DE4116144A1 - Verfahren zur filtration von wasser und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur filtration von wasser und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ein- oder Mehr
schichtfiltration von Wasser oder anderen Flüssigkeiten,
bei dem das Wasser ein Filterbett abwärts durchströmt, das
eine untere, nicht belüftete Filterschicht zur mechanischen
Filtration und eine obere, belüftete Filterschicht zur bio
logischen Filtration aufweist.
Ein Verfahren der angegebenen Art ist bekannt. Es wird bei
der Aufbereitung von Trinkwasser oder von Abwasser einge
setzt. Durch die Belüftung der oberen Filterschicht wird
die dort vorhandene biologische Aktivität intensiviert, wo
durch eine hohe Filtergeschwindigkeit erzielt werden kann.
Die untere, unbelüftete Filterschicht dient zur mechanischen
Feinfiltration, die ein ruhendes, nicht durch aufsteigende
Luftblasen gestörtes Filterbett erfordert.
Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Verfahren in
der Weise zu verbessern, daß eine Optimierung der Filter
leistung erreichbar ist und eine Anpassung an Schwankungen
im Aufbereitungsprozeß ermöglicht wird. Weiterhin soll die
Wartung und Reparatur der Einrichtung zur Durchführung des
Verfahrens verbessert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Mittel zur Belüftung der oberen Filterschicht über
die horizontale Querschnittsfläche des Filterbetts gleich
mäßig verteilte Luftaustrittsöffnungen aufweisen, deren
Lage in vertikaler Richtung veränderbar ist. Mit der Er
findung wird somit die Möglichkeit geschaffen, die Höhe
der belüfteten und der unbelüfteten Filterschicht betriebs
abhängig zu variieren und den jeweiligen Gegebenheiten zur
Erreichung einer maximalen Filtergeschwindigkeit bzw. -wir
kung anzupassen. Unter Filterwirkung ist hierbei die bio
logische Abbauleistung von beispielsweise Nährstoffen im
Wasser und unter Filtergeschwindigkeit ist hierbei die Durch
satzgeschwindigkeit des zu filtrierenden Wassers gemeint.
Weiterhin wird mit der Erfindung die Möglichkeit geschaffen,
die Mittel zur Belüftung beim Rückspülen des Filterbettes
durch Anheben oder Absenken in eine Position zu bringen, in
der der Rückspülvorgang nicht beeinträchtigt wird. Werden
die Belüftungsmittel bis auf den Boden der unteren Filter
schicht abgesenkt, so können sie auch zur Rückspülung des
Filterbetts mit Luft genutzt werden, so daß zusätzliche
Einrichtungen für die Zuführung von Spülluft entfallen kön
nen. Zur Erleichertung von Wartungs- und Reparaturarbeiten
kann ein Herausheben der Belüftungsmittel aus dem Filterbett
erfolgen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß die Mittel zur Belüftung der oberen Filter
schicht aus einem in einer horizontalen Ebene liegenden
Belüftungsrohrboden bestehen, der durch eine Hubvorrichtung
in vertikaler Richtung bewegbar ist. Hierbei kann ferner
vorgesehen sein, daß der Belüftungsrohrboden mit einer Hub
vorrichtung aus dem das Filterbett aufnehmenden Filterbecken
heraushebebar ist, um Wartungsarbeiten im Filterbecken und
am Belüftungsrohrboden leichter ausführen zu können. Der Be
lüftungsrohrboden kann vorteilhaft von einer auf dem Rand
des Filterbeckens aufliegenden Trägeranordnung getragen
sein. Auf diese Weise wird eine Beeinträchtigung der Fil
terstrecke und der dort herrschenden Strömungsverhältnisse
durch den Einbau von Trägern vermieden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Schaffung eines
Belüftungsrohrbodens zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Der Belüftungsrohrboden besteht nach einem Vor
schlag der Erfindung aus einem über dem Filterbett angeord
neten, an eine Luftquelle anschließbaren, horizontalen Ver
teilerrohr, von dem mehrere nach unten in das Filterbett
führende Anschlußrohre abzweigen, die jeweils ein aus Längs
und Querrohren bestehendes, horizontales Rohrelement mit
Luftaustrittsöffnungen tragen. Vorzugsweise ist das Vertei
lerrohr als Ring ausgebildet, der von einer Trägeranordnung
getragen wird, an der die Hubvorrichtungen angreifen.
Erfindungsgemäß kann weiterhin vorgesehen sein, daß die
Luftaustrittsöffnungen durch einen luftdurchlässigen Fil
tereinsatz verschlossen sind. Der Filtereinsatz kann in
einem in die Rohrwand eingesetzten und mit einer Bodenöff
nung versehenen Napf angeordnet sein und darin durch einen
Ringflansch gehalten sein. Eine andere Ausführungsform kann
erfindungsgemäß darin bestehen, daß die Luftaustrittsöff
nungen durch einen Rohrstutzen gebildet sind, auf dessen
Öffnung ein von einer mit dem Rohrstutzen verbundenen Kappe
gehaltener, scheibenförmiger Filtereinsatz aufliegt. Eine
weitere Variante der Erfindung sieht vor, daß die Luftaus
trittsöffnungen durch einen porösen Belüftungsschlauch ge
bildet sind, wobei der Belüftungsschlauch in einem porösen
Schutzschlauch angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt
sind. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer Wasser
aufbereitungsanlage mit zwei erfindungsgemäß aus
gerüsteten Filterbecken,
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie 2-2 des
Filterbeckens gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie 3-3 des
Filterbeckens gemäß Fig. 1,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen Abschnitt eines
Querrohres des erfindungsgemäßen Belüftungsrohr
bodens mit einer Luftaustrittsöffnung mit Filter
einsatz,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungs
form einer Luftaustrittsöffnung mit Filterein
satz und
Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen als poröser
Schlauch ausgebildeten Luftaustritt für eine
erfindungsgemäße Filterbettbelüftung.
In den Fig. 1 - 3 sind zwei Filterbecken 1, 2 einer Wasser
aufbereitungsanlage dargestellt, denen das Rohwasser über
einen Zulaufkanal 3 zugeführt wird. Über dem Boden 4 der
Filterbecken 1, 2 befindet sich ein Rost 5, der zwei Schich
ten 6, 7 aus Filtermaterial trägt. Die untere Filterschicht
6 besteht aus Material zur Feinfiltration. Die obere Fil
terschicht 7 besteht aus einem porösen grobkörnigeren Ma
terial, das als Träger für eine Biomasse dient. Beide Fil
terschichten 6, 7 bilden zusammen das Filterbett. Die Fil
terbecken 1, 2 sind im Betrieb bis zu dem mit 8 bezeich
neten Füllstand mit Wasser gefüllt. Über einen Ablaufkanal
9 wird das unter dem Rost 5 ankommende Reinwasser abgelei
tet.
Um die Aktivität aerober Mikroorganismen in der oberen Fil
terschicht 7 zu steigern und damit die Filterleistung zu
erhöhen, ist ein Eintrag von Sauerstoff durch Belüftung in
diese Filterschicht erforderlich. Hierzu ist am unteren
Rand der Filterschicht 7 ein Belüftungsrohrboden 10 vor
gesehen, der aus einzelnen, in gleichmäßigem Abstand in
einer horizontalen Ebene angeordneten Querrohren 11 besteht,
die an Längsrohren 12 befestigt sind und durch diese mit
Luft gespeist werden können. Die Querrohre 11 weisen auf
ihrer Oberseite jeweils mehrere Luftaustrittsöffnungen auf.
Die Längsrohre 12 sind jeweils über zwei vertikal nach oben
führende Anschlußrohre 13 an ein Verteilerrohr 14 ange
schlossen, das über dem Filterbecken 1 bzw. 2 auf Trägern
15 ruht, die in Führungen im Beckenrand gelagert sind. Die
Träger 15 sind an nicht näher dargestellte Hubvorrichtungen
angeschlossen, mit denen sie in vertikaler Richtung bewegt
und soweit angehoben werden können, daß der Belüftungsrohr
boden 10 aus dem Filterbecken 1 bzw. 2 heraustritt. Das
Verteilerrohr 14 ist über eine flexible Rohrleitung 16 und
eine festverlegte Rohrleitung 17 mit einem Luftgebläse 18
verbunden, durch welches Luft mit einem Überdruck in das
Verteilerrohr 14 gefördert werden kann. Die Luft gelangt
dann über die Anschlußrohre 13 und die Längsrohre 12 in
die Querrohre 11 und tritt an den in den Querrohren 11 vor
handenen Luftaustrittsöffnungen gleichmäßig verteilt in
die Filterschicht 7 aus.
Der beschriebene Belüftungsrohrboden 10 kann durch die be
schriebenen Einrichtungen angehoben oder abgesenkt werden,
um dadurch je nach den bestehenden Anforderungen eine op
timale Einstellung der biologischen Filterschicht zu er
möglichen. Die Ausbildung und Lagerung des Belüftungsrohr
bodens 10 macht ferner Durchführungen durch die Wand des
Filterbeckens 1 bzw. 2 entbehrlich und vermeidet dadurch
Abdichtungsprobleme. Zu Wartungszwecken kann der Belüf
tungsrohrboden vollständig aus dem Filterbecken herausge
hoben werden. Weiterhin erlaubt die Ausgestaltung des Be
lüftungsrohrbodens auch einen nachträglichen Einbau in vor
handene Filteranlagen. Das Luftgebläse 18 kann im Gegensatz
zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch auf dem Ver
teilerrohr angeordnet sein. Hierbei erübrigen sich flexible
Ausgestaltungen der das Luftgebläse mit dem Verteilerrohr
verbindenden Rohrleitungen, da das Luftgebläse gemeinsam
mit dem Verteilerrohr angehoben oder abgesenkt wird.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Gestaltung
der Luftaustrittsöffnungen in den Querrohren 11. In einer
Bohrung 19 ist ein tiefgezogener Napf 20 mit einer Boden
öffnung 21 eingesetzt. Der Napf 20 enthält ein kreisschei
benförmiges Filterelement 22 aus einem porösen, luftdurch
lässigen Material. Ein auf den Napf 20 aufgesetzter Flansch
ring 23, der gemeinsam mit dem Napf 20 durch Schrauben an
der Wand des Querrohrs 11 befestigt ist, hält das Filter
element 22 in dem Napf 20 fest.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform für die Gestal
tung der Luftaustrittsöffnung. Hierbei weist das Querrohr
11 einen nach außen gerichteten Rohrstutzen 23 auf, auf
den das Filterelement 22 von außen aufgesetzt wird. Mit
einer auf den Rohrstutzen 23 aufschraubbaren, durchbohrten
Kappe 24 wird das Filterelement 22 festgehalten.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Querrohre
11 durch einen porösen Belüftungsschlauch 25 und einen die
sen umgebenden, ebenfalls porösen Schutzschlauch 26 ersetzt
sind. Während der Belüftungsschlauch 25 aus einem feinpo
rigen, flexiblen Material besteht, kann der Schutzschlauch
26 aus einem steifen Drahtgeflecht oder einem aus einem
Lochblech hergestellten Rohr bestehen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Ein- oder Mehrschichtfiltration von Wasser
oder anderen Flüssigkeiten, bei denen das Wasser ein Fil
terbett abwärts durchströmt, das eine untere, nicht be
lüftete Filterschicht zur mechanischen Filtration und
eine obere, belüftete Filterschicht zur biologischen
Filtration aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel (10) zur Belüftung der oberen Filterschicht (7)
über die horizontale Querschnittsfläche des Filterbetts
gleichmäßig verteilte Luftaustrittsöffnungen aufweisen,
deren Lage in vertikaler Richtung veränderbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel zur Belüftung der oberen Filterschicht (7)
aus einem in einer horizontalen Ebene liegenden Belüf
tungsrohrboden (10) bestehen, der durch eine Hubvorrich
tung in vertikaler Richtung bewegbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Belüftungsrohrboden (10) mit einer Hubvorrichtung
aus dem das Filterbett aufnehmenden Filterbecken heraus
hebbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Belüftungsrohrboden (10) von einer
auf dem Rand des Filterbeckens (1, 2) aufliegenden Trä
geranordnung (15) getragen wird.
5. Belüftungsrohrboden zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein über dem Filterbett angeordnetes, an eine
Luftquelle (18) anschließbares, horizontales Verteiler
rohr (14), von dem mehrere nach unten in die Filter
schicht (7) führende Anschlußrohre (13) abzweigen, die
jeweils ein aus Längsrohren (12) und Querrohren (11)
bestehendes, horizontales Rohrbodenelement mit Luft
austrittsöffnungen tragen.
6. Belüftungsrohrboden nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verteilerrohr (14) als Ring ausge
bildet ist, der von der Trägeranordnung (15) getragen
wird, an der die Hubvorrichtungen angreifen.
7. Belüftungsrohrboden nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustritts
offnungen durch ein luftdurchlässiges Filterelement
(22) verschlossen sind.
8. Belüftungsrohrboden nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement
(22) in einem in die Rohrwand eingesetzten und mit einer
Bodenüffnung (21) versehenen Napf (20) angeordnet ist
und darin durch einen Ringflansch (27) gehalten ist.
9. Belüftungsrohrboden nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustrittsöffnungen
durch einen Rohrstutzen (23) gebildet sind, auf dessen
Öffnung ein von einer mit dem Rohrstutzen (23) verbun
denen Kappe (24) gehaltenes, scheibenförmiges Filter
element (22) aufliegt.
10. Belüftungsrohrboden nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftaustrittsöffnungen
durch einen porösen Belüftungsschlauch (25) gebildet
sind, der in einem porösen Schutzschlauch (26) ange
ordnet ist.
11. Belüftungsrohrboden nach einem der vorhergehenden An
sprüche dadurch gekennzeichnet daß die Luftquelle
(18) auf dem Verteilerrohr (14) oder der Trägeranordnung
(15) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914116144 DE4116144A1 (de) | 1990-05-21 | 1991-05-17 | Verfahren zur filtration von wasser und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4116144A1 true DE4116144A1 (de) | 1991-12-19 |
DE4116144C2 DE4116144C2 (de) | 1992-10-15 |
Family
ID=25893400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914116144 Granted DE4116144A1 (de) | 1990-05-21 | 1991-05-17 | Verfahren zur filtration von wasser und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4116144A1 (de) |
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1991
- 1991-05-17 DE DE19914116144 patent/DE4116144A1/de active Granted
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EP1674430A1 (de) | 2004-12-24 | 2006-06-28 | Epur Nature | Vorrichtung zur Behandlung von Abwasser und ihre Verwendung |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4116144C2 (de) | 1992-10-15 |
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