DE4101172A1 - Abscheider fuer schwimmstoffe, wie fette und oele - Google Patents

Abscheider fuer schwimmstoffe, wie fette und oele

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Description

Die Erfindung betrifft einen ohne Freispiegel betriebenen Abscheider für Schwimmstoffe, insbesondere Fette und/oder Öle. In einem solchen nach dem Beruhigungs- und dem Schwerkraftprinzip arbeitenden Abscheider sammeln sich die Schwimmstoffe im oberen Bereich des Abscheidergehäuses. Es ist bereits vorgeschlagen worden, das Abscheidergehäuse dort räumlich zu verengen, um eine wasserfreie Eindickung der abgeschiedenen Schwimmstoffe und eine Zusammenziehung auf eine Abzugsöffnung zu erreichen (DE-OS 38 20 142). Die Verengung ist vorzugsweise als Konusdeckel ausgebildet.
Es ist Absicht, die im Abscheider abgetrennten Fette und Öle in kurzen Zeitabständen abzuziehen, um sie frisch einer Aufarbeitung zuführen zu können. Um dies zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Abzugsöffnung über eine verschließbare Abzugsleitung mit einem auswechselbaren, luftdicht angeschlossenen Sammelbehälter zu verbinden. Vorzugsweise ist der Sammelbehälter als Faß oder Tonne mit abnehmbarem Deckel und genormten Abmessungen ausgebildet.
Der Anschluß der Abzugsleitung ist vorteilhafterweise mit einem die Abmessungen des Faß- oder Tonnendeckels aufweisenden Anschlußadapter ausgerüstet. Der Anschlußadapter kann zwecks Verwendung verschiedener Faß- oder Tonnengrößen austauschbar sein. Der Adapter erhält eine selbsttätige Entlüftung, die bei Vollfüllung der Tonne schließt. An die Entlüftung ist vorzugsweise ein Geruchsfilter, z. B. mit Aktivkohle angeschlossen. Bei Vorhandensein einer allgemeinen Entlüftung kann der Adapter an dieses System angeschlossen werden.
Der Abzug der abgetrennten Schwimmstoffe kann dadurch erfolgen, daß der Abscheider reinwasserseitig und ggf. auch zulaufseitig geschlossen und Zusatzwasser oder Druckluft in den Abscheider geleitet wird. Es ist aber auch denkbar, die Schwimmstoffe durch Unterdruck in das Faß zu saugen. Der Unterdruckanschluß liegt am Adapter.
Eine weitere Möglichkeit, die Schwimmstoffe ohne Berührung mit Luft abzuziehen und zu speichern besteht darin, den Sammelbehälter mit einer hydraulischen oder pneumatischen Verdrängungseinrichtung auszustatten, die den leeren Behälter im aufgeblasenen Zustand voll ausfüllt und durch Einziehen die Schwimmstoffe in den Sammelbehälter saugt.
Um beobachten zu können, ob die Schwimmstoffe vollständig abgezogen worden sind, ist es sinnvoll, die Spitze des Konusdeckels oder die Abzugsleitung mit einem Sichtfenster zu versehen.
In den Abbildungen sind mehrere Ausführungsbeispiele für die Abzugs- und Sammeleinrichtung gezeigt, und zwar in
Fig. 1 ein an einen Adapter 1 angeschlossenes Faß 2 mit genormten Abmessungen,
Fig. 2 ein mit einer Verdrängungseinrichtung 3 ausgestatteter Adapter 4 in Leer- und Halbvollstellung des Behälters.
Die Abscheideranlage nach Fig. 1 enthält einen Abscheiderbehälter 10, der aus einem zylindrischen Mittelteil 11, einem Konusboden 12 für die Sinkstoffe und einem Konusdeckel 13 für die Schwimmstoffe besteht. Das Zulaufrohr 14 mündet tangential in den Mittelteil 11. während der Reinwasserablauf 15 aus der Mitte fortgeführt ist. Beide Rohre sind so weit hochgezogen, daß sich im Abscheidebehälter 10 kein Freispiegel einstellen kann. Die Schwimmstoffe sammeln sich unter Verdrängung von Reinwasser an der Spitze des Konusdeckels 13 wo die Abzugsöffnung 16 durch einen Schieber 17 verschlossen ist. Von dort führt eine mit einem Sichtfenster 18 ausgerüstete Abzugsleitung 19 fort, die an einem Adapter 1 zum luftdichten Anklemmen eines Sammelbehälters 2 endet. Der Adapter 1 ist lösbar (Schelle 28) angekuppelt und kann gegen einen anderen mit anderen Anschlußmaßen ausgewechselt werden. Der als genormte Tonne ausgebildete Sammelbehälter 2 wird nach Abnehmen des Deckels mit demselben Deckelspanner am Adapter befestigt. Zum Entweichen der Luft aus der sich füllenden Tonne 2 besitzt der Adapter 1 einen Entlüftungsstutzen 20 mit einem Schnüffelventil 21. das bei Vollfüllung selbsttätig schließt. Der Adapter enthält am Anschlußstutzen ein Ventil 30, das sich beim Abkuppeln des Behälters vorzugsweise automatisch schließt. Es ist auch denkbar, den Behälter mit dem Adapter zu verschließen und zu verschieben. In diesem Fall kommt der Behälterinhalt mit Luft nicht mehr in Berührung.
Zum Abziehen der Schwimmstoffe wird das in der Reinwasser-Ablaufleitung 15′ angeordnete Ventil 22 geschlossen und der Schieber 16 im Schwimmstoffablauf 19 geöffnet. Durch Zufuhr von Zusatzwasser in den Abscheider wird die Schwimmstoffschicht 23 in den Sammelbehälter 2 gedrückt. Am Sichtfenster 18 kann man beobachten, wann der Abzug beendet ist.
Fig. 2 zeigt einen Adapter 4 mit integrierter Verdrängungseinrichtung in Form einer Membranblase 25, die im ausgedehnten Zustand das Faß 2′ ganz ausfüllt. Die Luftfördereinrichtung 26 ist als umschaltbare Saug- und Druckpumpe ausgebildet, die die Membranblase 25 sowohl aufblähen als auch zusammenziehen kann. Zum Abziehen der Schwimmstoffe wird die Pumpe auf Evakuieren geschaltet. Bei halbgefüllter Tonne hat sie dann die gestrichelt eingezeichnete Lage 25′ eingenommen. Das freigegebene Volumen ist mit Schwimmstoffen angefüllt. Es kann zweckmäßig sein, die Schwimmstoffe während des Abziehens und Lagern warmzuhalten, um sie am Erstarren zu hindern.
Eine weitere Möglichkeit, die Schwimmstoffe luftfrei in dem Behälter zu sammeln, besteht darin, in dem Spezialbehälter eine durch Federn nach oben belastete Hubplatte vorzusehen, die von den unter Druck zugeführten Schwimmstoffen nach unten gedrängt wird. Diese Technik verlangt einen an dem Behälter installierte Verschlußvorrichtung, die den Behälter vor dem Abkuppeln vom Adapter hermetisch abschließt.
Schließlich könnte auch noch statt eines intervallartigen Schwimmstoffabzugs ein kontinuierlicher Austrag vorgesehen werden. Da die Schwimmstoffe geringere Dichte haben als das in der Ablaufleitung anstehende Wasser, könnte der Austrag über eine leicht darüber liegende Schwelle erfolgen. Dieser Austrag geschieht ohne Ober- oder Unterdruck und kann daher nicht mit einer luftfreien Speicherung einhergehen. Die Atmosphäre über den Schwimmstoffen könnte mit einem Inertgas gefüllt sein, das die Oxidation der organischen Bestandteile verhindert.
Wenn gewünscht ist, die Schwimmstoffe während der Lagerung im Sammelbehälter zu entwässern, dann kann der Behälter einen Filtersack bekommen. Das Filtrat kann später unten aus dem Behälter abgezogen und in den Abscheider rückgeführt werden. Der mitentsorgte Filtersack kann aus organisch verwertbarem Material bestehen und braucht nicht rückgeführt zu werden.

Claims (15)

1. Abscheider für Schwimmstoffe, insbesondere Fette und/oder Öle, mit einem ohne Freispiegel betriebenen Abscheidergehäuse, das oben durch einen die räumliche Zusammenziehung der Schwimmstoffe bewirkenden konischen Deckel mit an der Spitze liegender Abzugsöffnung verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß von der Abzugsöffnung (16) eine durch ein Ventil (17) verschließbare Abzugsleitung (19) zu einem Sammelbehälter (2, 2′) für die abgezogenen Schwimmstoffe geführt ist, wobei der Sammelbehälter (2, 2′) auswechselbar und für einen luftdichten Anschluß vorgesehen ist.
2. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter (2, 2′) als Faß mit abnehmbarem Deckel mit genormten Abmessungen ausgebildet ist.
3. Abscheider nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Abzugsleitung (19) ein Anschlußadapter (14) mit den Abmessungen des Faßdeckels vorgesehen ist.
4. Abscheider nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußadapter (1, 4) auswechselbar ist.
5. Abscheider nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußadapter (1) einen verschließbaren (Schnüffelventil 21) Entlüftungsstutzen (20) aufweist.
6. Abscheider nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußadapter einen nach Lösen von der Abzugsleitung aufsetzbaren Verschlußdeckel oder ein Verschlußventil (30) aufweist.
7. Abscheider nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Faßdeckel als Klappdeckel ausgebildet ist.
8. Abscheider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Entlüftungsstutzen (20) ein bei Vollfüllung selbsttätig schließendes Ventil (21) aufweist.
9. Abscheider nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter einen Filtersack zum Abtrennen von Wasser und einen Ablauf für Filtrat aufweist.
10. Abscheider nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Filtersack aus einem organisch verwertbaren oder biologisch abbaubaren Gewebe besteht.
11. Abscheider nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter einen unteren verschließbaren Ablauf zum Abzug des abgefilterten Wassers aufweist.
12. Abscheider nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter (2′) eine hydraulische oder pneumatische Verdrängungseinrichtung (25) enthält, die das luftfreie Füllen und Entleeren bewirkt.
13. Abscheider nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängungseinrichtung (25) Teil des Anschlußadapters (4) ist.
14. Abscheider nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängungseinrichtung als Beulmembran (25) ausgebildet ist.
15. Abscheider nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleitung (19) und/oder der Anschlußadapter ein Sichtfenster (18) aufweist.
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