DE4036408C2 - - Google Patents
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- DE4036408C2 DE4036408C2 DE19904036408 DE4036408A DE4036408C2 DE 4036408 C2 DE4036408 C2 DE 4036408C2 DE 19904036408 DE19904036408 DE 19904036408 DE 4036408 A DE4036408 A DE 4036408A DE 4036408 C2 DE4036408 C2 DE 4036408C2
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- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
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- B21D24/10—Devices controlling or operating blank holders independently, or in conjunction with dies
- B21D24/14—Devices controlling or operating blank holders independently, or in conjunction with dies pneumatically or hydraulically
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Description
Die Erfindung betrifft ein für Werkzeuge oder Pressen zur
Blechbearbeitung, wie Tiefziehen, bestimmtes Hydrauliksystem
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Hydrauliksystem dieser Art und ein unter dessen Verwendung
aufgebautes Werkzeug zum Tiefziehen von Blechen sind
aus der DE-Patentschrift 33 33 687 bereits bekannt. Das
vorbekannte Hydrauliksystem umfaßt ein der Blechhalterabstützung
dienendes Ziehkissen aus mehreren Arbeitszylindern
und ein Umformkissen aus einer Anzahl den Ziehstempel abstützender
Umformzylinder. Die rückseitigen Beaufschlagungsräume
der Arbeits- und Umformzylinder stehen über einen
Strömungsweg so miteinander in Verbindung, daß beim
Niedergehen des Blechhalters aus den letzteren abstützenden
Arbeitszylindern verdrängtes Strömungsdruckmittel in
die Umformzylinder überströmt, in diesen aufgenommene
Kolben rückseitig beaufschlagt und dadurch den auf diesen
Kolben aufgenommenen Ziehstempel in Gegenrichtung zum
Blechhalter antreibt. Die Hydraulikmittelfüllung in den
Arbeits- und Umformzylindern ist dabei so bemessen, daß sich
jeweils die Kolben der Arbeitszylinder in der einen und die
Kolben der Umformzylinder in der anderen Endlage befinden.
In dem die Beaufschlagungsräume der Umformzylinder mit
den den Blechhalter abstützenden Arbeitszylindern
verbindenden Strömungsweg ist ein einstellbares Einwegventil
angeordnet, das erst dann beim Niedergehen des Blechhalters
von den letzteren abstützenden Arbeitszylindern
Druckmedium in die Umformzylinder überströmen läßt,
wenn sich in den Arbeitszylindern ein vorbestimmter
Druck aufgebaut hat. Dieser Druck gewährleistet
vor dem Beginn des eigentlichen Ziehvorganges
eine sichere Blechhalterung.
Das vorgenannte Hydrauliksystem und die damit ver
wirklichbare Umformtechnologie haben sich bewährt.
Dabei besteht ein besonderer Vorteil darin, daß die
Druckenergie des beim Niedergehen des Ringkolbens
verdrängten Strömungsdruckmittels zum Antrieb des
gegenläufig bewegbaren Arbeitszylinders dient.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
das vorbekannte Hydrauliksystem hinsichtlich seiner
Einsatzmöglichkeiten und der damit verwirklichbaren
Technologien zu verbessern.
Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß
bei dem Hydrauliksystem nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1
die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale.
Wenn bei dem erfindungsgemäßen Hydrauliksystem die
Hydraulikmittelfüllung der Beaufschlagungsräume der
beiden Arbeitszylinder so bemessen ist, daß bei in
der vollen Ausschublage stehendem Kolben des einen
Zylinders der Kolben des anderen Zylinders jeweils
in seiner zurückgezogenen Stellung steht, führt ein
Niedergehen des einen Kolbens aus seiner vollen Aus
schublage zum Überströmen von Hydraulikmittel über
eines der beiden Einwegventile in den rückseitigen
Beaufschlagungsraum des anderen Arbeitszylinders
und damit zum Antrieb des im letztgenannten Zylinder
axialbeweglich aufgenommenen Kolbens infolge dessen
rückseitiger Strömungsdruckmittelbeaufschlagung in
Richtung seiner Ausschublage.
Bei dem Hydrauliksystem nach der Erfindung können
die beiden Arbeitszylinder in einem Koaxialelement
aufgenommen sein, wobei in der Regel der als Umform
zylinder dienende Arbeitszylinder zentral angeordnet
und der Blechhaltezylinder als den vorgenannten Um
formzylinder umschließender Ringzylinder ausgebildet
ist. Im Rahmen der Erfindung können aber auch einem
Umformzylinder mehrere als Blechhaltezylinder einsetz
bare Arbeitszylinder zugeordnet und deren rückseitige
Beaufschlagungsräume über gegensinnig parallel zueinander
geschaltete und eine Hydraulikmittelströmung
jeweils nur in einer Richtung zulassende Einwegventile
mit dem rückseitigen Beaufschlagungsraum des Umformzylinders
verbunden sein.
Wenn bei einem unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Hydrauliksystems aufgebauten Ziehwerkzeug der Zieh
stempel auf dem Kolben des Umformzylinders und der
Blechhalter auf dem oder den Kolben des anderen Zy
linders bzw. der anderen Zylinder aufgenommen sind,
wird infolge des beim Niedergehen des Blechhalters
aus den der Blechhalterabstützung dienenden Zylindern
verdrängten Strömungsdruckmittels der Kolben des
Umformzylinders rückseitig beaufschlagt und mithin
entgegen der niedergehenden Bewegung des Blechhalters
angetrieben.
Sofern während der Bewegung des im Umformzylinder
aufgenommenen Arbeitskolbens in Richtung auf seine
Aufschublage an diesem eine Umformkraft auftritt,
die zu einem Druckanstieg führt, der den an dem Einweg-
Druckbegrenzungsventil, welches das Abströmen von
Strömungsdruckmittel zum Druckspeicher zuläßt, eingestellten
Wert überschreitet, öffnet dieses Ventil
mit der Folge, daß nunmehr unter Aufrechterhaltung
des erreichten Druckniveaus das beim weiteren Nieder
gehen des Kolbens des Blechhaltezylinders (bzw. der
Kolben der Blechhaltezylinder) verdrängte Hydraulik
mittel über das vorerwähnte Druckminderventil zum
Druckspeicher abströmt. Der Umformkolben bleibt dann
in Ruhe und der weitere Ziehvorgang vollzieht sich
allein durch das Niedergehen des Blechhalters, also
mit verminderter Ziehgeschwindigkeit.
Es hat sich gezeigt, daß durch diese Maßnahme größere
Ziehtiefen als beim gleichzeitigen Ziehen mittels
des niedergehenden Blechhalters und des gegensinnig
angetriebenen Ziehstempels gemäß der Lehre der DE-OS
33 33 687 erreicht werden können, und zwar ohne die
Gefahr des Reißens von Ziehteilen.
Wenn während des fortschreitenden Ziehvorganges die Umform
kraft wieder absinkt, kann durchaus ein erneuter Antrieb
des Ziehstempels stattfinden, weil beim Absinken des
Druckes im System unter den am genannten Druckbegrenzungs
ventil eingestellten Wert das Ventil den Abströmweg zum
Druckspeicher absperrt und dann wieder Strömungsdruck
mittel in den Beaufschlagungsraum des Umformzylinders
gefördert und dadurch der im Umformzylinder aufgenommene
Arbeitskolben wieder in Ziehrichtung angetrieben wird.
Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem ermöglicht mit
hin zunächst ein Ziehen mit niedergehendem Blechhalter
bei gleichzeitig der Bewegungsrichtung des Blechhalters
entgegengesetzt angetriebenem Umformstempel und beim
Auftreten eines vorbestimmten Umformwiderstandes
ein Ziehen nur infolge des niedergehenden Blechhalters
bei stillstehendem Umformstempel.
Gemäß einer sinnvollen Weiterbildung der Erfindung kann
es sich bei dem eine Hydraulikmittelströmung zum
rückseitigen Beaufschlagungsraum des Umformzylinders
zulassenden Einwegventil um ein einstellbares Druck
begrenzungsventil und bei dem dazu parallel geschalteten
Ventil um ein Rückschlagventil handeln. Mittels
dieses einstellbaren Druckbegrenzungsventils findet
beim Niedergehen des Blechhalters ein Überströmen
von Hydraulikmittel in den rückseitigen Beaufschlagungsraum
des Umformzylinders erst statt, wenn sich
ein entsprechender Druck in den der Blechhalterabstützung
dienenden Arbeitszylindern, also auch eine
entsprechende Blechhaltekraft, aufgebaut hat und
mithin die Druckdifferenz zwischen der Zu- und Abströmseite
an dem genannten Druckminderventil den
an diesem eingestellten Wert überschreitet.
Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem ermöglicht auch
ein gemeinsames Niederfahren des Umformstempels und
Blechhalters. Dieser Möglichkeit kommt beispiels
weise bei kombinierten Zieh- und Schneidwerkzeugen
Bedeutung insofern zu, als bei derartigen Werkzeugen
am Ende einer Ziehoperation das Werkstück im Interesse
einer nachfolgenden Schneidoperation insgesamt abge
senkt werden muß. Dies bedeutet, daß dann die Kolben
des Hydraulikelements unter Verdrängung von Strömungsdruckmittel
aus ihren rückseitigen Beaufschlagungsräumen
gleichsinnig in Richtung ihrer unteren Endlagen
bewegt werden müssen. Voraussetzung für das gemeinsame
Niederfahren der Kolben ist natürlich, daß der den
Umformstempel tragende Kolben des Umformzylinders
zumindest um ein gewisses Maß aus seiner untersten
Stellung hochgefahren ist.
Wenn aus einer derartigen Position der Blechhalter
und Umformstempel gemeinsam niedergehen, etwa am Ende
des Ziehvorganges, wenn das Werkzeugoberteil auf den
Ziehteilboden aufsetzt, findet eine Verdrängung des Strö
mungsdruckmittels aus den rückseitigen Beaufschlagungsräumen
aller Zylinder statt und das Strömungsdruckmittel
strömt ab zum Druckspeicher bzw. zu einem
diesem Druckspeicher nachgeschalteten Tank. Die Abströmung
aus dem Umformzylinder erfolgt dabei über ein zweites
Rückschlagventil, das den genannten Beaufschlagungsraum
mit dem Beaufschlagungsraum des Blechhaltezylinders
bzw. einer von diesem zum Druckspeicher hinführenden
Abströmleitung verbindet. Dies vermittelt auch eine
durchaus erwünschte Schnittschlagdämpfung, weil der an dem
das Abströmen von Hydraulikmittel zum Druckspeicher zulassen
den Druckbegrenzungsventil eingestellte Druck überwunden
werden muß, bevor die Kolben der Arbeitszylinder
gemeinsam niedergehen können.
Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß der als Umform
zylinder einsetzbare Arbeitszylinder einen Differential
kolben mit einer Differenzfläche besitzt, die aus
einem Differenzdruckraum heraus in Gegenrichtung
zu der rückseitigen Beaufschlagungsfläche beaufschlagbar
ist, und daß der Differenzdruckraum unmittelbar
mit dem Druckspeicher in Strömungsverbindung steht.
Bei einer derartigen Ausbildung des Umformzylinders
erfolgt der Antrieb des Umformkolbens gegen die Wirkung
der auf der Differenzfläche liegenden Hydraulikmittel
beaufschlagung und beim Vorfahren des Umformzylinders
in seine Ausschublage wird aus dem mit dem Druckspeicher
verbundenen Differenzdruckraum Strömungsdruckmittel
zum Druckspeicher hin verdrängt. Wenn am Ende eines
Ziehvorganges der Pressenstößel hochfährt, werden
die von den rückseitigen Beaufschlagungsflächen der
beiden Kolben abgeschlossenen Beaufschlagungsräume
des Umformzylinders und des Blechhalterzylinders
praktisch drucklos und angesichts der Beaufschlagung
der Differenzfläche des Umformkolbens mit dem Strömungs
mitteldruck des Druckspeichers wird der Umformkolben
in seine untere Endlage zurückgeführt mit der Folge,
daß aus dem rückseitigen Beaufschlagungsraum des
Umformzylinders über das zweite Rückschlagventil,
daß zu dem eine Zuströmung von Hydraulikmittel vom
Blechhaltezylinder zum Umformzylinder ermöglichenden
Druckbegrenzungsventil parallelgeschaltete ist,
Strömungsdruckmittel aus dem rückseitigen Beaufschlagungsraum
des Umformzylinders in den Beaufschlagungsraum
des Blechhaltezylinders verdrängt und dadurch
der im Blechhaltezylinder aufgenommene Kolben in
seine Ausschublage verfahren wird.
Wenn am Ende eines Schneidvorganges der Umformkolben
und der Blechhaltekolben in ihren unteren Stellungen
stehen, verharrt beim Hochfahren des Pressenstößels
der Umformkolben angesichts der Beaufschlagung seiner
Differenzfläche mit dem im Druckspeicher herrschenden Strö
mungsmitteldruck in seiner unteren Stellung bzw. ver
fährt in diese, sofern am Ende der Schneidoperation der
Umformkolben seine untere Endstellung noch nicht erreicht
hatte. Angesichts des nach der Schneidoperation in den
rückseitigen Beaufschlagungsräumen der Arbeitszylinder
auftretenden Druckabfalles überschreitet die an dem
Druckminderventil, das in der vom Druckspeicher zu
dem Beaufschlagungsraum des Blechhaltezylinders führenden
Druckmittelleitung angeordnet ist, auftretende Druck
differenz den an diesem Ventil eingestellten Wert und
demgemäß strömt Hydraulikmittel vom Druckspeicher zu
dem genannten Beaufschlagungsraum des Blechhaltezylinders.
Dies bewirkt, daß der dann praktisch unbelastete Blechhal
ter in seine obere Stellung verfährt, während der Um
formkolben angesichts der Beaufschlagung seiner Differenz
fläche mit dem Strömungsmitteldruck des Druckspeichers
in seiner unteren Endlage verharrt. Wenn der Blechhal
ter seine obere Endlage erreicht hat, baut sich in den
Beaufschlagungsräumen des Blechhalte- und Umform
zylinders solange Strömungsmitteldruck auf, bis die
an dem genannten Druckminderventil auftretende Druck
differenz den eingestellten Wert überschreitet und
dadurch dieses Ventil schließt. Dadurch ist wieder
die Ausgangslage und somit Betriebsbereitschaft für
eine nachfolgende Ziehoperation erreicht.
Eine nochmalige Weiterbildung der Erfindung sieht
vor, daß der Druckspeicher mit einem Hydraulikmittel
tank über ein einstellbares Einweg-Druckbegrenzungsventil
verbunden ist, das ein Abströmen von Hydraulikmittel
nur vom Druckspeicher zum Hydraulikmitteltank zuläßt,
wenn die zwischen der Zu- und Abströmseite an diesem
Ventil auftretende Druckdifferenz den eingestellten
Wert überschreitet.
Über dieses Druckbegrenzungsventil, das auf einen
höheren Wert als das andere Druckbegrenzungsventil,
das ein Abströmen von Strömungsdruckmittel aus dem rückseitigen
Beaufschlagungsraum des Blechhaltezylinders
ermöglichend, eingestellt ist, kann Strömungsdruckmittel
aus dem genannten Beaufschlagungsraum und
gegebenenfalls auch aus dem Beaufschlagungsraum des
Umformzylinders unmittelbar in den Hydraulikmitteltank
abströmen, wenn im System unzulässig hohe Drücke
auftreten, die einen am Druckspeicher zulässigen
Wert überschreiten und Beschädigungen am System verursachen
könnten.
Gemäß einer nochmaligen Weiterbildung sind der Druck
speicher und der Hydraulikmitteltank über eine Förder
pumpe und ein nur eine Hydraulikmittelförderung vom
Hydraulikmitteltank zum Druckspeicher zulassendes
Einweg-Rückschlagventil miteinander verbunden, so
daß infolge Leckagen oder sonstiger Einflüsse auftre
tende Druckabfälle durch Nachförderung von Hydraulik
mittel in den Druckspeicher und damit in das gesamte
System ausgeglichen werden können.
Eine ebenfalls sinnvolle Weiterbildung sieht eine
Strömungsverbindung vom Druckspeicher zum Hydrau
likmitteltank über ein wahlweise aus seiner Schließ
lage in eine Öffnungsstellung betätigbares Absperrorgan
vor, das im Bedarfsfall ein Ablassen von Strömungs
druckmittel aus dem Druckspeicher und dem gesamten
System in den Hydraulikmitteltank ermöglicht. Der
Anordnung eines derartigen Absperrorgans in einer
direkten Strömungsverbindung zwischen dem Druckspeicher
und dem Hydraulikmitteltank kommt auch Bedeutung insofern
zu, als in den Kreislauf ein Kühler eingeschaltet
und dann das Hydraulikmittel über diesen zum Zwecke
der Kühlung umgepumpt werden kann.
Schließlich kann, gemäß einer nochmaligen sinnvollen
Weiterbildung der Erfindung, auch über ein wahlweise
aus seiner Schließlage in seine Öffnungsstellung
betätigbares Absperrorgan eine Verbindung zwischen
dem Blechhaltezylinder (bzw. den Blechhaltezylindern)
und dem Hydraulikmitteltank vorgesehen sein, die
wahlweise ein direktes Ablassen von Hydraulikmittel
aus dem an sich für die Blechhalterabstützung be
stimmten System ermöglicht.
Dieser Ausgestaltung kommt insbesondere Bedeutung
dann zu, wenn wenigstens einem Umformzylinder mehrere
zur Blechhalterabstützung einsetzbare Arbeitszylinder
zugeordnet sind, indem dann einer oder mehrere dieser
Arbeitszylinder zu Umformzylindern umfunktioniert
werden können. Zu diesem Zwecke muß über das genannte
Absperrorgan Hydraulikmittel aus den rückseitigen
Beaufschlagungsräumen der umzufunktionierenden Arbeits
zylinder abgelassen werden und die Arbeitskolben
dieser umfunktionierten Arbeitszylinder können dann,
ebenso wie der Arbeitskolben des Umformzylinders,
zur Aufnahme eines Ziehstempels herangezogen werden,
während die nicht umfunktionierten Arbeitskolben
weiter der Blechhalterabstützung dienen. Angesichts
der Strömungsverbindung zwischen dem rückseitigen
Beaufschlagungsraum des Umformzylinders und den an
sich für die Blechhalterabstützung vorgesehenen Arbeits
zylindern erfahren die Kolben der umfunktionierten
Arbeitszylinder während eines Ziehvorganges eine
rückseitige Strömungsdruckmittelbeaufschlagung durch
das aus den der Blechhalterabstützung dienenden Arbeits
zylindern verdrängte Strömungsdruckmittel und mit
hin in gleicher Weise wie der Umformkolben während
des Ziehvorganges einen der Blechhalterbewegung ent
gegengerichteten Antrieb.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hydrau
liksystems soll nachstehend in Verbindung mit der
beigefügten Zeichnung erläutert werden. In schema
tischen Ansichten zeigen:
Fig. 1 Anhand eines Schaltplans eine Gesamtdarstel
lung des erfindungsgemäßen Hydrauliksystems
mit einem für die Aufnahme eines Ziehstem
pels oder einer anderen Umformkontur bestimm
ten Arbeitszylinder und einem der Blechhal
terabstützung dienenden Arbeitszylinder so
wie mit diversen Ventilen zum Steuern der
Hydraulikmittelbeaufschlagung des Umform-
und Blechhaltezylinders und je einem extern
zugeordneten Druckspeicher und Hydraulik
mitteltank und
Fig. 2 in einem vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1
die beiden Arbeitszylinder, deren rücksei
tige Beaufschlagungsräume über Einweg-
Ventile miteinander verbunden sind und die
infolge rückseitiger Strömungsdruckmittel
beaufschlagung axial bewegbare Kolben be
sitzen.
In der Zeichnung sind der Blechhaltezylinder 10 und
der Umformzylinder 11 jeweils in zwei Halbschnitt
ansichten dargestellt. Die jeweils rechten Halbschnitte
zeigen den Blechhaltezylinder mit dem zugeordneten
Kolben 12 zur Abstützung eines Blechhalters in der
vollen Ausschublage und den Umformzylinder 11 mit
dem Umformkolben 13 in seiner unteren Stellung. Die
linken Halbschnittansichten der beiden Zylinder ver
anschaulichen hingegen den Umformzylinder 11 mit
dem Umformkolben 13 in der vollen Ausschublage und
den Blechhaltezylinder 11 mit in seiner unteren Stellung
stehendem Kolben 12.
Gezeigt sind jeweils nur ein Blechhaltezylinder 10
und ein Umformzylinder 11. Selbstverständlich können
auch mehrere Umformzylinder und mehrere Blechhalte
zylinder einander zugeordnet und in unten noch zu
beschreibender Weise schaltungsmäßig miteinander
verbunden sein.
Die Blechhalte- und Umformzylinder 10, 11 sind rein
schematisch dargestellt und mit geeigneten Dichtungen
zum Abdichten der jeweiligen Beaufschlagungsräume
versehen. Zur Einfachheit sind diese Dichtungen nicht
gezeigt.
Der im Blechhaltezylinder 10 geführte Kolben 12 ist
nur auf seiner Rückseite 15 aus einem Beaufschla
gungsraum 16 heraus mit Hydraulikmittel beaufschlag
bar und zwischen einer oberen und einer unteren End
lage bewegbar. Der Kolben 12 besitzt einen Kolben
fortsatz 17, der kleineren Durchmesser als der ei
gentliche Kolben aufweist und sich von diesem nach
der vom Beaufschlagungsraum 16 wegweisenden Seite
fort- und durch eine angepaßte Führungsbohrung 18
des Blechhaltezylinders hindurcherstreckt. Die obere
Endlage des im Blechhaltezylinder geführten Kolbens
12 ist durch dessen Auflaufen gegen eine sich zwi
schen der Kolbenführung im Zylinder und der Führungs
bohrung 18 erstreckende Ringschulter 19 bestimmt.
Der Umformzylinder 11 hingegen besitzt einen Diffe
rentialkolben 13, dessen rückseitige Beaufschlagungs
fläche 20 einen mit dem Beaufschlagungsraum 16 des
Blechhaltezylinders 10 in unten noch zu beschrei
bender Weise in Strömungsverbindung stehenden Be
aufschlagungsraum 21 abschließt. Ferner weist der
Differentialkolben 13 eine Differenzfläche 22 auf,
die der rückseitigen Beaufschlagungsfläche 20 ent
gegengesetzt aus einem Differenzraum 23 mit Strö
mungsdruckmittel beaufschlagbar ist.
Bei dieser Differenzfläche 22 handelt es sich um
eine Ringfläche, die zwischen einem den Kolbenbo
den 24 in einer entsprechenden Ausnehmung 25 durch
dringenden Fortsatz 26, der mit dem Boden 27 des
Umformzylinders fest verbunden ist und sich von
diesem axial forterstreckt, und einer zentralen Mit
telausnehmung 28 des Umformkolbens 13 gebildet ist.
Innerhalb dieser zentralen Mittelausnehmung 28 des
Umformkolbens 13 ist ein kolbenförmig ausgebildeter
Kopf 29 aufgenommen, der mit dem sich vom Boden 27
des Umformzylinders 11 fort- und durch die Führungs
ausnehmung 25 im Boden 24 des Umformkolbens 13 hin
durcherstreckenden Fortsatz 26 fest verbunden ist.
Die Ausnehmung 25 im Boden 24 des Umformkolbens 13
ist gegenüber dem genannten Fortsatz 26 und der mit
dem Fortsatz verbundene kolbenartige Kopf 29 gegen
über der zentralen Ausnehmung 28 des Umformkolbens
durch geeignete O-Ringdichtungen, die in der Zeichnung
nicht dargestellt sind, strömungsmitteldicht abgedichtet.
Der Ringraum zwischen dem sich vom Boden 27 des Umform
zylinders 11 forterstreckenden Fortsatz 26 und der
zentralen Mittelausnehmung 28 im Umformkolben 11
einerseits und zwischen der Differenzfläche 22 des
Umformkolbens und der zugewandten Seite des mit dem
Fortsatz 26 verbundenen kolbenartigen Kopfs 29 bilden
den Differenzdruckraum 23, der über eine Leitung 30
und sich durch den Fortsatz 26 sowie den kolbenartigen
Kopf 29 hindurcherstreckende Kanäle 31 in unten noch
zu beschreibender Weise über Schnellkupplungsmittel 32
mit einem Druckspeicher und einem Hydraulikmitteltank
verbindbar ist.
Die von den rückseitigen Beaufschlagungsflächen 15,
20 der zugeordneten Kolben 12, 13 abgeschlossenen
Beaufschlagungsräume 16, 21 des Blechhaltezylin
ders 10 und des Umformzylinders 11 sind über zwei
parallel zueinander verlaufende Strömungswege 35,
36 miteinander verbunden. In dem einen Strömungs
weg ist ein einstellbares Einweg-Druckbegrenzungsventil
37 angeordnet, das eine Hydraulikmittelströmung nur
vom Beaufschlagungsraum 16 des Blechhaltezylinders 10
zum rückseitigen Beaufschlagungsraum 21 des Umform
zylinders 11 zuläßt, wenn die zwischen der Zu- und
Abströmseite auftretende Druckdifferenz den am Ventil
eingestellten Wert überschreitet, hingegen in Gegen
richtung den Strömungsweg sperrt. In dem parallel
dazu verlaufenden Strömungsweg 36 befindet sich ein
Einweg-Rückschlagventil 38, das Hydraulikmittelströ
mungen nur vom rückseitigen Beaufschlagungsraum 21
des Umformzylinders 11 zum Beaufschlagungsraum 16
des Blechhaltezylinders 10 bzw. über eine entsprechende
Leitung zu einem Druckspeicher und dem bereits erwähnten
Hydraulikmitteltank zuläßt. Insoweit erstreckt sich
vom Beaufschlagungsraum 16 des Blechhaltezylinders 10
eine Leitung 40 fort, die in gleicher Weise wie die
sich von dem Differenzdruckraum 23 zur Beaufschlagung
der Differenzfläche 22 des Umformkolbens 13 forterstreckende
Leitung 30 mit Schnellkupplungsmitteln 42 zum Verbinden
mit entsprechenden Kupplungsmitteln 32′, 42′ der
in Fig. 1 veranschaulichten Ventilanordnung 50 ver
sehen sind.
In der Leitung 40 ist ein einstellbares Einweg-Druck
begrenzungsventil 44 angeordnet, das nur eine von
den rückseitigen Beaufschlagungsräumen 16, 21 des
Blechhaltezylinders 10 und des Umformzylinders 11
wegweisende Hydraulikmittelströmung zuläßt, wenn
die zwischen der Zu- und Abströmseite am Ventil auftre
tende Druckdifferenz den eingestellten Wert überschreitet,
hingegen in Gegenrichtung den Strömungsweg sperrt.
Parallel zu dem Druckminderventil 44 befindet sich
ein Einweg-Rückschlagventil 45, das nur eine zu den
rückseitigen Beaufschlagungsräumen 16, 21 des Blech
haltezylinders 10 und des Umformzylinders 11 hinge
richtete Hydraulikmittelströmung zuläßt.
Der in Fig. 1 veranschaulichten Ventilanordnung 50
sind extern ein Druckspeicher 51 und ein Hydraulik
mitteltank 52 zugeordnet. Der von der Differenzfläche 22
des Umformkolbens 13 abgeschlossene Differenzdruck
raum 23 des Umformzylinders 11 steht über die Lei
tung 30, die Schnellkupplungsmittel 32, 32′ und einen
Strömungsweg 54 unmittelbar mit dem Druckspeicher 51
in Strömungsverbindung. Die rückseitigen Beaufschlagungs
räume 16, 21 des Blechhaltezylinders 10 und des Umform
zylinders 11 sind mit dem Druckspeicher 51 hingegen
einerseits über das Druckbegrenzungsventil 44, die
Schnellkupplungsmittel 42, 42′ und ein in einer Leitung 55
angeordnetes Einweg-Rückschlagventil 56 und anderer
seits über ein einstellbares Druckbegrenzungsventil 57
und ein diesem nachgeschaltetes Einweg-Rückschlag
ventil 58 sowie die Schnellkupplungsmittel 42, 42′
und das parallel zu dem einstellbaren Druckbegrenzungsventil
44 in der Leitung 40 angeordnete Einweg-Rück
schlagventil 45 mit dem Druckspeicher 51 verbunden.
Das in der Leitung 40 angeordnete Einweg-Druckbegrenzungsventil
44 und das Einweg-Rückschlagventil 56 in der
Leitung 55 lassen eine Strömung nur von den rücksei
tigen Beaufschlagungsräumen 16, 21 der beiden Arbeits
zylinder zum Druckspeicher hin zu, und zwar nur dann,
wenn die zu- und abströmseitig am Druckbegrenzungsventil
44 auftretende Druckdifferenz den an diesem Ventil
eingestellten Wert überschreitet. Eine Strömung in
Gegenrichtung, also vom Druckspeicher 51 zu den Beaufschlagungsräumen
16, 21 der beiden Arbeitszylinder
10, 11 hin kann nur dann stattfinden, wenn zwischen
der Zu- und Abströmseite am Druckbegrenzungsventil 57
eine den an diesem Ventil eingestellten Wert überschreitende
Druckdifferenz auftritt.
Der dem Ventilblock 50 neben dem Druckspeicher 51
extern zugeordnete Hydraulikmitteltank 52 ist über
eine Leitung 60 mit einem in dieser angeordneten
einstellbaren Einweg-Druckbegrenzungsventil 61 mit
dem Druckspeicher verbunden. Diese Leitung ist an
den sich zwischen dem Druckspeicher 51 und dem Differenz
druckraum 23 im Umformzylinder 11 erstreckenden Strö
mungsweg 54 unmittelbar angeschlossen. Ebenfalls
angeschlossen an diesen Strömungsweg, und damit unmittel
bar an den Druckspeicher 51, ist eine zum Hydraulik
mitteltank 52 hinführende Abströmleitung 62 mit einem
wahlweise zwischen einer Schließlage und einer Öffnungs
stellung betätigbaren Absperrorgan 63. Ferner steht
eine zum Hydraulikmitteltank 52 hinführende Leitung 64
mit einem in dieser angeordneten Absperrorgan 65
mit einer sich zwischen dem einstellbaren Druckbegrenzungsventil
57 und den Schnellkupplungsmitteln
42, 42′ erstreckenden Leitung 66 in Verbindung, in
der das dem genannten Einweg-Druckbegrenzungsventil
nachgeschaltete Einweg-Rückschlagventil 58 angeordnet ist.
Dem Hydraulikmitteltank 52 ist eine Förderpumpe 70
mit einem Antriebsmotor 71 zugeordnet, die über eine
mit dem vorgenannten Strömungsweg 54 im Ventilblock 50
und dadurch mit dem Druckspeicher 51 verbundene Leitung 72
und einem in dieser eingeschalteten Einweg-Rückschlag
ventil 73 eine Förderung von Hydraulikmittel aus
dem Hydraulikmitteltank 52 in das System bzw. in
den Druckspeicher 51 ermöglicht. Zwischen der Förder
pumpe 70 und dem Einweg-Rückschlagventil 73 ist in
die Leitung 72 ein den Förderdruck der Pumpe anzeigendes
Manometer 74 eingeschaltet. Schließlich erstreckt
sich von der Förderpumpe 70 eine nur gestrichelt
angedeutete Förderleitung 75 fort, die unmittelbar
in den Hydraulikmitteltank 52 zurückführt und in
die ein nur schematisch angedeuteter Hydraulikmittel
kühler 76 eingeschaltet ist.
Bei Verwendung des Hydrauliksystems etwa zum Aufbau
eines Ziehwerkzeugs nimmt der Umformkolben 13 des
Umformzylinders 11 den Ziehstempel - des nicht gezeigten
Werkzeugs - auf und diesem Umformzylinder sind mehrere
Blechhaltezylinder 10 in der aus den Fig. 1 und 2 er
sichtlichen Weise zugeordnet, auf deren Kolben 12
sich der Blechhalter des Werkzeugs abstützt. Betriebs
bereitschaft eines derartigen Werkzeugs liegt vor, wenn
der auf den Kolben 12 der Blechhaltezylinder 10 aufgenommene
Blechhalter in seiner oberen Position steht, hingegen
der auf dem Umformkolben 13 des Umformzylinders 11
aufgenommene Ziehstempel in seiner unteren Stellung.
Diese Positionen zeigen die jeweils rechten Hälften
der beiden in der Zeichnung veranschaulichten Zylinder.
Wenn nach dem Einlegen einer Platine in das - nicht
gezeigte - Werkzeug durch Niedergehen des Werkzeug
ziehringes der Ziehvorgang beginnt, erfährt zunächst
die auf dem Blechhalter aufliegende Platine eine
Einspannung zwischen Ziehring und Blechhalter und inner
halb des Beaufschlagungsraums 16 der Blechhaltezylin
der 10 baut sich Strömungsmitteldruck auf. Sobald an
gesichts dieses Druckaufbaus die am Druckbegrenzungsminderventil
37 zwischen dessen Zu- und Abströmseite auftretende
Druckdifferenz den an diesem Ventil eingestellten Wert
überschreitet, strömt aus dem Beaufschlagungsraum 16 über
die Leitung 35 und das Ventil 37 Hydraulikmittel in den
rückseitigen Beaufschlagungsraum 21 des Umformzylinders
und treibt den Umformkolben 13 infolge Beaufschlagung
seiner Rückseite 20 entgegen der Bewegung des nieder
gehenden Blechhalters an. Angesichts dieser Bewegung
des Umformkolbens 13 wird das im Differenzdruckraum 23
enthaltene und die Differenzfläche 22 des Umformkolbens
beaufschlagende Hydraulikmittel verdrängt und strömt
über die Leitung 30 und den damit verbundenen Strömungs
weg 54, der sich durch den Ventilblock 50 hindurch
erstreckt, in den extern zugeordneten Druckspeicher 51
ab.
Bei dem vorstehend erläuterten Ziehvorgang strömt
aus den rückseitigen Beaufschlagungsräumen 16, 21
der Blechhaltezylinder 10 und des Umformzylinders 11
kein Hydraulikmittel über das Einweg-Druckbegrenzungsventil
44 zum Druckspeicher 51 ab, sofern der Druck in den
rückseitigen Beaufschlagungsräumen der vorgenannten Zylinder
nicht ein derartiges Niveau erreicht, daß zwischen
der Zu- und Abströmseite des Einweg-Druckbegrenzungs
ventils 44 eine einen eingestellten Druckwert über
steigende Druckdifferenz auftritt. Am Ende des Zieh
vorganges ist lediglich die Hydraulikmittelfüllung
des Blechhaltezylinders 10 in den rückseitigen Beauf
schlagungsraum 21 des Umformzylinders 11 übergeströmt
und der Kolben 12 des Blechhaltezylinders 10 steht
in seiner unteren, hingegen der Umformzylinder 13
in seiner ausgefahrenen oberen Stellung, wie dies
die linken Halbschnitte der Zylinder 10, 11 in der
Zeichnung zeigen.
Wenn nach dem Hochfahren des Ziehringes des - nicht
gezeigten - Werkzeugs die den Blechhalter in seine
untere Position drängende Kraft weggefallen ist,
findet eine Rückstellung des Umformkolbens 13 in
die in der rechten Halbschnittansicht dargestellte
Ausgangslage statt, in dem aus dem Druckspeicher 51
über den Strömungsweg 54 und 30 Strömungsdruckmittel
in den Differenzdruckraum 23 des Umformkolbens 13
einströmt und dadurch dessen Differenzfläche 22 be
aufschlagt, die der Beaufschlagung der rückseitigen
Beaufschlagungsfläche 20 entgegenwirkt. Beim Rück
stellen des Umformkolbens 13 in seine Ausgangslage
wird aus dem rückwärtigen Beaufschlagungsraum 21 über
das Einweg-Rückschlagventil 38 in der Leitung 36 Hydrau
likmittel in den Beaufschlagungsraum 16 des Blechhalte
zylinders 10 verdrängt und dadurch dessen Kolben 12
in seine obere Ausschublage hochgefahren. Die Rück
stellung in die jeweilige Ausgangslage erfolgt somit
selbsttätig.
Wenn hingegen beim Ziehen ein entsprechender Umform
widerstand auftritt und dementsprechend der Druck
in den rückseitigen Beaufschlagungsräumen 16, 21
der Blechhaltezylinder 10 und des Umformzylinders 11
einen vorbestimmten Wert übersteigt und damit die
Druckdifferenz zwischen der Zu- und Abströmseite
am Einweg-Druckbegrenzungsventil 44 den an diesem
Ventil eingestellten Wert überschreitet, öffnet das
genannte Ventil mit der Folge, daß der Umformkolben
keinen der Bewegung des Blechhalters entgegengerichteten
Antrieb mehr erfährt und das beim Niedergehen des
Blechhalters aus den Blechhaltezylindern 10 verdrängte
Strömungsdruckmittel über das genannte Einweg-Druckbe
grenzungsventil 44 und das in der Leitung 55 angeordnete
Einweg-Rückschlagventil 56 zum Druckspeicher
51 - oder bei Überschreitung eines vorgegebenen Druckniveaus
auch unmittelbar über die Leitung 60 und
das in dieser angeordnete Druckbegrenzungsventil 61
zum Hydraulikmitteltank 52 - abströmt. Der Ziehstempel
steht dann still und der weitere Ziehvorgang vollzieht
sich konventionell allein durch das Niedergehen des
Blechhalters.
Sofern während des fortschreitenden Ziehvorganges
der Umformwiderstand und damit der Druck im System
wieder unter den vorgenannten Wert absinkt, geht
das Einweg-Druckbegrenzungsventil 44 in Schließlage
und das beim weiteren Niedergehen des Blechhalters
aus dem Blechhaltezylinder 10 verdrängte Hydraulikmittel
beaufschlagt den Umformkolben 13 erneut rückseitig
mit der Folge, daß der Umformstempel wieder
entgegen der Blechhalterbewegung angetrieben wird.
Wenn am Ende eines derartigen Ziehvorganges durch
Hochfahren des Ziehringes der Umformkolben 13 und der
Blechhalterkolben 12 entlastet sind, erfolgt die Rück
stellung dieser Kolben in ihre Ausgangslagen in der oben
erläuterten Weise infolge Beaufschlagung der Differenz
fläche 22 des Umformkolbens mit dem Strömungsmittel
druck des Druckspeichers 51, bis der Umformkolben
seine untere Endstellung erreicht hat. Da zuvor beim
Ziehen Hydraulikmittel aus dem Blechhaltezylinder
in den Druckspeicher abgeströmt war, reicht das bei
der Rückstellung des Umformkolbens in seine Ausgangs
lage aus dessen rückwärtigem Beaufschlagungsraum 21
verdrängte Hydraulikmittel nicht zum Hochfahren des
Blechhaltekolbens 12 in seine obere Endlage aus. Da je
doch das Druckniveau in den rückseitigen Beaufschlagungs
räumen 16, 21 des Blechhalte- und Umformzylinders 10, 11
nach dem Hochfahren des Ziehringes abgefallen ist,
tritt an dem Druckbegrenzungsventil 57 zwischen dessen
Zu- und Abströmseite eine den an diesem Ventil einge
stellten Wert überschreitende Druckdifferenz auf mit
der Folge, daß vom Druckspeicher 51 Hydraulikmittel
über das Druckminderventil 57 und die im Strömungsweg
zum Blechhaltezylinder 10 angeordneten Einweg-Rück
schlagventile 45, 58 in den Beaufschlagungsraum 16 des
Blechhaltezylinders einströmt und dessen Kolben 12
in seine obere Endlage verfährt. Ein zwischen dem
Druckminderventil 57 und dem Einweg-Rückschlagventil 58
angeordnetes Manometer 59 zeigt den dabei auftretenden
Druck an.
Wenn der Kolben 12 die obere Endlage erreicht hat,
baut sich im Beaufschlagungsraum 16 Druck auf und
damit fällt die Druckdifferenz zwischen der Zu- und
Abströmseite am Druckbegrenzungsventil 57 unter den
an diesem Ventil eingestellten Wert, wodurch das
Ventil in Schließlage geht und keine weitere Hydraulikmittelförderung
vom Druckspeicher 51 zum Blechhaltezylinder
10 erfolgt.
Das erfindungsgemäße Hydrauliksystem kann aber auch
für den Aufbau kombinierter Zieh- und Schneidwerkzeuge
eingesetzt werden. Bei derartigen Werkzeugen schließt
sich an das Ende der Ziehoperation ein Schneidvorgang
an, bei dem das Ziehteil in seiner Gesamtheit gegen
über feststehenden Schneidkanten des Werkzeugs ab
gesenkt werden muß. Dies geschieht in der Weise,
daß der eigentliche Ziehvorgang beendet ist, bevor
der den Blechhalter abstützende Kolben 12 seine untere
Endlage erreicht hat.
Am Ende der Ziehoperation steigt der Druck in den
Beaufschlagungsräumen 16, 21 des Blechhalte- und Umformzylinders
10, 11 an und überschreitet den am Druckbegrenzungsventil
44 eingestellten Druck mit der Folge,
daß nunmehr der Umformkolben 13 und der Blechhaltekolben
12 gemeinsam zwecks Ausführung der Schneidoperation
niedergehen und dabei über das genannte Druckbegrenzungsventil
44 das aus den Beaufschlagungsräumen 16, 21
verdrängte Hydraulikmittel in den Druckspeicher 51 abströmt.
Wenn nach dem Ende des Schneidvorganges der
Stößel einer das Werkzeug aufnehmenden Presse hochfährt,
tritt ein starker Druckabfall in den rückseitigen
Beaufschlagungsräumen 16, 21 des Blechhalte- und
Umformzylinders ein und der an dem Druckbegrenzungs
ventil 57 anliegende Strömungsmitteldruck des Druck
speichers 51 überschreitet den an diesem Ventil einge
stellten Wert, so daß Hydraulikmittel über das Druck
begrenzungsventil 57 und die Einweg-Rückschlagventil
45, 58 in den Beaufschlagungsraum 16 des Blechhaltezylinders
10 einströmt und dadurch den Blechhaltekolben
12 in seine volle Ausschublage verschiebt.
Während des Hochfahrens des Blechhaltekolbens 12
verharrt der Umformkolben 13 in seiner unteren Stel
lung bzw. wird in diese verfahren, weil die Differenz
fläche 22 des Umformkolbens mit dem vom Druckspeicher 51
ausgehenden Hydraulikmitteldruck beaufschlagt ist.
Die infolge dieser Beaufschlagung den Umformkolben 13
in seiner unteren Lage haltende Kraft überwiegt gegen
über der Beaufschlagung der rückseitigen Beaufschlagungs
fläche 20, weil das den Zustrom von Hydraulikmittel
zum Beaufschlagungsraum 16 des Blechhaltezylinders
zulassende Druckbegrenzungsventil 57 in Schließlage
geht, sobald durch den Druckaufbau in den Beaufschlagungsräumen
der genannten Zylinder die an dem genannten
Druckbegrenzungsventil zwischen dessen Zu- und Abströmseite
auftretende Druckdifferenz den eingestellten
Wert unterschreitet.
Wenn bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Hydraulik
systems in den rückseitigen Beaufschlagungsräumen 16,
21 des Blechhalte- und Umformzylinders 10, 11 bzw. im
Differenzdruckraum 23 des Umformzylinders unzulässig
hohe Drücke auftreten, strömt Hydraulikmittel über das
Druckbegrenzungsventil 44 in Richtung zum Druckspeicher 51
und von dort über eine Leitung 60 und ein in dieser
angeordnetes Druckbegrenzungsventil 61 unmittelbar zum
Hydraulikmitteltank 42 ab. Aus dem zum Druckspeicher 51
hinführenden Strömungsweg 54 kann aber auch unmittel
bar über die Leitung 62 und das in dieser Leitung
angeordnete Absperrorgan 63 Hydraulikmittel in den
Tank 52 abgeleitet werden. Ferner kann über eine
Leitung 78, die sich zwischen den Leitungen 54 und 66
erstreckt und ein in der Leitung 78 angeordnetes
Absperrorgan 79 auch eine direkte Strömungsverbindung
vom Druckspeicher 51 zum Blechhaltezylinder 10 her
gestellt werden, etwa um Leckverluste auszugleichen.
Bei dem als Ausführungsbeispiel veranschaulichten
Hydrauliksystem ist mittels der Pumpe 70 über die
Leitung 72 und das in dieser angeordnete Einweg-
Rückschlagventil 73 eine Nachförderung von Hydrau
likmittel aus dem Tank 52 zum Druckspeicher 51 möglich,
beispielsweise um nach gemeinsamer Absenkung des
Blechhalters und Umformzylinders den Beaufschlagungs
raum des Blechhaltezylinders wieder mit Hydraulik
mittel aufzufüllen. Die Hydraulikmittelpumpe 55 er
möglicht auch in Verbindung mit der zum Hydraulik
mitteltank 42 zurückführenden Leitung 75 und dem
darin angeordneten Kühler 76 ein stetiges Umpumpen
und Kühlen von Hydraulikmittel.
Claims (8)
1. Hydrauliksystem für Werkzeuge oder Pressen zur
Blechbearbeitung, mit wenigstens zwei Arbeitszylindern,
deren Beaufschlagungsräume zur rückseitigen Hydrau
likmittel-Beaufschlagung jeweils eines in jedem der
Zylinder axialbeweglich geführten Kolbens über einen durch ein Einwegventil
gesteuerten Strömungsweg miteinander in Strömungsverbindung
stehen und von denen der eine als
Umformzylinder und der andere als Blechhaltezylinder
einsetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem die rückseitigen Beaufschlagungsräume (16, 21) der Arbeitszylinder (10, 11) miteinander verbindenden Strömungsweg ein gegensinnig parallel zu dem ersten (37) geschaltetes zweites Einwegventil (38) angeordnet ist, und
daß der Beaufschlagungsraum (16) des einen Arbeitszylinders (10) mit einem unter einem vorbestimmten Strömungsmitteldruck stehenden Druckspeicher (51) über je ein Einweg-Druckbegrenzungsventil (44, 57) mit einander entgegengesetzten Durchströmrichtungen verbunden ist, die nur beim Auftreten einer den am jeweili gen Ventil eingestellten Wert übersteigenden Druck differenz zwischen der Zu- und Abströmseite in ihre Öffnungslagen gelangen, ansonsten jedoch die Strömungs verbindung zwischen dem Druckspeicher (51) und dem genann ten Beaufschlagungsraum (16) des Arbeitszylinders (10) absperren.
daß in dem die rückseitigen Beaufschlagungsräume (16, 21) der Arbeitszylinder (10, 11) miteinander verbindenden Strömungsweg ein gegensinnig parallel zu dem ersten (37) geschaltetes zweites Einwegventil (38) angeordnet ist, und
daß der Beaufschlagungsraum (16) des einen Arbeitszylinders (10) mit einem unter einem vorbestimmten Strömungsmitteldruck stehenden Druckspeicher (51) über je ein Einweg-Druckbegrenzungsventil (44, 57) mit einander entgegengesetzten Durchströmrichtungen verbunden ist, die nur beim Auftreten einer den am jeweili gen Ventil eingestellten Wert übersteigenden Druck differenz zwischen der Zu- und Abströmseite in ihre Öffnungslagen gelangen, ansonsten jedoch die Strömungs verbindung zwischen dem Druckspeicher (51) und dem genann ten Beaufschlagungsraum (16) des Arbeitszylinders (10) absperren.
2. Hydrauliksystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß wenigstens einem Umformzylinder (11)
mehrere als Blechhaltezylinder einsetzbare Arbeitszy
linder (10) zugeordnet und deren rückseitige Beauf
schlagungsräume (16) über gegensinnig parallel zueinan
der geschaltete und eine Hydraulikmittelströmung je
weils nur in einer Richtung zulassende Einwegventile (37,
38) mit dem rückseitigen Beaufschlagungsraum (21) des
Umformzylinders (11) verbunden sind.
3. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem eine Hydraulik
mittelströmung zum rückseitigen Beaufschlagungsraum (21)
des Umformzylinders (11) zulassenden Einwegventil um ein
einstellbares Druckbegrenzungsventil (37) und bei dem dazu
parallel geschalteten Ventil um ein Einweg-Rückschlagven
til (38) handelt.
4. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Umformzylinder einsetzbare
Arbeitszylinder (11) einen Differentialkolben (13) mit
einer Differenzfläche (22) besitzt, die aus einem Differenzdruckraum
(23) heraus in Gegenrichtung zu der rück
seitigen Beaufschlagungsfläche (20) beaufschlagbar ist,
und daß der Differenzdruckraum (23) unmittelbar mit dem
Druckspeicher (51) in Strömungsverbindung steht.
5. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druckspeicher (51) mit
einem Hydraulikmitteltank (52) über ein einstellbares
Einweg-Druckbegrenzungsventil (61) verbunden ist, das
ein Abströmen von Hydraulikmittel nur vom Druckspeicher
(51) zum Hydraulikmitteltank (52) zuläßt, wenn die
zwischen der Zu- und Abströmseite an diesem Ventil
auftretende Druckdifferenz den eingestellten Wert
überschreitet.
6. Hydrauliksystem nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckspeicher (51) und der Hydraulik
mitteltank (52) über eine Förderpumpe (70) und ein nur
eine Hydraulikmittelförderung vom Tank (52) zum Druck
speicher (51) zulassendes Einweg-Rückschlagventil (73)
miteinander verbunden sind.
7. Hydrauliksystem nach Anspruch 5 oder 6, gekenn
zeichnet durch eine Strömungsverbindung des Druckspei
chers (51) mit dem Hydraulikmitteltank (52) über
ein wahlweise aus seiner Schließlage in seine Öffnungs
stellung betätigbares Absperrorgan (63).
8. Hydrauliksystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Beaufschlagungsraum (16)
des als Blechhaltezylinder einsetzbaren Arbeitszylin
der (10) über ein wahlweise aus seiner Schließlage
in seine Öffnungsstellung betätigbares Absperrorgan (65)
mit dem Hydraulikmitteltank (52) verbindbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904036408 DE4036408A1 (de) | 1990-11-15 | 1990-11-15 | Hydrauliksystem fuer werkzeuge oder pressen zur blechbearbeitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904036408 DE4036408A1 (de) | 1990-11-15 | 1990-11-15 | Hydrauliksystem fuer werkzeuge oder pressen zur blechbearbeitung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4036408A1 DE4036408A1 (de) | 1992-05-21 |
DE4036408C2 true DE4036408C2 (de) | 1993-06-09 |
Family
ID=6418323
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904036408 Granted DE4036408A1 (de) | 1990-11-15 | 1990-11-15 | Hydrauliksystem fuer werkzeuge oder pressen zur blechbearbeitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4036408A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3333687A1 (de) * | 1983-09-17 | 1985-03-28 | Uniplanung Metall- und Kunststoffengineering GmbH & Co KG, 7552 Durmersheim | Einrichtung an werkzeugen oder pressen zum ziehen von blechformteilen |
-
1990
- 1990-11-15 DE DE19904036408 patent/DE4036408A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4036408A1 (de) | 1992-05-21 |
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