DE4107127A1 - Trenn- und anlegevorrichtung fuer materialbahnen an wickelmaschinen - Google Patents
Trenn- und anlegevorrichtung fuer materialbahnen an wickelmaschinenInfo
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- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
- B65H19/00—Changing the web roll
- B65H19/22—Changing the web roll in winding mechanisms or in connection with winding operations
- B65H19/26—Cutting-off the web running to the wound web roll
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen und
erneuten Anlegen einer zulaufenden Materialbahn an Wickel
maschinen auf eine Wickelhülse, die über eine Welle drehend
angetrieben wird, wobei die zulaufende Materialbahn mittels
einer von der Materialbahn teilweise umschlungenen Umlenk
rolle an die Wickelhülse gedrückt wird und wobei die ablau
fende Materialbahn nach Verlassen der Wickelhülse mittels
eines in den Weg der Materialbahn bewegbaren und durch einen
Kraftspeicher antreibbaren quer zum Bahnverlauf sich er
streckenden Trennmessers getrennt wird und der neue Bahnan
fang mittels einer Bürste an die Wickelhülse angelegt wird.
Beim Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere durch eine
Mehrfach-Wickelmaschine kommt es darauf an, die Bahn zur
Vermeidung von Abfall von der fertig gewickelten Rolle mög
lichst schnell auf eine leere Wickelhülse umzulegen. Nach
dem Quertrennen der Materialbahn soll der neue Bahnanfang
faltenfrei auf die leere Wickelhülse angelegt werden. Quer
schneide- und Anlegevorrichtungen dieser Art sind aus dem
Stand der Technik bekannt, bei denen ein quer zur Material
bahn gleitender Schlitten ein Messer quer durch die Bahn
zieht und diese unmittelbar hinter oder auf der von der
Bahn umschlungenen leeren Wickelhülse durchtrennt. Andere
automatische Querschneide- und Anlegevorrichtungen arbeiten
mit einem ortsfest gelagerten glatten oder verzahnten Schwenk
messer, welches in die zu trennende Bahn schlägt und elek
tromotorisch oder pneumatisch angetrieben wird. Bei derartigen
Vorrichtungen besteht die Gefahr, daß das Messer aufgrund
der geringen Startgeschwindigkeit auf dem kurzen Weg bis
zur Schnittstelle keine genügend hohe Schnittgeschwindigkeit
erreicht, so daß beim Quertrennen der Materialbahn ein Stau
am neuen Bahnanfang entsteht und sich infolgedessen Falten
an der Materialbahn auf der Wickelhülse bilden, die sich
beim Aufeinanderwickeln mehrerer Lagen als Durchdrücke
schädlich für die Qualität der Materialbahn auswirken. Fer
ner ist bekannt, ein sicheres Anlegen des neuen Bahnanfangs
an die leere Wickelhülse dadurch zu erreichen, daß auf die
leere Hülse ein Klebestreifen oder Leim aufgebracht wird.
Dies erfordert jedoch einen besonderen Arbeitsgang und ferner
werden insbesondere bei dünnen hochempfindlichen Material
bahnen, beispielsweise Magnetbändern, mehrere Lagen infolge
Durchschlagens des Klebstoffs unbrauchbar.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten gattungsmäßigen
Art ist aus der DE-OS 24 18 409 bekannt. Dabei wird bei
der ablaufenden Bahn mittels eines Schwenkrahmens eine Um
lenkrolle so gegen die Bahn zwischen der leeren Wickelhülse
und der vollen Rolle gedrückt, daß die Bahn die leere Wickel
hülse um mehr als den halben Umfang umschlingt, worauf durch
ein auf der Achse der Umlenkrolle schwenkbar gelagertes
verzahntes Trennmesser, welches durch eine Drehstabfeder
angetrieben wird, die Materialbahn getrennt wird. Das Trenn
messer trägt auf der von der Umlenkrolle abgewandten Seite
eine Bürste, die bei der Schwenkbewegung des Trennmessers
die Bahn an die leere Wickelhülse anstreicht.
In der DE-OS 22 32 336 wird eine Vorrichtung zum Trennen
und Wiederanlegen einer Materialbahn an einer Wickelhülse
beschrieben, wobei ein Trennelement, welches mit einem
pneumatischen oder hydraulischen Antrieb über eine Zahn
stange und ein Zahnsegment angetrieben wird, die ablaufen
de Bahn zwischen leerer Wickelhülse und einem Umlenkelement
trennt, wobei das Trennelement koaxial zur Wickelhülse ge
schwenkt wird und wobei anschließend ein mit dem Trennelement
verbundener Luftkasten den Bahnanfang an die Wickelhülse
anpreßt.
Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Anlegesysteme be
kannt, welche mit Trennvorrichtungen arbeiten, die auf der
Wickelhülse schneiden und spezielle Wickelhülsen mit Schneid
nuten am Kern erfordern. Dabei treten jedoch durch den Schneid
vorgang im Laufe der Zeit Kernbeschädigungen auf, die zusammen
mit den Nuten im Kern Deformationen in der Materialbahn
im Wickel verursachen.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung der eingangs genannten gattungsmäßigen Art zu schaffen,
die sowohl ein zuverlässiges Durchtrennen einer laufenden
Materialbahn und das Anlegen des neuen Bahnanfangs an der
Wickelhülse auch bei hohen Geschwindigkeiten ermöglicht,
wobei eine gute Schnittqualität und ein faltenfreies Anlegen
des Bahnanfangs an der Wickelhülse sichergestellt sind.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einer Vorrichtung
mit den im kennzeichnen den Teil des Anspruchs 1 genannten
Merkmalen. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus
den Unteransprüchen, den Zeichnungen und der Beschreibung
hervor.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert und zwar zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung vor dem
Trennen der Bahn,
Fig. 3 die analoge Vorrichtung nach dem Trennen der Bahn.
Aus den Fig. 1 und 2 ist der Bahnverlauf erkennbar. Die
in Pfeilrichtung zulaufende Materialbahn (1) wird über eine
anschwenkbare Umlenkrolle (5), über die sie mit ihrer Unter
seite läuft, mit ihrer Oberseite an die Wickelhülse (2)
gedrückt, wobei sie einen Teil des Umfangs der Wickelhülse
mit ihrer Oberseite umschlingt. Die Wickelhülse (2) ist
auf der Welle (11) antreibbar gelagert. Nach Verlassen die
ser Wickelhülse wird die ablaufende Materialbahn (1′) einer
(nicht gezeichneten) Aufwickelrolle zugeführt und auf ihr
bis zum Erreichen des vollen Wickeldurchmessers aufgewickelt.
Die Vorrichtung zum Trennen und erneuten Anlegen einer zu
laufenden Materialbahn besteht aus einem Trennmesser (3),
welches sich quer zum Bahnverlauf erstreckt und welches
auf beiden Seiten an Führungsbändern (6, 6′) befestigt ist.
Diese Bänder können eine umlaufende Kette oder ein Riemen,
ein Seil oder ähnliches sein. Die umlaufenden Bänder werden
über Rollen oder Kettenräder (4, 4′) geführt, welche frei
laufend und leichtgängig gelagert sein müssen und die sich
im Bereich der Wickelhülse (2) außerhalb der Kernspannein
richtung befinden. Mit dem Trennmesser (3) ist eine Anlege
bürste (7), die sich im rechten Winkel zum Trennmesser er
streckt, fest verbunden.
Die gesamte Vorrichtung zum Trennen und Wiederanlegen (3,
4, 4′, 6, 6′, 7) kann zweiarmig ausgelegt sein, wie aus
Fig. 1 zu erkennen, wobei die zwei Arme (15, 15′, 16, 16′)
beiderseits über Gelenke (14, 14′) miteinander verbunden
und durch verschiebbare Zylinderführungen (13, 13′) abschwenk
bar ausgeführt sind, so daß die gesamte Trenneinrichtung
zum Zweck des Wendens der Wickeleinrichtung zeitweilig ab
geschwenkt werden kann.
Der Trenn- und Wiederanlegevorgang der Materialbahn verläuft
wie folgt. Nach Erreichen des vollen Wickelumfangs auf der
Aufwickelhülse wird die Trenneinrichtung auf den Trennvor
gang vorbereitet, indem mittels des Elektromotors (17) über
eine Achse eine Schwungmasse (8) angetrieben wird, die über
eine angeflanschte Kupplung (9) die mit ihr verbundenen
Rollen (4, 4′) in beschleunigte Drehung versetzt und über
die Führungsbänder das Trennmesser (3) auf die Trennstelle
(12) zubewegt, die unmittelbar neben dem Umfang der Wickel
hülse (2) im Bereich der ablaufenden Materialbahn (1′) liegt.
Im Moment des Auftreffens des Trennmessers (3) auf die Mate
rialbahn (1′) muß die Geschwindigkeit des Trennmessers großer
sein als die Laufgeschwindigkeit der Folienbahn. Auf diese
Weise überholt das Trennmesser den neu entstandenen Bahnan
fang, und die Anstreichbürste (7) welche radial auf den
Umfang der Leerhülse (2) gerichtet ist, streicht den Bahn
anfang auf der Wickelhülse fest. Nach Beendigung des Trenn
vorgangs wird die Schneideinrichtung (3) wieder über die
Führungsbänder und die Führungsrollen abgebremst und zur
Ruhestellung (10), die zugleich die Startstellung ist, zu
rückgeführt. Danach kann der volle Bahnwickel aus dem Wen
dewickler entnommen werden, worauf an dessen Stelle eine
leere Wickelhülse aufgesteckt wird.
Nachfolgend wird die geschilderte Trenn- und Anlegevorrich
tung komplett abgeschwenkt. Gegenüberliegend der Umlenk
rolle (5) wird an den Umfang der neu zu bewickelnden Wickel
hülse (2) eine Andruckwalze (18) angeschwenkt, die Umlenkrolle
(5) wird dagegen weggeschwenkt. Durch Schwenken des Wende
wicklers um 90° bis 180° je nach Anzahl der Wickelhülsen
werden die Positionen der Wickelhülsen vertauscht. Minde
stens bis zur Beendigung dieses Vorganges bleibt die Andruck
walze (18) an dem neu entstehenden Wickel angeschwenkt.
Die Trenn- und Anlegevorrichtung wird in ihre Arbeitsstellung
zurückgebracht. Spätestens kurz bevor der neue Wickel den
gewünschten Durchmesser erreicht hat, wird die Material
bahn durch die Umlenkrolle (5) an die leere Wickelhülse
(2) angedrückt und die Trenn- und Anlegevorrichtung durch
den Motor (17) in Gang gesetzt. Der Schneid- und Wechsel
vorgang kann von Neuem beginnen.
Erfindungswesentlich ist, daß das Trennmesser (3) mit der
Anlegebürste (7) sehr nahe beim Umfang der Wickelhülse (2)
vorbeigeführt wird, so daß eine gute Schnittqualität er
reicht wird und gleichzeitig der neu entstandene Bahnanfang
auf sichere Weise an die Wickelhülse angelegt wird. Durch
die konstruktive Auslegung der Trennvorrichtung, mit der
das Trennmesser über Bänder geführt wird, ist es möglich,
durch genügende Länge des Beschleunigungsweges die gewünschte
Trenngeschwindigkeit zu erreichen, die auch bei hohen Lauf
geschwindigkeiten der Materialbahn noch erzielbar ist. Vor
zugsweise ist dabei der Beschleunigungsweg des Trennmessers
ungefähr gleich lang wie der Abbremsweg.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Trennen und erneuten Anlegen einer zu
laufenden Materialbahn (1) an Wickelmaschinen auf eine
Wickelhülse (2), die über eine Welle (11) drehend ange
trieben wird, wobei die zulaufende Materialbahn mittels
einer von der Materialbahn teilweise umschlungenen Um
lenkrolle (5) an die Wickelhülse (2) gedrückt wird und
wobei die ablaufende Materialbahn (1′) nach Verlassen
der Wickelhülse mittels eines in den Weg der Material
bahn bewegbaren und durch einen Kraftspeicher antreib
baren quer zum Bahnverlauf sich erstreckenden Trennmessers
(3) getrennt und der neue Bahnanfang mittels einer An
legebürste (7) an die Wickelhülse angelegt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trennmesser (3) auf beiden Seiten
durch Führungsbänder (6, 6′) gehalten wird, welche über
drehbare Umlenkrollen (4, 4′) laufen, wobei das Trennmesser
gegenüber der laufenden Materialbahn so beschleunigt
wird, daß seine Geschwindigkeit größer ist, als die Lauf
geschwindigkeit der Materialbahn und wobei nach dem Tren
nen der Materialbahn der neue Bahnanfang mittels einer
mit dem Trennmesser fest verbundenen quer zur Materialbahn
sich erstreckenden Anlegebürste angelegt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennmesser aus seiner Ruhestellung (10) über
einen durch eine Kupplung (9) zuschaltbaren Elektromotor
(17) und eine Schwungmasse (8) angetrieben wird und nach
Durchlaufen der Trennstelle (12) der Materialbahn, welche
unmittelbar benachbart dem Umfang der Wickelhülse (2)
liegt, wieder abgebremst und zur Ruhestellung (10) zu
rückgeführt wird, wobei die Beschleunigungsstrecke ungefähr
gleich der Länge des Abbremsweges ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Mehrfach-Wickelmaschinen, bei denen
mittels eines Wendewicklers eine fertig gewickelte Rolle
in eine Abnahmestellung und gleichzeitig eine leere Wickel
hülse in eine Betriebsstellung einschwenkbar ist, die
gesamte Trenneinrichtung (3, 4, 4′, 6, 6′, 7) mittels
verschiebbarer Zylinderführungen (13, 13′), welche an
zwei über ein Gelenk (14, 14′) abknickbaren Armen (15,
15′, 16, 16′) beiderseits die Materialbahn angreifen,
zur Ermöglichung des Wendevorgangs des Wendewicklers
zu- und abschwenkbar gelagert ist.
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