DE4105768A1 - Drehmaschine - Google Patents

Description

Drehmaschinen, die sowohl eine Dreh- und Bohrbearbeitung als auch eine Fräsbearbeitung ermöglichen, benötigen neben den an sich bekannten Z- und X- Schlittenbewegungen noch eine zusätzliche Be­ wegung des Werkzeuges, insbesondere eines rotierenden Werkzeuges, in eine Y-Richtung, d. h. einen zur Drehachse außermittigen Ver­ stellbereich.

Es ist bekannt, hierzu ein Schlittensystem anzuordnen, das aus drei Schlitten besteht, bei denen zwischen dem Z-Schlitten und dem X-Schlitten ein weiterer, unterschiedliche Höhenebenen anfahren­ der Y-Schlitten vorgesehen ist (EP-EB 02 39 564). Das Maschinenbett ist dabei abgewinkelt und weist auf der einen Seite die Hauptführung für das Schlittensystem des Z-Schlittens auf und ermöglicht auf der anderen Seite ein kollisionsfreies Be­ wegen des Querschlittens auch unter Berücksichtigung seiner zur Drehachse veränderlichen Höhe. Diese Lösung hat jedoch eine Minderung der statischen Steife für den betreffenden Werkzeugträger zur Folge, da die Hebelverhält­ nisse zwischen der Kraftangriffsstelle am Werkzeug und den Füh­ rungen am Maschinenbett gegenüber einem an der Vorderseite des Schrägbettes geführten Z- und X-Schlitten ungünstiger werden. Zudem ist die Steife des Schlittensystems abhängig von seiner veränderlichen Y-Position und wird daher ungünstiger, je weiter sich der Werkzeugträger vom Maschinenbett weg bewegt.

Bei einer weiteren bekannten Lösung (DE-EB 36 00 231) wird die Höhenverstellung des Werkzeuges gegenüber dem Querschlitten durch eine auf einer Keilfläche angeordneten Führung bewirkt. Diese Keilfläche ermöglicht jedoch nur relativ kurze Führungs­ längen, so daß nur kleine Y-Bewegungen des Werkzeuges wie sie z. B. für das Fräsen von Paßfedernuten mit Fräsern, deren Durchmesser kleiner als die Nutbreite ist, erforderlich sind, re­ alisiert werden können.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, für eine Drehmaschine in Schrägbettausführung ein Schlittensystem vorzusehen, welches bei Beibehaltung der für das Drehen erforderlichen hohen Steife große Y-Bewegungen von Werkzeugen, insbesondere den optimalen Einsatz von rotierenden Werkzeugen zur Bearbeitung außermittiger Formelemente, ermöglicht.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Drehmaschine durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere da­ rin, daß bei Realisierung großer Y-Bewegungen der Werkzeuge alle Werkzeugbewegungsachsen des Schlittensystems mit einer hohen statischen und dynamischen Steife ausgestattet sind. Über die gesamten Verstellwege der Schlitten gibt es nahezu keine Steifig­ keitsunterschiede.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar­ gestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Die gattungsgemäße Drehmaschine besteht aus einem Schrägbett 1, zwei Z- Führungssystemen 2 und 6 mit darauf verschiebbaren Bett­ schlitten 3 und 7. Auf dem oberhalb der Drehachse angeordneten Bettschlitten 3 ist ein Querschlitten 4 mit einem Werkzeugträger 5 parallel zur Neigung des Schrägbettes 1 geführt. Der unterhalb der Drehachse geführte Bettschlitten 7 ist als Kon­ sol 8 ausgebildet und weist auf seiner oberen, annähernd hori­ zontal ausgerichteten Seite, das Führungssystem für einen Quer­ schlitten 9 mit einem Werkzeugträger 10 mit auf diesem befestig­ ten Werkzeugen 11 auf. Die der Längsführung 6 des Bettschlittens 7 zugewandte Seite des Konsols 8 verfügt über eine in der Ebene der Neigung des Schrägbettes 1 quer zur Führungsrichtung des Bettschlittens 7 wirkende Verstelleinrichtung 12.

Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende:
Ist die Bearbeitung eines außermittigen Formelementes erforder­ lich, wird durch die Verstelleinrichtung 12 das Konsol 8 quer zur Bettschlittenführung verstellt, so daß die Werkzeuge 11 des Werkzeugträgers 10 eine relative, den Geometrien der Formelemente entsprechende Y-Bewegung ober- oder unterhalb der Drehachse ein­ nehmen. Kontinuierliche Y-Bewegungen werden durch kombinierte Steuerung der Verstelleinrichtung 12 in Verbindung mit einem nicht dargestellten geregelten Vorschubantrieb des Querschlittens 9 rea­ lisiert.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen:

 1 Schrägbett
 2 Z-Führungssystem/Längsführung
 3 Bettschlitten
 4 Querschlitten
 5 Werkzeugträger
 6 Z-Führungssystem/Längsführung
 7 Bettschlitten
 8 Konsol
 9 Querschlitten
10 Werkzeugträger
11 Werkzeug
12 Verstelleinrichtung

Claims (3)

1. Drehmaschine zur Dreh-, Bohr- und Fräsbearbeitung von Futter- und Spitzenteilen bestehend aus einem Schrägbett, mindestens einer in einer Drehspindeleinheit gelagerten Arbeitsspindel und mindestens einem auf Längsführungen geführten Bettschlitten sowie einem auf dem Bettschlitten in X-Richtung bewegbaren, die Bearbeitungswerkzeuge tragenden Querschlitten, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein unterhalb der Drehachse geführter Bettschlit­ ten (7) konsolförmig ausgebildet ist und die obere Seite des Konsols (8) in einer annähernd horizontalen Lage die Führung für einen Querschlitten (9) aufnimmt und daß die der Längs­ führung (6) des Bettschlittens (7) zugewandte Seite des Konsols (8) über eine quer zur Führungsrichtung des Bett­ schlittens (7) in der Ebene der Neigung des Schrägbettes (1) angeordnete Verstelleinrichtung (12) verfügt.

2. Drehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei koaxial gegenüberliegende Drehspindeleinheiten mit je einer Ar­ beitsspindel und einer durchgehenden Längsführung (6) vor­ gesehen sind.

3. Drehmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Verstelleinrichtung (12) beim Drehen fixier­ bar ist.