DE4032949C2 - Backofen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einer Backmuffel zur Aufnahme von Gargut, mit
Heizmitteln zur Beheizung der Backmuffel, mit Steuermitteln zur Ansteuerung der Heizmittel
sowie mit einem Temperatursensorspieß, welcher einen Sensor zur Erfassung einer Kerntem
peratur (TK) und einen weiteren Sensor zur Erfassung der Oberflächentemperatur (TO) des
Gargutes enthält sowie ein Verfahren zum Braten oder Backen von Gargut
in einem Backofen.
Beim Braten oder Backen in Backöfen ist es üblich, den Zustand des Gargutes während des
Backvorgangs zu kontrollieren. Nachdem der gewünschte Endzustand des Garguts erreicht
ist, wird die Backofenheizung abgeschaltet.
Um einen solchen Brat- oder Backvorgang zu automatisieren und die Anwesenheit des Benut
zers zu erübrigen, werden Backöfen mit Temperatursensorspießen ausgestattet, welche die
Kerntemperatur des Garguts überwachen (DE 31 04 926 A1). Vom Benutzer wird nur noch zu
Beginn des Garvorgangs oder mit Hilfe einer Zeitschaltuhr für einen späteren Zeitpunkt eine
konstante Backmuffeltemperatur und eine End- Kerntemperatur eingestellt. Ist diese End-
Kerntemperatur erreicht, so schalten Steuermittel die Leistungszufuhr zu den Heizmitteln des
Backofens ab.
Weiterhin ist aus der DE 31 19 496 A1 ein Speisenthermometer für Mikrowellenherde mit einer
Handhabe und einem spießartigen Fühlerteil bekannt, an welchem mehrere Temperaturfühler
in unterschiedlichen Einstecklagen ortsfest angeordnet sind. Mindestens einer dieser Tempe
raturfühler soll zur Ermittlung der Kerntemperatur dienen, während der sich am nähesten an
der Oberfläche des Gargutes befindende Temperaturfühler die jeweilige Oberflächentempe
ratur des Gargutes in Nähe der Speisenoberfläche erfassen soll. Es werden die unterschiedli
chen Kern- und Oberflächentemperaturen mit jeweils vorher festgelegten maximalen Tempe
raturwerten verglichen, um dann beim Erreichen dieser Maximalwerte eine Leistungsreduzie
rung vornehmen zu können. Als besonders nachteilig ist bei dieser Anordnung anzusehen,
daß alle Temperaturfühler ortsfest am Spieß angeordnet sind. Der am nähesten an der Ober
fläche des Gargutes liegende Temperaturfühler liegt jedoch tatsächlich nicht immer direkt an
der Oberfläche an, weil unterschiedliches Gargut verschiedene Querschnitte aufweist und
während eines Garprozesses auch eine Größenänderung des Gargutes erfolgt. Für den Be
nutzer des Speisentermometers ist außerdem nicht eindeutig erkennbar, wie weit der Spieß in
das Gargut gesteckt werden muß. Daher können die gemessenen Werte nicht immer den tat
sächlichen Temperaturen an der Oberfläche entsprechen. Das Speisenthermometer wird au
ßerdem mit Spannbändern am Gargut festgelegt, was sich bei häufiger Benutzung als sehr
umständlich erweist. Fehler bei der Spießhandhabung können Meßergebnisse der Sensoren
verfälschen und dadurch schlechte Garergebnisse bringen.
In der DE 32 05 124 A1 wird ein Backofen mit einem Mikrocomputer und einer Einrichtung, zur
Gewichtsermittlung des Gargutes offenbart, wobei der Mikrocomputer die ermittelten Werte
abspeichert und Schaltungen zuführt, in denen die Istwerte mit abgelegten Sollwerten vergli
chen werden.
Eine Beheizung des Backofens erfolgt bei den vorgenannten Veröffentlichungen mit einer
konstanten, von der Bedienungsperson nach Erfahrungswerten eingestellten Temperatur.
Wird eine zu hohe Temperatur gewählt, ist es möglich, daß das Gargut bei Erreichen der ge
wünschten Kerntemperatur an der Oberfläche bereits verbrannt ist.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Backofen zu schaffen, bei welchem eine
sichere und leicht anzuwendende Überwachung des Gargutzustandes im Inneren und an der
Oberfläche sowie ein für das jeweilige Gargut angepaßte Vorfahren zur Regelung der Beheizung gewähr
leistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den im Patentanspruch 1 bzw. 7 angegebenen
Merkmalen gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den
nachfolgenden Unteransprüchen. Aus weiteren abhängigen Ansprüchen ergeben sich ein
Verfahren zum Backen oder Braten von Gargut in einem erfindungsgemäß ausgestatteten
Backofen.
Die mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß ein am Temperaturspieß lageveränderlich angeordneter Temperatursensor immer in
direktem Kontakt mit der Oberfläche des Gargutes steht. Hierdurch wird ein zu schnelles Erhit
zen der Gargutoberfläche und ein damit verbundenes Verbrennen verhindert.
In einer vorteil
haften Ausgestaltung der Erfindung ist der Sensor zur Erfassung der Oberflächentemperatur
flächig ausgebildet und mit einer Befestigungsverrichtung verbanden, welche aus einer Halte
rung und einer Spiralfeder besteht. Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn der Sensor
kreisförmig ausgebildet und von dem Temperaturspieß durchstoßen ist. Eine weitere vorteil
hafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Steuermittel als Leistungssteller,
welche von einer Mikrocomputersteuerung angesteuert werden, ausgebildet sind und aus ei
ner Ausstattung des erfindungsgemäßen Backofens mit einer Eingabeeinheit zur Eingabe
eines vom Garguttyp abhängigen Signals in den Mikrocomputer, mit einer nichtflüchtigen
Speichereinheit zur Speicherung von Sollwerten für Kerntemperatur und Oberflächentempe
ratur, einer Verknüpfungseinrichtung zur Verknüpfung der Istwerte von Kerntemperatur und
Oberflächentemperatur mit der abgelaufenen Backzeit und mit einer Vergleichsschaltung zum
Vergleich der zeitabhängigen Sollwerte und Istwerte. Bei einer solchen Ausführungsform
ist es möglich, den gesamten Garvorgang automatisch zu
steuern und somit den Bedürfnissen des vorliegenden Garguts
anzupassen.
Wird der Backofen zusätzlich noch mit verschiedenen Heiz
mitteln wie Strahlungsheizkörper und einem Mikrowellenge
nerator und/oder einem Heißluftgebläse ausgestattet, so
kann während des Garvorgangs nicht nur die Heizenergie
menge, sondern auch die Art der Beheizung den Bedürfnissen
des vorliegenden Gargutes angepaßt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnun
gen rein schematisch dargestellt und wird nachstehend näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 - einen Temperatursensorspieß mit einem Sen
sor zur Erfassung der Oberflächentemperatur
im Querschnitt
Fig. 2 - einen erfindungsgemäß ausgestatteten Back
ofen in einer Blockschaltbilddarstellung
Fig. 1 zeigt einen Temperatursensorspieß (1), in dessen
Spitze ein Thermoelement (2) als Sensor zur Erfassung der
Gargutkerntemperatur (TK) eines Garguts (13) angeordnet
ist. Die elektrische Verbindung zu diesem Thermoelement (2)
ist als Anschlußkabel (3) durch den Schaft (4) des Spießes
gelegt. Am oberen Ende des Schaftes (4) ist ein
Handgriff (5) angeordnet. An dem Spieß ist ein Sensor zur
Erfassung der Oberflächentemperatur (TO) von Gargut
befestigt. Dieser Sensor besteht aus einem kreisförmigen
Thermoelement (6) und einer Befestigungsvorrichtung dieses
kreisförmigen Thermoelementes (6) am
Temperatursensorspieß (1). Die Befestigungsvorrichtung
besteht aus einer Spiralfeder (7) und einer am kreis
förmigen Thermoelement angebrachten Halterung. Das eine
Ende der Spiralfeder (7) wird von der Halterung (8)
aufgenommen, das andere Ende vom Handgriff (5). Dabei
umgibt die Spiralfeder (7) den Schaft (4) des
Temperatursensorspießes (1). Auf diese Weise ist der Sensor
zur Erfassung der Oberflächentemperatur (TO) am Schaft (4)
des Temperaturspießes über den Federweg beweglich. Zur
Abschirmung ist zwischen Halterung (8) und Sensor (6) eine
Kunststoffkappe (8a) angeordnet.
Das Kabel (9) des kreisförmigen Thermoelementes (6) wird
durch den Schaft (4) geführt und mit dem Anschlußkabel (3)
des Thermoelementes (2) zur Erfassung der
Kerntemperatur (TK) in einer gemeinsamen Kabelhülle (10) zu
einem Anschlußstecker (11) geführt.
Fig. 2 zeigt das Blockschaltbild eines Backofens und
seiner Steuerung. Der Backofen besitzt eine Backmuffel (12)
zur Aufnahme von Gargut (13). Im Ausführungsbeispiel wird
der Backofen mit einer Mikrowellenheizung (14) und mit
Strahlungsheizkörpern (15) beheizt. In anderen, nicht
dargestellten Ausführungsformen ist ein Heißluftgebläse
anstelle oder zusätzlich zur Mikrowellenheizung (14)
denkbar. Die Leistungszufuhr zu den Heizmitteln wird über
Leistungssteller (16) von einem Mikrocomputer (17)
beeinflußt. Mit einer Eingabevorrichtung (18) wird ein von
Art und Gewicht des vorliegenden Garguts (13) abhängiges
Signal (SE) in den Mikrocomputer (17) gegeben. Von dort
führt eine Steuerleitung zu einem nichtflüchtigen
Speicher (20). Dieser nichtflüchtige Speicher (20)
beinhaltet Sollwerte (TSK, TSO) für
Oberflächentemperatur (To) und Kerntemperatur (TK), welche
der Art und dem Gewicht sowie einem diskreten Zeitabschnitt
der Garzeit zugeordnet werden (z. B. Schweinebraten, 1500 g,
30 min =< Kerntemperatur (TK) = 67 grd Celsius und Oberflä
chentemperatur (To) = 150 grd Celsius). Die
Oberflächentemperatur (To) und die Kerntemperatur (TK)
werden in der Backmuffel (12) gemessen und an eine
Verknüpfungsschaltung (21) weitergegeben. Jeweils nach
diskreten Zeitabschnitten (z. B. 1 min) werden die beiden
Temperaturwerte (TI, TO) mit einem Zeitsignal (t) ver
knüpft. Dieses Zeitsignal (t) wird von einer Zeitmeß
einrichtung (22) geliefert und entspricht der abgelaufenen
Garzeit. Das Zeitsignal (t) wird auch an einen
Mikrocomputer (17) abgegeben, der in Abhängigkeit von diesem
Signal und dem mit der Eingabevorrichtung (18) eingegebenen
Signal (SE) zwei Sollwerte (TSK, TSO),
Oberflächentemperatur und Kerntemperatur, aus dem
nichtflüchtigen Speicher (20) holt. In einer
Vergleichsschaltung (23) werden die Sollwerte (TSK, TSO)
und die Istwerte (TIK, TIO) für Oberflächen- und Kern
temperatur verglichen. Die Leistungssteller (16) werden in
Abhängigkeit von den Ausgangssignalen (VO, VK) der
Vergleichsschaltung (23) angesteuert. So ist es zum
Beispiel sinnvoll, bei einem Absinken der
Kerntemperatur (TK) unter den Sollwert (TSK, TSO) die
Heizleistung der Strahlungsheizkörper (15) zu verringern
und die Mikrowellenheizung (14) zu erhöhen. Bei einem
Absinken der Oberflächentemperatur (To) dagegen muß die
Heizleistung der Strahlungsheizkörper (15) vergrößert
werden. Mit einem in der beschriebenen Art ausgestatteten
Backofen kann ein automatisches Beheizungsverfahren
verwirklicht werden.
Eine andere, nicht näher dargestellte Alternative einer
automatischen Beheizung ist die, daß der Mikrocomputer (17)
aus den während einer Anfangsphase gemessenen Werten die
Art und das Gewicht des Garguts (13) berechnet und in
Abhängigkeit davon die Leistungssteller (16) ansteuert.
Claims (10)
1. Backofen mit einer Backmuffel zur Aufnahme von Gargut, mit Heizmitteln zur Beheizung der
Backmuffel, mit Steuermitteln zur Ansteuerung der Heizmittel sowie mit einem Temperatur
sensorspieß, welcher einen Sensor zur Erfassung einer Kerntemperatur (TK) und einen
weiteren Sensor zur Erfassung der Oberflächentemperatur (TO) des Gargutes enthält,
dadurch, gekennzeichnet,
daß der Sensor (6) zur Erfassung der Oberflächentemperatur (TO) lageveränderlich entlang
des Temperatursensorspießes (1) angeordnet ist.
2. Backofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der lageveränderliche Sensor (6) flächig ausgebildet ist und mit einer
Befestigungsvorrichtung (7, 8) verbunden ist, welche aus einer Halterung (8) und einer
Spiralfeder (7) besteht.
3. Backofen nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (6) als kreisförmiges Thermoelement ausgebildet ist, welches vom Tem
peratursensorspieß (1) durchstoßen ist.
4. Backofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuermittel als Leistungssteller (16) ausgebildet sind und
daß ein programmierbarer Mikrocomputer (17) die Leistungssteller (16) in Abhängigkeit von
den, mit den Thermoelementen (2, 6) gemessenen, Temperaturwerten (TK, TO) steuert.
5. Backofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikrocomputer (17) mit einer Eingabevorrichtung (18) für Art und Gewicht des Gar
gutes (13), mit einer Zeitmeßeinrichtung (22) für abgelaufene Garzeiten, mit einer Vergleichs
schaltung (23) für Temperatur Soll- (TSO, TSK) und -Istwerte (TIO, TIK) mit einer Verknüpfungsschaltung (21), und über eine Steuerlei
tung mit einem nichtflüchtigen Speicher (20) für die Temperatursollwerte (TSO, TSK) verbunden
ist.
6. Backofen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizmittel für die Backmuffel als Mikrowellenheizung (14) und/oder als Heißluftgebläse
und Strahlungsheizkörper (15) zur Erzeugung von Unter- und Oberhitze ausgebildet sind und
jeweils in Abhängigkeit vom Gargut zugeschaltet sind.
7. Verfahren zum Braten oder Backen von Gargut in einem Backofen nach den Ansprüchen 1
bis 6,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- 1. - von den Sensoren (2 und 6) gemessene Kerntemperatur (TK) und Oberflächentemperatur werte (TO) werden in der Verknüpfungsschaltung (21) nach diskreten Zeitabschnitten mit ei nem Zeitsignal (t) für die abgelaufene Garzeit aus der Zeitmeßeinrichtung (22) zu zeitab hängigen Istwerten (TIO, TIK) verknüpft;
- 2. - die Istwerte (TIO, TIK) werden in der Vergleichsschaltung (23) mit Sollwerten (TSO, TSK) aus dem nichtflüchtigen Speicher (20) verglichen und zu Ausgangssignalen (VO, VK) verarbeitet
- 3. - die Ausgangssignale (VO, VK) der Vergleichsschaltung (23) werden In den Mikrocompu ter (17) eingegeben und davon abhängig steuert, dieser die Leistungssteller (16) an.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollwerte (TSO, TSK) aus dem nichtflüchtigen Speicher (20) unter Zuordnung eines
Zeitsignals (t) und eines Signals (SE) für Art und Gewicht des Gargutes (13) abgerufen wer
den.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Abweichen der Kerntemperatur (TK) unter den Sollwert (TSK) die Leistungsab
gabe der Strahlungsheizkörper (15) verringert wird und/oder die Leistungsabgabe der Mikro
wellenheizung (14) erhöht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Abweichen der Oberflächentemperatur (TO) unter den Sollwert (TSO) die Lei
stungsabgabe der Strahlungsheizkörper (15) und/oder des Heißluftgebläses erhöht wird.
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