DE4113836A1 - Verfahren zur suessmolkenpermeataufarbeitung - Google Patents
Verfahren zur suessmolkenpermeataufarbeitungInfo
- Publication number
- DE4113836A1 DE4113836A1 DE4113836A DE4113836A DE4113836A1 DE 4113836 A1 DE4113836 A1 DE 4113836A1 DE 4113836 A DE4113836 A DE 4113836A DE 4113836 A DE4113836 A DE 4113836A DE 4113836 A1 DE4113836 A1 DE 4113836A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- lactose
- sweet whey
- permeate
- weight
- dry matter
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13K—SACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
- C13K5/00—Lactose
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23K—FODDER
- A23K10/00—Animal feeding-stuffs
- A23K10/20—Animal feeding-stuffs from material of animal origin
- A23K10/26—Animal feeding-stuffs from material of animal origin from waste material, e.g. feathers, bones or skin
- A23K10/28—Animal feeding-stuffs from material of animal origin from waste material, e.g. feathers, bones or skin from waste dairy products
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P60/00—Technologies relating to agriculture, livestock or agroalimentary industries
- Y02P60/80—Food processing, e.g. use of renewable energies or variable speed drives in handling, conveying or stacking
- Y02P60/87—Re-use of by-products of food processing for fodder production
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Physiology (AREA)
- Animal Husbandry (AREA)
- Zoology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Dairy Products (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zur Aufarbeitung von Süßmolkenpermeaten unter
Gewinnung von heißer, hochreiner Lactose und natürliches
Calciumphosphat enthaltenden Feststoffgemischen. Molke
fällt als flüssiges Abfallprodukt bei der Käserei und der
Kaseingewinnung an. Neben den darin enthaltenen Molkepro
teinen (überwiegend Lactalbumine und Lactoglobuline)
enthält die Molke noch weitere gelöste Bestandteile wie
Lactose, Mineralsalze, Milchsäure und Reste von Fett bzw.
Lipiden und Nichtproteinstickstoff-Verbindungen.
In industriell angewandten Verfahren der Molkenaufberei
tung zur Gewinnung verschiedener wertvoller Molkeninhalts
stoffe wird Molke zunächst durch Membranultrafiltration in
eine proteinreiche Retentatfraktion und eine lactosereiche
Permeatfraktion, das sogenannte Molkenpermeat, getrennt.
Lactose hird technisch aus Molkenpermeat durch Eindampfen
und Umkristallisation gewonnen. Die Zusammensetzung des
Molkenpermeats kann je nach Typ der eingesetzten Molkeart,
der zur Filtration verwendeten Membran, beispielsweise de
ren Porenweite, sohie den Bedingungen der Ultrafiltration
variieren. So kann der in dem Molkenpermeat gelöste
Trockensubstanzgehalt zhischen ca. 5 und 15 Gew.-% betra
gen. Die Hauptbestandteile des Trockensubstanzgehaltes
sind Lactose, Mineralsalze, darunter natürliches Calcium
phosphat, Nichtproteinstickstoff-Verbindungen (= NPN) und
daneben auch das in der Milch vorhandene gelbfarbige
B-Vitamin Riboflavin. Der pH-Wert und die Zusammensetzung
des Molkenpermeates können je nachdem, ob von Süß- oder
Sauermolke ausgegangen wurde, variieren. Süßmolkenpermeate
haben im allgemeinen einen Trockensubstanzgehalt zwischen
5 und 15, insbesondere 5 und 8 Gew.-%. In der Trocken
substanz sind im allgemeinen 70 bis 85 Gew.-% Lactose,
7 bis 15 Gew.-% Proteine und NPN (Die hier und nachfolgend angegebenen Gew.-%-Gehalte von
Proteinen und/oder NPN sind jeweils berechnet als das
6,38fache des Gew.-%-Gehaltes an Gesamtstickstoff.) und Mineralsalze (ent
spechend einem Aschegehalt von 5-10 Gew.-%), darunter
0,3 bis 1 Gew.-% Calcium und 1 bis 4 Gew.-% Phosphat neben
weiteren Mineralsalzen, wie Magnesiumsalzen, Citraten,
Chloriden, enthalten.
Bei der Aufarbeitung eines Molkenpermeates zur industriel
len Gewinnung von Lactose wird das Permeat im allgemeinen
eingeengt und die Lactose aus dem so erhaltenen Permeat-
Konzentrat auskristallisiert. Einige Mineralsalze, insbe
sondere Calciumphosphat, werden bei der Kristallisation
der Lactose mitgefällt und verunreinigen das erhaltene
Produkt. Auch durch Umkristallisieren der Lactose lassen
sich mitgefälltes Calciumphosphat und durch Riboflavin
spuren verursachter Gelbschimmer der Lactose nicht zufrie
denstellend entfernen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren
zur Aufbereitung von Süßmolkenpermeaten zu finden, welches
die Isolierung einer hochreinen heißen praktisch calcium
phosphatfreien Lactose ermöglicht.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, mit welchem eine
weitgehend calciumphosphatfreie heiße Lactose aus Süßmol
kenpermeat erhalten werden kann und auch die übrigen Süß
molkenpermeatinhaltsstoffe in Form von weiterverwertbaren
Produkten, welche z. B. als Zusatzstoffe in der Nahrungs
und Getränkemittelindustrie, der Futtermittelindustrie und
der Fermentationsindustrie einsetzbar sind, gewonnen wer
den können.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Aufarbeitung von Mol
kenpermeaten ist dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) ein bis auf einen Trockensubstanzgehalt von 30 bis 60 Gew.-% eingeengtes und auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7,2 eingestelltes Süßmolkenpermeat zur Ausfällung eines Calciumphosphat-angereicherten Lactose/Protein/Mineral salz-Feststoffgemisches I auf eine unterhalb der Siede temperatur liegende Temperatur von mindestens 80°C während einer zur Ausfällung des bei dieser Temperatur fällbaren Anteils des Gesamt-Calciumphosphatgehaltes des Süßmolkenpermeates ausreichenden Zeitdauer erhitzt.
- b) das ausgefällte Feststoffgemisch I abtrennt,
- c) das nach der Abtrennung des Feststoffgemisches I ver bleibende Süßmolkenpermeat für eine zur Entfärbung aus reichende Zeitdauer bei Temperaturen zwischen 45 und 95°C mit Aktivkohle kontaktiert und sodann von der Aktivkohle abtrennt.
- d) das von der Aktivkohle abgetrennte entfärbte Süßmolken permeat auf einen Trockensubstanzgehalt von 60 bis 80 Gew.-% einengt und die Lactose auskristallisieren läßt,
- e) die auskristallisierte Lactose von einer verbleibenden Mutterlauge abtrennt, und
- f) die verbleibende Mutterlauge durch Mikrofiltration in ein Mineralsalz/Protein/Lactose-Feststoffgemisch II und ein Filtrat auftrennt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Süßmolkenper
meat eingesetzt, welches auf einen Trockensubstanz-Gehalt
von 30 bis 60 Gew.-% konzentriert wurde, z. B. durch Ein
dampfen unter vermindertem Druck, und dessen pH-Wert auf
einen Bereich von 6,8 bis 7,2 eingestgellt wurde, z. B.
durch Zugabe von verdünnter wäßriger Calciumhydroxid- oder
Natrium- oder Kaliumhydroxidlösung.
Dieses Süßmolkepermeat wird erfindungsgemäß in Verfahrens
schritt a) erhitzt auf eine unterhalb der Siedetemperatur
liegende Temperatur von mindestens 80°C, vorzugsweise
mindestens 90°C, während einer zur Ausfällung des bei
dieser Temperatur fällbaren Anteils des Gesamt-Calcium
phosphat-Gehaltes des Süßmolkenpermeates ausreichenden
Zeitdauer. Die Erhitzungsdauer kann je nach eingestelltem
pH-Wert und Erhitzungstemperatur von wenigen Minuten bis
zu einer Stunde variieren. Bei Temperaturen um ca. 90°C
haben sich beispielsweise Erhitzungsspannen von zwischen
15 und 45, insbesondere 30 und 45, Minuten als zweckmäßig
erwiesen. Zweckmäßig kann das Süßmolkenpermeat in einem an
sich bekannten Durchlauferhitzer erhitzt werden, wobei die
Durchflußgeschwindigkeit des Süßmolkenpermeats so einge
stellt wird, daß eine ausreichend lange Verweilzeit bei
Temperaturen von über 80°C gewährleistet ist. Die aus dem
Erhitzer ablaufende Suspension von Feststoffgemisch I in
Süßmolkenpermeat kann dann in eine Trennanlage weiterge
leitet werden. Das bei dem Erhitzungsschritt a) ausfallen
de Feststoffgemisch I kann zwischen 4 und 14 Gew.-% des
ursprünglichen Trockensubstanz-Gehaltes des Süßmolkenper
meates enthalten. Es soll mindestens 50%, insbesondere
zwischen 65 und 80%, des ursprünglichen Calciumgehaltes
und mindestens 20%, insbesondere zwischen 25 und 50%,
des ursprünglichen Phosphatgehaltes des Süßmolkenpermeates
enthalten. Die Zusammensetzung dieses Feststoffgemisches I
kann je nach Art der angewendeten Verfahrensparameter wie
pH-Wert, Erhitzungstemperatur und Erhitzungsdauer variie
ren. Im allgemeinen kann das Feststoffgemisch I zwischen
60 und 80 Gew.-% Lactose, 7 bis 9,5 Gew.-% Proteine und
NPN, 2 bis 3,5 Gew.-% Calcium und 5,5 bis 7 Gew.-% Phos
phat bezogen auf Trockensubstanz sowie weitere in dem Süß
molkenpermeat enthaltene Mineralsalze enthalten.
Die Abtrennung des ausgefällten Feststoffgemisches I von
dem übrigen Süßmolkenpermeat kann nach an sich bekannten
Trennungsmethoden erfolgen. So kann die Suspension des
Feststoffgemisches I in dem Süßmolkenpermeat beispiels
weise über eine an sich bekannte Trenneinrichtung, z. B.
einen Separator, eine Filtrationsanlage oder einen
Sedimentator, geleitet werden. Es hat sich insbesondere
als zweckmäßig erwiesen, das Permeat über einen an sich
bekannten Separator zu leiten, in welchem ein das Fest
stoffgemisch I enthaltender Separatorschlamm als Retentat
von dem übrigen Süßmolkenpermeat abgetrennt wird. Als
Separatoren können handelsübliche Separatoren z. B. Düsen
oder Kammerseparatoren, eingesetzt werden. Zweckmäßig wird
die Abtrennung bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei
Temperaturen zwischen 40 und 90°C, insbesondere 40 und
60°C, durchgeführt, da bei erhöhten Temperaturen die
Viskosität des Permeates erniedrigt ist und so eine gute
Durchflußgeschwindigkeit des Permeates durch die Trenn
einheit erzielt werden kann. Für die Weiterverarbeitung
des nach Abtrennung des Feststoffgemisches I erhaltenen
Süßmolkenpermeat ist ein weitgehend klares Permeat er
wünscht, da eventuell in dem Permeat enthaltene Trübungs
stoffe sich später auf der Aktivkohle ablagern und deren
Aktivität und Lebensdauer beeinträchtigen könnten.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht sich zu Nutzen, daß
die Löslichkeit von Calciumphosphat einen negativen Tempe
raturgradienten zeigt, Calciumphoshat also bei höheren
Temperaturen schwerer löslich ist als bei niederen Tempe
raturen. So wird durch die erfindungsgemäß an den Anfang
des Verfahrens gestellte Ausfällung des Feststoffgemisches
I bei den angegebenen hohen Temperaturen erreicht, daß
in den nachfolgenden Verfahrensschritten c) bis e) keine
unerwünschte Calciumphosphatausfällung mehr stattfindet.
So wird z. B. erreicht, daß das nach der Abtrennung des
Feststoffgemisches I verbleibende Süßmolkenpermeat zur
Entfärbung durch Entfernung des Riboflavins problemlos
durch einen aktivkohlehaltigen Reaktor kontinuierlich
geleitet werden kann, ohne daß die Adsorptionsaktivität
der Kohle oder der Permeatfluß durch Calciumphosphat
ablagerungen geschmälert werden. Ebenso wird erreicht, daß
bei der nachfolgenden Kristallisation der Lactose kein
Calciumphosphat mitgefällt oder in Lactosekristalle mit
eingeschlossen wird.
Das im Verfahrensschritt b) abgetrennte rohe Feststoff
gemisch I, welches bis zu 85 Gew.-% Lactose bezogen auf
Trockensubstanz enthalten kann, beziehungsweise ein dieses
Feststoffgemisch enthaltender Separatorschlamm können
durch Waschen und anschließendes Trocknen in ein wert
volles an Mineralsalzen, insbesondere Calciumphosphat,
angereichertes Feststoffprodukt Ia überführt werden. Bei
dem Waschvorgang werden Lactose und daneben in geringerem
Maße auch leicht wasserlösliche NPN und Salze mit ausge
waschen.
Mit dem Auswaschen der Lactose findet in dem Feststoffge
misch eine Anreicherung an Calciumphosphat und eine Ab
reicherung an Nebenprodukten statt. Durch Variation des
Ausmaßes, in welchem der ursprüngliche Lactosegehalt des
Feststoffgemisches I ausgewaschen wird, kann die Konzen
tration an Calciumphosphat in dem Feststoffprodukt Ia
zwischen ca. 10 und 60 Gew.-% variiert werden. Der Gehalt
an Proteinen und NPN in dem Feststoffprodukt Ia kann
beispielsweise zwischen 20 und 40 Gew.-%, insbesondere 30
und 40 Gew.-%, liegen.
Durch weitgehendes Auswaschen der Lactose könnenn wert
volle Mineralsalzprodukte Ia erhalten werden, welche neben
einem überwiegenden Anteil an natürlichem Calciumphosphat
weitere wertvolle Mineralsalze der Molke sowie wertvolle
Molkenpermeatproteinstoffe und NPN enthalten.
Die Feststoffprodukte Ia stellen ernährungsphysiologisch
wertvolle Zusatzstoffe für die Nahrungsmittel- und Geträn
kemittelindustrie dar, welche sich zum Anreichern von na
türlichen Calciumphosphat-Gehalten in Lebensmittel und
Getränken, insbesondere Limonaden und Fruchtsäften,
eignen. Die weitgehend lactosefreien Mineralsalzprodukte
Ia stellen wertvolle natürliche Calciumphosphat-Produkte
dar, welche sich zur Anwendung in der Diätetik zum Aus
gleich und/oder Vorbeugen von Calciumphosphat-Mangel
erscheinungen eignen.
Als natürliche Cälciumphosphat-Produkts sind insbesondere
solche Mineralsalzprodukte Ia vorteilhaft, in welchen
die Lactose bis auf einen Lactoserestgehalt von unter
3 Gew.-%, vorzugsweise unter 2 Gew.-%, bezogen auf
Trockensubstanz ausgewaschen worden ist. Ein solches-
Mineralsalzprodukt der Formel Ia kann zwischen 40 und
60 Gew.-% Calciumphosphat und 30 bis 40 Gew.-% Proteine
und NPN bezogen auf Trockensubstanz neben weiteren Mine
ralsalzen der Molke enthalten. So kann ein solches Mine
ralsalzprodukt Ia beispielsweise einen Calciumgehalt von
zwischen 15 und 20% und einen Phosphatgehalt von zwischen
30 und 40% besitzen.
Zur Herstellung des Feststoffproduktes Ia wird das rohe
Feststoffgemisch I bzw. ein dieses Feststoffgemisch
enthaltender Separatorschlamm zweckmäßigerweise in einer
Mikrofiltrationsanlage mit entmineralisiertem Wasser
gewaschen. Die lactosehaltigen Waschwässer können gemäß
den Verfahrensschritten c) bis f) des erfindungsgemäßen
Verfahrens aufgearbeitet werden. Sie können insbesondere
dem nach Abtrennen des Feststoffgemisches I erhaltenen
Süßmolkenpermeat vor dessen Weiterverarbeitung wieder
zugefügt werden.
Das Entfärben des nach Abtrennung des Feststoffgemisches I
verbleibenden Süßmolkenpermeates mit Aktivkohle in Verfah
rensschritt c) kann durchgeführt werden, in dem man das
Permeat in an sich bekannter Weise für eine zur Entfärbung
durch Adsorption des Farbstoffes Riboflavin ausreichende
Zeitdauer mit der Aktivkohle kontaktiert und sodann von
der Aktivkohle abtrennt.
Die Entfärbung des Süßmolkenpermeates mittels Aktivkohle
findet vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, beispiels
weise bei Temperaturen zwischen 40 und 95°C, insbesondere
45 und 60°C, statt. Zweckmäßig wird das zu entfärbende
Süßmolkenpermeat durch einen ein Aktivkohlebett enthal
tenden Adsorber, beispielsweise eine Adsorptionssäule,
geleitet. Hierbei wird die Beladegeschwindigkeit so
eingestellt, daß eine ausreichende Verweilzeit des Süß
molkenpermeats im Kontakt mit der Aktivkohle gegeben ist,
so daß das den Absorber verlassende Süßmolkenpermeat
weitgehend bis vollständig entfärbt ist. Die benötigten
Verweilzeiten können je nach Temperatur und Konzentration
des zu entfärbenden Permeates variieren. Im allgemeinen
werden Verweilzeiten von mindestens 5, vorzugsweise
ca. 10 Minuten für eine Entfärbung ausreichen. Die Belade
geschwindigkeit kann unabhängig von der Geometrie des
Adsorbers als Bettvolumen/h (=BV/h) definiert werden,
wobei als Bettvolumen die eingefüllte Aktivkohlemenge
angesehen wird. Gute Ergebnisse werden beispielsweise mit
Beladegeschwindigkeiten von 4 bis 7, insbesondere 5 bis
6 BV/h erzielt. Die Entfärbung kann durch photometrische
Messung des aus dem Adsorber ablaufenden Permeats über
wacht werden.
Es wurde überraschend gefunden, daß der gelbe Farbstoff
Riboflavin durch die Aktivkohle vollständig gebunden wer
den kann, während andere Süßmolkenpermeatsinhaltsstoffe
wie Salze, Lactose, Proteine und NPN von der Kohle prak
tisch kaum gebunden werden, so daß die Kohle eine lange
Aktivitätsdauer besitzt und erst nach einem Durchlauf von
50 bis 80 BV ein Absinken des Entfärbungsgrades auf unter
80% feststellbar wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein mit Aktiv
kohlegranulat gefüllter Adsorber eingesetzt. Die Verwen
dung von gekörnter Aktivkohle enthaltenden Adsorbern, bei
spielsweise Adsorptionssäulen, hat den Vorteil, daß diese
Aktivkohle erfindungsgemäß regeneriert werden kann. Zur
Regenerierung wird die Aktivkohle mit wäßriger verdünnter
Alkalimetallhydroxidlösung behandelt und anschließend al
kalifrei gewaschen. Hierzu wird eine mit Aktivkohlegranu
lat beladene Adsorptionssäule zunächst durch Waschen mit
Wasser von noch gebundenen Permeatresten befreit und dann
mit verdünnter, beispielsweise 1- bis 5-, insbesondere 2
bis 4-prozentiger Alkalimetallhydroxidlösung, vorzugsweise
Natriumhydroxidlösung, kontaktiert. Zweckmäßigerweise wird
die Behandlung mit einer verdünnten Natriumhydroxidlösung
bei der gleichen oder bei etwas höherer Temperatur als die
vorgehende Permeatentfärbung durchgeführt. Beispielsweise
eignen sich Temperaturen zwischen ca. 40 und 95°C, insbe
sondere 45 und 80°C. Zweckmäßig kann die Natronlauge
lösung ein bis zwei Stunden im Kreislauf durch die Säule
geleitet werden, und diese Behandlung kann nötigenfalls
ein bis dreimal mit jeweils frischer Natriumhydroxidlösung
wiederholt werden. Anschließend wird mit Wasser alkalifrei
gewaschen. Um sicher zu gehen, daß auch in den Aktivkohle
körnern alles Alkali vollständig entfernt ist, ist es
zweckmäßig, die Säule mit einer verdünnten wäßrigen Säure
lösung nachzuspülen und nochmals mit Wasser zu waschen.
Als wäßrige Säurelösungen eignen sich eins- bis fünfpro
zentige Lösungen von anorganischen Säuren wie beispiels
weise Salzsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure oder
organischen Säuren wie beispielsweise Milchsäure oder
Zitronensäure.
Bei Verwendung von erfindungsgemäß mit verdünnter Lauge
regenerierbaren Aktivkohleadsorptionssäulen kann die
Entfärbung von Süßmolkenpermeat praktisch kontinuierlich
durchgeführt werden, wenn mehrere Aktivkohleadsorptions
säulen zu einer Entfärbeeinheit zusammengefaßt sind, in
welcher jeweils von einer erschöpften Säule auf eine
frisch regenerierte Säule umgeschaltet werden kann.
Aus dem durch Aktivkohle entfärbten Süßmolkenpermeat wird
in dem nachfolgenden Verfahrensschritt d) Lactose aus
kristallisiert. Hierzu wird das Süßmolkenpermeat zunächst
auf einen Trockensubstanzgehalt von 60 bis 80 Gew.-%
eingeengt. Das Einengen des Süßmolkenpermeates kann bei
Temperaturen zwischen 45 und 95°C, gegebenenfalls unter
vermindertem Druck auf an sich bekannte Weise durchgeführt
werden. So kann dieses Aufkonzentrieren des Süßmolkenper
meates auf an sich bekannte Weise in einem handelsüblichen
Eindampfer, insbesondere einem Dünnschichteindampfer,
erfolgen. Das anschließende Kristallisieren der Lactose
aus dem Süßmolkenpermeatkonzentrat findet auf an sich
bekannte Weise, beispielsweise als Kühlkristallisation,
statt. Hierzu wird das Süßmolkenpermeatkonzentrat langsam,
z. B. über einen Zeitraum von mehreren Stunden, z. B. 15-30,
insbesondere 20-25 Stunden, auf Temperaturen zwischen 5°C
und Raumtemperatur, insbesondere 10-15°C, gekühlt. Die
Kühlkristallisation kann in einem geeigneten Kristallisa
tionstank, z. B. einem mit Doppelmantelkühlung versehenen
Tank, unter Rühren stattfinden. Zweckmäßig wird mit
kristalliner Lactose angeimpft. Aufgrund der erfindungsge
mäßen Verfahrensdurchführung in den vorangehenden Verfah
rensschritten a) bis c) und den vorstehend angegebenen
Bedingungen der Kristallisation kommt es bei der Kühlkri
stallisation in dem Süßmolkenpermeatkonzentrat nur zu
einer Ausfällung von Lactose, während noch in dem Süßmol
kenpermeat vorhandene Mineralsalze und sonstige Molkenin
haltsstoffe in der Kristallauge weitestgehend in Lösung
bleiben.
Die kristalline Lactose kann von der Mutterlauge in an
sich bekannter Weise abgetrennt werden. Beispielsweise
kann die Auftrennung des Kristallbreies in einem handels
üblichen Decanter erfolgen. Nach Waschen und Trocknen der
Lactosekristalle wird ein reinweißes Produkt mit einem
außerordentlich hohen Reinheitsgrad, das ist mit einem
Lactosegehalt von über 99,5% bezogen auf Trockensubstanz,
erhalten, in welchem die Gehalte an Calcium, Phosphat oder
Proteinen und NPN jeweils unter 0,02% liegen.
Aus der nach Abtrennen der Lactosekristalle verbleibenden
Mutterlauge können weitere wertvolle in der Nahrungsmit
tel- und Getränkeindustrie, der Futtermittelindustrie und
der Fermentationsindustrie verwendbare Produkte erhalten
werden. So kann in Verfahrensschritt f) durch Mikrofil
tration aus der Mutterlauge ein Feststoffgemisch II abge
trennt werden, welches ein Calciumphosphat-reiches Mine
ralsalzgemisch darstellt, welches außerdem noch bis zu
15 Gew.-% bezogen auf Trockensubstanz an Lactose und bis
zu 40 Gew.-% bezogen auf Trockensubstanz an Proteinen und
NPN enthalten kann. Beispielsweise kann dieses Feststoff
gemisch II einen Calciumgehalt von zwischen 6,5 und
8 Gew.-%, einen Phosphatgehalt von 7 bis 9 Gew.-%, einen
Lactosegehalt von 10 bis 15 Gew.-% und einen Gehalt an
Proteinen und NPN von 30 bis 40 Gew.-% bezogen auf
Trockensubstanz enthalten. Dieses Feststoffgemisch eignet
sich als natürlicher Mineralsalzzusatzstoff zu Nahrungs
mitteln und Getränken, beispielsweise Limonaden und kann
auch als Futtermittelzusatz Verwendung finden.
Die Mikrofiltration der nach Abtrennung der Lactose
kristalle verbleibenden Mutterlauge kann auf an sich
bekannte Weise in handelsüblichen Mikrofiltrationsanlagen
durchgeführt werden. Die Mikrofiltration kann beispiels
weise bei Temperaturen von 10 bis 95°C erfolgen.
Das bei der Mikrofiltration anfallende Filtrat kann auf an
sich bekannte Weise zur Trockene eingeengt werden. Hierbei
wird ein Feststoffgemisch III erhalten, welches neben
Mineralsalzen der Molke zwischen 50 und 60 Gew.-% Lactose
und 1 bis 3 Gew.-% Proteine und NPN bezogen auf Trocken
substanz enthält. Dieses Produkt kann in der Fermentati
onsindustrie als wertvoller Zusatzstoff zu Nährmedien für
Fermentationsprozesse Verwendung finden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher
erläutern, ohne jedoch ihren Umfang zu beschränken.
Als Ausgangsprodukt wurde ein Süßmolkenpermeat eingesetzt,
welches aus einer Süßmolke mit 5,5 Gew.-% Trockensubstanz
in einer Ultrafiltrationsanlage erhalten und anschließend
in einem Eindampfer bei einer Temperatur von 60°C auf
einen Trockensubstanzgehalt von 31 Gew.-% eingeengt worden
war und dessen pH-Wert nach Verlassen des Eindampfers
durch Zugabe von wäßriger verdünnter Natriumhydroxidlösung
unter Rühren auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7,2 eingestellt
worden war. Dieses Süßmolkenpermeat hatte einen Calcium
gehalt von 0,13 Gew.-%, einen Phosphatgehalt von
0,61 Gew.-%, einen Lactosegehalt von 25,30 Gew.-% und
einen Gehalt an Proteinen und NPN von 1,39 Gew.-%. Das
so vorbereitete Süßmolkenpermeat wurde in einer in Fig. 1
schematisch dargestellten Aufbereitungsanlage wie folgt
verarbeitet.
Das Permeat wurde zunächst in einen Durchlauferhitzer (A)
vom Typ eines Plattenwärmeaustauschers geleitet und dort
ohne weiteres Einengen auf eine Temperatur von 90°C
erhitzt und 30 bis 45 Minuten bei dieser Temperatur
gehalten. Die gebildete Suspension von Feststoffgemisch I
in Süßmolkenpermeat wurde mittels einer Förderpumpe (P)
mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 30 1 pro Stunde
durch einen Separator (B) gepumpt. Der das Feststoff
gemisch I enthaltende abgeschiedene Separatorschlamm
wurde nach jeweils 15 Minuten abgezogen und in eine
Mikrofiltrationsanlage (C) geleitet.
Das aus dem Separator ablaufende Filtrat hatte einen
Trockensubstanzgehalt von 28,90 Gew.-%, einen Calciumge
halt von 0,03 Gew.-%, einen Phosphatgehalt von 0,40 Gew.-%
und einen Gehalt an Proteinen und NPN von 1,19 Gew.-%.
Dieses Permeat wurde bei einer Temperatur von 50 bis 60°C
über eine Aktivkohlegranulat enthaltende Adsorptionssäule
(D) mit einer Temperatur von 50 bis 60°C geleitet. Die
Durchflußgeschwindigkeit wurde so einreguliert, daß aus
der Adsorptionssäule ein vollständig entfärbtes Süßmolken
permeat ablief. Die Entfärbeleistung der Säule wurde durch
photometrische Messung der Extinktion bei ca. 340 nm im
Eluat überprüft. Sobald bei gleichbleibender Durchfluß
geschwindigkeit die Extinktion im Eluat auf 20% der
Extinktion im unbehandelten Süßmolkenpermeat ansteigt,
muß die Adsorptionssäule durch eine frische Säule ersetzt
werden.
In der Mikrofiltrationsanlage (C) wurde der Separator
schlamm mit entmineralisiertem Wasser gewaschen, bis der
Lactosegehalt in dem Retentat der Mikrofiltration bis auf
0,25 Gew.-% abgesunken war. Das so gereinigte Retentat
wurde in einem Sprühtrockner (E) mit einer Eintritts
temperatur von 180°C und einer Austrittstemperatur von
80°C getrocknet. Nach dem Trocknen wurde ein Feststoff
produkt Ia erhalten, welches einen Trockensubstanzgehalt
von 96,50 Gew.-% mit den nachfolgend angegebenen Gehalten
an Calcium, Phosphat, Lactose und Proteinen hatte:
Trockensubstanz (= TS) | |
96,50 Gew.-% | |
Calcium | 17,70 Gew.-% bezogen auf TS |
Phosphat | 34,32 Gew.-% bezogen auf TS |
Lactose | 1,50 Gew.-% bezogen aus TS |
Protein + NPN | 36,90 Gew.-% bezogen aus TS |
(berechnet als Gew.-% Gesamtstickstoff × 6,38) |
Dieses Feststoffgemisch Ia eignet sich als Zusatzstoff zur
Calciumphosphatanreicherung in Lebensmitteln und Geträn
ken, insbesondere Limonaden.
Die lactosehaltigen Waschwässer aus der Mikrofiltrations
anlage (C) wurden in den Adsorber (D) zur Entfärbung ge
leitet und mit dem entfärbten Süßmolkenpermeat vereinigt.
Das aus der Adsorptionssäule (D) ablaufende entfärbte
Süßmolkenpermeat wurde in einem Eindampfer (F) bei einer
Temperatur von 60°C unter vermindertem Druck auf einen
Trockensubstanzgehalt von 70 Gew.-% eingeengt und dann in
einen mit Doppelmantelkühlung und Rührer versehenen
Kristallisationstank (G) überführt und dort unter Rühren
langsam innerhalb von 24 Stunden auf eine Temperatur von
10 bis 15°C abgekühlt. Zum Impfen wurde gepulverte
kristalline Lactose zugegeben.
Mittels eines Decanters (H) wurden die Lactosekristalle
aus dem gebildeten Kristallbrei abgetrennt, nochmals mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Es wurde eine reinweiße
kristalline Lactose erhalten. Die Analyse ergab 99,9
Gew.-% Lactose bezogen auf Trockensubstanz, die Gehalte
an Calcium, Phosphat und stickstoffhaltigen Substanzen
lagen jeweils unter 0,01%. Die Ausbeute betrug ca. 60%
des Lactosegehaltes des eingesetzten Süßmolkenpermeates.
Die nach Abtrennung der Lactosekristalle verbleibende
Mutterlauge wurde in eine Mikrofiltrationsanlage (I)
geleitet und dort über eine Mikrofiltrationsmembran
filtriert. Nach Trocknen des Retentats in einem Trockner
(J) wurde das Feststoffgemisch II mit einem Trockensub
stanzgehalt von 95,30 Gew.-% und den nachfolgend angege
benen Gehalten an Calcium, Phosphat, Lactose und Proteinen
erhalten:
Trockensubstanz (= TS) | |
95,30 Gew.-% | |
Calcium | 7,15 Gew.-% bezogen auf TS |
Phosphat | 7,93 Gew.-% bezogen auf TS |
Lactose | 13,50 Gew.-% bezogen auf TS |
Protein + NPN | 34,20 Gew.-% bezogen auf TS |
(berechnet als Gew.-% Gesamtstickstoff × 6,38) |
Dieses Feststoffgemisch II eignet sich als Zusatzstoff in
der Lebensmittelindustrie.
Das aus der Mikrofiltrationsanlage (I) ablaufende blanke
Filtrat wurde in einem Eindampfer (K) bei einer Temperatur
von 60°C zur Trockene eingeengt. Das getrocknete Fest
stoffprodukt III hatte einen Trockensubstanzgehalt von
95,30 Gew.-% mit den nachfolgend angegebenen Gehalten an
Calcium, Phosphat, Lactose und Proteinen:
Trockensubstanz (= TS) | |
95,30 Gew.-% | |
Calcium | 0,38 Gew.-% bezogen auf TS |
Phosphat | 5,18 Gew.-% bezogen auf TS |
Lactose | 53,50 Gew.-% bezogen auf TS |
Protein + NPN | 1,58 Gew.-% bezogen auf TS |
(berechnet als Gew.-% Gesamtstickstoff × 6,38) |
Dieses Feststoffgemisch III eignet sich als Zusatz zu
Nährmedien für Fermentationsprozesse.
Aus der in Beispiel 1 zur Entfärbung des Süßmolkenpermeats
eingesetzt gewesenen Aktivkohle-Adsorptionssäule wurde
noch an der Kohle haftendes Permeat zunächst mit Wasser
ausgespült. Hierzu wurde Wasser mit einer Durchfluß
geschwindigkeit von 5 BV/h durch die Säule gegeben. Nach
Einspülen von 1,5 BV Wasser waren 97% des in der Säule
vorhandenen Permeats ausgespült worden. Dieses Spülwasser
kann zur weiteren Aufarbeitung in das entfärbte Süßmolken
permeat zurückgeführt herden. Die nachfolgende Regenera
tion der Aktivkohle erfolgte durch Behandlung mit Natron
lauge. Hierzu wurde in einem Behälter Wasser vorgelegt und
mit einer Pumpe im Kreislauf über die Säule mit einer
Durchflußgeschwindigkeit von 5 BV/h gepumpt. In das Wasser
wurde eine 50 prozentige wäßrige Natriumhydroxidlösung
zudosiert bis nach vollständiger Vermischung eine Endkon
zentration von 2% Natriumhydroxid in der Regenerations
flüssigkeit erreicht wurde. Die Natriumhydroxidkonzentra
tion in der Regenerationslösung wurde durch Leitfähig
keitsmessung überprüft. Es wurde bei einer Temperatur von
50°C gearbeitet. Die Regenerationsflüssig keit nahm mit
der Zeit eine orange/braune bis dunkelbraune Farbe an.
Nach zwei Stunden wurde der Kreislauf unterbrochen und die
Regenerationsflüssigkeit wurde mit Wasser aus der Säule
herausgespült. Dann wurde dieselbe Behandlung mit frisch
bereiteter Natronlauge noch zwei Mal wiederholt. Sodann
wurde die Säule mit Wasser mit einer Durchflußgeschwindig
keit von 15 BV/h gespült. Nach Verbrauch einer Spülwasser
menge von ca. 12 BV war das ablaufende Wasser fast farb
los. Anschließend wurde die Säule mit wäßriger 2%-iger
Salzsäurelösung gespült und wiederum mit Wasser nachge
spült.
Die derart regenerierte Säure konnte erneut zur Entfärbung
von Süßmolkenpermeat eingesetzt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Süßmolkenpermeat unter
Gewinnung von Lactose, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) ein bis auf einen Trockensubstanzgehalt von 30 bis 60 Gew.-% eingeengtes und auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7,2 eingestelltes Süßmolkenpermeat zur Ausfäl lung eines Calciumphosphat-angereicherten Lactose/- Protein/Mineralsalz-Feststoffgemisches I auf eine unterhalb der Siedetemperatur liegende Temperatur von mindestens 80°C während einer zur Ausfällung des bei dieser Temperatur fällbaren Anteils des Ge samt-Calciumphosphatgehaltes des Süßmolkenpermeates ausreichenden Zeitdauer erhitzt,
- b) das ausgefällte Feststoffgemisch I abtrennt,
- c) das nach der Abtrennung des Feststoffgemisches I verbleibende Süßmolkenpermeat für eine zur Entfär bung ausreichende Zeitdauer mit Aktivkohle kontak tiert und sodann von der Aktivkohle abtrennt,
- d) das von der Aktivkohle abgetrennte entfärbte Süß molkenpermeat auf einen Trockensubstanzgehalt von 60 bis 80 Gew.-% einengt und die Lactose auskri stallisieren läßt,
- e) die auskristallisierte Lactose von einer verblei benden Mutterlauge abtrennt, und
- f) die verbleibende Mutterlauge durch Mikrofiltration in ein Mineralsalz/Protein/Lactose-Feststoffgemisch II und ein Filtrat auftrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das in Verfahrensschritt b) abgetrennte Feststoff
gemisch I 65-85 Gew.-% Lactose, 7 bis 9,5 Gew.-% Pro
teine und Nichtproteinstickstoffverbindungen (berech
net als 6,38×Gew.-% Gesamtstickstoff), 1 bis
4 Gew.-% Calcium und 4 bis 8 Gew.-% Phosphat bezogen
auf Trockensubstanz und weitere Mineralsalze der Molke
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß das in Verfahrensschritt b) abgetrennte Fest
stoffgemisch I zwischen 4 und 14 Gew.-% des ursprüng
lichen Gesamttrockensubstanzgehaltes des Süßmolkenper
meats enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das in Verfahrensschritt b) abgetrennte Fest
stoffgemisch I mindestens 50%, insbesondere zwischen
65 und 80%, des ursprünglichen Calciumgehaltes und
mindestens 20%, insbesondere zwischen 25 und 50%, des
ursprünglichen Phosphatgehaltes des Süßmolkenpermeates
enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß aus dem im Verfahrensschritt b) abgetrennten
Feststoffgemisch I die Lactose so weit ausgewaschen
wird, daß ein zwischen 10 und 60 Gew.-% Calciumphos
phat und 20 bis 40 Gew.-%, insbesondere 30 bis 40
Gew.-%, Proteine und Nichtproteinstickstoffverbindun
gen (berechnet als 6,38×Gew.-% Gesamtsstickstoff)
bezogen auf Trockensubstanz und weitere Mineralsalze
der Molke enthaltendes Feststoffgemisch Ia von
lactosehaltigem Waschwasser abgetrennt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das lactosehaltige Waschwasser gemäß den Verfahrens
schritten c) bis f) des Anspruches 1 weiterverarbeitet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in Verfahrensschritt c) das Süßmolkenpermeat mit der
Aktivkohle bei einer Temperatur von 40-95°C,
insbesondere 45 bis 60°C, kontaktiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Verfahrensschritt c) nach Abtrennung des Süß
molkenpermeates verbleibende Aktivkohle zur Regenerie
rung mit wäßriger Alkalimetallhydroxidlösung kontak
tiert und anschließend alkalifrei gewaschen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in Verfahrensschritt d) das entfärbte Süßmolkenpermeat
bei einer Temperatur von 45 bis 95°C eingeengt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeich
net, daß in Verfahrensschritt d) das eingeengte Süß
molkenpermeat zur Auskristallisation der Lactose
langsam unter Rühren auf Temperaturen von 5-15°C
abgekühlt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das in Verfahrensschritt f) erhaltene Feststoffgemisch
II 10 bis 20 Gew.-% Calciumphoshat, 8 bis 18 Gew.-%
Lactose und 30 bis 40 Gew.-% Proteine und Nichtpro
teinstickstoffverbindungen (berechnet als 6,38×
Gew.-% Gesamtsstickstoff), bezogen auf Trockensubstanz
neben weiteren Mineralsalzen der Molke enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man durch Einengen des in Verfahrensschritt f) erhal
tenen Filtrates zur Trockene ein Feststoffgemisch III
gewinnt, welches 40 bis 60 Gew.-% Lactose und 1 bis
3 Gew.-% Proteinstoffe (berechnet als 6,38×Gew.-%
Gesamtsstickstoff), bezogen auf Trockensubstanz neben
Mineralsalzen der Molke enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4113836A DE4113836A1 (de) | 1990-07-04 | 1991-04-27 | Verfahren zur suessmolkenpermeataufarbeitung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4021338 | 1990-07-04 | ||
DE4113836A DE4113836A1 (de) | 1990-07-04 | 1991-04-27 | Verfahren zur suessmolkenpermeataufarbeitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4113836A1 true DE4113836A1 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=25894732
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4113836A Ceased DE4113836A1 (de) | 1990-07-04 | 1991-04-27 | Verfahren zur suessmolkenpermeataufarbeitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4113836A1 (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0741976A1 (de) * | 1995-05-11 | 1996-11-13 | Meiji Milk Products Company Limited | Verfahren zur Herstellung von mit Kalzium angereicherten Milchgetränken |
EP1869984A1 (de) * | 2006-06-23 | 2007-12-26 | Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Lactose aus Molke |
WO2009011573A1 (en) * | 2007-07-18 | 2009-01-22 | Campina Nederland Holding B.V. | Heat stable nutritional beverage and method of preparing it |
NL1034315C2 (nl) * | 2007-08-31 | 2009-03-03 | Tetra Laval Holdings & Finance | Werkwijze voor het behandelen van zuivelproducten zoals melk, wei en/of permeaat daaruit verkregen. |
EP2743356A1 (de) * | 2012-12-12 | 2014-06-18 | DMK Deutsches Milchkontor GmbH | Verfahren zur Steigerung der Ausbeute bei der Lactoseherstellung (I) |
CN103993107A (zh) * | 2013-02-16 | 2014-08-20 | Dmk德意志牛奶股份有限公司 | 用于提高乳糖生产的产量的方法 |
WO2018071665A1 (en) * | 2016-10-14 | 2018-04-19 | Keller Technologies, Inc. | High purity lactose |
EP3262200B1 (de) | 2015-02-28 | 2019-03-27 | Spx Flow Technology Danmark A/S | Verfahren zur herstellung von lactose mit niedrigem aschegehalt mittels einer klärungsvorrichtung mit säure sowie vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2402272A1 (de) * | 1973-03-09 | 1974-09-12 | Dannenberg G E M | Verfahren zur entfernung von vitamin b tief 2 aus molke |
GB1575089A (en) * | 1976-11-22 | 1980-09-17 | Patent Technology | Process for the treatment of whey and whey permeate and products resulting therefrom |
-
1991
- 1991-04-27 DE DE4113836A patent/DE4113836A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2402272A1 (de) * | 1973-03-09 | 1974-09-12 | Dannenberg G E M | Verfahren zur entfernung von vitamin b tief 2 aus molke |
GB1575089A (en) * | 1976-11-22 | 1980-09-17 | Patent Technology | Process for the treatment of whey and whey permeate and products resulting therefrom |
Cited By (16)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5912032A (en) * | 1995-05-11 | 1999-06-15 | Meiji Milk Products Company, Limited | Process of producing calcium-supplemented milk drinks |
EP0741976A1 (de) * | 1995-05-11 | 1996-11-13 | Meiji Milk Products Company Limited | Verfahren zur Herstellung von mit Kalzium angereicherten Milchgetränken |
EP1869984A1 (de) * | 2006-06-23 | 2007-12-26 | Molkerei Alois Müller GmbH & Co. KG | Verfahren zur Herstellung von Lactose aus Molke |
WO2009011573A1 (en) * | 2007-07-18 | 2009-01-22 | Campina Nederland Holding B.V. | Heat stable nutritional beverage and method of preparing it |
US8263164B2 (en) | 2007-07-18 | 2012-09-11 | Campina Nederland Holding B.V. | Heat stable nutritional beverage and method of preparing it |
NL1034315C2 (nl) * | 2007-08-31 | 2009-03-03 | Tetra Laval Holdings & Finance | Werkwijze voor het behandelen van zuivelproducten zoals melk, wei en/of permeaat daaruit verkregen. |
CN103864857B (zh) * | 2012-12-12 | 2018-10-19 | Dmk德意志牛奶股份有限公司 | 提高乳糖生产的产量的方法 |
EP2743356A1 (de) * | 2012-12-12 | 2014-06-18 | DMK Deutsches Milchkontor GmbH | Verfahren zur Steigerung der Ausbeute bei der Lactoseherstellung (I) |
CN103864857A (zh) * | 2012-12-12 | 2014-06-18 | Dmk德意志牛奶股份有限公司 | 提高乳糖生产的产量的方法 |
US9476105B2 (en) | 2012-12-12 | 2016-10-25 | Dmk Deutsches Milchkontor Gmbh | Method for increasing the yield in lactose production (I) |
CN103993107A (zh) * | 2013-02-16 | 2014-08-20 | Dmk德意志牛奶股份有限公司 | 用于提高乳糖生产的产量的方法 |
CN103993107B (zh) * | 2013-02-16 | 2019-03-01 | Dmk德意志牛奶股份有限公司 | 用于提高乳糖生产的产量的方法 |
EP3262200B1 (de) | 2015-02-28 | 2019-03-27 | Spx Flow Technology Danmark A/S | Verfahren zur herstellung von lactose mit niedrigem aschegehalt mittels einer klärungsvorrichtung mit säure sowie vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
WO2018071665A1 (en) * | 2016-10-14 | 2018-04-19 | Keller Technologies, Inc. | High purity lactose |
AU2017342361B2 (en) * | 2016-10-14 | 2020-06-04 | Keller Technologies, Inc. | High purity lactose |
US11591661B2 (en) | 2016-10-14 | 2023-02-28 | Keller Technologies, Inc. | High purity lactose |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69833006T2 (de) | Verfahren zur reinigung von nährstoffe aus nahrungsprozessströmen | |
EP0151470B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Citronensäure | |
DE2822000A1 (de) | Verfahren zur entmineralisierung von milchserum | |
DE69213876T2 (de) | Verfahren zum Abtrennen von Lysine in Form von einer wässerigen Lösung und Verwendung dieser Lösung in der Tierernährung | |
CH622004A5 (de) | ||
DE4113836A1 (de) | Verfahren zur suessmolkenpermeataufarbeitung | |
US2555211A (en) | Method of making lactose | |
EP1113861B1 (de) | Verfahren zur gewinnung von festen stoffen aus lösungen | |
EP0249368A2 (de) | Verfahren zur Behandlung von Laktose in einer Stufe | |
DE19545303C1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer organischen Säure | |
EP0433885B1 (de) | Verfahren zur Fraktionierung von Milch oder Milcherzeugnissen | |
DE68911609T2 (de) | Verfahren zur Reinigung von L-Glutamin. | |
DE19747902C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Citronensäure und/oder Citraten | |
EP2617727B1 (de) | Verfahren zur Ausbeuteverbesserung bei der Gewinnung von im Wesentlichen mineralstofffreier Lactose aus Molke | |
DE2462519C3 (de) | Verfahren zur Herstellung raffinierter Lactose | |
DE840244C (de) | Verfahren zur Abscheidung von Glutaminsaeure aus der durch Saeurehydrolyse von Maiskleber erhaltenen Fluessigkeit | |
DE3882211T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Lactulose aus Lactose durch Epimerisation mit Natriumaluminat. | |
SU439989A1 (ru) | Способ выделени щелочно-металлических солей 7-/2"-тиенилацетамидо/-цефалоспорановой кислоты | |
DE2019101A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Mononatriumglutamat | |
DE2338895C3 (de) | Verfahren zum Raffinieren von Rohlaktose | |
AT273843B (de) | Verfahren zur Reinigung von Rohsaft der Zuckerindustrie | |
DE1018374B (de) | Verfahren zur Herstellung von Zitronensaeure hohen Reinheitsgrades | |
EP4074187A1 (de) | Verfahren zur herstellung von peptonen umfassend proteine- und aminosäuren aus schleimhäuten von schlachttieren und die peptone selbst | |
DE2402272C3 (de) | Verfahren zur Entfernung von Vitamin B2 aus Molke | |
DE2338895A1 (de) | Verfahren zum raffinieren von rohlaktose |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DANMARK PROTEIN A/S, VIDEBAEK, DK |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: LAUER, D., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ASS., 309 |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |