DE4039877C1 - - Google Patents
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- Arc Welding In General (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
thermischen Entgraten von Werkstücken bei denen der Grat eine
große Oberfläche bei geringem Volumen aufweist.
Beim bekannten thermischen Entgraten werden die Werkstücke in
eine Explosionskammer gebracht, in der ein Gasgemisch gezündet
wird. Die durch die Explosion verursachte Flammenfront
oxidiert oder verdampft die Bearbeitungsgrate an den Kanten
der Werkstücke. Die Explosionskammer muß gepanzert, dickwandig
ausgeführt werden. Der Bauaufwand und Platzbedarf ist
erheblich. Die Flammenfront beeinträchtigt die
Werkstückoberfläche, so daß hier zusätzliche
Oberflächenbehandlungen erforderlich werden.
Aus der EP 3 07 550 A1 ist das Entgraten mit robotergeführten
Werkzeugen bekannt. Kompliziert geformte Werkstücke lassen
sich aber wegen der relativ großen geometrischen Abmessungen
der verwendeten Werkzeuge nicht vollständig bearbeiten.
Insbesondere Gratbereiche im Inneren von komplizierten
Werkstücken sind oft nicht erreichbar.
In Vermeidung der geschilderten Nachteile liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung bereitzustellen, mit dem eine thermische
Entgratung mit geringem Aufwand an Energie und Bauvolumen
gezielt an den Entgratstellen vorgenommen werden kann, wobei
bei günstigem Kosten-Leistungsverhältnis eine Beeinträchtigung
der gesamten Werkstückoberfläche weitgehend vermieden werden
soll und das Verfahren eine wesentliche Verbesserung der
Zugänglichkeit bieten und gut automatisierbar sein soll.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß ein
Laser oder ein Plasmabrenner EDV-gesteuert am Grat
vorbeigeführt wird, und daß die Energiedichte so gewählt wird,
daß der eine große Oberfläche bei geringem Volumen aufweisende
Grat verdampft oder zumindest oxidiert wird.
Durch das gezielt nur örtliche Aufbringen der Energie durch
Laser oder Plasmabrenner wird die aufzuwendende Energie
relativ klein gehalten, die Oberfläche des Werkstücks wird
praktisch überhaupt nicht beeinträchtigt, insbesondere ist die
thermische Beanspruchung wesentlich geringer als beim
Entgraten in einer Explosionskammer.
Insbesondere bei der Verwendung eines Lasers sind auch noch
schwer zugängliche Stellen innerhalb eines Werkstücks
erreichbar.
Besonders vorteilhaft beim vorgeschlagenen Verfahren ist, daß
die Wirkung des Lasers bzw. Plasmabrenners weitgehend
unabhängig von der Strahlorientierung ist. Damit wird die
Werkzeugführung besonders einfach und mit geringem Aufwand
automatisierbar. Laser oder Plasmabrenner verursachen keine
Reaktionskräfte, so daß erhebliche Aufwendungen bei der
Fixierung der Werkstücke in automatisierten Anlagen eingespart
werden können. Durch die Kräftefreiheit kann die
Roboterführung im Aufbau einfach gehalten werden.
Positionskorrekturen wegen auftretender wechselnder
Bearbeitungskräfte entfallen so.
Zur Anpassung an unterschiedliche Werkstoffe und
unterschiedliche Gratgrößen kann die auf den Grat auftreffende
Energie gesteuert werden, insbesondere durch die Steuerung der
Relativgeschwindigkeit des Werkzeugs gegenüber dem Werkstück,
durch die Steuerung der abgegebenen Energiedichte des Lasers
bzw. Plasmabrenners oder auch einer Überlagerung dieser
Möglichkeiten.
Besonders vorteilhaft kann bei einem Laser zur Steuerung der
abgegebenen Energiedichte der Fokusdurchmesser des
Laserstrahls verändert werden. Es kann damit aber auch die
Anpassung der Bearbeitungsbedingungen an unterschiedliche
Abstände des Grats vom Laser berücksichtigt werden
insbesondere, wenn schwer zugängliche Grate im Innern des
Werkstücks entfernt werden sollen.
Die abgegebene Energiedichte liegt vorteilhaft bei etwa 5 kw
bei einem Fokusdurchmesser von 5 mm. Diese Energiedichte hat
sich insbesondere bei der Bearbeitung von Werkstücken aus
Aluminium bewährt. Durch die örtliche relativ hohe
Energiezuführung wird dabei der Grat oxidiert und zerfällt
einfach in pulverförmiges Aluminumoxid.
Zur Bearbeitung von Oxidationsempfindlichen Werkstoffen kann
besonders vorteilhaft beim Entgraten ein Schutzgas wenigstens
im Bereich des Arbeitspunkts zugeführt werden.
Zur einfachen Durchführung des Verfahrens kann besonders
vorteilhaft der Laser bzw. der Plasmabrenner am Ende eines
Roboterarms angeordnet sein. Bei der Bearbeitung von ebenen
Werkstücken kann der Laser oder Plasmabrenner auch über
Linearführungen gesteuert bewegt werden, ähnlich einer
Plottersteuerung.
Besonders vorteilhaft kann der Plasmabrenner zwei Elektronen
aufweisen, zwischen denen zur Bildung des Gasplasmas ein Gas
hindurchleitbar ist. Insbesondere zur Erleichterung des
Zündvorgangs kann als Gas Argon verwendet werden, das zugleich
Schutzgaswirkung hat. Auch die Verwendung von Wasserstoff
oder, insbesondere nach dem Zünden, von Luft ist möglich,
wobei insbesondere bei Luft die Arbeitskosten gering sind und
keine besonderen Explosionsschutzmaßnahmen notwendig werden.
Bei einer bevorzugten Konstruktion kann eine der Elektroden,
ringförmig ausgebildet, die andere Elektrode mit Abstand
umschließen.
Durch die vorgeschlagene Elektrodenausbildung wird die
Bearbeitung unabhängig von der elektrischen Leitfähigkeit des
zu entfernenden Grates, die ja mit der Gratform und Gratdicke
ungewöhnlich stark streut.
Zur Anpassung an unterschiedliche Arbeitsbedingungen kann die
durchströmende Gasmenge beim Plasmabrenner regelbar sein.
Weitere erfindungsgemäße Ausbildungen sind den Unteransprüchen
zu entnehmen und werden mit ihren Vorteilen anhand der
beigefügten Zeichnungen in der nachstehenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Lasers
beim Entgraten und
Fig. 2 eine schematisierte Teildarstellung eines
Plasmabrenners.
Der in Fig. 1 teilweise dargestellte Laser 1 wird über einen
Roboterarm 2 am Grat 3 eines Werkstücks 4 zum Entfernen des
Grats 2 entlanggeführt.
Der Laser 1 weist eine Strahlführung 5 und eine gesteuerte
Strahlformung 6 auf, über die der Laserstrahl fokussiert
werden kann. Der geformte, auf den Grat 3 gerichtete,
Laserstrahl ist mit 7 bezeichnet.
Durch die im geformten Laserstrahl 7 zum Grat 3 geführte hohe
Energiedichte wird der, eine große Oberfläche bei kleinem
Volumen aufweisende Grat 3 rasch so stark erhitzt, daß er
oxidiert oder sogar verdampft. Das Oxidieren und Verdampfen
kann noch durch eine Prozeßgaszuführung 8 im Laser 1
beeinflußt werden. Bei der Zuführung eines Sauerstoff
enthaltenden Prozeßgases wird die Oxidation gefördert, während
bei der Zuführung eines neutralen, keinen Sauerstoff
enthaltenden, Gases eine Oxidation unterbunden und bei
entsprechend hoher Energiezuführung ein Verdampfen des zu
entfernenden Grats 3 erreicht wird. Die zugeführte
Energiemenge am Grat 3 kann durch die Bewegungsgeschwindigkeit
des Lasers 1 entlang dem Grat 3, durch die Form des geformten
Laserstrahles 7 und überhaupt durch die vom Laser 1 abgegebene
Energie gesteuert werden. Durch die Bündelung des geformten
Laserstrahles 7 kann der Abstand des Lasers 1 vom Werkstück 4
auch größer sein, so daß der Laserstrahl gezielt auch im
Inneren von räumlichen Werkstücken 4 eingesetzt werden kann,
deren innere Grate 3 durch die üblichen Werkzeuge zum
Entgraten nicht mehr erreichbar ist. Der Auftreffwinkel des
geformten Laserstrahls 7 auf den Grat 3 kann in weiten Grenzen
variieren ohne die Qualität der Entgratung nachteilig zu
beeinflussen, so daß an die räumliche Führung des Lasers 1,
gegenüber dem Werkstück 4, keine hohen Anforderungen gestellt
werden müssen. Die Bewegungssteuerung bedarf daher keines
großen Aufwands, insbesondere da auf den Laser 1 keine
Bearbeitungskräfte zurückwirken, wie dies bei mechanischen
Bearbeitungswerkzeugen der Fall ist.
In Fig. 2 ist ein Plasmabrenner 9 schematisch teilweise
dargestellt. Er weist zentrisch eine Anode 10 auf, um die
herum eine Gasführung angeordnet ist. Mit Abstand konzentrisch
unterhalb der Anode 11 ist eine Ringkathode 12 vorgesehen.
Knapp unterhalb der Ringkathode 12 ist eine Gasdüse 13
angeordnet, durch das über die Gasführung 11 nach unten
geführte Gas austreten kann. Zum Zünden des Plasmabrenners 9
wird, um die Zündspannung möglichst niedrig zu halten
üblicherweise Argon verwendet. Dieses, als Schutzgas wirkende
Prozeßgas kann auch weiterhin im Betrieb des Plasmabrenners 9
verwendet werden. Zur Kosteneinsparung kann aber auch ein
anderes Gas bspw. Wasserstoff oder auch Luft verwendet werden.
Je nach Betriebsdruck wird der sich zwischen der Ringkathode
12 und der Anode bildende Lichtbogen durch die Gasdüse 13 nach
außen gedrückt, so daß praktisch eine Gasplasmaflamme gebildet
wird, durch die, wie beim Laser beschrieben, der Grat 3 eines
Werkstücks 4 oxidiert oder verdampft werden kann.
Claims (12)
1. Verfahren zum thermischen Entgraten von Werkstücken (4),
bei denen der Grat (3) eine große Oberfläche bei geringem
Volumen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Laser (1)
oder ein Plasmabrenner (9) EDV-gesteuert am Grat (3)
vorbeigeführt wird und daß die Energiedichte so gewählt
wird, daß der eine große Oberfläche bei geringem Volumen
aufweisende Grat (3) verdampft oder zumindest oxidiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf den Grat (3) auftreffende Energie gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
auftreffende Energie durch die Relativgeschwindigkeit des
Lasers (1) bzw. Plasmabrenners (9) gegenüber dem Werkstück
(4) gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
auftreffende Energie durch die abgegebene Energiedichte des
Lasers (1) bzw. Plasmabrenners (9) gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Steuerung der abgegebenen
Energiedichte der Fokusdurchmesser des Laserstrahls (7)
verändert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Energiedichte von 5 kw bei einem Fokusdurchmesser
von 5 mm abgegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß während des Entgratens mindestens im
Bereich des Arbeitspunkts ein Schutzgas zugeführt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Laser
(1) bzw. der Plasmabrenner (9) am Ende eines Roboterarms
(2) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Plasmabrenner (9) zwei Elektroden (10,12) aufweist,
zwischen denen zur Bildung des Gasplasmas ein Gas
hindurchführbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
eine der Elektroden (12) ringförmig ausgebildet ist und
die andere Elektrode (10) mit Abstand umschließt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die durchströmende Gasmenge regelbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb der Ringkathode (12) eine
Gasdüse (13) vorgesehen ist.
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WO (1) | WO1992010321A1 (de) |
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Also Published As
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