DE4036272A1

DE4036272A1 - Gleitsattel-scheibenbremse

Info

Publication number: DE4036272A1
Application number: DE19904036272
Authority: DE
Inventors: Hans-Otto Dipl Ing Meier; Bernd Rupprecht
Original assignee: Deutsche Perrot Bremse GmbH
Current assignee: Deutsche Perrot Bremse GmbH
Priority date: 1990-11-14
Filing date: 1990-11-14
Publication date: 1992-05-21

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleitsattel-Scheibenbremse, umfassend einen Bremsenträger, der unmittelbar an einem Achs körper angeschweißt ist, eine Bremsscheibe, die an einer Rad nabe befestigt ist, einen Bremssattel, der mit zwei Schenkeln die Bremsscheibe umgreift und mittels Führungseinrichtungen in dem Bremsenträger parallel zur Achse der Bremsscheibe ver schiebbar geführt ist, einer hydraulischen oder mechanischen Betätigungseinrichtung, die sich an dem einen Bremssattelschen kel abstützt, und zwei Bremsbelagträger, von denen einer an der Betätigungseinrichtung und der andere an dem der Betätigungs einrichtung gegenüberliegenden Bremssattelschenkel anliegt.

Bei einer in der DE-AS 16 30 140 beschriebenen Gleit sattel-Scheibenbremse dieser Bauart ist der Bremsenträger ein stückig ausgebildet. Um die Bremsscheibe montieren zu können, ist der Bremssattel in einer Ebene parallel zur Bremsscheibe in zwei miteinander verschraubte Bügelteile geteilt. Bei dieser bekannten Scheibenbremse ist eine die Betätigungseinrichtung bildende Nockenwelle im Bremsenträger drehbar gelagert, und der von dieser Nockenwelle beaufschlagte Bremsbelagträger ist auf Zapfen des Bremsenträgers verschiebbar geführt, während der indirekt betätigte Bremsbelagträger an dem der Betätigungsein richtung gegenüberliegenden Bremssattelschenkel befestigt ist. Ein Wechsel der Bremsbeläge ist daher nur nach einer Teildemon tage der Scheibenbremse möglich. Dies trifft auch bei einem Wechsel der Bremsscheibe zu. Außerdem werden von dem indirekt betätigten Bremsbelagträger die Bremskräfte auf den Bremssattel übertragen, was eine Schrägstellung des Bremssattels und einen ungleichmäßigen bzw. schrägen Verschleiß dieses Bremsbelags zur Folge hat.

Aus der DE-OS 39 10 154 ist auch bereits eine Gleitsattel- Scheibenbremse bekannt, bei der die beiden Bremsbelagträger je weils in einem Schacht des Bremsenträgers gehalten und geführt sind, so daß sie zu einem Wechsel der Bremsbeläge radial ent nommen werden können. Außerdem werden die beim Bremsen auftre tenden Umfangskräfte von den Bremsbelagträgern direkt auf den Bremsenträger übertragen, so daß eine Schrägstellung und damit ein ungleichmäßiger Verschleiß der Bremsbeläge vermieden wird. Bei dieser bekannten Scheibenbremse ist der Bremsenträger in herkömmlicher Weise einteilig ausgebildet, und zu seiner Befe stigung ist ein Zwischenflansch erforderlich, der an dem be treffenden Fahrzeugteil, beispielsweise einem Achsschenkel, an geordnet ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsge mäße Scheibenbremse dahingehend weiterzubilden, daß ein schrä ger Verschleiß der Bremsbeläge verhindert und ein einfacher Wechsel der Bremsbeläge möglich ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Bremsenträger aus zwei beiderseits der Bremsscheibe angeordne ten Bremsenträgerteilen besteht, die lösbar miteinander verbun den sind, und daß die Bremsbelagträger in Schächten der Brem senträgerteile geführt sind und sich an seitlichen Führungsflä chen der Bremsenträgerteile abstützen.

Durch diese konstruktiven Merkmale - Zweiteilung des Brem senträgers, um einen Teil an die Achse anzuschweißen und nicht des Sattels - wird einerseits die Montage des Bremssattels und der Austausch der Bremsbeläge erleichtert, ferner durch Wegfall des Zwischenflansches die Fertigung wesentlich vereinfacht und andererseits wird eine Schrägstellung des Bremssattels beim Bremsen und damit ein schräger Verschleiß der Bremsbeläge ver hindert.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Er findung ist vorgesehen, daß die Betätigungseinrichtung in dem betreffenden Schenkel des Bremssattels angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, daß der Fahrzeughersteller den Bremsenträger selbst herstellen und montieren kann, so daß er lediglich den vom Bremsenhersteller nach seinen Angaben gelieferten Bremssat tel auf den Bremsenträger aufsetzen und mittels der Führungs einrichtungen mit diesem verbinden muß.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend näher erläu tert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Vorderansicht eines Teilbereichs einer Schei benbremse,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, und

Fig. 3 eine Aufsicht auf die Scheibenbremse nach Fig. 1, wobei einige Teile weggebrochen sind, um die Führungseinrich tungen zu veranschaulichen,

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1,

Fig. 5 eine Vorderansicht des Bremsenträgers ohne den Bremssattel,

Fig. 6 eine Draufsicht auf den Bremsenträger, und

Fig. 7 eine Seitenansicht des Bremsenträgers.

Wie dies insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, besteht der Bremsenträger aus zwei Teilen 2 und 3. Das als Halterungs flansch ausgebildete Bremsenträgerteil 2 ist unmittelbar an ei nem Achskörper 1 angeschweißt. Das andere Bremsenträgerteil 3 weist zwei abstehende Verbindungsstege 5 auf, die eine Brems scheibe 6 beiderseits übergreifen. Diese Verbindungsstege 5 sind mit Schrauben 4 am Bremsenträgerteil 2 befestigt. Abwei chend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnten die Verbin dungsstege 5 aber auch an dem Bremsenträgerteil 2 ausgebildet sein. Die Verbindungsstege 5 können eine beliebige Länge haben, so daß zur Überbrückung unterschiedlich dicker Bremsscheiben nur das mit den Verbindungsbereichen 5 versehene Bremsenträger teil 2 oder 3 abgewandelt werden muß.

Die Bremsenträgerteile 2 und 3 weisen Schächte mit seitli chen Führungsflächen 7 und 8 auf, die zur Halterung und Abstüt zung von Bremsbelagträgern 9 und 10 dienen. Die Schächte für die Bremsbelagträger können entsprechend den jeweiligen Erfor dernissen beliebige Konturen aufweisen.

Ein Bremssattel 11, in dessen einen Schenkel eine hydrau lische Betätigungseinrichtung 12 eingebaut ist, wird mittels Führungseinrichtungen 13 auf dem angeschweißten Bremsenträger teil 2 gehalten. Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbei spiel könnten die Führungseinrichtungen 13 auch an dem anderen Bremsenträgerteil 3 angeordnet sein.

Wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, können die Bremsbe lagträger 9 und 10 durch eine Öffnung des Bremssattels 11 radial entnommen werden. Wenn der Bremssattel 11 keine entspre chende Öffnung aufweist, dann können die Bremsbelagträger aus den im Bremsenträger angeordneten Schächten radial entnommen werden, indem eine der beiden Führungsanordnungen 13 beider seits gelöst und der Bremssattel 11 um die andere Führungsan ordnung 13 nach außen geschwenkt wird.

Die Montage der vorstehend beschriebenen Gleitsattel- Scheibenbremse geschieht in folgenden Stufen:
1. Anschweißen des Bremsenträgerteils 2 am Achskörper 1,
2. Befestigen der Bremsscheibe 6 an einem entsprechenden Fahrzeugteil, beispielsweise der Radnabe,
3. Befestigen des Bremsenträgerteils 3 an dem Bremsenträ gerteil 2 mittels der Schrauben 4,
4. Einsetzen der Bremsbelagträger 9 und 10 in die Schächte der Bremsenträgerteile 2 und 3,
5. Aufsetzen des Bremssattels 11 auf die miteinander ver schraubten Bremsenträgerteile 2 und 3 und Befestigen des Brems sattels mittels der Führungsanordnungen 13 am Bremsenträgerteil 2.

Es ist erkennbar, daß die mit den vorstehend genannten Stufen 1 bis 4 verbundenen Arbeitsschritte vom Hersteller des Fahrzeugs oder der Fahrzeugachse durchgeführt werden können, und daß lediglich der Bremssattel vom Bremsenhersteller beige stellt wird.

Bezugszeichenliste:

1 Achskörper
2, 3 Teile des Bremsenträgers
4 Schrauben
5 Verbindungsstege an 3
6 Bremsscheibe
7 Führungsflächen an 2
8 Führungsflächen an 3
9, 10 Bremsbelagträger
11 Bremssattel
12 Betätigungseinrichtung
13 Führungseinrichtungen

Claims

1. Gleitsattel-Scheibenbremse, umfassend einen Bremsen träger, der unmittelbar an einem Achskörper angeschweißt ist, eine Bremsscheibe, die an einer Radnabe od. dgl. befestigt ist, einen Bremssattel, der mit zwei Schenkeln die Bremsscheibe um greift und mittels Führungseinrichtungen in dem Bremsenträger parallel zur Achse der Bremsscheibe verschiebbar geführt ist, einer hydraulischen oder mechanischen Betätigungseinrichtung, die sich an dem einen Bremssattelschenkel abstützt, und zwei Bremsbelagträger, von denen einer an der Betätigungseinrichtung und der andere an dem der Betätigungseinrichtung gegenüberlie genden Bremssattelschenkel anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsenträger aus zwei beiderseits der Bremsscheibe (6) an geordneten Bremsenträgerteilen (2, 3) besteht, die lösbar mit einander verbunden sind, und daß die Bremsbelagträger (9, 10) in Schächten der Bremsenträgerteile (2, 3) geführt sind und sich an seitlichen Führungsflächen (7, 8) der Bremsenträgerteile (2, 3) abstützen.

2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (12) in dem betreffenden Schen kel des Bremssattels (11) angeordnet ist.

3. Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der Bremssattel (11) mit einer den Austausch der Bremsbelagträger (9, 10) ermöglichenden Öffnung versehen ist.

4. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß eines der Bremsenträgerteile (3) mit die Bremsscheibe (6) umgreifenden Verbindungsstegen (5) verse hen ist, die mit dem anderen Bremsenträgerteil (2) durch Schrauben (4) verbunden sind.

5. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtungen (13) an dem mit dem Achskörper verschweißten Bremsenträgerteil (2) angeord net sind.