DE4035350A1 - Bearbeitungslinie fuer vorrichtungen zur herstellung von verpackungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine schnell arbeitende Vorrichtung zur Herstellung von Verpackungen im allgemeinen und von Schachteln mit angelenktem Deckel und Garantiesiegel im besonderen aus fla­ chen Zuschnitten, die aus aneinanderhängenden Feldern bestehen.

Die Bearbeitungslinie ist dabei insbesondere für eine Vorrich­ tung geeignet, die aus modularen, voneinander unabhängig be­ treibbaren Einheiten aufgebaut ist, welche innerhalb der Ge­ samt-Vorrichtung funktionell miteinander verknüpft sind, um bei einer Änderung der Herstellungsmodalitäten für die Schachteln und/oder der Eigenschaften des zu verpackenden Materials sowie der besonderen Struktur der flachen Zuschnitte die Möglichkeit zu haben, innerhalb der gesamten Vorrichtung einen oder mehrere der Maschinenabschnitte auszuwechseln. In diesem Zusammenhang wird Bezug genommen auf die deutsche Patentanmeldung, die der italienischen Anmeldung Nr. 3687-A/89 der Anmelderin ent­ spricht.

Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen modula­ ren Maschinenabschnitt für die soeben erwähnte Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, der in der Lage ist, die genannten, fla­ chen Zuschnitte mit aneinanderhängenden Feldern taktweise hin­ tereinander einer Reihe von Arbeitsstationen zuzuführen, in de­ nen die Zuschnitte daraufhin überprüft werden, ob sie für die Herstellung der Schachteln geeignet sind, um sie anschließend in eine Schlauchform zu knicken, bei der ein Ende geschlossen sein kann.

Bei einer Vorrichtung der angegebenen Gattung wird diese Aufga­ be durch das Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, eine oder mehrere Arbeitsstationen zur Verfügung zu stellen, in denen die Schachteln mit angelenktem Deckel und Garantiesiegel herge­ stellt werden können, wobei der Deckel auf ein Kragenelement ge­ schlossen werden kann, das an dem Teil des Zuschnitts befestigt wird, der den Schachtelkörper bildet. Hierzu wird beispielswei­ se zunächst von dem flachen Zuschnitt ein das Kragenelement bil­ dender Teil abgetrennt, welcher anschließend nach einer Relativ­ bewegung zwischen diesem flachen Zuschnitt und dem das Kragen­ element bildenden Teil auf den Zuschnitt gelegt und an diesem wieder befestigt wird. Die Relativbewegung erfolgt dabei in der Ebene des einen und/oder des anderen Teils, um diese aufeinan­ derzulegen, sowie in der einen und/oder der anderen von zwei zu­ einander rechtwinkligen Richtungen, um sie miteinander zu ver­ binden.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist.

Es zeigen:

Fig. 1 die Ansicht einer Bearbeitungslinie gemäß der Erfin­ dung, gesehen von schräg oben aus dem Blickwinkel der Bedienungsperson,

Fig. 2 die schematische, ebenfalls perspektivische Darstellung der Bearbeitungslinie der Fig. 1 mit den einzelnen Ar­ beitsstationen für die Herstellung der Schachteln,

Fig. 3 die vergrößerte und teilweise geschnittene Teilansicht des Bandförderers der Bearbeitungslinie,

Fig. 4 die nochmals vergrößerte und geschnittene Darstellung des Bandförderers der Fig. 3,

Fig. 5 einen Teilquerschnitt durch den Bandförderer und

Fig. 6 den Aufbau eines flachen, gestanzten Zuschnittes mit aneinanderhängenden Feldern, der für die Herstellung der Schachteln mit Klappdeckel in der Bearbeitungslinie der Fig. 1 und 2 verwendet wird.

Wie bereits erwähnt wurde, bezweckt die Erfindung die Schaffung einer Bearbeitungslinie für eine Vorrichtung mit modularen Bau­ steinen, die in der Lage ist, beliebige Produkte in Schachteln und insbesondere solchen mit angelenktem Klappdeckel zu ver­ packen, welcher auf einen Kragen mit Garantiesiegel verschlos­ sen wird, wobei zur Herstellung der Schachteln von einzelnen, flachen Zuschnitten ausgegangen wird, die über Bruchlinien in einzelne Felder aufgeteilt sind. Jeder einzelne Zuschnitt aus einem flachen Kartonstück ist über in Längsrichtung und in Querrichtung verlaufende Knicklinien sowie Einschnitte in Wände und Halte- bzw. Verschlußlaschen aufgeteilt, die jeweils den Schachtelkörper bzw. den Deckelkörper bilden; die Bruchlinien definieren einen abtrennbaren Teil, der das Kragenelement bzw. das Garantiesiegel für den Deckelkörper bildet. In diesem Zusam­ menhang wird nochmal auf die eingangs erwähnte DE-OS 38 25 569 hingewiesen.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Bearbeitungslinie für eine Vorrichtung mit modularen Maschinenabschnitten 1, 2 und 3 (vgl. Fig. 1) nach der deutschen Patentanmeldung, die der ita­ lienischen Anmeldung 3687-A/89 der Anmelderin entspricht, dient zur Herstellung der Schachteln ein in Fig. 6 gezeigter, fla­ cher, gestanzter Zuschnitt 4 aus Karton, in den in Längsrich­ tung verlaufende Knicklinien 5, in Querrichtung verlaufende Knicklinien 6 sowie Einschnitte 7 eingearbeitet sind, die je­ weils Seitenwände 8, 9, 10 und 11 sowie Halte- und Verschlußla­ schen 8a, 8b; 9a, 9b; 10a, 10b sowie 11a, 11b und 11c der Schachtel voneinander abgrenzen. Ferner sind aus weiter unten erläuterten Gründen in den Zuschnitt 4 Bruchlinien 12 und 14 eingearbeitet, von denen die Bruchlinie 12 einen Teil defi­ niert, der als Kragenelement 13 zur Verwendung kommt, während die Bruchlinie 14 denjenigen Teil des Zuschnittes 4 definiert, der das Abreiß-Garantiesiegel zwischen dem Schachtelkörper und dem Deckelkörper bilden wird.

Der gestanzte Zuschnitt 4 wird von dem ersten Maschinenab­ schnitt 1 in den zweiten Maschinenabschnitt 2 überführt, der der Bearbeitungslinie der vorliegenden Erfindung entspricht, beispielsweise mittels einer Zuführeinrichtung, wie sie in der deutschen Patentanmeldung erläutert ist, die der italienischen Anmeldung Nr. 3688-A/89 entspricht. Im zweiten Maschinenab­ schnitt 2 erfolgt die Formung des schlauchförmigen Schachtelkör­ pers. In der schlauchförmigen Form gelangt der Schachtelkörper dann vom zweiten Maschinenabschnitt 2 in den dritten Maschinen­ abschnitt 3, wo das Produkt eingefüllt und die Schachtel mit Ga­ rantiesiegelverschluß abgeschlossen wird.

Entsprechend der o. a. italienischen Patentanmeldung Nr. 3688-A/89 sind die Zuschnitte 4 seitlich nebeneinander in dem Speicher 15 angeordnet, der in Arbeitsrichtung von oben nach un­ ten geneigt ist und eine hohe Speicherkapazität hat. Die Zu­ schnitte 4 werden über eine Teileinrichtung 16, die in Fig. 1 zu erkennen und Gegenstand der italienischen Anmeldung Nr. 3688-A/89 ist, gruppenweise auf einen Steuerbefehl hin vorge­ schoben, so daß sie vom Gewicht der gesamten, gespeicherten Säu­ le entlastet werden. Anschließend werden die Zuschnitte einzeln hintereinander mittels Saugköpfen 17 entnommen und nacheinander in horizontaler Ausrichtung auf einen Bandförderer 18 gelegt, der Haltemittel 19 aufweist, die in Fig. 5 gezeigt und Teil des zweiten Maschinenabschnitts 2 sind, welcher Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist (vgl. Fig. 2). Der Bandförderer 18 wird intermittierend oder in aufeinanderfolgenden Schritten an­ getrieben, so daß jeder Vorschubbewegung ein Halteschritt folgt, während dessen Kontroll- und Knickvorgänge ablaufen, um aus den flachen Zuschnitten 4 die Schachteln zu formen. Jedem Halteschritt entspricht eine Bearbeitungsstation. In der Sta­ tion I werden die flachen Zuschnitte 4 auf den Bandförderer 18 gelegt. Im folgenden Vorschubschritt des Bandförderers 18 ge­ langt der Zuschnitt 4 in eine nicht dargestellte Station II, in welcher über nicht dargestellte, bekannte Kontrolleinrichtungen dessen Unversehrtheit und für die Herstellung der Schachteln ge­ eigneter Zustand geprüft werden, während ebenfalls bekannte und nicht dargestellte Mittel ungeeignete Zuschnitte durch geeigne­ te ersetzen. Im folgenden Schritt gelangt der Zuschnitt in die Zwischenstation III, hinter der noch vor der Station IV eine Photozelle 20 angebracht ist (Fig. 1), deren Zweck weiter un­ ten erläutert wird. In einem weiteren Schritt erreicht der Zu­ schnitt 4 die Station IV, in der nach einer Anwesenheitskontrol­ le durch die Photozelle 20 und mittels eines Gelenkvierecks 21 (Fig. 1) von dem Zuschnitt 4 entlang der Bruchlinie 12 der Teil für das Kragenelement 13 abgetrennt wird, welcher nach ei­ ner Relativverschiebung zwischen diesem und dem verbliebenen Teil des Zuschnitts 4 entlang der Bruchkante wieder mit dem Zu­ schnitt 4 verbunden wird. Hierzu wird über ein in Fig. 2 ge­ zeigtes Auftragsorgan 22 Klebstoff aufgesprüht. Das Auftragsor­ gan 22 ist mit der Photozelle 22 gekoppelt.

Der mit dem Kragenelement 13 versehene Zuschnitt 4 gelangt an­ schließend in die Station V, wo über in Fig. 2 gezeigte Faltor­ gane 24 und 25, die vertikal auf- und abbeweglich angetrieben sind, und mittels eines Gegenfalters 23 die Seitenwände 8 und 9 bzw. die Seitenwand 11 mit den jeweils anhängenden Laschen 11c, 11a, 11b bzw. 9a, 9b, 8a, 8b um die in Längsrichtung verlaufen­ den Knicklinien 5 vertikal nach oben gefaltet werden (vgl. Fig. 2). Nach einem weiteren Vorschubschritt erreicht der so gefalte­ te Zuschnitt 4 die Station VI, wobei seine Seitenwand 10 mit den anhängenden Laschen 10a und 10b unter einem Gegenfalter 26 durchläuft, während die Seitenwände 9, 8 sowie 11 mit den anhän­ genden Laschen von Führungsorganen 27 gegen die in Längsrich­ tung verlaufenden Seitenwände des Gegenfalters 26 und damit in vertikaler Stellung gehalten werden (vgl. Fig. 1 und 2). Nachdem die Photozelle 28 die Anwesenheit des Zuschnittes 4 mit dem Kragenelement 13 festgestellt hat, wird in dieser Station VI, wie die Fig. 1 und 2 zeigen, über ein weiteres Auftrags­ organ 29, das mit der Photozelle 28 gekoppelt ist, Klebstoff auf die Außenfläche der Verschlußlasche 11c gesprüht (Position a in Fig. 2), worauf diese über ein kammartiges Faltorgan 30 auf die Oberseite des Gegenfalters 26 geknickt wird. Gleichzei­ tig knickt eine in Fig. 1 gezeigte und als Gelenkviereck ausge­ bildete Falteinrichtung 31 die Seitenwand 8 auf die Oberseite des Gegenfalters 26 sowie auf die mit Klebstoff versehene Ver­ schlußlasche 11c (Position b in der Station VI der Fig. 2). In dieser Lage wird die Seitenwand 8 von einem auf- und abbewegli­ chen Druckelement 32 gehalten (Position c in Station VI, Fig. 2).

Die so vorgefertigte, schlauchförmige Schachtel gelangt hinter der Station VI über einen weiteren Vorschubschritt des Bandför­ derers 18 in die Station VII, wo sie mittels einer Hubeinrich­ tung 33 und durch Unterdruck gehalten einem weiteren Bandförde­ rer 34 übergeben wird, welcher zusammen mit einem vertikal dar­ unter angeordneten Bandförderer 35 den dritten Maschinenab­ schnitt 3 bildet, in welchem die Einfüllung der Produkte in die vorgefertigten Schachteln erfolgt.

Fig. 3 zeigt den Antrieb für das gezahnte Förderband des Band­ förderers 18, welches die genannten Haltemittel 19 aufweist. Diese bestehen aus Saugmulden 19 (vgl. Fig. 3 und 5), die in die Oberseite des Förderbandes eingearbeitet sind. Dieses ist über einen Unterdruckkanal 37 gespannt, der in Fig. 4 zu erken­ nen ist und der an seiner Oberseite einen Längsschlitz 37a auf­ weist. Das Förderband läuft eng über diesen Längsschlitz 37a hinweg und ist über zwei Umlenkrollen geführt, von denen eine als Antriebsrolle 37 ausgebildet ist. Jede Mulde 19 hat an ih­ rer untersten Stelle eine Ansaugöffnung 36, die über den Längs­ schlitz 37a mit dem Unterdruckkanal 37 in Verbindung ist, so daß die Zuschnitte 4 auf dem oberen Trum des Förderbandes gehal­ ten werden und von diesem taktweise nacheinander in die oben er­ läuterten Stationen I bis VII geführt werden.

Claims (3)

1. Bearbeitungslinie für eine Vorrichtung zur Herstellung von Verpackungen, insbesondere von Schachteln mit angelenktem Deckel und Garantiesiegel aus flachen Zuschnitten, die aus an­ einanderhängenden Feldern bestehen, wobei die Vorrichtung aus modularen, voneinander unabhängig betreibbaren Einheiten aufge­ baut ist, die innerhalb der Gesamt-Vorrichtung funktionell mit­ einander verknüpft sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bandförderer (18) mit gezahntem Förderband und gleichmä­ ßig voneinander beabstandeten Ansaugöffnungen (36) vorgesehen ist, welches entlang einem Unterdruckkanal (37) verlegt ist und über entsprechend verzahnte Rollen läuft, von denen eine Rolle (38) schrittweise angetrieben ist derart, daß das Förderband die Zuschnitte (4) taktweise in eine Reihe von Bearbeitungssta­ tionen bringt, welche Kontrollorgane, Transportorgane und Fal­ torgane für die Umformung der flachen Zuschnitte (4) in schlauchförmig ausgebildete Schachteln mit angelenktem Deckel aufweisen.

2. Bearbeitungslinie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in das Förderband Mulden (19) eingearbeitet sind, von denen jeweils eine Ansaugöffnung (36) ausgeht.

3. Bearbeitungslinie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oberfläche des Unterdruckkanals (37), auf dem das Förderband gespannt abläuft, auf ihrer Mittellinie einen mit den Ansaugöffnungen (36) fluchtenden Längsschlitz (37a) auf­ weist.