DE4103379A1 - Stadtfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Stadtfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die Verkehrssituation insbesondere im Bereich der Einkaufszentren der Städte erfordert den Verzicht auf die Verwendung für weite Reisen konzipierter und demgemäß großer Individualfahrzeuge. Will man nicht auf die bereits praktizierte Sperrung der Innen­ städte für den Individualverkehr und damit auf den Verzicht der Vorteile des Individualverkehrs für den Einzelnen (kurze Gehwege, Unabhängigkeit von einem Fahrplan) zurückgreifen, ist es erforderlich, möglichst kleine Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen, die hinsichtlich Platzangebot und damit Größe sowie Komfort auf ihren speziellen Einsatzfall reduziert sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug zu schaffen, das sowohl diesen Gesichtspunkten Rechnung trägt als auch die Tatsache berücksichtigt, daß bei­ spielsweise infolge der Parkplatzsituation in Stadtzentren häufig doch längere Wege zwischen dem jeweiligen Fahrzeug und der Einkaufsstätte zurückzulegen sind.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einem gattungsgemäßen Stadtfahrzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Trotz Reduzierung der Fahrzeuggröße auf ein Minimum bietet die Erfindung also die vorteilhafte Möglichkeit, nach Abstellen des Fahrzeugs auf einfachem Wege einen Einkaufswagen, einen Rollstuhl bzw. einen Kinderwagen zu realisieren. Der zusätzliche Platzaufwand im Fahrzeug hierfür ist minimal, da der Sitz und damit ein wesentlicher, platzerfordernder Bestandteil des Roll­ stuhls bzw. Kinderwagens ohnehin im Fahrzeug erforderlich ist und auch die Unterbringung des Einkaufsbehälters, der gleich­ sam einen Aufsatz für die Gewinnung des Einkaufswagens bildet, praktisch keinen zusätzlichen Platzaufwand erfordert. Ledig­ lich für das Fahrgestell ist eine zusätzliche Aufnahme und demgemäß zusätzlicher Raum im Fahrzeug erforderlich; dieser Raumbedarf wird aber durch die zusammenklappbare Ausführung des Fahrgestells minimiert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 schematisch in einem Längsschnitt ein komplettes Stadtfahrzeug wiedergibt, während die Fig. 2 und 3 Stirnansichten des Fahrgestells für den Einkaufsbehälter bzw. den herausnehmbaren Sitz im betriebsberei­ ten Zustand bzw. im zusammengeklappten Ablaßezustand zeigen.

Betrachtet man zunächst Fig. 1, so ist das allgemein mit 1 bezeichnete Fahrzeug - hier ein Elektrofahrzeug - in seinem Innenraum gleichsam unterteilt in einen Fahrgastraum 2 mit dem herausnehmbaren Sitz 3, der sich im dargestellten Einbau­ zustand auf dem Batteriekasten 4 abstützt, einerseits und den Gepäckraum 5 andererseits, der mit Aufnahmen für die Unter­ bringung eines Einkaufskorbs 6 sowie eines zusammengeklappten Fahrgestells 7 eingerichtet ist. Hierzu kann ein Zwischenboden 8 vorgesehen sein, unter dem gleichsam ein Fach für die Aufnahme des zusammengeklappten Fahrgestells 7 vorhanden ist und auf dem der Einkaufsbehälter 6 abgestellt werden kann. Die Rück­ wand 9 des Fahrzeugs 1 ist hochklappbar ausgebildet, so daß nach ihrem Hochklappen sowohl der Einkaufsbehälter 6 als auch das Fahrgestell 7 dem Fahrzeug entnommen werden können. Der Einkaufsbehälter 6 kann zusätzlich mit einer Abdeckplatte 10 versehen sein.

Betrachtet man nun nochmals den herausnehmbaren Sitz 3, so ist er zwecks Umgestaltung zu einem Kindersicherheitssitz mit dem in Draufsicht U-förmigen Sicherheitsbügel 11 ausgerüstet, der bei Verwendung des Sitzes für einen erwachsenen Fahrgast in den unteren Sitzteil 12 hinuntergeklappt ist, so daß seine obere Fläche bündig mit der Oberfläche des Sitzteils 12 verläuft, während er, wie in Fig. 1 angedeutet, bei Verwendung des Sitzes 3 als Kindersitz hochgeschwenkt ist, so daß er ein hinter ihm sitzendes Kind gegen Vorwärtsbewegung sichert.

Möglich ist auch eine Konstruktion, bei der zur Gewinnung eines Kindersitzes bzw. -wagens der Sicherheitsbügel in Aufnahmen in der Rückenlehne einsteckbar gestaltet ist.

Fahrgestell 7, Einkaufsbehälter 6 und herausnehmbarer Sitz 3 sind so aufeinander abgestimmt, daß das Fahrgestell 7 nach Herausklappen seiner Räder entsprechend Fig. 2 wahlweise zum Aufsetzen des Sitzes 3 oder zum Aufsetzen des Einkaufsbehälters 6 dienen kann. Nach Aufsetzen des Sitzes 12 erhält man dann entweder einen Rollstuhl oder - bei in seine Gebrauchslage hochgeschwenktem Rückhaltebügel 11 - einen Kinderwagen; bei Aufsetzen des Einkaufsbehälters 6 auf das Fahrgestell 7 ergibt sich ein Einkaufswagen.

Es ist auch, wie in Fig. 2 angedeutet, möglich, das Fahrge­ stell 7 mit Schienen 7′ oder dgl. zum Einhängen des Einkaufs­ behälters 6 auszurüsten. Die Schienen können auch der Aufnahme einer Fahrzeugbatterie dienen, die dann einen Elektromotor im Fahrgestell 7 speist.

Zum Verstauen wird das Fahrgestell 7 entsprechend Fig. 3 wieder zusammengeklappt und dann in die zugeordnete Aufnahme im Wagen 1 hineingeschoben.

Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßes Stadtfahrzeug geschaffen, das unter Reduzierung auf die für den Stadtverkehr wichtigen Ausrüstungen einen minimalen Platzbedarf hat.

Claims (4)

1. Stadtfahrzeug mit zumindest einem Sitz und einem hinter diesem vorgesehenen Gepäckraum, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (3) herausnehmbar ausgeführt ist und der Ge­ päckraum (5) mittels Aufnahmen einen Einkaufsbehälter (6) sowie ein zusammengeklapptes Fahrgestell (7) zur Bildung eines Rollstuhls mit dem Sitz (3) bzw. eines Einkaufswagens mit dem Einkaufsbehälter (6) nach Herausnehmen und Aufklap­ pen des Fahrgestells (7) aufnimmt.

2. Stadtfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (3) mit Mitteln (11) zur Umwandlung in einen Kinder­ sitz ausgerüstet ist.

3. Stadtfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Draufsicht U-förmiger Rückhaltebügel (11) zwischen einer in einem unteren Sitzteil (12) versenkten Stellung und einer Betriebsstellung oberhalb des unteren Sitzteils (12) schwenkbar ist.

4. Stadtfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell (7) mit Mitteln (7′) zum Einhängen des Einkaufsbehälters (6) und/oder einer aus dem Fahrzeug herausnehmbaren Fahrzeugbatterie zur Speisung eines Antriebsmotors des Fahrgestells (7) versehen ist.