei
teren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Er
findung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der
Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Funktionsschaltbild und
Fig. 2 einander zugeordnete Diagramme von in der Schal
tung nach Fig. 1 auftretenden Strömen.
Fig. 1 zeigt eine Strommeßvorrichtung 1, mit der der Aus
gangsstrom einer getakteten Halbbrückenschaltung 2 ge
messen werden kann.
Die Halbbrückenschaltung 2 weist zwei Halbleiterschalter
3 und 4 auf, die bezüglich ihrer stromführenden Anschlüsse
in Reihe geschaltet sind. Im vorliegenden Falle sind als
Halbleiterschalter Feldeffekttransistoren vorgesehen.
Diese weisen einen Drain-Anschluß D sowie einen Source-
Anschluß S und zur Ansteuerung einen Gate-Anschluß G auf.
Der Source-Anschluß S des Halbleiters 3 ist mit dem Drain-
Anschluß des Halbleiterschalters 4 verbunden und es ist
daran der Ausgangsstromkreis 5 angeschlossen. Der Drain-
Anschluß D des Halbleiterschalters 3 ist an Plus der Ver
sorgungsspannung und der Source-Anschluß des Halbleiter
schalters 4 ist über einen Meßshunt 6 an Minus bzw. Ground
(Gnd) angeschlossen.
Über die Gate-Anschlüsse G können die Halbleiterschalter
3 und 4 im Gegentakt wechselweise angesteuert und damit
durchgeschaltet oder gesperrt werden.
Die erfindungsgemäße Strommeßvorrichtung umfaßt im wesent
lichen einen Wechselstromwandler 7, den Meßshunt 6 zur Messung des
Stromes im Halbleiterschalter 4, zwei Summierglieder 8 und 9 sowie ei
nen schaltbaren Zwischenspeicher 10.
An das erste Summierglied 8 ist der Meßausgang 11 des
Wechselstromwandlers 7 und auch der Meßausgang 12 des
Meßshuntes 6 angeschlossen.
An das zweite Summierglied 9 ist der Zwischenspeicher 10
mit seinem Ausgang 13 und auch der Meßausgang 11 des
Wechselstromwandlers angeschlossen.
Fig. 2 zeigt einander zeitlich zugeordnete Diagramme. In
der obersten Zeile ist dabei das Ansteuersignal für die
beiden Halbleiterschalter gezeigt. Strichliniert ist die
Zeitachse in unterschiedliche Abschnitte a bis f aufge
teilt. In dem Zeitabschnitt a bis b, c bis d und e bis f
ist jeweils der Halbleiterschalter 3 leitend und ent
sprechend der Halbleiterschalter 4 gesperrt. Umgekehrt ist
in den Zeitabschnitten b bis c und d bis e jeweils der
Halbleiterschalter 4 leitend und der Halbleiterschalter
3 gesperrt. Entsprechend diesem Schaltwechsel würde sich
der in der zweiten Diagrammzeile gezeigte Stromverlauf im
Ausgangsstromkreis 5 ergeben. Um diesen Ausgangsstrom mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Strommeßvorrichtung 1 messen
zu können, ist folgender Meßablauf vorgesehen:
Ausgehend von dem Betriebszustand, wo der Halbleiterschal
ter 4 leitend ist, ergibt sich dementsprechend im Meß
shunt 6 ein Stromfluß und damit an seinen Anschlüssen eine
proportionale Meßspannung, die dem ersten Summierglied 8
zugeführt und invertiert wird. Gleichzeitig wird dem
Summierglied 8 über den Meßausgang 11 des Wechselstromwand
lers 7 ein weiteres Meßsignal zugeführt, das ebenfalls in
vertiert wird. Das Ausgangssignal, das sich aus den beiden
zugeführten Meßwerten zusammensetzt, wird über die Leitung
14 und einem in diesem Betriebszustand geschlossenen Schal
ter 15 einem durch einen Kondensator 16 angedeuteten
Zwischenspeicher 10 zugeführt. Dieses Ausgangssignal des
ersten Summiergliedes 8 gelangt aber auch an einen Eingang
des zweiten Summiergliedes 9. Die Meßwerte werden bei dem
Summierglied 9 den nichtinvertierenden Eingängen zugeführt.
Da der vom Wechselstromwandler 7 kommende Meßwert beim
ersten Summierglied 8 subtrahiert und beim zweiten Summier
glied 9 addiert wird, liefert dieser Meßwert keinen Bei
trag zu dem am Meßausgang 18 anstehenden Meßwert.
Somit ist der zwischen den Zeitabschnitten b und c sowie
d und e gemessene Ausgangsmeßstrom gleich dem am Meßshunt
6 anstehenden Meßwert in invertierter Form.
Der Schalter 15 kann in einer realisierten Ausführungsform
ein Feldeffekttransistor sein, der über eine Steuerver
bindung 19 mit, dem, Gate des Halbleiterschalters 4 verbun
den ist. Erwähnt sei hierbei, daß die Steuerverbindung 19
immer zu dem Halbleiterschalter führt, in dessen Strom
zweig sich der Meßshunt 6 befindet. Im vorliegenden Aus
führungsbeispiel wird gegen Ground gemessen, so daß sich
die in Fig. 1 erkennbare Schaltungsanordnung ergibt.
Ist der Halbleiterschalter 4 gesperrt und der Halbleiter
schalter 3 leitend, ist dementsprechend auch der Schalter
15 offen. Der Zwischenspeicher 10 speichert den letzten
Meßwert vor dem Öffnen des Schalters 15, der sich aus den
Meßwerten des Wechselstromwandlers 7 und des Meßshuntes 6
zusammensetzt.
Der Meßwert aus dem Wechselstromwandler wird nun zu diesem
zwischengespeicherten Wert addiert und es entsteht am Meß
ausgang 18 auch in diesem Betriebszustand ein Abbild des
zu messenden Stromes.
In der dritten Diagrammzeile der Fig. 2 ist der Verlauf
des Stromflusses bzw. der dazu proportionalen Spannung am
Meßshunt 6 gezeigt. Erkennbar ist dabei, daß nur dann ein
Stromfluß vorhanden ist, wenn auch der Halbleiterschalter
4 leitend ist. Im anderen Betriebszustand, wo der Halb
leiterschalter 3 leitet, fließt durch den Meßshunt 6 kein
Strom.
Wie vorbeschrieben, bildet der Meßwert am Meßshunt 6 in
der ersten Betriebsphase auch das am Meßausgang 18 an
stehende Meßsignal. Da bei dem Summierglied 8 eine Inver
tierung des Meßsignales erfolgt, ergibt sich das in der
zweiten Diagrammzeile bzw. in der fünften Diagrammzeile
der Fig. 2 gezeigte Abbild des Stromverlaufes in den
Zeitabschnitten b-c und d-e.
Beim Umschalten der Halbleiterschalter 3 und 4 von der
ersten in die zweite Betriebsphase, wo der Halbleiterschal
ter 3 leitend ist, wird auch der Schalter 15 des Zwischen
speichers 10 nicht mehr angesteuert und öffnet. Der vom
Wechselstromwandler 7 kommende Meßwert ist deshalb nur bei
dem Summierglied 9 wirksam und wird dort zu dem zwischen
gespeicherten Wert hinzuaddiert. Wie im Vergleich zwischen
der vierten und der fünften Diagrammzeile von Fig. 2 gut
erkennbar, erfolgt somit eine Parallelverschiebung des
Ausgangsmeßwertes des Wechselstromwandlers 7 um den
zwischengespeicherten Wert.
Der Wechselstromwandler 7 ist so dimensioniert, daß er bei
maximalem Ausgangsstrom noch nicht in Sättigung geht und
auch bei maximaler "Aus"-Zeit des Halbleiterschalters 4 nicht
gesättigt ist. Der bei der Messung verwendete Meßshunt 6
ist in den meisten fallen als Kurzschlußschutz in solchen
Halbbrückenschaltungen bereits vorhanden und kann für die
vorliegende Strommessung mitverwendet werden, so daß da
durch kein zusätzlicher Aufwand entsteht.
Der Zwischenspeicher 10 kann durch eine Sample- und Hold-
Schaltung realisiert sein. Die Summierglieder 8 und 9
können durch übliche Analogsummierer mit einem Operations
verstärker mit einer ohmschen Rückkopplung und mehreren
Eingangswiderständen realisiert sein.
Claims (7)
1. Verfahren zum Messen des Ausgangsstromes einer getakteten
Halbbrückenschaltung, bei der wechselweise im Halbbrücken
zweig befindliche Halbleiterschalter (3, 4) im Gegentakt
gesperrt oder durchgeschaltet werden und dabei in einem
Ausgangsstromkreis (5) einen Wechselstrom bewirken, wobei
eine Strommessung des durch einen Halbleiterschalter (4)
fließenden Stromes sowie eine Wechselstrommessung im
Ausgangsstromkreis (5) vorgenommen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst in einem ersten Betriebs
zustand die Meßwerte aus der Messung des durch den einen
der beiden Halbleiterschalter (4) fließenden Stromes und
der Wechselstrommessung im Ausgangskreis addiert und
abgespeichert werden, daß gleichzeitig der durch den einen
der beiden Halbleiterschalter (4) fließende Strom in
diesem ersten Betriebszustand das Meßergebnis lieferte
und daß in einem zweiten Betriebszustand, wo der Strom
durch den anderen der beiden Halbleiterschalter (3)
fließt, zu dem im zweiten Betriebszustand gemessenen
Wechselstromwert der gespeicherte Wert, bestehend aus der
Summe der am Ende des vorherigen ersten Betriebszustandes
vorhandenen Werte aus der Messung des durch den einen der
beiden Halbleiterschalter (4) fließenden Stromes und der
Wechselstrommessung im Ausgangskreis (5) hinzuaddiert wird
und diese Summe in dem zweiten Betriebszustand das nächste
Meßergebnis bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Summieren des Meßwertes des durch den einen der beiden
Halbleiterschalter (4) fließenden Stromes und des
Wechselstrommeßwertes vor dem Zwischenspeichern mit
invertierten Vorzeichen vorgenommen wird und daß dann der
gespeicherte Wert und der Wechselstrommeßwert mit
nichtinvertierenden Vorzeichen zusammengeführt werden.
3. Meßvorrichtung zur Messung des Ausgangsstromes einer
getakteten Halbbrückenschaltung mit wenigstens zwei
im Halbbrückenzweig befindlichen und in Reihe geschalteten
ersten und zweiten Halbleiterschaltern, mit einem an deren
Verbindungsknoten angeschlossenen Ausgang sowie mit einem
im Halbleiterzweig befindlichen und einseitig an ein
Versorgungsspannungspotential angeschlossenen Strom
meßshunt und mit einem in den Ausgangsstromkreis geschal
teten Wechselstromwandler, zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausgang des Wechselstromwandlers (7) sowie der des
Strommeßshunts (6) an die Eingänge eines ersten Summier
glieds (8) und dessen Ausgang (14) an einen Zwischen
speicher (10) angeschlossen sind, daß der Zwischenspeicher
(10) eine Steuerverbindung (19) zu der Ansteuerung des
ersten Halbleiterschalters (4) aufweist, in dessen
Stromzweig sich der Strommeßshunt (6) befindet, zum
Schließen der Verbindung zwischen dem Ausgang (14) des
ersten Summiergliedes (8) und dem Zwischenspeicher (10)
bei leitendem, ersten Halbleiterschalter (4) und daß nach
dem Zwischenspeicher (10) an diesem ein zweites Summier
glied (9) angeschlossen ist, dessen einer Eingang mit dem
Zwischenspeicher (10) und dessen anderer Eingang mit dem
Ausgang des Wechselstromwandlers (7) verbunden ist und
daß der Ausgang des zweiten Summiergliedes (9) den
Meßausgang (18) bildet.
4. Meßvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Summierglied (8) die Vorzeichen der
zugeführten Meßwerte invertierende Eingänge und daß das
zweite Summierglied (9) die Vorzueichen der zugeführten
Meßwerte nichtinvertierende Eingänge aufweist.
5. Meßvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zwischenspeicher (10) einen Halbleiter
schalter (15) sowie einen Kondensator (16) aufweist und
insbesondere als eine Sample- und Hold-Schaltung ausge
bildet ist.
6. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wechselstromwandler (7) durch
einen entsprechend dem Ausgangsstrom dimensionierten
Transformator gebildet ist, dessen Primärseite in den
Ausgangsstromzweig (5) der Halbbrücke (2) geschaltet ist
und dessen Sekundärseite den Meßwechselstrom liefert.
7. Meßvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein großes Windungszahlenverhältnis
zwischen Primär- uns Sekundärwicklung des Wechsel
stromwandlers (7) vorgesehen ist und daß die Windungs
zahlen sich primär zu Sekundär vorzugsweise etwa wie 1:
800 verhalten.
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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