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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Nutz- oder Freizeitfahrzeug mit
variablem Innenraum, in der Art eines Kastenwagens.
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Ein
existierendes Nutzfahrzeug in der Art eines Kastenwagens ist hergestellt
auf Basis eines Fahrzeugs mit selbsttragendem Aufbau oder aus einem
Unterbau, beinhaltend vorne eine Fahrerkabine, in der der Fahrer
und die eventuellen Fahrgäste
Platz nehmen, und hinten eine fixierte Kabine, die als Nutzvolumen
dient und deren Ausstattung sich nach der Bestimmung dieses Fahrzeugs
richtet. Dieser Raum ist im Allgemeinen durch eine Doppeltür in der
Hinterseite und durch eine seitliche Schiebetür zugänglich.
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Der
Innenraum der fixierten Kabine wird ein für allemal bei der Herstellung
des Fahrzeugs definiert.
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Es
wurden schon Nutz- oder Freizeitfahrzeuge mit variablem Innenraum
durch Verschiebung der Seitenwände
vorgeschlagen: solche Ausführungen sind
zum Beispiel im Dokument WO-0100441 beschrieben.
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Diese
vorherigen Ausführungen
weisen zahlreiche Nachteile auf, wie zum Beispiel: den zusätzlichen
Innenraum gibt es nur in der Breite; die Innenausstattung muss das
Verschieben der Seitenwände ohne
Risiko erlauben; etc.
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Andererseits,
gemäß der US-3
368 839, ist ein Karawan ohne Räder
bekannt, der auf der Ladeplattform eines Fahrzeugs der Art Kastenwagen transportiert
werden kann.
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In
der Transportstellung ist der Aufbau dieses Karawans mittels Gurte
oder Stahlseile auf der Ladeplattform des Fahrzeugs befestigt. Der
Karawan besteht aus einer fixierten Kabine und einer mobilen Kabine
oder Überkabine,
die in der Fahrposition die genannte fixierte Kabine überdeckt,
Führungsmittel der
genannten mobilen Kabine auf der genannten fixierten Kabine, Antriebsmittel
der genannten Führungsmittel
der mobilen Kabine, beinhaltend einen Boden, welcher in Bezug auf
den Boden der fixierten Kabine gleitet, wobei ein Teil der genannten
Führungsmittel
im Radzwischenraum angeordnet ist, während die Führungsmittel die mobile Kabine
fest mit der fixierten Kabine des Basisfahrzeugs verbinden, die
Bewegung der mobilen Kabine steuern und den Überhang der mobilen Kabine
unterstützen, während sich
diese in zurückgezogener
Stellung in Bezug auf die fixierte Kabine befindet.
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Im
Stillstand des Fahrzeugs kann der Hinterteil des Karawans nach hinten
verschoben werden, um dessen Innenraum zu vergrößern. Die Führungsmittel sind nicht mit
einem fixierten Teil des Fahr zeugs fest verbunden, sondern mit der
Karawane selbst, die beweglich ist, also durch den Benutzer von dem
Fahrzeug getrennt werden kann.
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Der
Nachteil dieser bekannten Ausführung besteht
in der Tatsache, dass der Transport des durch Gurten oder Seilen
befestigten Karawans nicht den gegenwärtigen Normen entspricht in
Bezug auf die Gefahren, die ein solcher Transport hervorrufen kann,
insbesondere wenn die Unsicherheit der Befestigung des Karawans
in Betracht genommen wird.
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Zusätzlich hat
die Anordnung eines Karawans an den Seitenteilen eines Kastenwagens
als Folge, dass das Dach der Karawane weit über dem Dach der vorderen Kabine
des Fahrzeugs sitzt und dass die Seitenwände der Karawane beidseitig
weit herausragen. So erhöht
der Karawan erheblich die Einengung (enge Form) des Basisfahrzeugs.
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Andere
Fahrzeuge mit mobiler Kabine sind gleichfalls bekannt, gemäß den Dokumenten FR-A-2727070 und US-A-4261614.
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So
ist eine Aufgaben der Erfindung, ein Nutz- oder Freizeitfahrzeug
zu schaffen, bei dem diese Nachteile aus dem Stand der Technik beseitigt
werden sollen.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist, ein solches Fahrzeug zu schaffen,
ohne die Ausgangsstruktur zu verändern.
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Eine
zusätzliche
Aufgabe ist, ein solches Fahrzeug zu schaffen unter Beibehaltung
einer hohen Fahrmanöwrierbarkeit
und mit Gewährleistung eines
höheren
Nutzraumes während
des Stillstandes.
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Diese
Aufgaben sowie auch andere, die im Folgenden ersichtlich werden,
werden von einem Nutz- oder Freizeitfahrzeug gemäß Anspruch 1 mit variablem
Innenraum gelöst,
welches auf Basis eines bestehenden Fahrzeugs gebaut wird.
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Die
mobile Kabine (oder Überkabine)
ist so an einem fixierten Teil des Fahrzeugs befestigt, und zwar
an dessen fixierter Kabine.
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In
der Fahrstellung überdeckt
die mobile Kabine fast gänzlich
die fixierte Kabine und erhöht
nur geringfügig
die Höhe
und die Breite sowie das Gewicht des Basisfahrzeugs.
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Im
Stillstand des Fahrzeugs und nach der Verschiebung nach hinten der
mobilen Kabine wird der Innenraum des Aufbaus im Mittel um zwei
Drittel des Innenraums des Basisfahrzeugs erhöht.
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Das
Basisfahrzeug ist ein existierender Kastenwagen, der eine hintere
Kabine aufweist, die an das Gestell befestigt ist.
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In
allen Fällen
bedeutet der Ausdruck "fixierte
Kabine" eine Kabine,
die nicht als in der Zeit demontierbar gedacht ist, im Gegensatz
zu dem in der US-3 368 839 beschriebenen Fall.
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Die
mobile Kabine besteht vorzugsweise in erster Reihe aus einem starren
Gestell und in zweiter Reihe aus einer inneren und äußeren Verkleidung, welche
an dem genannten Gestell befestigt sind. In einer bevorzugten Ausführung besteht
das Gestell aus metallischen Profilen, etwa Gewölbebogen, welche miteinander
verbunden sind.
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Die
Führungsmittel
sind vorzugsweise in gleicher Weise im Oberteil des Fahrzeuges angeordnet.
Sie können
gleichfalls Führungsmittel
beinhalten, welche an den seitlichen Teilen des Fahrzeugs angeordnet
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführung
bestehen die Führungsmittel
einerseits aus einer Führungsschiene,
welche auf dem Dach der fixierten Kabine angeordnet ist, auf der
Längsachse
des Dachs, und auf der anderen Seite aus den Gleitkufen, welche sich
entweder direkt auf dem Gestell oder auf der gegenüberliegenden
Seite der Innenverkleidung, vorzugsweise auf Höhe des Gestells und auf der
Längsachse
der mobilen Kabine befinden.
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Die
sich im Unterteil des Fahrzeugs befindlichen Führungsmittel verbinden die
mobile Kabine fest mit der fixierten Kabine des Basisfahrzeugs, steuern
die Bewegung der mobilen Kabine und unterstützen den Überhang der mobilen Kabine,
während sich
dieser in der zurückgezogenen
Stellung in Bezug auf die fixierte Kabine befindet.
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Vorzugsweise
weist das Nutzfahrzeug gemäß vorliegender
Erfindung Verriegelungs-/Entriegelungsmittel
der mobilen Kabine an der fixierten Kabine auf.
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Die
nachfolgende Beschreibung stellt keine Einschränkung dar und sollte in Bezug
auf die Zeichnungen im Anhang gelesen werden, wobei:
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1 eine
Seitenansicht eines Fahrzeugs mit variablem Innenraum gemäß vorliegender
Erfindung in Fahrstellung darstellt;
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2 eine
Seitenansicht des Fahrzeugs gemäß 1 in
Haltestellung darstellt;
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3 eine
Schnittzeichnung nach Linie III-III von 1 darstellt;
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Zusammenstellung fixierte Kabine/mobile
Kabine für
ein Fahrzeug gemäß 1 in
Fahrstellung unter Weglassen der vorderen Teile des Fahrzeugs darstellt;
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5 eine
perspektivische Ansicht einer Zusammenstellung fixierte Kabine/mobile
Kabine für
ein Fahrzeug gemäß 2 in
Haltestellung unter Weglassen der vorderen Teile des Fahrzeugs darstellt;
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6 eine
Explosionsansicht einer mobilen Kabine für ein Fahrzeug gemäß 1 darstellt;
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7 eine
vergrößerte Ansicht
des Details A aus 3 ist, die einen Schnitt durch
die oberen Führungsmittel
darstellt; und,
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8 eine
vergrößerte Ansicht
des Details B aus 3 ist, die einen Schnitt durch
die unteren Führungsmittel
darstellt.
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Um
den Ausdrücken
wie: vorn, hinten, oben, unten eine Bedeutung zugeben, wurde das
Fahrzeug mit dem Vorderteil in seiner normalen Bewegungsrichtung
orientiert.
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In 1 ist
ein Fahrzeug in der Art eines Kastenwagens ersichtlich, insbesondere
beinhaltend einen Unterbau 1, auf welchem vorne eine Kabine 2 für den Fahrer
und die eventuellen Fahrgäste
montiert ist und hinten eine fixierte Kabine 3, deren Ausstattung
sich nach der Bestimmung des Fahrzeugs richtet. Diese fixierte Kabine 3 ist
durch ein mobiles hinteres Teil abgeschlossen, meistens im Allgemeinen
durch eine Doppeltür.
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In
herkömmlicher
Weise steht die fixierte Kabine 3 auf einem Unterbau 1 und
beinhaltet (gem. 3) einen Boden 31, zwei
Seitenwände 32 und 33 und
einen Dach 34.
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Gemäß vorliegender
Erfindung beinhaltet dieses Fahrzeug eine mobile Kabine oder Überkabine 4,
die in der Fahrstellung die fixierte Kabine 3 überdeckt
(gem. 1). Gemäß der Darstellung
insbesondere in 6 besteht diese mobile Kabine 4 in erster
Reihe aus einem starren Gestell, das als Ganzes durch die Referenz 41 gekennzeichnet
ist und in zweiter Reihe aus einer inneren 42 und äußeren Verkleidung 43,
welche auf dem genannten Gestell 41 befestigt sind. Diese
mobile Kabine 4 beinhaltet ebenfalls einen Gleitboden 44,
welcher an seinem hinteren Endpunkt durch die weiter unten beschriebenen
Längsträger 9 und 10 an
dem Gestell 41 befestigt ist.
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Dieses
Fahrzeug beinhaltet weiterhin Führungsmittel,
die die Bewegung der mobilen Kabine 4 entlang der genannten
mobilen Kabine 3 ermöglichen,
sowie manuelle oder gesteuerte Antriebsmittel der genannten Führungsmittel.
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Diese
Führungsmittel
bestehen einerseits aus den oberen Führungsmitteln und andererseits aus
den unteren Führungsmitteln.
Sie können
gleichfalls seitliche Führungsmittel
umfassen.
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Die
oberen Führungsmittel
bestehen einerseits aus einer Führungsschiene 5,
welche auf dem Dach 34 angeordnet ist, also auf der Außenseite
der fixierten Kabine 3, auf der Längsachse des genannten Dachs,
und auf der anderen Seite aus den Gleitkufen 6, welche
entweder direkt auf dem Gestell 41 oder auf der Innenverkleidung 42 angeordnet
sind, vorzugsweise auf der Höhe
des genannten Gestells und auf der Längsachse der mobilen Kabine 4.
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Die
unteren Führungsmittel
beinhalten einerseits zwei Schienen 7 und 8, welche
auf dem Boden 31 der fixierten Kabine 3 im Radzwischenraum
angeordnet sind, und auf der anderen Seite zwei Längsträger 9 und 10,
welche auf der Unterseite des gleitenden Bodens 44 angeordnet
sind, und mit den genannten Schienen kooperieren. Diese Schienen
können
zum Beispiel teleskopisch sein. Wie ersichtlich sind diese Schienen
und Längsträger parallel
zu der Längsachse
des Fahrzeuges angeordnet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
beinhaltet die fixierte Kabine 3 einen blinden Boden 35, welcher über dem
Gleitboden 44 angeordnet ist, um in dieser Weise zusammen
mit dem Boden 31, den Seitenwänden 32 und 33 einen
Rangierraum zu bilden, in dem in der Fahrstellung der Gleitboden 44 untergebracht
wird.
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Die
seitlichen Führungsmittel,
wenn vorhanden, sind auf den Außenseiten
der Seitenwände 32 und 33 der
fixierten Kabine 3 und auf den Innenseiten der entsprechenden
Seitenwände
der Innenverkleidung der mobilen Kabine 4 angeordnet. Diese
Mittel beinhalten z. B. eine seitliche Schiene 11, welche entlang
der fixierten Kabine 3 angeordnet ist und eine Rolle 12,
die auf dieser Schiene gleiten kann: eine solche Vorrichtung ist
dem Fachmann gut bekannt, da sie den Führungsmitteln einer Seitentür sehr ähnlich ist.
Die Funktion dieser seitlichen Führungsmittel ist,
bei Bedarf der Bewegung der mobilen Kabine 4 auf der fixierten
Kabine 3 Hilfe zu leisten und/oder zum Beibehalten der
Stellung der mobilen Kabine 4 auf der fixierten Kabine 3 beizutragen.
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Die
Antriebsmittel dieser Führungsmittel
bestehen in beliebigen manuellen oder motorischen, dem Fachmann
bekannten Rangiermitteln.
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Bei
deren Verwendung, während
die mobile Kabine 4 die fixierte Kabine 3 überdeckt,
wird gleichzeitig ein Gleiten der Gleitkufen 6 nach hinten
auf den Führungsschienen 5 und
ein Verschieben des Gleitbodens 44 auf dem fixierten Dach 34 hervorgerufen. Bei
Vorhandensein von seitlichen Führungsmitteln wird
auch ein Gleiten der Rollen 12 auf den entsprechenden Schienen 11 eingeleitet.
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Wenn
die Bewegung der mobilen Kabine 4 die maximale Stellung
erreicht hat, kann der Gleitboden 44 seitlich ausgeklappt
werden. Tatsächlich muss
wegen dem Vorhandensein der Hinterräder der Gleitboden 44 einen
Mittelteil 44a mit einer Breite nicht größer als
der Abstand zwischen diesen Rädern enthalten
sowie zwei Seitenteile 44b, die über dieses Mittelteil 44a hochgeklappt
werden.
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Die
mobile Kabine 4 beinhaltet an ihrem hinteren Ende Stützmittel
wie etwa die Stützen 13,
die automatisch oder manuell ausgeklappt werden, um zum Beibehalten
der mobilen Kabine 4 in ausgeklappter Stellung beizutragen.
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Das
Fahrzeug gemäß vorliegender
Erfindung kann ebenfalls einen Abweiser 14 oder jegliche gleichwertige
Vorrichtung enthalten, welche auf der Fahrerkabine 2 oder
auf der fixierten Kabine 3 angeordnet ist, auf der sich
eben die mobile Kabine 4 in Transportstellung abstützt: auf
diesem Abweiser 14 und auf der mobilen Kabine können Verriegelungs-/Entriegelungsmittel
angeordnet werden, um diese in der Transportstellung festzuhalten.
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Gleichfalls
sind an den Endpunkten jedes Führungsmittels
Puffer vorgesehen, um ein Ablösen der
mobilen Kabine 4 von der fixierten Kabine 3 zu vermeiden.
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Es
sind ebenfalls Zugangsmittel an dem hinteren Teil oder an den Seiten
des Fahrzeuges zu dem von der fixierten Kabine oder von beiden Kabinen umgrenzten
Innenraum vorgesehen.