DE4033531A1 - Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von vorformlingen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von vorformlingenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erwärmen eines
Vorformlings aus einem thermoplastischen Material, bei dem
der Vorformling mindestens in einem Bereich seiner äußeren
Begrenzung beheizt wird.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Vorrichtung zum
Erwärmen eines Vorformlings aus einem thermoplastischen
Material, die mindestens ein den Vorformling im Bereich
einer äußeren Begrenzung erwärmendes Heizelement aufweist.
Eine derartige Erwärmung von Vorformlingen ist beispiels
weise erforderlich, wenn die Vorformlinge einer Blasmaschine
zugeführt werden sollen, die mit Hilfe von Blasformen Behäl
ter, beispielsweise Flaschen, herstellt. Der Vorformling ist
dazu aus einem orientierbaren Kunststoff, vorzugsweise
Polyäthylenterephthalat (PET), ausgebildet. Zur Ausformung
von Behältern aus den Vorformlingen werden diese nach einer
ggf. zunächst während eines Reckvorganges erfolgenden Längs
streckung mit Hilfe von Druckluft einer weiteren Längs
streckung unterworfen sowie quer zu einer Längsrichtung
aufgeweitet. Bei dieser Aufweitung entsteht aus dem mit
einer vergleichsweise dicken Wandung versehenen Vorformling
ein Behälter, der relativ zur Wanddicke des Vorformlings mit
einer sehr dünnen Wandung versehen ist. Die Stabilität eines
bei der Durchführung eines derartigen Verfahrens hergestell
ten Behälters resultiert im wesentlichen aus den bei den
Streckvorgängen erfolgenden Orientierungen der Moleküle des
thermoplastischen Materials.
Bei der während des Blasvorganges erfolgenden Streckung quer
zur Längsachse des Vorformlings erfährt das im Bereich einer
Innenseite des Vorformlings angeordnete Material eine stär
kere Streckung als das im Bereich der äußeren Begrenzung des
Vorformlings angeordnete Material. Diese ungleichmäßige
Streckung des Materials führt bei einer innerhalb der Vor
formlingswandung gleichmäßigen Temperatur, insbesondere
jedoch bei einem Temperaturprofil, das im Bereich der äuße
ren Begrenzung des Vorformlings ein höheres Niveau als im
Bereich der inneren Begrenzung des Vorformlings aufweist, zu
Verspannungen im Bereich der Wandung des produzierten Behäl
ters, die die Qualität des Behälters, insbesondere seine
Beständigkeit gegenüber äußeren Beeinflussungen, beeinträch
tigen. Darüber hinaus erfolgt bei einem nicht an eine ört
lich vorliegende Materialstreckung angepaßten Temperatur
profil nur eine Orientierung des thermoplastischen Mate
rials, die nicht zu einer maximal erreichbaren Widerstands
fähigkeit führt. Bei einer zu hohen Temperatur erfolgt nur
eine unzureichende Orientierung und bei einer zu niedrigen
Temperatur eine Dehnung über eine Elastizitätsgrenze hinaus.
Im Idealfall liegt in jedem Bereich des Materials exakt die
Temperatur vor, die bei einer vorgegebenen Kontur des her
zustellenden Behälters gerade zu einer Materialdehnung bis
zur Elastizitätsgrenze führt.
Zur Verkürzung der Erwärmungszeit des Vorformlings ist es
bekannt, in den Innenraum des Vorformlings eine stabförmige
elektrische Heizpatrone einzuführen, die zusätzlich zu den
Vorformling von außen beheizenden Infrarotstrahlern eine
Wärmezufuhr ermöglicht. Durch diese zusätzliche Innenheizung
können üblicherweise vorgesehene Ausgleichszeiten, die zu
einem Wärmetransport aus äußeren Bereichen des Vorformlings
zu inneren Bereichen erforderlich sind, deutlich verkürzt
werden. Die Wärmeübertragung von der Heizpatrone zum Vor
formling erfolgt jedoch im wesentlichen durch Strahlung.
Dies macht eine relativ hohe Temperatur der Heizpatrone
erforderlich, gleichzeitig muß für einen möglichst geringen
Abstand der Heizpatrone zum Vorformling gesorgt werden. Dies
macht jedoch eine exakte Positionierung des Vorformlings
relativ zur Heizpatrone erforderlich und beinhaltet die
Gefahr einer Beschädigung des Vorformlinges bei Positionie
rungsabweichungen. Insbesondere besteht auch die Gefahr, daß
die Heizpatrone den Vorformling berührt und dieser an der
Heizpatrone anschmilzt. Eine derartige Störung hat in der
Regel eine Produktionsunterbrechung zur Folge.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfah
ren der einleitend genannten Art so zu verbessern, daß eine
Innenbeheizung des Vorformlings ohne die Gefahr einer
Beschädigung seiner Beschaffenheit innerhalb eines kurzen
Zeitraumes durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
Beheizung mindestens eines Bereiches einer inneren Begren
zung des Vorformlings mittels eines wärmeübertragenden gas
förmigen Heizmediums durchgeführt wird.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Vorrichtung der einleitend genannten Art so zu verbessern,
daß mit ihr eine den Vorformling nicht gefährdende Innenbe
heizung innerhalb einer kurzen Zeitspanne durchgeführt wer
den kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
dem Vorformling zuwendbar anordbare Innenheizung mindestens
eine ein wärmeübertragendes gasförmiges Medium in den
Bereich eines Innenraumes des Vorformlings leitende Aus
strömöffnung aufweist.
Durch die Innenbeheizung des Vorformlings mit Hilfe eines
gasförmigen Heizmediums ist es in einfacher Weise möglich,
eine zur Erzeugung eines vorgebbaren Temperaturprofils
ausreichende Wärmemenge auf den Vorformling zu übertragen.
Für diese Übertragung ist es nicht erforderlich, starre
mechanische Elemente, die mit einer hohen Temperatur ver
sehen sind, mit einem geringen Abstand zur Innenbegrenzung
des Vorformlings anzuordnen. Es ist vielmehr ausreichend,
die Innenheizung mit einer Ausströmöffnung zu versehen, die
eine Zufuhr des temperierten wärmeübertragenden Mediums in
den Innenraum des Vorformlings ermöglicht. Aufgrund der
guten Wärmeübertragung vom gasförmigen Heizmedium zum Vor
formling ist es auch ausreichend, das Heizmedium mit einer
wesentlich niedrigeren Temperatur als die nach dem Stand der
Technik verwendeten Heizpatronen zu versehen. Die von der
Innenheizung auf den Vorformling übertragene Wärmemenge ist
in der Regel wesentlich geringer als die von der Außenhei
zung übertragene Wärmemenge. Gegenüber einer grundsätzlich
auch zur Erzeugung eines geeigneten Temperaturprofils denk
baren Außenkühlung des Vorformlings nach einer zuvor erfolg
ten ausreichenden Außenbeheizung hat die Innenbeheizung
neben einem besseren thermischen Wirkungsgrad insbesondere
den Vorteil, daß das Temperaturprofil innerhalb einer ver
hältsnismäßig kurzen Zeitspanne erzeugt werden kann. Eine
lange Heizdauer hätte neben einer Verringerung der Durch
satzrate den Nachteil, daß eine thermische Kristallisation
stattfinden könnte und daß durch Wärmeausgleichsvorgänge in
einer Längsrichtung des Vorformlings ein ggf. erwünschtes
Temperaturprofil in Längsrichtung unscharf werden würde.
Gegenüber einer Beheizung mit einem in den Innenraum des
Vorformlings eingeführten Heizelement weist die Beheizung
mit dem gasförmigen Medium auch den Vorteil auf, daß eine in
Längsrichtung ungleichmäßige Wärmeübertragung vermieden
wird. Diese ungleichmäßige Wärmeübertragung beruht bei wär
meabstrahlenden Heizelementen auf der Überlagerung von
Strahlungsanteilen aus Mittel- und Randbereichen des Heiz
elementes. Die aus dieser Überlagerung resultierende Gesamt
strahlung ist in einem mittleren Bereich am intensivsten und
nimmt zu den Randbereichen hin ab. Bei einer Wärmeübertra
gung durch ein gasförmiges Medium hängt die Intensität der
Wärmeübertragung neben der Abhängigkeit von einer örtlichen
Temperaturdiffferenz wesentlich von einer vorgebbaren Strö
mungsgeschwindigkeit des Mediums ab. Eine in Strömungsrich
tung abnehmende Temperatur des Mediums kann deshalb durch
Maßnahmen zur Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit,
beispielsweise eine Querschnittsverengung, kompensiert wer
den. Gleichfalls ist es möglich, durch Maßnahmen zur
Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit ein erwünschtes
Temperaturprofil zu erzeugen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß als Heizmedium Luft verwendet wird. Die
Verwendung von Luft hat den Vorteil, daß ein geschlossener
Heizmittelkreislauf zwar denkbar, aber nicht zwingend erfor
derlich ist. Den Vorformling verlassende abgekühlte Luft
kann vielmehr problemlos auch einer Umgebung zugeleitet
werden.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist vorgesehen, daß die Austrittsöffnung im Bereich
einer einer Mündung des Vorformlings zuwendbaren Halterung
angeordnet ist. Diese Anordnung vermeidet ein Einführen
einer Leitvorrichtung in den Innenraum des Vorformlings bzw.
ein Aufsetzen des Vorformlings auf eine lange Leitvorrich
tung und verhindert somit eine umständliche Handhabung. Es
ist aber auch möglich, die Leitvorrichtung in den Vorform
ling hineinragen zu lassen und hierdurch eine weitgehend
verwirbelungsfreie Strömung des Heizmediums von einem Boden
des Vorformlings in Richtung auf dessen Mündung zu ermög
lichen. Eine derartige Strömung ermöglicht eine effektive
Übertragung von Wärmeenergie auf den Vorformling.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist vorgesehen, daß zwischen der Leitvorrichtung zum
Transport des Heizmediums und der Vorrichtung zur Halterung
des Vorformlings ein die Haltevorrichtung gegenüber einer
Aufheizung abschirmendes Isoliermaterial angeordnet ist.
Durch einen zwischen dem Isoliermaterial und der Leitvor
richtung angeordneten Zwischenraum kann abgekühltes Heiz
medium aus dem Innenraum des Vorformlings abströmen, ohne
eine unerwünschte Erwärmung der Halterung zu verursachen.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den
beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungs
formen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen auf einen Dorn
aufgesetzten Vorformling, in den ein Leitelement
für ein gasförmiges Heizmedium hineinragt,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Leitelementes mit Seiten
schlitzen,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen hängend im Bereich
einer Zange gehalterten Vorformling, in den ein
mit einer Ausströmdüse versehenes Leitelement
hineinragt,
Fig. 4 eine teilweise Darstellung eines Längsschnittes
durch einen auf einem Dorn aufsitzenden Vorform
ling mit einer im Bereich des Dornes angeordneten
Ausströmöffnung für das Heizmedium,
Fig. 5 eine teilweise Darstellung eines Längsschnittes
durch einen auf einen Dorn aufgesetzten Vorform
ling mit einer im Bereich des Dornes angeordneten
ringförmigen Ausströmdüse,
Fig. 6 eine teilweise Darstellung eines Längsschnittes
durch einen hängend in einer Halterung angeord
neten Vorformling, in den im Bereich der Halterung
ein gegenüber der Halterung isoliertes Leitelement
hineinragt und
Fig. 7 eine teilweise Darstellung eines Längsschnittes
durch einen auf einen Dorn aufgesetzten Vorform
ling mit einem Leitelement für das Heizmedium, das
von einer zweischichtigen Ummantelung umgeben ist.
Eine Vorrichtung zum Erwärmen eines Vorformlings (1) besteht
im wesentlichen aus einer Außenheizung (2) sowie einer
Innenheizung (3). Die Innenheizung (3) weist einen ein gas
förmiges Heizmedium (4) temperierenden Heizer (5) auf, der
das temperierte Heizmedium (4) einem rohrförmigen Leitele
ment (6) zuführt, das eine dem Vorformling (1) zuwendbare
Ausströmöffnung (7) aufweist.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ragt das Leitelement
(6) in einen Innenraum (8) des Vorformlings (1) hinein. Der
Vorformling (1) ist auf einem Dorn (9) geführt, auf dem der
Vorformling (1) mit einem Mündungsbereich (10) steht. Der
Dorn (9) weist einen in den Vorformling (1) eingreifenden
Stutzen (11) sowie eine den Vorformling (1) abstützende
Basis (12) auf. Zur Erleichterung eines Aufsetzens des Vor
formlings (1) auf den Dorn (9) weist der Stutzen (11) im
Bereich seines der Basis (12) abgewandten Endes eine An
schrägung (13) auf, die bei einem Aufsetzen des Vorformlings
(1) eine Zentrierung des Vorformlings (1) relativ zum
Stutzen (11) vornimmt. Im Bereich einer Außenbegrenzung (14)
des Vorformlings (1) ist im Mündungsbereich (10) ein Radial
steg (15) angeordnet, der von einem Niederhalter (16) beauf
schlagt ist. Der Niederhalter (16) vermeidet ein Abheben des
Vorformlings bei einer Beaufschlagung mit dem Heizmedium
(4). Das Leitelement (6) ist durch eine Zentralausnehmung
(17) des Dornes (9) hindurchgeführt. Zwischen dem Leitele
ment (6) und der Innenbegrenzung (18) erstreckt sich ein
eine Abfuhr von abgekühltem Heizmedium (4) aus dem Innenraum
(8) zulassender Zwischenraum (19). Ergänzend zum Heizer (5)
kann ein Trockner (20) vorgesehen werden, der das über einen
Ansaugstutzen (21) einer Umgebung entnommene Heizmedium (4)
in seinem Feuchtigkeitsgehalt erniedrigt. Insbesondere bei
einer Verwendung im Bereich eines tropischen Klimas ist die
Verwendung eines Trockners (20) zweckmäßig.
Alternativ oder ergänzend zu der im Bereich eines Endes des
Leitelementes (6) vorgesehenen Ausströmöffnung (7) ist es
auch möglich, in einem seitlichen Bereich des Leitelementes
(6) Seitenöffnungen (22) vorzusehen, die bei einem in den
Vorformling (1) eingeführten Leitelement (6) einen intensi
ven Kontakt des Vorformlings (1) mit dem Heizmedium ermög
lichen. Eine Beeinflussung der Strömungsrichtung und der
Strömungsgeschwindigkeit des Heizmediums (4) kann auch durch
eine im Bereich der Ausströmöffnung (7) angeordnete Düse
(23) erfolgen. Insbesondere ist auch daran gedacht, die
Seitenöffnungen (22) derart auszurichten, daß das aus ihnen
ausströmende Heizmedium (4) eine Bewegungskomponente in
Richtung auf den Mündungsbereich (10) des Vorformlings (1)
aufweist und somit eine Erhöhung der Strömungsgeschwindig
keit ermöglicht wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist das mit einer Düse
(23) versehene Leitelement (6) in einen Vorformling (1)
eingeführt, der zwei von einer Nut (24) getrennte Radial
stege (15) aufweist und bei dem in die Nut (24) eine zangen
förmige Halterung (25) eingreift. Die zangenförmige Halte
rung (25) positioniert den Vorformling (1) in einer Orien
tierung, bei der der Mündungsbereich (10) in lotrechter
Richtung nach oben angeordnet ist. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 4 wird der Vorformling (1) stehend vom Dorn (9)
positioniert und die Ausströmöffnung (7) des Leitelementes
(6) ist im Bereich des dem Vorformling (1) zugewandten Endes
des Dornes (9) angeordnet.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist im Bereich des
Dornes (9) eine Ringdüse (26) angeordnet, die dem Vorform
ling (1) zugewandte Öffnungen (27) aufweist sowie eine einen
Austritt des Heizmediums (4) aus dem Innenraum (8) zulassende
Ausnehmung (28) aufweist. Zur Versorgung mit dem Heizmedium
(4) ist die Ringdüse (26) mit dem Leitelement (6) verbunden.
Insbesondere ist daran gedacht, die Ringdüse (26) aus einem
wärmeisolierenden Material auszubilden, um eine Aufheizung
des Dornes (9) zu vermeiden.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist der Vorformling
(1) hängend von einer Halterung (29) aufgenommen, die den
Vorformling (1) im Mündungsbereich (10) umschließt. In den
Mündungsbereich (10) des Vorformlings (1) ist das Leitele
ment (6) eingeführt, das von einer im wesentlichen rohr
förmig ausgebildeten Führung (30) umschlossen ist. Die
Führung (30) ist mit einem geringen Abstand zur Halterung
(29) angeordnet und weist einen Abstand (31) zum Leitelement
(6) auf, der ein Rückströmen von abgekühltem Heizmedium (4)
ermöglicht. Insbesondere ist daran gedacht, die Führung (30)
aus einem wärmeisolierenden Material auszubilden. Es ist
aber auch möglich, die Führung (30) aus einem mechanisch
widerstandsfähigen Material auszubilden und im Bereich einer
der Halterung (29) zugewandten Außenbegrenzung der Führung
(30) eine isolierende Beschichtung (32) vorzusehen.
Neben einer statischen Anordnung des Leitelementes (6) mit
seiner Ausströmöffnung (7) im Mündungsbereich (10) des Vor
formlings (1) oder im Bereich eines dem Mündungsbereich (10)
abgewandten Bodens (33) ist es auch möglich, das Leitelement
(6) beweglich anzuordnen und während der Durchführung eines
Beheizungsvorganges in Richtung einer Längsachse (34) zu
verfahren. Hierdurch kann gewährleistet werden, daß der
Vorformling (1) im wesentlichen Bereich einer seinem Innen
raum (8) zugewandten Innenbegrenzung (35) mit der Ausström
öffnung (4) unmittelbar entströmtem Heizmedium (4) beauf
schlagt wird.
Die Außenheizung (2) besteht im wesentlichen aus Infrarot
strahlern (36), die im Bereich eines Trägers (37) angeordnet
sind. Im Bereich einer den Infrarotstrahlern (36) abgewand
ten Rückseite des Vorformlings (1) ist ein Wärmestrahlung
zurückwerfender Reflektor (38) angeordnet.
Zur Beheizung des Vorformlings (1) wird dieser an der Außen
heizung (2) vorbeigeführt. Grundsätzlich ist es möglich, die
Innenbeheizung vor, während oder nach der Außenbeheizung
durchzuführen. Insbesondere ist aber daran gedacht, die
Innenbeheizung nach der Außenbeheizung durchzuführen, da
aufgrund der nach einer Beendigung der Beheizung stattfin
denden Ausgleichsvorgänge eine Nivellierung eines im Bereich
des Vorformlings (1) erzeugten Temperaturprofils zu erwarten
ist. Bei einer Durchführung der Innenbeheizung nach dem
Abschluß der Außenbeheizung wird sowohl gewährleistet, daß in
den Bereich der Außenbegrenzung (14) eingebrachte Wärme
energie in das Materialinnere des Vorformlings (1) ein
dringt, als auch, daß eine im Bereich der Innenbegrenzung
(35) erzeugte vergleichsweise hohe Temperatur durch
thermische Ausgleichsvorgänge nur unwesentlich verändert
wird. Das Heizmedium (4) wird zweckmäßigerweise mit einer
Temperatur von über 100 Grad Celsius versehen. Zur Ermög
lichung einer kurzen Heizdauer ist insbesondere an eine
Temperatur des Heizmediums (4) von etwa 400 Grad Celsius
gedacht. Es ist aber auch möglich, höhere Temperaturen,
beispielsweise 600 Grad Celsius, vorzusehen.
Ein einfacher Aufbau der Vorrichtung kann dadurch ermöglicht
werden, daß das Heizmedium (4) dem Vorformling (1) mit
während des gesamten Heizvorganges im wesentlichen gleicher
Temperatur und gleicher Strömungsgeschwindigkeit zugeführt
wird. Es ist aber auch möglich, für die Temperatur des
Heizmediums (4) bzw. für dessen Strömungsgeschwindigkeit
Steuer- und Regeleinrichtungen vorzusehen und während eines
Heizvorganges unterschiedliche Parameter einzustellen. Ins
besondere bei einer Verbindung mit einem in Richtung der
Längsachse (34) beweglichen Leitelement (6) kann hierdurch
ein vor allem bei komplizierten Geometrien eines herzustel
lenden Behälters vorteilhaftes Temperaturprofil generiert
werden.
Insbesondere ist daran gedacht, die Innenheizung (3) min
destens bereichsweise in den Mündungsbereich (10) des Vor
formlings (1) einzuführen und bei einem kontinuierlichen
Transport des Vorformlings (1) mindestens das Leitelement
(6) in Transportrichtung des Vorformlings (1) beweglich
anzuordnen. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die
Innenheizung (3) ortsfest zu installieren und die zu behei
zenden Vorformlinge (1) an der ortsfest installierten Innen
heizung (3) vorbeizuführen. Bei einem taktweisen Betrieb ist
es darüber hinaus möglich, ortsfest angeordnete Leitelemente
(6) vorzusehen, die jeweils während eines Arbeitstaktes in
den Innenraum (8) eingeführt werden.
Claims (30)
1. Verfahren zum Erwärmen eines Vorformlings aus einem
thermoplastischen Material, bei dem der Vorformling min
destens in einem Bereich seiner äußeren Begrenzung beheizt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beheizung mindestens
eines Bereiches einer Innenbegrenzung (35) des Vorformlings
(1) mittels eines wärmeübertragenden gasförmigen Heizmediums
(4) durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Heizmedium (4) Luft verwendet wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Heizmedium (4) im Bereich
eines einem Mündungsbereich (10) des Vorformlings (1) abge
wandten Boden (33) eingeblasen wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Heizmedium (4) in einen
mittleren Bereich des Innenraumes (8) des Vorformlings (1)
eingeblasen wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Heizmedium (4) in einem
Mündungsbereich (10) des Vorformlings (1) in den Innenraum
(8) eingeblasen wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein das Heizmedium (4) zuführen
des Leitelement (6) während einer Durchführung des Heizvor
ganges in Richtung einer Längsachse (34) bewegt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Heizmediums
(4) während der Durchführung des Heizvorganges verändert
wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Strömungsgeschwindigkeit
des Heizmediums (4) während der Durchführung des Heizvor
ganges verändert wird.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbeheizung während einer
Außenbeheizung durchgeführt wird.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbeheizung vor einer
Außenbeheizung durchgeführt wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbeheizung nach einer
Außenbeheizung durchgeführt wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling (1) an einer
ortsfest angeordneten Innenheizung (3) vorbeigeführt wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling (1) während der
Durchführung der Innenbeheizung gemeinsam mit mindestens
einem Teil der Innenheizung (3) bewegt wird.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling (1) im Bereich
der Innenbegrenzung (35) mit einer höheren Temperatur als im
Bereich einer Außenbegrenzung (14) versehen wird.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Heizmedium (4) mit einer
Temperatur von über 100 Grad Celsius versehen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das Heizmedium (4) mit einer Temperatur im Bereich von etwa
600 Grad Celsius versehen wird.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling (1) in einer
Orientierung beheizt wird, bei der der Mündungsbereich (10)
im wesentlichen in lotrechter Richtung nach oben angeordnet
wird.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling (1) in einer
Orientierung beheizt wird, in der der Mündungsbereich (10)
im wesentlichen in lotrechter Richtung nach unten ausgerich
tet wird.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Vorformling (1) aus Poly
äthylenterephthalat (PET) beheizt wird.
20. Vorrichtung zum Erwärmen eines Vorformlings aus einem
thermoplastischen Material, die mindestens eine den Vorform
ling im Bereich einer äußeren Begrenzung erwärmende Außen
heizung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Vor
formling (1) zuwendbar anordbare Innenheizung (3) mindestens
eine ein wärmeübertragendes gasförmiges Heizmedium (4) in
den Bereich eines Innenraumes (8) des Vorformlings (1) lei
tende Ausströmöffnung (7) aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Ausströmöffnung (7) eine die Strömung des
Heizmediums (4) beeinflussende Düse (23) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20 und 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung (7) in einem
Mündungsbereich (10) des Vorformlings (1) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20
oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung (7)
im Bereich eines in den Vorformling (1) hineinragenden Endes
eines Leitelementes (6) angeordnet ist.
24. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20
bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitelement (6) in
einem seitlichen Bereich mindestens eine Seitenöffnung (22)
aufweist.
25. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20
bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitelement (6) in
Richtung einer Längsachse (34) beweglich angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20
bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung (7)
im Bereich einer Ringdüse (26) angeordnet ist, die dem
Vorformling (1) zugewandte Öffnungen (27) aufweist und
ringförmig eine eine Ableitung des Heizmediums (4) aus dem
Innenraum (8) zulassende Ausnehmung (28) umschießt.
27. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20
bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitelement (6)
mindestens bereichsweise durch eine Zentralausnehmung (17)
eines den Vorformling (1) abstützenden Dornes (9) in
Richtung auf den Vorformling (1) geführt ist.
28. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20
bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitelement (6)
mindestens bereichsweise von einer Führung (30) umschlossen
ist, zwischen der und dem Leitelement (6) ein die Ableitung
von Heizmedium (4) aus dem Innenraum (8) zulassender Abstand
(31) vorgesehen ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (30) aus einem wärmeisolierenden Material
ausgebildet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (30) aus einem mechanisch widerstandsfähigen
Material ausgebildet ist und im Bereich ihrer dem Leitele
ment (6) abgewandten Ausdehnung eine isolierende Beschich
tung (32) aufweist.
Priority Applications (1)
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DE4033531A DE4033531A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von vorformlingen |
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DE4033531A DE4033531A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Verfahren und vorrichtung zum erwaermen von vorformlingen |
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