DE4107944A1 - Isolierteil - Google Patents
IsolierteilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Isolierteil nach dem Oberbegriff
des ersten Patentanspruchs.
Isolierteile der genannten Art sind aus der DE-38 28 016 A1
bekannt. Sie dienen als ohmsche Spannungsteiler innerhalb
einer Vorrichtung zur Spannungsanzeige in Mittel- oder
Hochspannungs-Schaltanlagen, vor allem im Rahmen der
Durchführung von Arbeiten an den Schaltanlagen. Ohmsche
Spannungsteiler haben gegenüber kapazitiven dabei den
Vorteil, daß sie aufgrund eines größeren Ableitstromes eine
betriebsmäßige Spannungserkennung, z. B. mittels einer LCD-
Anzeige ohne einen zusätzlichen Verstärker ermöglichen.
Solche Anzeigen arbeiten mit verhältnismäßig kleinen
Betriebsspannungen von einigen Volt. Da das
Spannungsteilerverhältnis R1/R2 = U1/U2 demnach je nach
Höhe der Nennspannung der Schaltanlage sehr groß sein muß,
besteht die Forderung nach einem entsprechend großen Wert
für den Hochspannungsseitigen Teilerwiderstand R1 bei einem
möglichst großen Ableitstrom Ia.
Bei dem bekannten Isolierteil sind die kopfseitige und die
mittlere Elektrode, zwischen denen sich der
hochspannungsseitige Teilerwiderstand R1 einstellt, als
Scheiben mit relativ großem Durchmesser ausgebildet und in
möglichst großem Abstand zueinander angeordnet, um so einen
großen Wert für R1 zu erzielen. Die zugeordneten
Befestigungsteile des Isolierteils durchdringen dabei die
jeweilige Elektrode und ragen mit dem wesentlichen Teil
ihrer Länge in den Isolierstoff hinein; sie verkürzen auf
diese Weise den Abstand im Isolierstoff in diesem Bereich.
Dies hat vor allem bei Stützisolatoren der kleineren
Nennspannungen eine starke Verringerung des
Teilerwiderstandes R1 in Verbindung mit einer deutlichen
Konzentration der Stromlinien im unmittelbaren Bereich der
Befestigungsteile zur Folge. Das gewünschte
Teilerverhältnis läßt sich bei solchen Isolatoren nicht
mehr mit der erforderlichen Genauigkeit herstellen.
Außerdem führt die ungleiche Stromliniendichte im Betrieb
zu unzulässigen Erwärmungen des Isolierstoffs.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein als ohmscher
Spannungsteiler ausgebildetes Isolierteil so zu verbessern,
daß sich bei einem großen Teilerwiderstand ein
verhältnismäßig großer, über den gesamten Querschnitt des
Isolierstoffs möglichst gleichmäßig verteilter Ableitstrom
Ia einstellt.
Die Lösung der Aufgabe ist durch die kennzeichnenden
Merkmale des ersten Patentanspruchs gegeben. Das
Hauptanwendungsgebiet der Erfindung sind Stützisolatoren
von Sammelschienen oder von Schaltgeräten und anderen
Betriebsmitteln, die außerdem im Kurzschlußfall großen
mechanischen Belastungen ausgesetzt sind.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des Erfindungsgedankens für diese Bauelemente angegeben.
Die Erfindungsidee soll anhand von zeichnerischen
Darstellungen besser verständlich gemacht werden. Dazu sind
als Beispiele in den Fig. 1 und 2 zwei verschiedene
Ausführungen von Isolierteilen, deren äußere Abmessungen
denen von üblichen Stützisolatoren entsprechen, verwendet.
In den beiden Isolierteilen 1 bzw. 11 sind im Kopfbereich
sowie im Fußteil metallische Befestigungsteile 2 bzw. 3
eingeformt, mit denen hochspannungsseitig aktive Teile
einer Schaltanlage oder eines Schaltgeräts mit dem
jeweiligen Isolierteil 1 bzw. 11 verbunden sein können, und
die an der Fußseite zur mechanischen Halterung des
Isolierteils an geerdeten Gerüstteilen der Schaltanlage
dienen. Zur Einstellung des erforderlichen
hochspannungsseitigen Teilerwiderstandes R1 sind in Fig. 1
die erste Elektrode 4 und die zweite Elektrode 5 im
Isolierteil 1 gemäß Fig. 1 im Abstand A zueinander
angebracht. Die Elektroden werden dabei von den
Befestigungsteilen 2 und 3 in nahezu ganzer Länge
durchdrungen. Zur Vermeidung einer daraus resultierenden
Verstimmung des hochspannungsseitigen Teilerwiderstandes R1
und zur Vermeidung einer ungleichförmigen Verteilung des
Ableitstromes IA sind beide Befestigungsteile 2 und 3
jeweils mit einer Isolierschicht 7 überzogen, die von der
Spitze bis zum Ansatz der jeweiligen Elektrode 4 bzw. 5 an
das Befestigungsteil 2 bzw. 3 reicht. Der dabei eingesetzte
Isolierstoff hat einen um mehrere Größenordnungen größeren
spezifischen elektrischen Widerstand als der den
Isolierkörper formende Kunststoff. Nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, die Schichtdicke s
der Isolierstoffschicht 7 ausgehend vom Wert s2 in der Nähe
der Elektrode 4 bzw. 5 zur Spitze des Befestigungsteiles 2
bzw. 3 gemäß dem sich im Kunststoff einstellenden
Spannungsgefälle im Betrieb auf einen entsprechend größeren
Wert S1 zunehmen zu lassen. Als Isolierstoff kann dabei ein
dixotropes Harz mit einem geeigneten Füllstoff eingesetzt
werden. Es wird weiterhin als vorteilhaft angesehen, die
Befestigungsteile 2 bzw. 3 vor dem Einformen in das
jeweilige Isolierteil im Tauchverfahren mit der
vorgesehenen Isolierstoffschicht 7 zu überziehen. Dies kann
zur Erzielung der erforderlichen Schichtdicken s auch in
mehreren Stufen geschehen. Um eine spaltfreie Verbindung
zwischen der Isolierstoffschicht 7 und dem Kunststoff des
Isolierkörpers 1 zu ereichen, kann nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung das Einlegen der Befestigungsteile in
die Formeinrichtung des ganzen Isolierteils 1 in einem
teilangehärteten Zustand der Isolierstoffschicht 7 erfolgen.
Als letzter Arbeitsgang bei der Herstellung der
Isolierteile 1 ist das Vergießen bzw. Verpressen mit dem
leitfähigen Kunststoff vorgesehen, dem sich das
vollständige Aushärten desselben und der auf den
Befestigungsteilen 2 und 3 befindlichen Isolierstoffschicht
7 anschließt. Auf diese Weise wird eine sehr innige
Verbindung im Gebiet der Trennflächen zwischen den beiden
Formstoffen erzeugt.
Durch die Isolierstoffschicht 7 wird ein Stromfluß zwischen
den über die Elektroden 4 und 5 hinausragenden Abschnitten
12 und 13 der Befestigungsteile 2 und 3 verhindert. Der
hochspannungsseitige Teilerwiderstand R1 hängt somit auch
in diesem Fall allein vom Abstand A zwischen den beiden
Elektroden 4 und 5 ab; außerdem wird eine gleichmäßige
Stromdichte des Ableitstromes zwischen den beiden genannten
Elektroden im Isolierkörper erzeugt.
Zwischen den Befestigungsteilen 2 und 3 stellt sich
zusätzlich ein kapazitiver Ableitstrom Ic ein, der jedoch
auf Grund seiner geringen Größe das durch R1 und R2
gegebene Teilerverhältnis nicht beeinflußt.
Die auf Erdpotential liegende dritte Elektrode 6 bestimmt
wie bereits im bekannten Isolierteil zusammen mit der im
Abstand B eingebetten zweiten Elektrode 5 den
Meßwiderstand R2. Zwischen den beiden Elektroden 5 und 6
wird die Meßspannung an den Klemmen 11 abgegriffen, an
denen in bekannter Weise Meß- und/oder Anzeigegeräte 14
angeschlossen sind.
Bei Isolierteilen 11 für größere Nennspannungen oder mit
verhältnismäßig kleinen Befestigungsteilen 2 und 3
bestückten Isolierkörpern ist nach Fig. 2 der Einbau der
ersten und der zweiten Elektrode 4 und 5 jeweils in der
Nähe des Abschlusses der Befestigungsteile 2 und 3
vorgesehen, so daß letztere nicht oder nur in unbedeutendem
Maß in den durch den Abstand A gebildeten Teil des
Isolierkörpers eindringen. Eine Verstimmung des
hochspannungsseitigen Teilerwiderstandes R1 findet dabei
nicht statt. Die dritte Elektrode kann nach einem weiteren
Erfindungsmerkmal dabei mit einer Hülse 8 das fußseitige
Befestigungsteil 3 umgeben, während die Scheibe 9 als
eigentliche Elektrode im Abstand B zur zweiten Elektrode 5
eingebaut ist und mit letzteren den Meßwiderstand R2
bestimmt. Um ein möglichst großes Teilerverhältnis R1/R2 zu
erhalten, kann zur Reduzierung des Meßwiderstandes R2 in
vorteilhafter Weise der Spalt 10 zwischen der Hülse 8 und
dem Befestigungsteil 3 ebenfalls mit einem mit leitfähigen
Füllmitteln versetzten Kunststoff ausgefüllt sein. Um die
mechanische Belastbarkeit der Isolierkörper durch den
Einbau von scheibenförmigen Elektroden 4, 5 und 6 nicht zu
sehr zu beeinträchtigen, können nach einem weiteren
Beispiel zur Ausgestaltung der Erfindungsidee letztere mit
Durchtrittsöffnung 14 versehen oder gitterförmig
ausgebildet sein, um eine optimale Verankerung mit dem
Kunststoff zu ermöglichen. Der Anschluß von Meß- und
Anzeigegeräten 14 erfolgt in analoger Weise wie in Fig. 1
zwischen dem Befestigungsteil 3 und der zur dritten
Elektrode gehörenden Hülse 8.
Claims (14)
1. Isolierteil, vorzugsweise als Stützisolator, für einen
ohmschen Spannungsteiler in Hochspannungsanlagen, mit einem
Isolierkörper aus einem mit leitfähigen Füllmitteln
versetzten Kunststoff, in den an der Kopfseite wenigstens
ein erstes Befestigungsteil zur Anbringung von
Strombahnteilen und eine mit dem ersten Befestigungsteil
verbundene erste Elektrode, sowie an der Fußseite
wenigstens ein zweites Befestigungsteil zur Anbringung des
Isolierteils an Teilen der Schaltanlage und eine mit dem
zweiten Befestigungsteil verbundene zweite Elektrode sowie
eine dritte an das Erdpotential angeschlossene Elektrode
eingeformt sind, und bei dem zwischen der ersten und der
zweiten Elektrode der hochspannungsseitige Teilerwiderstand
(R1) und zwischen der zweiten und der dritten Elektrode der
Meßwiderstand (R2) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung und die Ausbildung der in das Isolierteil
eingeformten Teile (2, 3, 4, 5) einen hochspannungsseitigen
Teilerwiderstand (R1) bildet, der im wesentlichen
ausschließlich von den Abmessungen der ersten und der
zweiten Elektrode (4, 5) und dem zwischen ihnen bestehenden
Abstand (A) bestimmt ist.
2. Isolierteil nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die in den durch den Abstand (A)
begrenzten Raum des Isolierkörpers ragenden Abschnitte
(12, 13) der Befestigungsteile (2, 3) mit einer Schicht (7)
aus einem hochwertigen Isolierstoff überzogen sind.
3. Isolierteil nach Patentanspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schichtdicke (s1) an der Spitze der
Befestigungsteile (2, 3) dicker als die Schichtdicke (s2) in
der Nähe der jeweils angrenzenden ersten oder zweiten
Elektrode (4, 5) ist.
4. Isolierteil nach Patentanspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isolierstoffschicht (7) eine von
der Höhe der Spannungsdifferenz zur angrenzenden Elektrode
(4, 5) abhängige gleichmäßig abnehmende Schichtdicke (s)
aufweist.
5. Isolierteil nach einem der Patentansprüche 2, bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der spezifische elektrische
Widerstand des die Isolierstoffschicht (7) bildenden
Isolierstoffes wenigstens eine Größenordnung größer als der
des den Isolierkörper ausfüllenden leitfähigen Kunststoffes
ist.
6. Isolierteil nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Elektrode
(4, 5) jeweils am inneren Ende des zugehörigen
Befestigungsteils (2) bzw. (3) mit letzterem verbunden ist.
7. Isolierteil nach Patentanspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jede der Elektroden (4, 5)
scheibenförmig ausgebildet und stirnseitig an dem jeweils
zugehörigen Befestigungsteil (2 bzw. 3) angebracht ist.
8. Isolierteil nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Elektrode (6)
rotationssymmetrisch zum fußseitigen Befestigungsteil (3)
angeordnet ist.
9. Isolierteil nach Patentanspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die dritte Elektrode aus einer Scheibe
(9) und einer das fußseitige Befestigungsteil mit einem
Spalt (10) umgebenden Hülse (8) besteht.
10. Isolierteil nach einem der Patentansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (10) zwischen dem
fußseitigen Befestigungsteil (3) und der dritten Elektrode
(6) bzw. der Hülse (8) mit dem mit leitfähigen Füllmitteln
versetzten Kunststoff ausgefüllt ist.
11. Isolierteil nach einem der Patentansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (4, 5, 6) z. B. in
Form eines Gitters oder eines Maschennetzes mit
Durchtrittsöffnungen (14) für den Kunststoff versehen sind.
12. Isolierteil nach einem der Patentansprüche 2 bis 5 oder
10, 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierstoff auf der
Basis von dixotropem Harz hergestellt ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Isolierteils nach einem
der Patentansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet durch die
folgenden Verfahrensschritte:
- a) Eintauchen der beiden Befestigungsteile (2, 3) im jeweiligen Abschnitt (12, 13) in den Isolierstoff,
- b) teilweises Anhärten des Isolierstoffs bis zur Überwindung der Tropffähigkeit,
- c) Einlegen der nach den Schritten a) und b) vorbereiteten Befestigungsteile in die Formeinrichtung des Isolierteils (1), und
- d) Auffüllen der Formeinrichtung mit leitfähigem Kunststoff und gleichzeitiges Aushärten desselben und des eingeformten Isolierstoffs.
14. Verfahren zur Herstellung eines Isolierteils nach
Patentanspruch 10, gekennzeichnet durch die folgenden
Verfahrensschritte
- a) Fixieren des fußseitigen Befestigungsteils (3) mit der dritten Elektrode (6) bzw. der Hülse (8) in einer Vorrichtung unter Beachtung des Spaltes (10),
- b) Auffüllen des Spaltes (10) mit dem leitfähigen Kunststoff und Anhärtung desselben bis zur Überwindung der Tropffähigkeit,
- c) Einlegen der nach den Schritten a) und b) vorbereiteten Bauteile in die Formeinrichtung des Isolierteils (11) und
- d) Auffüllen der Formeinrichtung mit leitfähigem Kunststoff und Aushärtung desselben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914107944 DE4107944A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Isolierteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914107944 DE4107944A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Isolierteil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4107944A1 true DE4107944A1 (de) | 1992-09-17 |
Family
ID=6427078
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914107944 Withdrawn DE4107944A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Isolierteil |
Country Status (1)
Country | Link |
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