DE4040115A1 - Verbundwerkstoffe auf kupferlegierungsbasis - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Verbundwerkstoffe auf Kupfer
legierungsbasis, die eine gute Abnutzungsbeständigkeit und
gute Eigenschaften gegen Festfressen besitzen.
Gegenwärtig werden in zunehmendem Maße Lagermaterialien für
Maschinenteile erforderlich, die eine gute Abnutzungsbe
ständigkeit und gute Eigenschaften gegen Festfressen be
sitzen, so daß sie hoher Belastung widerstehen.
Materialien, wie etwa Graphitpulver, mit selbstschmierenden
Eigenschaften und Materialien, wie etwa Oxide von Metallen,
einschließlich Al, Cr und dergleichen, mit guter Abnutzungs
beständigkeit sind auf diesem Gebiet der Technik bekannt.
Wenn solche Zusatzmaterialien zu Kupferlegierungsgrund
metallen oder -matrizen zugesetzt werden, um Kupfer
legierungs-Verbundwerkstoffe zu erhalten, ergeben sich
Schwierigkeiten aus dem Unterschied im Dichteverhältnis
zwischen der Kupferlegierungsmatrix und dem Zusatzmaterial
und aus der gegenseitigen Benetzbarkeit der Matrix und des
Zusatzmaterials. Im Ergebnis hat es sich als schwierig her
ausgestellt, das Zusatzmaterial in der Kupferlegierungs
matrix gleichmäßig zu dispergieren. Wenn jedoch der gleich
förmigen Dispersion eine zu große Aufmerksamkeit geschenkt
wird, entwickeln sich Materialmängel in der Kupfer
legierungsmatrix, wie etwa Hohlräume. Somit ist es nicht
möglich, Verbundwerkstoffe auf Kupferlegierungsbasis zu
erhalten, die die erforderlichen Eigenschaften besitzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ver
bundwerkstoff auf Kupferlegierungsbasis zur Verfügung zu
stellen, der die Nachteile des Standes der Technik über
windet. Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, einen Ver
bundwerkstoff auf Kupferlegierungsbasis zur Verfügung zu
stellen, der neben guten Materialeigenschaften, wie Zug
festigkeit, Dehngrenze, Dehnung und Härte, eine gute Ab
nutzungsbeständigkeit und gute Eigenschaften gegen Fest
fressen besitzt.
Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, einen Verbund
werkstoff auf Kupferlegierungsbasis zur Verfügung zu
stellen, der von hoher Qualität, aber gleichzeitig preiswert
ist.
Erfindungsgemäß können diese Aufgaben durch einem Verbund
werkstoff auf Kupferlegierungsbasis gelöst werden, der eine
Kupferlegierungsmatrix und wenigstens einen festen Zusatz
stoff mit Selbstschmierfähigkeit und/oder wenigstens einen
festen Zusatzstoff mit guter Abnutzungsbeständigkeit, je
weils in Form von gleichmäßig in der Kupferlegierungsmatrix
dispergiertem Pulver, umfaßt.
Die obigen und anderen Ziele, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
deutlicher werden, die in Zusammenhang mit den beiliegenden
Zeichnungen zu sehen ist. Dabei zeigen
Fig. 1 bis 4 jeweils schematische Ansichten, welche die
Heißextrusion eines Verbundwerkstoffes auf
Kupferlegierungsbasis veranschaulichen, wobei
Fig. 1 eine teilweise geschnittene perspek
tivische Ansicht einer Abfüllkapsel für den
Verbundwerkstoff, Fig. 2 einen Querschnitt,
der eine Extrusionspresse für den Verbund
werkstoff zeigt, Fig. 3 eine schematische
perspektivische Ansicht eines Verbundwerk
stoffes auf Kupferlegierungsbasis und Fig. 4
einen vergrößerten Querschnitt des Verbund
werkstoffes, entlang der Linie A-A von Fig. 3
darstellt;
Fig. 5 bis 7 jeweils schematische Ansichten, die die Ver
wendung des erfindungsgemäßen Verbundwerk
stoffes auf Kupferlegierungsbasis bei Warm
schmiedung zeigen, wobei Fig. 5 eine perspek
tivische Ansicht entsprechend zu Fig. 1, Fig.
6 eine perspektivische Ansicht entsprechend
zu Fig. 3 und Fig. 7 ein Querschnitt ent
sprechend zu Fig. 4 ist; und
Fig. 8 und 9 jeweils Mikrofotografien der Mikrostrukturen
der Verbundwerkstoffe (1) und (3), die in den
im folgenden beschriebenen Beispielen der
vorliegenden Erfindung erhalten wurden.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff verwendete
Kupferlegierungsmatrix kann irgendeine Kupferlegierung sein.
Spezielle und bevorzugte Beispiele schließen JIS-Hochfestig
keitsmessing, Messing, Aluminiumbronze und dergleichen ein.
Die festen Materialien oder Zusatzstoffe mit Selbst
schmierfähigkeit schließen z. B. Graphit, einschließlich
künstlich hergestelltem Graphit, Blei, MoS2, WS und der
gleichen ein. Diese Materialien werden in Form eines Pulvers
mit einer Größe von 0,1 bis 500 µm entweder allein oder in
Kombination verwendet. Wenn das selbstschmierende feste
Material sich im Zustand der Grenzflächenschmierung be
findet, dient es als Schmiermittel, wodurch verhindert wird,
daß gleitende Teile sich auf damit in Berührung stehenden
Teilen festfressen. In diesem Sinn wird der Ausdruck
"Selbstschmierfähigkeit" hier für Eigenschaften gegen Fest
fressen verstanden.
Die festen Materialien, die in der Lage sind, der Kupfer
legierung eine gute Abnutzungsbeständigkeit zu verleihen,
schließen keramische Materialien in Form von Nitriden,
Carbiden und Oxiden ein, wie etwa SiC, BN, SiN, Al2O3,
Cr2O3, SiO2 und dergleichen. Diese Materialien können allein
oder in Kombination verwendet werden und werden der
Legierungsmatrix in Form eines Pulvers mit einer Größe von
0,1 bis 500 µm zugesetzt.
Für die Herstellung der Kupferlegierungsmatrix werden sowohl
das selbstschmierende Material und/oder die abnutzungsbe
ständigen Materialien in Form von Pulver zu einem Kupfer
legierungspulver mit einer Größe von 0,1 bis 500 µm zuge
setzt. Das Gemisch wird dann einer Heißextrusion oder Warm
schmiedung oder einem anderen Weiterverarbeitungsverfahren
unterworfen, um Verbundwerkstoffe auf Kupferlegierungsbasis
zu erhalten, in denen der Zusatzstoff oder die Zusatzstoffe
gleichförmig verteilt sind. Die Herstellung wird in den
folgenden Beispielen noch genauer beschrieben.
Die gesamte Menge der Zusatzstoffe liegt im allgemeinen im
Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-% des Verbundwerkstoffes. Wenn
die Menge niedriger ist als 0,1 Gew.-%, wird keine nennens
werte Wirkung des Zusatzes beobachtet. Oberhalb von 10
Gew.-% verschlechtert sich die Duktilität des resultierenden
Verbundwerkstoffes beträchtlich.
Es ist anzumerken, daß, wenn ein Verbundwerkstoff, bei dem
ein abnutzungsbeständiges Material in großen Mengen zuge
setzt wird, als Lagermaterial verwendet wird, ein Nachteil
dadurch erzeugt wird, daß das gegenüberliegende Teil ab
nutzt. Um dies zu vermeiden, sollte das Mischungsverhältnis
des selbstschmierenden Materials und des abnutzungsbe
ständigen Materials in Abhängigkeit des Einsatzzweckes des
resultierenden Verbundwerkstoffes richtig festgelegt werden.
Der Verbundwerkstoff auf Kupferlegierungsbasis, der durch
Vermischen einer Kupferlegierung und wenigstens eines Zu
satzstoffes erhalten wird, hat um 10 bis 30% verbesserte
mechanische Eigenschaften, wie etwa Zugfestigkeit, Trag
fähigkeitseigenschaften, Dehnung und Härte. Selbstverständ
lich sind die Abnutzungsbeständigkeit und die Eigenschaften
gegen Festfressen signifikant verbessert.
Die folgende Erfindung wird mit Hilfe der folgenden Bei
spiele noch genauer beschrieben.
Es wurde ein Experiment unter Verwendung verschiedener Aus
gangsmaterialien und verschiedener Mengen der in Tabelle 1
angegebenen Materialien durchgeführt. Bei diesem Experiment
wurde Heißextrusion eingesetzt, um die Verbundwerkstoffe P
auf Kupferlegierungsbasis herzustellen. Die Heizextrusion
ist in den Fig. 1 bis 4 veranschaulicht und diese Figuren
werden daher zuerst beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine blockförmige Abfüllkapsel 1 für den Ver
bundwerkstoff, die in einen Extruder gegeben wird und in der
ein Pulver 3 eines Verbundwerkstoffes auf Kupferlegierungs
basis luftdicht in einer metallischen Kapsel 2 einge
schlossen wird. Die Mischungsverhältnisse der entsprechenden
Pulver 3, die in diesem Beispiel verwendet werden, sind in
Tabelle 1 angegeben. Zwölf Pulver wurden für das Experiment
verwendet.
Die metallische Kapsel 2 hat einen zylinderischen Behälter 4
mit einem Außendurchmesser von 140 mm und einen kreis
förmigen Deckel 5, der in eine Öffnung des Behälters 4 hin
einpaßt. Der Behälter 4 und der Deckel 5 sind jeweils aus
Aluminiumbronze hergestellt und haben eine Dicke von 5 mm.
Nach Einfüllen des Pulvers 3 des Verbundwerkstoffes in den
Behälter wird der Deckel aufgelegt und mit einem Hammer
verstemmt, gefolgt von einer Punktschweißung an drei
Punkten, so daß der Deckel nicht entfernt werden kann.
Um die Entfernung des Deckels 5 zu verhindern, kann
Elektronenstrahlschweißung verwendet werden, wobei diese
nach Evakuierung der Kapsel durchgeführt wird.
Die Kapsel 1, in die das Pulver 3 des Verbundwerkstoffes
eingefüllt worden ist, wird auf eine Temperatur von 800°C
vorgeheizt. Nach Erreichen der Temperatur wird die Kapsel in
einen Extruder 8 (Fig. 2) gegeben.
In Fig. 2 ist die Kapsel 1 dargestellt, die dort in einem
Behälter 9 der Extrusionspresse 8 liegt und mit Hilfe einer
Preßscheibe 11, die am vorderen Ende einer Stange 10 vor
gesehen ist, auf eine Düse 12 zu extrudiert wird. Im Be
hälter 9 befindet sich der Verbundwerkstoff 3a unter Druck
und wird mit Hilfe der Düse 12 gestreckt. Als Folge wird der
Zusatzstoff oder die Zusatzstoffe in der Kupferlegierung
gleichförmig verteilt.
Die Fig. 8 und 9 zeigen Mikrofotografien der Mikro
strukturen der Verbundwerkstoffe (1) und (3), die in diesem
Beispiel erhalten werden. Der Verbundwerkstoff (1) enthält
1 Gew.-% eines künstlich hergestellten Graphitpulvers mit
einer Größe von 30 µm und 5 Gew.-% Al2O3-Pulver mit einer
Größe von 2 µm. In Fig. 8 sind die in der Matrix dis
pergierten groben schwarzen Teilchen Teilchen aus dem künst
lich hergestellten Graphit und die feinen schwarzen Teilchen
sind solche aus Al₂O₃. Der Verbundwerkstoff (3) enthält
3 Gew.-% Al2O3-Pulver mit einer Größe von 2 µm. In Fig. 9
sind die feinen schwarzen Teilchen solche aus Al2O3.
Aus diesen Fotografien kann man sehen, daß die ent
sprechenden Zusatzstoffe gleichförmig im Kupferlegierungs
grundmetall oder in der Kupferlegierungsmatrix dispergiert
sind.
Ein stangenförmiger Verbundwerkstoff P auf Kupferlegierungs
basis mit einem Durchmesser von 30 mm wird aus der Düse 12
extrudiert. Wenn der Verbundwerkstoff zusammen mit der
metallischen Kapsel 2 extrudiert wird, überzieht das
Material der Kapsel das Verbundmaterial P als Oberflächen
haut 13, wie in Fig. 4 dargestellt. Wenn der Verbundwerk
stoff P auf Kupferlegierungsbasis verwendet wird, kann er so
verwendet werden, wie er ist oder nach Entfernung der Ober
flächenhaut 13. Die Oberflächenhaut kann ohne weiteres durch
Schneiden entfernt werden.
Die Verbundmaterialien (1) bis (12) auf Kupferlegierungs
basis wurden Messungen der mechanischen Eigenschaften und
der Abnutzungsbeständigkeit unterworfen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 dargestellt.
In Tabelle 2 sind auch die Ergebnisse der herkömmlichen
Produkte A und B dargestellt.
Wie aus diesen Ergebnissen deutlich wird, sind die er
findungsgemäßen Verbundwerkstoffe auf Kupferlegierungsbasis
in ihrer Festigkeit (Zugfestigkeit, Dehngrenze, Dehnung und
Härte) um 10 bis 30% verbessert und ebenfalls in ihrer Ab
nutzungsbeständigkeit und ihren Eigenschaften gegen Fest
fressen signifikant verbessert.
In den obigen Beispielen besitzt der Behälter 4 der
metallischen Kapsel 2 einen Boden. Es kann auch einen Hohl
zylinder als Behälter verwendet werden, der an den beiden
gegenüberliegenden Enden mit einem Deckel 5 verschlossen
wird.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen die Herstellung des Verbundwerk
stoffes durch Warmschmieden. In diesem Fall hat die
metallische Kapsel die Form eines Kastens, um leichtes
Schmieden zu ermöglichen. Der Behälter 4 wird mit dem Pulver
3 des Verbundwerkstoffes gefüllt und der Deckel 5 wird ver
stemmt und durch Elektronenstrahlschweißung befestigt.
Durch das Warmschmieden konnten die Zusatzstoffe durch Kom
pressions- und Dehnungswirkungen gleichförmig in der Kupfer
legierungsmatrix dispergiert werden. Demgemäß werden ähn
liche Ergebnisse wie in Beispiel 1 erhalten. In diesem Fall
wurde das Verbundmaterial P auf Kupferlegierungsbasis vom
Material der metallischen Kapsel 2 überzogen und die Ober
flächenhaut 13 konnte, falls erforderlich bei Verwendung
weggeschnitten werden.
Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen
und der beiliegenden Zeichnung offenbarten Merkmale der
Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kom
bination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren ver
schiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (10)
1. Verbundwerkstoff auf Kupferlegierungsbasis, gekenn
zeichnet durch eine Kupferlegierungsmatrix und wenigstens
ein Material, ausgewählt aus der Gruppe, die aus festen
Materialien mit Selbstschmierfähigkeit und abnutzungsbe
ständigen festen Materialien besteht, wobei wenigstens eine
Komponente in Form eines gleichförmig in der Kupfer
legierungsmatrix dispergierten Pulvers vorliegt.
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Komponente ein festes Material mit
Selbstschmierfähigkeit ist.
3. Verbundwerkstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das feste Material mit Selbstschmierfähigkeit eine Ver
bindung ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus
Graphit, Blei, MoS2, WS und Gemischen derselben besteht, und
in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den Ver
bundwerkstoff, eingesetzt ist.
4. Verbundwerkstoff nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das feste Material mit Selbstschmierfähigkeit
in Form eines Pulvers mit einer Größe von 0,1 bis 500 Mikro
metern vorliegt.
5. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Komponente ein abnutzungsbeständiges
festes Material ist und in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%
des Verbundwerkstoffes enthalten ist.
6. Verbundwerkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das abnutzungsbeständige feste Material ein
keramisches Material in Form eines Pulvers mit einer Größe
von 0,1 bis 500 Mikrometern ist.
7. Verbundmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das keramische Material eine Verbindung ist, die aus der
Gruppe ausgewählt ist, die aus SiC, BN, SiN, Al₂O₃, Cr₂O₃,
SiO2 und Gemischen derselben besteht.
8. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Komponente ein Gemisch eines festen
Materials mit Selbstschmierfähigkeit und eines abnutzungsbe
ständigen festen Materials ist und in einer Gesamtmenge von
0,1 bis 10 Gew.-% des Verbundwerkstoffes eingesetzt ist.
9. Verbundwerkstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch in Form von Pulvern vorliegt, die jedes eine
Größe von 0,1 bis 500 Mikrometern haben.
10. Verbundwerkstoff nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das feste Material mit Selbstschmierfähigkeit
eine Komponente ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die
aus Graphit, Blei, MoS2, WS und Gemischen derselben besteht,
und daß das abnutzungsbeständige Material ein keramisches
Material ist.
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