DE4038776A1 - Verfahren zum vortrieb eines tunnels oder dergleichen und ausbaubewehrung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum vortrieb eines tunnels oder dergleichen und ausbaubewehrung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- E21D9/00—Tunnels or galleries, with or without linings; Methods or apparatus for making thereof; Layout of tunnels or galleries
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vortrieb eines
Tunnels oder dergleichen, dessen Profil abschnittsweise
ausgebrochen, mit einer Ausbaubewehrung gestützt und mit
Spritzbeton versehen wird, wobei vor Ausbruch jedes fol
genden Abschnittes zumindest in bruchgefährdeten Bereichen
des Profilumfanges über die jeweilige Ortsbrust hinaus
sich erstreckende Längselemente fächerartig gesetzt werden,
deren vordere Enden außerhalb des Ausbruchsprofiles liegen,
und deren hintere Enden nach dem Ausbruch in den Spritz
beton eingebettet werden, sowie eine Ausbaubewehrung zur
Durchführung des Verfahrens.
Bei der Herstellung eines Tunnels ist es vielfach notwendig,
vor dem Ausbruch des Materials verbleibendes, einbruchsge
fährdetes Material zu sichern. Gemäß der AT-PS 2 63 846
werden hierzu Kränze von divergierenden Pfählen über den
auszubrechenden Abschnitt hinaus vorgetrieben. Hierzu können
auch hohle Bohrpfähle verwendet werden, die dann unter
hohem Druck mit Beton verfüllt und gegebenenfalls auch be
wehrt werden. Wenn die Pfähle Mann an Mann liegen und ein
ander überlappen, so stellen sie bei gekrümmtem Ausbruch
profil eine selbsttragende Wölbung dar, unter der der Aus
bruch des überdeckten Abschnittes wesentlich gefahrloser
erfolgen kann. Beim nachfolgenden Ausbau werden die sich
zwischen den Kränzen bildenden Stufen mit Spritzbeton aus
gefüllt, in die auch Ausbaurahmen eingelegt werden können.
Da die eingebrachten Pfähle, für deren hinteres Ende wäh
rend des Ausbruches weder ein Auflager noch eine Veranke
rung vorgesehen ist, in Längsrichtung kaum wirksam sind,
werden sie in relativ großem Durchmesser von 25 bis 30 cm
hergestellt, sodaß sie auf Biegung belastbar sind.
Nach der AT-PS 3 85 087 werden fächerartig Bohrlöcher in die
Ortsbrust vorgetrieben, wobei über das Bohrgestänge eine
Injektionsmasse in die Bohrlöcher eingepreßt wird, während
das Bohrgestänge zurückgezogen wird. Die entstehenden
Kränze von einander überragenden Betonpfählen verfestigen
zwar das Gebirgsmaterial, sind jedoch mangels Bewehrung
und Verankerung nur wenig belastbar.
In der DE-OS 38 26 268 wird ein Verfahren beschrieben, bei
dem das fächerartig vorgetriebene Bohrgestänge in den Bohr
löchern verbleibt, in die beim Vortrieb aus Düsen der
Bohrkrone aussteifendes Material injiziert wird, sodaß be
wehrte Betonpfähle entstehen. Deren hintere, freiliegende
Enden werden wiederum in den Spritzbeton gebunden.
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, eine in
Längsrichtung belastbare Überdeckung des auszubrechenden
Profilabschnittes zu schaffen, und schlägt hierzu vor, daß
als Längselemente Ankerstäbe gesetzt werden, deren vordere
Enden im Berg verankert und deren hintere Enden kraft
schlüssig mit der Ausbaubewehrung verbunden werden.
Hierdurch wird ein erhöhter Schutz gegen Verbrüche erzielt,
da die Längselemente zwischen der vorderen und hinteren
Verankerung eingespannt und damit auf Zug in hohem Maße
beanspruchbar sind. Die zu setzenden Ankerstäbe stellen somit
im wesentlichen Gebirgsanker dar, die eine insbesondere
spreizbare Kopfverankerung und für die hintere Verankerung
Einrichtungen zum Fixieren an der Ausbaubewehrung aufweist.
Diese können beispielsweise Ankerplatten umfassen, wobei
die hinteren gewindetragenden Enden der Ankerstäbe Öffnun
gen in der Ausbaubewehrung durchsetzen. Auf die vorstehen
den Enden werden die Ankerplatten bis zur Anlage an der
Ausbaubewehrung aufgeschoben und mittels Gewindemuttern
verspannt. über die Ausbaubewehrung, die in Längsrichtung
verbundene Ausbaurahmen aufweist, erfolgt die Rückveranke
rung jedes kopfverankerten Längselementes in die Spritz
betonschicht. Dadurch erübrigt sich eine berührende, ge
schlossen überwölbende Anordnung der Längselemente und deren
Verstärkung durch Injektionsmassen. Es entsteht ein fä
cherartiges Längsstabsystem, das trotz der Zwischenräume
große Felsbewegungen zuverlässig verhindert.
Werden beim Setzen der Ankerstäbe Hohlräume oder derglei
chen durchdrungen, so können diese mittels Betoninjektionen
gefüllt werden, die über, in diesem Fall hohle Ankerstäbe
mit seitlichen Austrittsöffnungen eingebracht werden.
Eine insbesondere zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Ausbaubewehrung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ausbaurahmen aus einem nach außen offenen, ge
krümmten Gitterträger und einem mit dem Gitterträger ver
bundenen, gekrümmten Bewehrungsmattenstreifen besteht, der
einen Verschlußteil für die offene Seite des Gitterträgers
des anschließenden Ausbaurahmens aufweist, wobei die Ver
ankerungsmittel am Gitterträger vorgesehen sind. Mittels
dieser Ausbaurahmen wird eine besonders leicht und rasch
erstellbare Ausbaubewehrung zur Verfügung gestellt, da beim
Aufsetzen jedes Gitterträgers dieser durch den bereits vor
handenen Verschlußteil abgedeckte und der Bewehrungsmatten
streifen zum Verschluß des Gitterträgers des nächsten Aus
baurahmens verlegt wird. Die Seiten der Gitterträger weisen
eine Vielzahl von Öffnungen auf, durch die die hinteren End
abschnitte der Ankerstäbe führbar und an denen Ankerplatten
anlegbar sind. Sowohl die Verbindung der einzelnen Ausbau
rahmen untereinander, als auch mit den Ankerstäben ist
somit leicht und rasch durchführbar.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der
beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf
beschränkt zu sein.
Die Fig. 1 und 2 zeigen schematische Längsschnitte durch
den Ortsbrustbereich eines Tunnelausbruches von zwei ver
schiedenen Ausbaustufen und Fig. 3 eine schematische Dar
stellung der Ausbaubewehrung.
Beim Vortrieb eines Tunnels wird dessen Profil in Ab
schnitten 1,2 ausgebrochen, durch eine Ausbaubewehrung 4
unterfangen und durch eine Spritzbetonschale 9 gesichert.
Um die Ausbruchsarbeiten in jedem Abschnitt 2 gegen ein
brechendes Material abzuschirmen, werden vor Beginn des
Ausbruches Ankerstäbe 6 zumindest in den gefährdeten
Umfangsbereichen des Ausbruchsprofiles fächerartig schräg
nach außen gesetzt. Die Ankerstäbe 6 werden durch auf Zug
beanspruchbare Elemente gebildet, deren vordere Enden 7
im Gebirge 3 verankert werden und beispielsweise in Art
eines Spreizankers ausgebildet sind. Die Länge der Anker
stäbe 6 übersteigt dabei die Länge des auszubrechenden
Abschnittes 2, sodaß ihre vorderen Enden 7 im ungestörten
Gebirge vor der Ortsbrust verankert werden können. Die
hinteren Enden 8 der Ankerstäbe 6 werden kraftschlüssig
an der Ausbaubewehrung 4 befestigt, deren Ausbaurahmen 5
in Längsrichtung miteinander verbunden und damit in der
nacheilenden Spritzbetonschale 9 verankert sind. Beim
Setzen der Ankerstäbe 6 durchdrungene Hohlräume, Spalten
oder dergleichen 10 im Berg 3 können mit einer härtenden
Masse 11 gefüllt werden, die beispielsweise über die Anker
stäbe 6 eingebracht wird, wodurch die Umgebungsbereiche
verfestigt und verdübelt werden.
Die Ausbaubewehrung 4 setzt sich, wie aus Fig. 3 ersicht
lich, aus Ausbaurahmen 5 zusammen, die in einer dem Aus
bruchsprofil angepaßten Formgebung zusammengesetzt sind.
Jeder Ausbaurahmen 5 umfaßt einen Gitterträger, der min
destens einen Innengurtträger, Außengurtstäbe und ver
bundene Querstäbe aufweist, und einen einseitig anschlie
ßenden Mattenstreifen 14. Der Gitterträger 2 ist nach außen
offen, sodaß die Ausbaurahmen 5 für den Transport stapel
bar und beim Einbau überlappbar sind. Für die Verbindung
der Außengurtstäbe an der offenen Seite des Gitterträgers
13 dient ein Verschlußteil 15, der am freien Rand des Mat
tenstreifens 14 vorgesehen ist, wobei jeder Gitterträger
13 durch den Verschlußteil 15 des vorangehenden, bereits
eingesetzten Ausbaurahmens 5 verschlossen wird. Die kraft
schlüssige Verbindung zwischen den Gitterträgern 13 und dem
Verschlußteil 15 kann beispielsweise durch Verkeilen, Ver
klammern usw. erfolgen. Die Seitenflächen des Gitterträgers
13 verlaufen aufgrund seiner dreieckigen oder trapezförmigen
Querschnittsform schräg und weisen zwischen den Querstäben
Öffnungen auf, die als Verankerungsmittel 12 für die hin
teren Enden 8 der Ankerstäbe 6 auf. Die hinteren Enden 8
durchsetzen Ankerplatten, die am Gitterträger 13 anliegen,
und sind an diesen verschraubt, verschweißt oder der
gleichen. Auf diese Weise ist jeder mit dem vorderen Ende
7 im Gebirge 3 verankerte Ankerstab 6 auch mit seinem hin
teren Ende 8 an einem Ausbaurahmen 5 fixiert, und über die
Überlappungsverbindung zwischen dem Gitterträger 13 und
dem Verschlußteil 15 in den bereits teilweise mit einer
Spritzbetonlage 9 versehenen Abschnitt 1 eingebunden.
Lockeres Material wird beim Ausbruch des Abschnittes 2
von den fächerartig verspannten Ankerstäben 6 zurückgehal
ten, sodaß er zügig vorangetrieben werden kann. Mit zu
nehmender Ausbruchstiefe erfolgt, wie aus Fig. 2 ersicht
lich, die fortlaufende Stützung durch weitere Ausbaurahmen
5 und nachfolgende Spritzbetoneinbringung, sodaß die hin
teren Enden 8 der Ankerstäbe 6 und deren Verankerungsmittel
12 in den Spritzbeton eingebettet sind.
Claims (4)
1. Verfahren zum Vortrieb eines Tunnels oder dergleichen,
dessen Profil abschnittsweise ausgebrochen, mit einer
Ausbaubewehrung gestützt und mit Spritzbeton versehen
wird, wobei vor Ausbruch jedes folgenden Abschnittes
zumindest in bruchgefährdeten Bereichen des Profilum
fanges über die jeweilige Ortsbrust hinaus sich er
streckende Längselemente fächerartig gesetzt werden,
deren vordere Enden außerhalb des Ausbruchsprofiles
liegen, und deren hintere Enden nach dem Ausbruch
in den Spritzbeton eingebettet werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Längselemente Ankerstäbe (6) gesetzt
werden, deren vordere Enden (7) im Berg (3) verankert
und deren hintere Enden (8) kraftschlüssig mit der
Ausbaubewehrung (4) verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Setzen der Ankerstäbe (6) durchdrungene Hohlräume,
Spalten oder dergleichen (10) mit einer härtenden Masse
(11) verfüllt werden, die in die Ankerstäbe (6) injiziert
wird.
3. Ausbaubewehrung mit mehreren Ausbaurahmen zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausbaurahmen (5) kraftschlüssig an
einandergereiht sind und jeweils Verankerungsmittel (12)
für die hinteren Enden (8) der Ankerstäbe (6) aufweisen.
4. Ausbaubewehrung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ausbaurahmen (5) aus einem nach außen offen,
gekrümmten Gitterträger (13) und einem mit dem Gitter
träger (13) verbundenen, gekrümmten Bewehrungsmatten
streifen (14) besteht, der einen Verschlußteil (15)
für die offene Seite des Gitterträgers (13) des an
schließenden Ausbaurahmens (5) aufweist, wobei die
Verankerungsmittel (12) am Gitterträger (13) vorgesehen
sind.
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Also Published As
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