DE4106833C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Färben eines bahnförmigen Textilguts mittels Schäume unterschiedlicher Farben - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Färben eines bahnförmigen Textilguts mittels Schäume unterschiedlicher Farben.

Es sind Vorrichtungen zum kontinuierlichen Färben eines bahnförmigen Textilguts mittels Schäume unterschiedlicher Farben (nachfolgend kurz als Mehrfarben-Schaumfärbemaschinen bezeichnet) bekannt, bei denen an einer Metallplatte mehrere Leitungen fixiert sind, deren Austrittsöffnungen über einer Textilgutbahn stationär angeordnet sind. Aus den Austrittsöffnungen dieser Leitungen tritt gefärbter Schaum zum Auftrag auf das Textilgut aus. Da die Austrittsöffnungen stationär angeordnet sind, ergibt sich ein lineares Muster auf dem Textilgut.

Aus der Zeitschrift: Textilveredelung 17 (1982), S. 480-486 ist eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Färben eines bahnförmigen Textilgutes mittels Schäume unterschiedlicher Farben bekannt, bei der von einem stationär angeordneten Schaumverteiler wegführende Schaumaustrittsleitungen mit ihren freien Enden auf zwei Balken festgelegt sind, die quer zur Laufrichtung der Textilgutbahn hin- und herbewegbar sind. Der Schaumverteiler versorgt alle Austragsleitungen einer Farbe mit gleichen Schaumströmen; d. h., für jede Farbe ist ein eigener Verteiler vorzusehen. Mit Hilfe der Schaumaustragungsleitungen werden verschiedenfarbige Schaumströme auf eine sich drehende Walze gelegt. Ein Rakel nimmt den Schaum von der Walze ab und legt ihn auf einem unter der Rakel vorbeilaufenden Textilgut ab.

Aus der EP 0 123 367 A1 ist eine Strahlauftrageinrichtung für eine Schaumfärbemaschine bekannt, bei der der Schaumverteiler stationär an einem Querbalken befestigt ist, dessen beide Enden über zwei Ständer abgestützt sind. Die freien Enden der vom Schaumverteiler wegführenden Schaumaustragsleitungen sind an einer Verteilerleiste befestigt, die über Führungsstangen sowie an den Ständern befestigte Laschen mit Hilfe eines Motors einer Hin- und Herbewegung unterworfen werden kann, und zwar in bezug auf den stationär angeordneten Schaumverteiler. Bei diesem Schaumverteiler wird der Schaum über eine einzige Leitung zugeführt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß sich ein einfacher Aufbau und eine einfache Bedienung bei einer großen Farben- und Mustervielfalt erzielen läßt.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche 2 und 3.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht der gesamten Mehrfarben- Schaumfärbemaschine, an der eine Strahlauftrageinrichtung befestigt ist;

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer Strahlauftrageinrichtung in vergrößerter Ansicht;

Fig. 3 eine vergrößerte Perspektivansicht eines Schaumverteilers mit verdeutlichtem Innenaufbau,

Fig. 4 eine Querschnittsansicht gemäß Linie IV-IV in Fig. 3;

Fig. 5(A) bis (C) andere Querschnittansichten, die den Innenaufbau des Schaumverteilers bei entsprechenden Modifikationen verdeutlichen, wobei

Fig. 5(A) einen in zwei Kammern unterteilten Schaumverteiler und

Fig. 5(B) einen in drei Kammern unterteilten Schaumverteiler

Fig. 5(C) einen in vier Kammern unterteilten Schaumverteiler in geschnittener Draufsicht zeigt; und

Fig. 6 eine teilweise geschnittene Seitenansicht, die eine Zylinderwalze gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel verdeutlicht, die drehbar bzw. haltend benachbart den Schaumaustragsleitungen befestigt ist.

Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind mehrere Walzeneinheiten 2 und 2′ drehbar an einem Basiskörper 1 derart befestigt, daß eine Textilgutbahn 3 zwischen den Walzeneinheiten 2 und 2′ befördert werden kann, wobei von Schaumerzeugern 4 erzeugte Schäume mit unterschiedlichen Farben über eine Vielzahl von Schaumzufuhrleitungen 5 entsprechenden Schaumverteilern 10 zugeführt werden. Ein rechteckiges Rahmenelement 8 steht über ein Verbindungselement 9 mit einer Seite einer beweglichen Platte 7 in Verbindung, die mit Hilfe eines Schrauben- bzw. Spindelelements 6 hin- und herbewegt werden kann, so daß bei Betätigung des Schraubenelements 6 das rechteckige Rahmenelement 8 zusammen mit der Platte 7 bewegt wird. Die Vielzahl von Schaumverteilern 10 ist fest am oberen Teil des Rahmenelements 8 angebracht, wobei, wie aus Fig. 5 ersichtlich, der Innenraum jedes Schaumverteilers mittels Trennwänden 11 in zwei, drei oder vier Bereiche unterteilt ist, so daß demzufolge eine Vielzahl von Aufnahmekammern 12 zur entsprechenden Aufnahme von Schäumen unterschiedlicher Farbe ausgebildet wird. Die Schaumzufuhrleitungen 5 sind mit dem oberen Teil jedes Schaumverteilers 10 verbunden, während Schaumaustragsleitungen 13 in gewünschter Anzahl mit dem Bodenteil des jeweiligen Schaumverteilers 10 verbunden sind. Die Endteile der Schaumaustragsleitungen 13 sind in entsprechende Löcher eingesetzt, die im gleichen Abstand am unteren Teil des Rahmenelements 8 ausgebildet sind.

Unmittelbar unter den Schaumaustragsleitungen 13 ist eine geneigte Platte 14 vorgesehen. Angrenzend an das untere Teil der geneigten Platte 14 ist eine zylindrische Walze 15 wahlweise drehbar oder festgehalten gelagert, wobei die zylindrische Walze 15 mit Hilfe eines Kettenrads 16 in Drehung versetzt werden kann, das an einer Seite der Walze 15 befestigt ist.

Oberhalb der geneigten Platte 14 ist ein Changierstab 18 befestigt, der mit Hilfe einer Luftzylindereinheit 17 nach rechts und links bewegt werden kann. An diesem Changierstab 18 sind mit gleichem Abstand Führungsmesser 19 befestigt, wobei der Abstand zweier benachbarter Führungsmesser 19 dem Abstand zweier benachbarter Schaumaustragsleitungen 13 entspricht. Die vorstehend erwähnten Leitungen sind vorzugsweise Schläuche.

Bei dem in Fig. 6 gezeigten Aufbau ist die zylindrische Walze 15 unmittelbar unter den Schaumaustragsleitungen 13 angeordnet, d. h. es ist keine geneigte Platte 14 vorgesehen.

Während des Betriebs wird die Textilgutbahn 3 in gespanntem Zustand mit vorbestimmter Geschwindigkeit durch die Walzeneinheit 2 und 2′ transportiert, während zur Erzeugung von farbigen Schäumen Farbstofflösungen, die ein Schaummittel und Luft enthalten, der Vielzahl von Schaumerzeugern 4 entsprechend der Farben mit einer separaten Einrichtung (nicht dargestellt) zugeführt werden. Diese Schäume werden über die Schaumzufuhrleitungen 5 den Aufnahmekammern 12 der Schaumverteiler 10 zugeführt, woraufhin dann die Schäume über die Schaumaustragsleitungen 13 abgegeben werden. Die abgegebenen Schäume fließen längs der geneigten Platte 14 und laufen dann über die zylindrische Walze 15, so daß diese in Kontakt mit der Textilgutbahn 3 kommen und die Textilgutbahn 3 einfärben.

Da bei dem obigen Vorgang die Schaumverteiler 10 mit einer Vielzahl von Aufnahmekammern 12 ausgebildet sind, kann der Aufbau vereinfacht werden, und zwar gegenüber einem Aufbau, bei dem jede Schaumfarbe einen eigenen Verteiler aufweist.

Ferner ist jede Schaumaustragsleitung 13 so ausgebildet, daß diese wahlweise in eines der im unteren Teil des Rahmens 8 ausgebildete Löcher eingesetzt werden kann. Auf diese Weise kann die Farbzuordnung willkürlich geändert werden.

Da der rechteckige Rahmen 8 hin- und herbewegt wird, um durch die ausgetragenen Schäume ein wellenförmiges Muster zu bilden, und die geneigte Platte 14 den ausgetragenen Schäumen eine Fließzeit aufprägt, kommen die fließenden Schäume geordnet und gleichmäßig mit den benachbarten Schäumen in Kontakt, die unterschiedliche Farben aufweisen, wobei gleichzeitig der Fließzustand der Schäume mit dem bloßen Auge bestätigt werden kann. Somit kann die Schaumverteilung leicht und einheitlich eingestellt werden.

Die zylindrische Walze 15 nimmt einen Haltezustand oder einen Drehzustand ein, wobei insbesondere beim Drehzustand die Schäume rasch auf die Textilgutbahn 3 tropfen und in diese eindringen.

Da die Führungsmesser 19, die in jeweils gleichem Abstand an dem Changierstab 18 befestigt sind, nach rechts und links bewegt werden, werden demzufolge die Schäume in eine Zickzackformation gebracht oder benachbarte Schäume gemischt, so daß in die Textilgutbahn phantastische Muster eingefärbt werden können.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Färben eines bahnförmigen Textilgutes mittels Schäume unterschiedlicher Farben, bestehend aus
einer Vielzahl von Schaumverteilern (10), die jeweils in eine Vielzahl von Aufnahmekammern (12) unterteilt und am oberen Querteil eines quer zur Laufrichtung des Textilguts hin- und herbewegbaren rechteckigen Rahmenelements (8) angeordnet sind,
einer Vielzahl von Schaumaustragsleitungen (13), die mit dem entsprechenden Bodenteil der Schaumverteiler (10) verbunden sind, wobei jeder Endabschnitt der Schaumaustragsleitungen in eines der am unteren Querteil des Rahmenelements (8) vorgesehenen Löcher einsetzbar ist, und
einer zylindrischen Walze (15), die unterhalb der Schaumaustragsleitungen (13) drehbar oder nicht drehbar befestigt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der ferner vorgesehen sind:
eine geneigte Platte (14), die unmittelbar unter den Endabschnitten der Schaumaustragsleitungen (13) angeordnet ist und deren unteres Teil an die Walze (15) angrenzt,
ein Changierstab (18), der über der Platte (14) angeordnet und mittels einer Luftzylindereinheit (17) bewegbar ist, und
eine Vielzahl von Führungsmessern (19), die mit gleichem Abstand an dem Changierstab (18) befestigt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der der Abstand zwischen zwei benachbarten Schaumaustragsleitungen (13) dem Abstand zweier benachbarter Führungsmesser (19) entspricht.