DE4109247A1 - Fluessiges oder pastenfoermiges waschmittel - Google Patents
Fluessiges oder pastenfoermiges waschmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft flüssige bis pastenförmige Waschmittel,
die Silikate und nichtionische Tenside enthalten.
Seit langer Zeit ist man bemüht, die früher in nahezu allen Waschmitteln
als Gerüstsubstanzen (Builder) enthaltenen Phosphate durch andere gleich
wirkende Stoffe zu ersetzen, da Phosphate für die Eutrophierung von Ober
flächengewässern verantwortlich sein können. Obwohl mit den Zeolithen in
den 70iger Jahren Austauschstoffe gefunden wurden, die praktisch alle An
sprüche an derartige Substanzen befriedigten, so daß sie inzwischen die
Phosphate weitgehend aus Waschmitteln verdrängt haben, ist man auch wei
terhin bemüht, alternative Austauschstoffe für Phosphat zu finden. Ein
Vorschlag aus jüngerer Zeit betrifft kristalline, schichtförmige Natrium
silikate der allgemeinen Formel NaMSixO2x+1·yH2O, in der M Natrium oder
Wasserstoff, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 be
deuten (EP 1 64 514, EP 3 37 217 und EP 3 37 219). Im Unterschied zu amorphen
Silikaten, die schon immer in Waschmitteln, zum Teil allein oder auch ne
ben Phosphat, verwendet wurden, besitzen diese dort vorgestellten kri
stallinen, schichtförmigen Silikate ein ausgeprägtes Bindevermögen für
Calcium- und Magnesiumionen. Sie wurden deshalb in den oben genannten Pa
tentanmeldungen für den Einsatz zur Wasserenthärtung und als Bestandteile
von festen Waschmitteln vorgeschlagen.
Von diesen kristallinen, schichtförmigen Silikaten war allerdings auch
bekannt, daß sie in Gegenwart von polaren, protischen Flüssigkeiten unbe
ständig sind und sich in amorphe Silikate umwandeln. Mit dem Verlust der
Schichtstruktur geht aber zwangsläufig ein Verlust an Calcium- und Magne
siumbindevermögen einher, so daß eine wesentliche Funktion, die ein
Waschmittelbuilder aufweisen sollte, dann nicht mehr gegeben ist. Für den
Einsatz in flüssigen oder pastenförmigen Waschmitteln schienen diese kri
stallinen, schichtförmigen Disilikate deshalb nicht in Betracht zukommen.
Überraschenderweise wurde jetzt gefunden, daß dieser Einsatz in flüssigen
und pastösen Waschmitteln doch möglich ist, wenn diese Waschmittel eine
flüssige Phase bestimmter Zusammensetzung enthalten und die kristallinen,
schichtförmigen Disilikate in dieser flüssigen Phase zum überwiegenden
Teil in suspendierter Form vorliegen.
Gegenstand der Erfindung sind flüssige bis pastöse Waschmittel, die kri
stallines, schichtförmiges Natriumsilikat der allgemeinen Formel
NaMSixO2x+1·yH2O, in der H Natrium oder Wasserstoff, x eine Zahl von 1,9
bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 bedeuten, enthalten, wobei dieses Si
likat in einer flüssigen Phase suspendiert ist, die nichtionische Tenside,
der Formel R-(O-CH2-CH2-)n OH (I), in der R einen langkettigen primären
oder sekundären Alkylrest mit 8 bis 20 C-Atomen und n eine Zahl zwischen 3
und 20 bedeuten, sowie gegebenenfalls organische Lösungsmittel aus der
Gruppe der Glykole und Glykolether, und nicht mehr als 30 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Mittel, an Wasser enthält. Besonders bevorzugt werden
solche Mittel, in denen die flüssige Phase nicht mehr als 20 Gew.-%, ins
besondere nicht mehr als 10 Gew.-% an Wasser enthält.
In den neuen Mitteln ist die Zersetzung der kristallinen, schichtförmigen
Natriumsilikate soweit zurückgedrängt, daß sie innerhalb der für Wasch
mittel üblichen Lagerzeiten nicht mehr stört. Die Builderwirkung bleibt in
der für den Waschvorgang notwendigen Höhe erhalten. Als weiterer Vorteil
ist zu werten, daß sich anorganische Peroxide stabil in diese Waschmittel
einarbeiten lassen.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten kristallinen, schichtförmigen Natrium
silikaten kann es sich um natürlich vorkommende Mineralien, beispielsweise
Kanemit, handeln. Bevorzugt werden aber synthetisch hergestellte, schicht
förmige Silikate verwendet, die in verschiedenster Form in der Literatur
beschrieben sind. Besonders bevorzugt werden die Silikate der Formel
NaMSi2O5·yH2O, von denen wiederum die beta- und die delta-Modifikation des
Na2Si2O5 besonders bevorzugt sind. Die kristallinen, schichtförmigen
Natriumsilikate sind in den flüssigen bis pastösen Waschmitteln vorzugs
weise in Mengen zwischen 10 und 50 Gew.-% und insbesondere in Mengen
zwischen 20 und 40 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Vor
zugsweise werden die kristallinen, schichtförmigen Natriumsilikate in den
Mitteln in Form sehr kleiner Teilchen, die vorzugsweise kleiner als
100 µm, insbesondere kleiner als 30 µm sind, eingesetzt.
Die flüssige Phase, in der die kristallinen, schichtförmigen Natriumsili
kate suspendiert sind, enthält als wesentliche Bestandteile nichtionische
Tenside der Formel (I), sowie gegebenenfalls organische Lösungsmittel aus
der Gruppe der Glykole und Glykoläther und bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf
das gesamte Mittel, an Wasser. Vorzugsweise liegt der Wassergehalt zwi
schen 0,5 und 20 Gew.-%, insbesondere nicht über 10 Gew.-% bezogen auf das
gesamte Mittel. Dabei ist das Wasser, das in die Mittel in Form von Hy
dratwasser fester Salze oder in ähnlich gebundener Form eingebracht wird,
mitzurechnen. Im übrigen wird die Zusammensetzung der flüssigen Phase
vorzugsweise so gewählt, daß der Stockpunkt dieser Phase unterhalb von
15°C, insbesondere unterhalb von 10°C liegt. Diese Werte lassen sich
ohne weiteres durch die Verwendung entsprechend flüssiger nichtionischer
Tenside und/oder ausreichender Anteile an organischen Lösungsmitteln und/oder
Wasser erreichen.
Bei den erfindungsgemäß brauchbaren nichtionischen Tensiden der Formel (I)
handelt es sich um die Additionsprodukte aus 3 bis 20 Mol Ethylenoxid (EO)
und langkettigen primären und sekundären Alkoholen mit 8 bis 20 C-Atomen,
vorzugsweise 10 bis 18 C-Atomen. Vorzugsweise handelt es sich dabei um
Additionsprodukte aus 4 bis 10 mol EO und 1 mol gesättigter oder ungesät
tigter Fettalkohole mit 12 bis 18 C-Atomen oder Oxoalkoholen dieser Ket
tenlänge. Beispiele für derartige Tenside sind Kokosalkohol C12/14 + 3 EO,
Kokosalkohol C12/18 + 5 EO und Oleyl-Cetylalkohol + 10 EO, sowie Oxoal
kohol C11/13 + 7 EO. Die nichtionischen Tenside der Formel (I) sind in
den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise in Mengen zwischen 10 und
60 Gew.-%, insbesondere in Mengen zwischen 10 und 40 Gew.-% enthalten.
Als organische Lösungsmittel, die zusammen mit den nichtionischen Tensiden
der Formel (I) und gegebenenfalls Wasser die flüssige Phase der
erfindungsgemäßen Mittel bilden können, kommen in erster Linie
wasserlösliche Glykole und Glykolether sowie Glycerin in Betracht; vor
zugsweise werden keine anderen organischen Lösungsmittel zusätzlich ver
wendet. Bei den Glykolen handelt es sich vorzugsweise um solche mit 2 bis
6 C-Atomen im Molekül, sowie um die bei Raumtemperatur flüssigen Di- und
Oligomeren von Propylenglykol und, vorzugsweise, Ethylenglykol. Bei den
Glykolethern werden vorzugsweise die Monoether aus Methanol, Ethanol,
Propanol oder Butanol und Mono-, Di- oder Triglykolen verwendet. Insbe
sondere enthalten die Ether nicht mehr als 10 C-Atome pro Molekül. Der
Gehalt an organischen Lösungsmitteln beträgt vorzugsweise nicht mehr als
30 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,5 und 10 Gew.-% bezogen auf das Wasch
mittel als Ganzes.
Eine weitere bevorzugte Komponente der erfindungsgemäßen flüssigen bis
pastenförmigen Waschmittel sind anorganische Peroxide, die als Bleichmit
tel wirksam sind. Im einfachsten Falle kann an Stelle eines Teils des in
der flüssigen Phase vorhandenen Wassers eine gewichtsgleiche Menge an
Wasserstoffperoxid eingesetzt werden. Vorzugsweise werden aber feste an
organische Peroxide eingesetzt, die sich dann im Mittel überwiegend auch
in ungelöster, d. h. suspendierter Form befinden. Ganz besonders bevorzugt
werden Perborat-Tetrahydrat, Perborat-Monohydrat und das Addukt von H2O2
an Natriumcarbonat, das auch als Percarbonat bezeichnet wird. Die festen
anorganischen Peroxide werden wie die kristallinen, schichtförmigen Na
triumsilikate in den Mitteln vorzugsweise in sehr feinteiliger Form ein
gesetzt. Ihr Gehalt in den erfindungsgemäßen Mitteln kann bis zu 30 Gew.-%
betragen, vorzugsweise liegt er zwischen 5 und 30 Gew.-% und insbesondere
zwischen 10 und 25 Gew.-%.
Außer den bereits genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäßen
Waschmittel weitere Wirkstoffe und Hilfsstoffe enthalten, wie sie in
flüssigen und pastösen Waschmitteln gebräuchlich sind, sofern diese wei
teren Inhaltsstoffe die Stabilität der Mittel nicht beeinträchtigen. Als
derartige Bestandteile sind in erster Linie folgende zu nennen: Tenside
anderer Typen, insbesondere nichtionische und anionische Tenside, weitere
organische oder anorganische Gerüstsubstanzen und Sequestriermittel,
Schaumregulatoren, Vergrauungsinhibitoren und Bleichaktivatoren. Weitere
Beispiele derartiger Hilfs- und Zusatzstoffe sind optische Aufheller,
Waschkraftverstärker, Enzyme, Farbstoffe, Parfüme, anorganische Salze und
Konservierungsmittel. Der Gesamtgehalt der vorgenannten Wirk- und Hilfs
stoffe beträgt in den erfindungsgemäßen Mitteln im allgemeinen nicht mehr
als 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 20 Gew.-%, wobei die einzelnen
Komponenten gelöst oder suspendiert in den Mitteln vorliegen können.
Als weitere nichtionische Tenside sind in erster Linie die Additionspro
dukte von Ethylenoxid an Polypropylenoxid oder an Fettsäuren, Fettsäure
amide oder Alkylphenole mit 12 bis 18 C-Atomen, sowie die Alkylglykoside,
beispielsweise die aus Glukose und langkettigen primären Alkoholen zu
gänglich Alkylglukoside bzw. Alkylpolyglukoside zu nennen. Vorzugsweise
enthalten diese Alkylglukoside 10 bis 14 C-Atome im Alkoholteil und 1 bis
3 Glukoseeinheiten pro Molekül. Auch nichtionische Tenside vom Typ der
Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talg
alkyl-N,N-dihydroxiethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können
geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt im allge
meinen nicht mehr als die der nichtionischen Tenside der Formel (I), vor
zugsweise nicht mehr als die Hälfte davon.
Geeignete synthetische anionische Tenside sind insbesondere solche vom Typ
der Sulfonate und Sulfate. Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkyl
benzolsulfonate mit einem C9-15-Alkylrest, Olefinsulfonate, d. h. Gemische
aus Alken- und Hydroxialkansulfonaten, sowie Disulfonaten, wie man sie
beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Dop
pelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und an
schließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte er
hält, in betracht. Geeignet sind auch die Alkansulfonate, die aus
C12-C18-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschlie
ßende Hydrolyse bzw. Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine
erhältlich sind, sowie die Ester von α-Sulfofettsäuren, wie z. B. die
α-sulfonierten Methyl- oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder
Talgfettsäuren. Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremo
noester von primären Alkoholen natürlichen oder synthetischen Ursprungs,
d. h. von Fettalkoholen wie z. B. Kokosfett-, Talgfett-, Oleyl-, Lauryl-,
Myristyl-, Palmityl- oder Stearylalkohol oder den C10-C20-Oxoalkoholen
oder sekundären Alkoholen dieser Kettenlänge. Auch die
Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 mol EO ethoxylierten aliphatischen
primären Alkohole bzw. ethoxylierten sekundären Alkoholen sind geeignet.
Ferner eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfatierte
Fettsäuremonoglyceride. Als anionische Tenside auf natürlicher Rohstoff
basis sind insbesondere die waschaktiven Seifen, d. h. die Salze der
C12-C18-Fettsäuren zu nennen. Die anionischen Tenside liegen in den
erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise in Form ihrer Natriumsalze oder in
Form der löslichen Salze mit organischen Basen, insbesondere Mono-, Di- und
Triethanolamin vor. Die Menge der anionischen Tenside ist in den
erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise nicht größer als die Menge der
nichtionischen Tenside insgesamt, insbesondere beträgt sie weniger als die
Hälfte der nichtionischen Tenside. Ein bevorzugter Gehalt liegt zwischen 5
und 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel.
Als kationische Tenside sind insbesondere die quartären Ammoniumverbin
dungen zu nennen, die am Stickstoff neben drei kürzeren Alkylresten mit
jeweils nicht mehr als 2 C-Atomen einen langkettigen Alkylrest mit 10 bis
18 C-Atomen aufweisen. Dabei können zwei oder drei der kürzeren Alkylket
ten auch zu einem Ring, beispielsweise einem Pyridinring geschlossen sein.
Beispiele derartiger Verbindungen sind N,N,N-Trimethyl-N-tetradecylammo
niumchlorid und N,N-Dimethyl-N-hydroxyethyl-N-dodecylammoniumhydrogensul
fat.
Bei den Betaintensiden handelt es sich vorwiegend um langkettige quartäre
Ammoniumverbindungen, in denen einer der kürzeren Alkylsubstituenten eine
anionische Gruppe, meist eine Carboxylgruppe, enthält. Ein Beispiel eines
Betaintensids ist N,N-Dimethyl-N-kokosalkylaminoacetat.
Obwohl die erfindungsgemäßen Mittel vorzugsweise als Gerüstsubstanzen al
lein die kristallinen, schichtförmigen Natriumsilikate enthalten, können
daneben in den Mitteln auch weitere organische und/oder anorganische,
lösliche oder unlösliche Gerüstsubstanzen enthalten sein. Die Menge dieser
zusätzlichen Gerüstsubstanzen liegt im allgemeinen nicht über der Menge an
schichtförmigen Silikaten und beträgt vorzugsweise weniger als die Hälfte
dieser Silikate; insbesondere liegt die Menge zwischen 0,1 und 5 Gew.-%
bezogen auf das gesamte Mittel.
Als zusätzliche Gerüstsubstanz sind insbesondere die alkalisch reagieren
den Salze, insbesondere Alkalisalze, die nicht nur Calciumionen auszufäl
len oder komplex zu binden vermögen, sondern möglichst auch mit den Tensi
den eine synergistische Steigerung der Waschkraft bewirken und ein
Schmutztragevermögen besitzen, zu erwähnen. Von den anorganischen Salzen
sind die wasserlöslichen Alkalimeta- oder Alkalipolyphosphate, insbeson
dere das Pentanatriumtriphosphat, immer noch von Bedeutung. Zu den orga
nischen Buildersubstanzen gehören Sequestiermittel vom Typ der Aminopoly
carbonsäuren, wie z. B. Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäu
re, sowie höhere Homologe. Geeignete phosphorhaltige organische Komplex
bildner sind die wasserlöslichen Salze der Alkanpolyphosphonsäuren, Amino- und
Hydroxyalkanpolyphosphonsäuren und Phosphonopolycarbonsäuren, wie
z. B. die Verbindungen Methandiphosphonsäure, Dimethylaminomethan-1,1-di
phosphonsäure, Aminotrimethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylen
phosphonsäure, Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-
1,1-diphosphonsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure. Diese Se
questriermittel können auch in kleineren Mengen als Stabilisatoren für
Perverbindungen enthalten sein. Unter den organischen Gerüstsubstanzen
sind die N- und P-freien, mit Calciumionen Komplexsalze bildenden Poly
carbonsäuren von besonderer Bedeutung. Dazu gehören niedermolekulare Ver
bindungen, wie z. B. Citronensäure, 2,2′-Oxydibernsteinsäure oder Carb
oxymethyloxybernsteinsäure, und polymere Polycarbonsäuren mit einem Mole
kulargewicht von 350 bis etwa 1 500 000 in Form der wasserlöslichen Salze.
Besonders bevorzugte polymere Polycarboxylate haben ein Molekulargewicht
im Bereich von 500 bis 175 000, und insbesondere im Bereich von 10 000 bis
100 000. Dazu gehören Verbindungen, wie z. B. Polyacrylsäure, Poly-alpha
hydroxyacrylsäure und Polymaleinsäure, sowie die Copolymerisate der entspre
chenden monomeren Carbonsäuren untereinander, beispielsweise aus Acryl
säure und Maleinsäure, oder mit anderen ethylenisch ungesättigten Verbin
dungen, wie z. B. mit Vinylmethylether. Daneben sind auch die wasserlös
lichen Salze der Polyglyoxylsäure zu erwähnen.
Als wasserunlösliche anorganische Gerüstsubstanzen kommen vor allem die in
der deutschen Patentanmeldung DE 24 12 837 als Phosphatsubstitute für
Wasch- und Reinigungsmittel näher beschriebenen feinteiligen syntheti
schen, gebundenes Wasser enthaltenden Natriumalumosilikate vom Zeolith-
A-Typ in Betracht. Die kationenaustauschenden Natriumalumosilikate kommen
in der üblichen hydratisierten, feinkristallinen Form zum Einsatz, d. h.
sie weisen praktisch keine Teilchen größer als 30 µm auf und bestehen
vorzugsweise zu wenigstens 80% aus Teilchen einer Größe von weniger als
10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben der DE 24 12 837
bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g. Brauchbar ist
insbesondere der Zeolith NaA, ferner auch der Zeolith NaX und Mischungen
aus NaA und NaX. Vorzugsweise werden die Zeolithe in den erfindungsgemäßen
Mitteln aber nur dann eingesetzt, wenn keine anorganischen Peroxide, ins
besondere Perborat, enthalten sind.
Geeignete anorganische, nicht komplexbildende Salze sind die - auch als
"Waschalkalien" bezeichneten - Bicarbonate, Carbonate, Borate, Sulfate
oder amorphen Silikate der Alkalien. Weitere Gerüstsubstanzen, die auch
wegen ihrer hydrotropen Eigenschaften eingesetzt werden, sind die Salze
der nicht kapillaraktiven, 2 bis 9 C-Atome enthaltenden Sulfonsäuren,
Carbonsäuren und Sulfocarbonsäuren, beispielsweise die Alkalisalze der
Alkan-, Benzol-, Toluol-, Xylol- oder Cumolsulfonsäuren, der Sulfobenzoe
säuren, Sulfophthalsäure, Sulfoessigsäure, Sulfobernsteinsäure sowie die
Salze der Essigsäure oder Milchsäure.
Als Schaumregulatoren sind beispielsweise die Salze von Fettsäuren mit 20
bis 24 C-Atomen oder langkettige N-Alkylaminotriazine mit im wesentlichen
8 bis 18 C-Atomen im Alkylrest oder aliphatische C18-C40-Ketone zu nennen.
Bevorzugt werden Paraffin- und Siliconöldispersionen, die gegebenenfalls
mit mikrofeiner Kieselsäure konfektioniert sein können. Der Gehalt kann,
beispielsweise bei Seifen, bis zu 5 Gew.-% des gesamten Mittels betragen,
bei den Paraffinen und Siliconölen üblicherweise wesentlich weniger, bei
spielsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%.
Als Vergrauungsinhibitoren sind vor allem Celluloseether, wie Carboxyme
thylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen und Mischether, wie
Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose und Methyl-
Carboxymethylcellulose zu erwähnen, ferner Gemische verschiedener Cellu
loseether, insbesondere Gemische aus Carboxymethylcellulose und Methyl
cellulose.
Zur Stärkung der Bleichwirksamkeit der erfindungsgemäßen Mittel können
diese neben anorganischem Peroxid Bleichaktivatoren enthalten. Es handelt
sich dabei um Acylierungsmittel, die mit Wasserstoffperoxid in der Wasch
lauge zu Peroxicarbonsäuren bzw. deren Salzen reagieren. Beispiele ge
bräuchlicher Bleichaktivatoren sind Tetraacetylethylendiamin, Pentaace
tylglucose und Diacetyldioxohexahydrotriazin. Neben N-Acylverbindungen und
O-Acylverbindungen können auch Anhydride zum Einsatz kommen. Vorzugsweise
werden solche Bleichaktivatoren verwendet, die im flüssigen Anteil des
Waschmittels weitgehend ungelöst bleiben und deshalb überwiegend in su
spendierter Form vorliegen. Die Mengen an Bleichaktivatoren beträgt vor
zugsweise nicht mehr als 6 Gew.-%, insbesondere zwischen 2 und 5 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Mittel.
Für Waschmittel besonders geeignete optische Aufheller sind Alkalisalze
der 4,4-Bis-(2′′-anilino-4′′-morpholino-1,3,5-triazinyl-6′′-amino)stilbe-n-
2,2′-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle
der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe tragen. Weiterhin kommen
Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle in Frage, z. B. die
Alkalisalze des 4,4′-Bis-(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4′-Bis-(4-chlor-3-
sulfostyryl)-diphenyls und 4-(4-Chlorstyryl-4′-(2-sulfostyryl)diphenyls.
Bei Waschkraftverstärkern handelt es sich um polare langkettige Verbin
dungen, die selbst keine oberflächenaktiven Eigenschaften besitzen, aber
in der Lage sind, die Reinigungswirkung der in den Waschmitteln enthal
tenen Tenside zu erhöhen. Beispiele derartiger Verbindungen sind Kokosamin
+ 2 EO und die Additionsprodukte aus Glycerin und langkettigem α-Olefin
epoxid.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen und Amy
lasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders geeignet sind aus Bakte
rienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und
Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Die Enzyme können
in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu
schützen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel bietet keine Schwierigkeiten.
Sie erfolgt im einfachsten Falle durch Mischen sämtlicher Bestandteile,
wobei man zweckmäßigerweise zunächst die Bestandteile, die später die
flüssige Phase bilden, vormischt und dann die zu suspendierenden Bestand
teile in diese Flüssigkeit einträgt und homogen damit vermischt. Vorzugs
weise geht man bei den festen Bestandteilen des Mittels bereits von Teil
chengrößen aus, wie sie später im fertigen Mittel vorliegen sollen, doch
ist es auch möglich, die Größe der suspendierten festen Teilchen nach
träglich durch Naßvermahlung des fertigen Mittels weiter zu verkleinern.
Die Viskosität des fertigen Mittels hängt in erster Linie vom Verhältnis
fest/flüssig im fertigen Mittel und von der Viskosität der flüssigen Phase
ab. Diese wiederum läßt sich durch Wahl geeigneter Bestandteile in weiten
Grenzen variieren. So kann beispielsweise durch Zusatz organischer Lö
sungsmittel die Viskosität erniedrigt und durch Zusatz verdickend wirken
der Bestandteile, wie etwa Seifen, die Viskosität erhöht werden. Flüssige
erfindungsgemäße Mittel haben vorzugsweise Viskositäten zwischen etwa
1000 und etwa 5000 mPas, insbesondere zwischen etwa 2000 und etwa 4000
mPas, wobei die Viskosität mit Hilfe eines Brookfield-Viskosimeters bei
20°C gemessen wird. Die Viskositäten der Waschmittel in Pastenform, die
wegen ihrer besonders hohen physikalischen Stabilität bevorzugt werden,
gehen weit darüber hinaus.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind in erster Linie für den Einsatz in der
Textilwäsche bestimmt. Je nach Gehalt an Wirkstoffen können sie dabei als
Alleinwaschmittel oder aber als Waschzusatzmittel eingesetzt werden. Sie
eignen sich aber bei entsprechender Wahl der Wirkstoffe auch zur Reinigung
von harten Oberflächen im Haushalt oder im gewerblichen Bereich. Bedingt
durch die Stabilität der Suspensionen lassen sich die Mittel auch automa
tisch dosieren.
Die im folgenden beschriebenen pastenförmigen Waschmittel A und B wurden
in Ansätzen von je 50 g durch zusammenwiegen aller Komponenten und
Homogenisierung der Gemische in einer keramischen Kugelmühle (Laufzeit
5 Minuten) hergestellt.
Beide Waschmittel wurden 4 Wochen bei 40°C in geschlossenen Polyethylen
beuteln gelagert. Nach dieser Zeit waren keinerlei Anzeichen für eine
Phasentrennung zu erkennen. Der Erhalt der kristallinen schichtförmigen
Phasentrennung zu erkennen. Der Erhalt der kristallinen schichtförmigen
Struktur des Disilikats ließ sich mit Hilfe der Röntgenreflexe nachweisen.
Ein Verlust an Aktivsauerstoff konnte durch manganometrische Titration
nicht festgestellt werden.
Claims (8)
1. Flüssiges bis pastöses Waschmittel, enthaltend kristallines, schicht
förmiges Natriumsilikat der allgemeinen Formel NaMSixO2x+1·yH2O, in der
M Natrium oder Wasserstoff, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von
0 bis 20 bedeuten, suspendiert in einer flüssigen Phase, die nichtionische
Tenside der Formel R-(O-CH2-CH2-)nOH, in der R einen langkettigen primären
oder sekundären Alkylrest mit 8 bis 20 C-Atomen und n eine Zahl zwischen 3
und 20 bedeuten, sowie gegebenenfalls organische Lösungsmittel aus der
Gruppe der Glykole und Glykolether sowie Glycerin, und nicht mehr als
30 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, an Wasser enthält.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, in dem das kristalline, schichtförmige
Natriumsilikat der Formel NaMSi2O5·yH2O entspricht.
3. Waschmittel nach Anspruch 2, in dem als kristallines, schichtförmiges
Natriumsilikat die beta- und/oder die delta-Modifikation des Na2Si2O5 ent
halten ist.
4. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in dem der Wassergehalt
nicht mehr als 20 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 10 Gew.-% beträgt.
5. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, enthaltend
10 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-% kristallines, schichtförmiges
Natriumsilikat,
10 bis 60, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% nichtionisches Tensid der Formel (I),
5 bis 30, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-% anorganisches Peroxid,
0 bis 30, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-% organisches Lösungsmittel,
0 bis 30, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% Wasser und
0 bis 50, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% an sonstigen üblichen Waschmittelinhaltsstoffen.
10 bis 60, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% nichtionisches Tensid der Formel (I),
5 bis 30, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-% anorganisches Peroxid,
0 bis 30, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-% organisches Lösungsmittel,
0 bis 30, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% Wasser und
0 bis 50, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% an sonstigen üblichen Waschmittelinhaltsstoffen.
6. Waschmittel nach Anspruch 5, in dem das nichtionische Tensid aus der
Gruppe der Additionsprodukte aus 4 bis 10 mol Ethylenoxid und 1 Mol lang
kettigem Alkohol mit 10 bis 18 C-Atomen ausgewählt ist.
7. Waschmittel nach Anspruch 5, in dem das anorganische Peroxid aus der
Gruppe Natriumperboratmonohydrat, Natriumpercarbonat und deren Mischungen
ausgewählt ist.
8. Waschmittel nach Anspruch 5 in Pastenform.
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