DE4116933A1 - Granuliervorrichtung fuer plastische kunststoffmassen - Google Patents
Granuliervorrichtung fuer plastische kunststoffmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Granuliervorrichtung für
plastische Kunststoffmassen nach den Merkmalen des
Oberbegriffes des Anspruches 1.
Aus der DE-A 37 02 841 ist eine derartige
Granuliervorrichtung bekannt. Bei dieser sind der
Antriebsmotor für die Messerwelle und deren Gehäuse auf
einer durch einstellbare Schraubenfedern abgestützten
Tragplatte befestigt, um bei fliegender Lagerung der
Schneideinrichtung neben einer elastischen Lagerung der
Tragplatte auch deren gezielte Lageveränderung zu
ermöglichen.
Nachteilig ist hierbei, daß bereits bei geringer durch
Wärmeausdehnung verursachter Verlagerung des
Granulierkopfes, bedingt durch die Baulänge der
Tragplatte, eine relativ große Seiten- bzw.
Höhenverlagerung im Bereich der elastischen Abstützung
erfolgt. Dadurch ist eine gleichbleibend genaue Führung
der Schneidmesser an der Düsenplatte erschwert.
Um bei Granuliervorrichtungen ein gleichmäßiges
Bestreichen der Oberfläche der Düsenplatte durch die
Schneidmesser zu erreichen, ist zunächst eine genau
senkrechte Lage der Schneidwelle zur Stirnfläche der
Düsenplatte erforderlich. Ein Erschwernis hierbei ist,
daß die Düsenplatte als Teil des Granulierkopfes nicht
ortsfest ist, sondern sich durch Temperatureinflüsse zu
Beginn der Granulierung und während des
Betriebszustandes verlagert.
Von erheblicher Bedeutung ist weiterhin eine genau
reproduzierbare zentrische Lage der Schneidmesser zur
Düsenplatte derart, daß etwa nach
Betriebsunterbrechungen dieselbe Ausgangsposition der
Schneidmesser wieder erreicht ist.
Sofern diese Forderungen erfüllt sind, gelingt dauerhaft
ein einwandfreier Strangabschnitt und damit die
Herstellung von Granulat gleichbleibender Qualität.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dies
zuverlässig mit einfachen Mitteln zu erreichen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das Gehäuse und die Antriebsvorrichtung gemeinsam
in mit dem Granulierkopf verbundenen und über eine
Stütze horizontal verankerten Holmen verschiebbar
geführt sind.
Bei einer aus der DE-A- 21 18 353 bekannten Vorrichtung
zur Herstellung von Granulat ist eine Anordnung von
Stangen vorgesehen, die mit dem Granulierkopf des
Preßzylinders verbunden sind. Diese als Holme wirksamen
Stangen dienen der Befestigung bzw. Arretierung
einzelner Preßgehäuse. Die Antriebsvorrichtung und das
Gehäuse der Schneideinrichtung hingegen sind lediglich
an einer freitragenden Kolbenstange angeordnet und mit
dieser bewegbar, so daß Lageveränderungen des
Auspreßzylinders auf das Granulierergebnis negative
Auswirkungen haben und eine reproduzierbare zentrische
Lage der Schneidmesser zur Düsenplatte ohnehin nicht
sichergestellt ist.
Aus der US-PS 32 71 821 ist eine
Unterwasser-Granuliervorrichtung bekannt, bei welcher
mit dem Schneidgehäuse verbundene Holme lediglich zum
Zwecke der Verdrehsicherung eines getrennten
Lagergehäuses der Schneidwelle vorgesehen sind.
Durch die Erfindung gelingt, dank der einheitlich
zusammen mit der Antriebsvorrichtung auf Holmen gezielt
geführte Schneideinrichtung, ein selbsttätiger Ausgleich
zwischen dieser und dem Granulierkopf. Seitliche und
Höhenverlagerungen des Granulierkopfes und der
Lochplatte auf Grund thermischer Einflüsse werden auf
die Holme und damit auf die Schneideinrichtung
übertragen. Die im Abstand zur Antriebseinrichtung
erfolgende Führung des Gehäuses der Schneideinrichtung
dämpft durch die Antriebseinrichtung verursachte
Schwingungen.
Die Schneideinrichtung und deren Antriebseinrichtung
können gemeinsam leichtgängig vom Granulierkopf gelöst
und anschließend in die gleiche zuvor genau einstellte
Position zur Düsenplatte zurückgebracht werden.
Über die Abstützung und Führung des Gehäuses auf den
Holmen ist eine relativ genaue zentrische Lage der
Schneidwelle zur Düsenplatte auch nach
Längsverschiebungen erreicht.
Durch eine weitere Ausbildung nach den Merkmalen des
Anspruches 2 bildet die Schneideinrichtung zusammen mit
der Antriebsvorrichtung eine verstellbare Einheit, die
auf einfache Weise einen Austausch des Antriebsmotors
oder der Kupplung erleichtert.
Die nach einer Ausgestaltung entsprechend den Merkmalen
des Anspruches 3 vorgesehene Anordnung gewährleistet
eine einwandfreie Führung dieser Einheit und damit der
Einstellbarkeit des Gehäuseflansches ohne große
Krafteinleitung.
Weitere Maßnahmen nach den Merkmalen der Ansprüche 4
und 5 ermöglichen eine Lageveränderung des
Gehäuseflansches zur Justierung der Schneidwelle zur
Düsenplatte in genau vertikaler Lage. Die Lageabweichung
der Schneidwelle kann in üblicher Weise über eine die
Messerflügel abtastende Meßuhr ermittelt werden.
Fertigungstoleranzen und sonstige Abweichungen können
auf diesem Wege genau ausgeglichen werden. Eine
Arretierung der Schneideinrichtung im vorgegebenen
Abstand der Schneidmesser zur Düsenplatte kann einfach
durch eine Fixierung des Gehäuses der Schneideinrichtung
an den Führungsholmen bzw. dem Granulierkopf erfolgen.
Nach einer weiteren Ausbildung entsprechend den
Merkmalen des Anspruches 6 ist auch die Anwendung eines
Fußmotors ermöglicht.
Die Anwendung von zwei Holmen nach den Merkmalen des
Anspruches 7 sichert eine ausreichend und zugleich
leichtgängige Führung der aus Antriebsvorrichtung und
Schneideinrichtung gebildeten Einheit.
Die Erfindung ist an Hand eines Ausführungsbeispiels in
der Zeichnung näher dargestellt und nachfolgend im
einzelnen beschrieben.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 die Granuliervorrichtung in einer
Schnittdarstellung;
Fig. 2 die Granuliervorrichtung nach Fig. 1 in
einem Teilschnitt nach der Linie II-II
in Seitenansicht;
Fig. 3 eine Antriebsvariante der
Granuliervorrichtung.
Die Granuliervorrichtung ist als eine Einheit aus einer
Schneideinrichtung 1, bestehend im wesentlichen aus
Schneidwelle 2, den Schneidmessern 4, dem Gehäuse 5,
sowie der Antriebsvorrichtung 6 gebildet.
Der Wellenzapfen 7 der Antriebsvorrichtung 6 und die
Schneidwelle 2 sind in einer gemeinsamen Längsachse
angeordnet, wobei die Kraftübertragung über eine
handelsübliche elastische Kupplung 8 erfolgt. Die
Schneideinrichtung 1 ist unmittelbar einem Granulierkopf
3 zugeordnet, der im wesentlichen aus einem
Verteilerstück 9 und einer Düsenplatte 10 gebildet ist.
Hierbei ist die Schneideinrichtung 1 von einem
Schneidgehäuse 32 umschlossen. Das am Extruder 11 durch
eine Schraubverbindung 27 befestigte Verteilerstück 9
verbindet den die plastische Kunststoffmasse
auspressenden Extruder 11 mit der Düsenplatte 10, die am
Verteilerstück 9 befestigt ist und eine Vielzahl
Auspreßdüsen 12 aufweist.
Die Schneideinrichtung 1 ist zu Reinigungszwecken bei
Betriebsunterbrechung wie auch aus Gründen einer
Anstellung der Schneidmesser 4 an die Düsenplatte 10 und
damit in die Betriebsstellung auf Holmen
längsverschiebbar. Vorteilhaft ist hierdurch auch der
Austausch des Schneidmessers 4 ermöglicht. Es sind
hierbei zwei Holme 13, 13′ vorgesehen, die einerseits am
Verteilerstück 9 mittels einer Schraubverbindung 14 fest
verankert, andererseits mittels eines Joches 33 über
eine Stütze 15, 15′ auf dem Untergrund elastisch
abgestützt sind.
Die aus der Schneideinrichtung 1 und der
Antriebsvorrichtung 6 gebildete Einheit ist als solche
komplett auf den Holmen 13, 13′ verfahrbar. Hierzu weist
ein mit dem Gehäuse 5 verbundener Gehäuseflansch 16 eine
Gleitführung 17, 17′, sowie ein die Antriebsvorrichtung
6 aufnehmender Befestigungsflansch 20 eine Gleitführung
18, 18′ auf. Der Gehäuseflansch 16 ist zur einheitlichen
Führung der Schneideinrichtung 1 durch mehrere
Distanzbolzen 19, die in gleichen Abständen auf einem
Teilkreis 28 angeordnet sind, mit dem
Befestigungsflansch 20 fest verbunden. Der
Befestigungsflansch kann bei Verwendung eines Fußmotors
29 an Stelle einer wie gezeigt angeflanschten
Antriebsvorrichtung 6 auch als winkelförmiger Schlitten
30 ausgebildet sein, wie dies in der Zeichnung Fig. 3
dargestellt ist. Hierbei ist der Schlitten 30 auf den
Holmen 13, 13′ über Gleitlager 31 geführt. Die
Distanzbolzen 19 verbinden hier ebenfalls den Schlitten
30 mit dem Gehäuseflansch 16.
Das Verschieben der Schneideinrichtung 1 mit
Schneidwelle 2, Gehäuse 5 und Antriebsvorrichtung 6 in
die Betriebsstellung erfolgt leichtgängig von Hand.
Zur Festeinstellung und Feineinstellung der
Schneidmesser 4 der Schneideinrichtung 1 an die
Düsenplatte 10 dienen Verbindungselemente 21, die aus
einem Schnellschließelement 25 und zugehöriger
Feineinstellschraube 22 gebildet sind.
Es sind wie Fig. 2 zeigt drei Verbindungselemente 21 in
gleichem Abstand am Außenumfang des Gehäuseflansches 16
und wie in Fig. 1 gezeigt ist in gleichem Längenabstand
zur Düsenplatte 10 angeordnet. Da die
Verbindungselemente 21 gleich ausgebildet sind, gilt für
diese in der Zeichnung auch einzeln dieselbe Kennziffer.
Dasselbe gilt für die Feineinstellschraube 22 jedes
einzelnen Verbindungselements 21. Jedes
Verbindungselement 21 besteht aus der
Feineinstellschraube 22 zur Justierung der Schneidmesser
4 in planparalleler Lage und im Abstand zur Düsenplatte
10. Hierzu ist die Feineinstellschraube 22 soweit diese
außerhalb der Holme 13, 13′ angeordnet ist, gegenüber
dem Verteilerstück 9 des Granulierkopfes 3 an einem
Distanzstück 23 abgestützt. Bei im Umfangsbereich der
Holme 13, 13′ angeordneter Feineinstellschraube 22 sind
diese gegenüber einem mit den jeweiligen Holmen 13, 13′
verschraubten Anschlag 24 abgestützt.
Nach ausreichend erfolgter Zentrierung und
planparalleler Einstellung der Schneidmesser 4 über die
jeweiligen Feineinstellschrauben 22 erfolgt eine
Festsetzung der Schneideinrichtung 1 über die sämtlich
gleich ausgebildeten Schnellschließelemente 25 in die
Betriebsstellung.
Durch die Abstützung und Führung der Schneideinheit 1
einschließlich ihrer Antriebsvorrichtung 6 auf den
Holmen 13, 13′ ist eine genaue und wiederholbare
zentrische Anstellung der Schneidwelle 2 und damit der
Schneidmesser 4 erreicht. Weiterhin ermöglicht die
Holmenführung einen selbsttätigen Ausgleich der
Schneidwelle 2 bei etwa durch Temperatureinfluß
erfolgten Verlagerung der Düsenplatte 10.
Es bedarf hierbei lediglich einer Kontrolle der
planparallelen Lage der Schneidmesser 4 und ggf. einer
weiteren Feinjustierung über die zutreffende
Feineinstellschraube 22. Die zentrische Lage der
Schneidwelle 2 bleibt erhalten.
Claims (7)
1. Granuliervorrichtung für plastische Kunststoffmassen
mit der Düsenplatte eines Granulierkopfes in einem
Schneidgehäuse vorgeordneten Schneidmessern einer
Schneideinrichtung, deren mit den Wellenzapfen einer
Antriebseinrichtung fluchtende Schneidwelle in einem
Gehäuse drehantreibbar gelagert ist, wobei das
Gehäuse im Abstand zur Antriebsvorrichtung fest mit
dieser verbunden und eine Axialverstellung der
Schneidwelle mittels elastischer Kupplung ermöglicht
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (5)
und die Antriebsvorrichtung (6) gemeinsam in mit dem
Granulierkopf (3) verbundenen und über eine Stütze
(15, 15′) horizontal verankerten Holmen (13, 13′)
verschiebbar geführt sind.
2. Granuliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gehäuse (5) zur
einstellbaren Verbindung mit dem Granulierkopf (3)
an einem Gehäuseflansch (16) befestigt und mit einem
Befestigungsflansch (20) der Antriebsvorrichtung (6)
fest verbunden ist, wobei der Gehäuseflansch (16)
und der Befestigungsflansch (20) mittels
Gleitführungen (17, 18) in den Holmen verschiebbar
sind.
3. Granuliervorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäuseflansch (16)
mittels in gleichen Abständen auf einem Teilkreis
angeordneten Distanzbolzen (19) mit dem
Befestigungsflansch (20) verbunden ist.
4. Granuliervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehäuseflansch (16) zur Feineinstellung der
Schneideinrichtung mittels an dessen Außenumfang
und im Abstand zur Düsenplatte (10) angeordneter und
einzeln justierbarer Verbindungselemente (21) mit
dem Granulierkopf (3) fest verriegelbar ist.
5. Granuliervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Verbindungselemente (21) im
Umfangsbereich der Holme (13, 13′) angeordnet und mit
diesen jeweils verriegelbar sind.
6. Granuliervorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Befestigungsflansch (20) zur Aufnahme eines
Fußmotors als winkelförmiger Schlitten ausgebildet
ist, dessen vertikal zur Schneideinrichtung
verlaufender Schenkel den Befestigungsflansch (20)
für die Befestigung der Distanzbolzen (19) bildet.
7. Granuliervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in gleichen Abständen zur
Horizontal- und Vertikalebene der Längsachse der
Schneideinrichtung zwei Holme (13, 13′) angeordnet
sind.
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