DE4031093A1 - Verfahren zur herstellung von o-alkyloximen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von o-alkyloximenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C249/00—Preparation of compounds containing nitrogen atoms doubly-bound to a carbon skeleton
- C07C249/04—Preparation of compounds containing nitrogen atoms doubly-bound to a carbon skeleton of oximes
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von O-Alkyloximen
durch elektrochemische Oxidation von O,N-Dialkylhydroxylaminen.
Aus J. Org. Chem. 49, 4969-4972 (1984), ist bekannt, daß man O,N-Dialkylhydroxylamine
mit Bleitetraacetat oder tert.-Butylhypochlorid in
Triethylamin zu O-.Alkyloximen oxidieren kann. Diese Verfahren haben den
Nachteil, daß entweder bleihaltige Rückstände oder in erheblichen Mengen
Neutralsalze entstehen, die entsorgt werden müssen. Außerdem entstehen bei
Reaktionen mit Hyprochlorid chlorierte Nebenprodukte, die oftmals
carcinogen sind. Weiterhin ist bekannt, daß sich O-Alkyloxime durch
Oxidation von O,N-Dialkylhydroxylaminen an Silberoxid oder Silbercarbonat
herstellen lassen (J. Amer. Chem. Soc. 98, 7375-7379 [1976]), wobei jedoch
kein einheitliches Produkt entsteht. Außerdem erfordert die Verwendung von
Silber als Oxidationsmittel eine zur Vermeidung von Silberverlusten
aufwendige Regenerierung. Als ein weiteres Oxidationsmittel wird in J.
Chem. Soc. Commun, 1984, 606-607, N-Chlorsuccinimid beschrieben. Bei diesem
Verfahren ist von Nachteil, daß die Oxidation in Methylenchlorid, einem
unter Verdacht auf carcinogene Wirkung stehendem Lösungsmittel,
durchgeführt werden muß, wodurch aufwendige sicherheitstechnische
Maßnahmen erforderlich sind.
Es wurde nun gefunden, daß man O-Alkyloxime der allgemeinen Formel
in der R¹ und R² Wasserstoffatomen, aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste, die durch Halogenatome, Hydroxi-, Alkoxi-,
Carboxi- oder Nitrilgruppen substituiert sein können, wobei R¹ oder R²
zusammen mit R³ oder R¹ zusammen mit R² auch für einen -(CH₂)n-Rest mit
n=4 bis 7 stehen können, und R³ ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest
mit 1 bis 12 C-Atomen, der Halogenatome, Hydroxigruppen oder Alkoxigruppen
enthalten kann, bedeuten, wobei R³ auch zusammen mir R¹ oder R² für einen
-(CH₂)n-Rest mit n=4 bis 7 stehen kann, besonders vorteilhaft dadurch
herstellen kann, daß man O-Alkylhydroxylamine der allgemeinen Formel
in der R¹, R² und R³ die obengenannte Bedeutung haben, elektrochemisch
oxidiert.
Die erfindungsgemäße Umsetzung wird durch das folgende Reaktionsschema
veranschaulicht:
Das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist überraschend, da aus
Tetrahedron 28, 4497-4501 (1972), oder der DE-PS 25 39 767 bekannt ist, daß
die elektrochemische Oxidation von durch N-Formyl-, N-Benzoyl- oder
N-Acetylgruppen geschützten Aminoverbindungen in Gegenwart von nuclephilen
Lösungsmitteln, wie Methanol, zu N-α-methoxilierten Produkten führt, wie
folgende Reaktionsgleichung verdeutlicht:
R = H, Alkyl, Aryl.
In den Ausgangsstoffen der Formel II stehen die Reste R¹ und R² z. B. für
Wasserstoffatome oder für aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste,
die Halogenatome, wie Fluor-, Chlor- oder Bromatome, Hydroxigruppen,
Alkoxigruppen, wie Methoxi oder Ethoxigruppen, Carboxigruppen
oder Nitrilgruppen enthalten können. Aliphatische Reste bedeuten
geradkettige, verzweigte oder ringförmige Kohlenwasserstoffreste, die auch
Doppelbindungen enthalten können. Das sind z. B. Alkyl- und Alkylenreste
mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 8, insbesondere 1 bis 4 C-Atomen, wie
Methyl-, Ethyl-, n- und iso-Propyl-, n-, iso- und tert.-Butyl-, Vinyl-,
Allyl- oder Isopropenylgruppen, ferner Cycloalkylreste mit 3 bis 8,
vorzugsweise 5 und 6 C-Atomen, wie Cyclopentyl- oder Cyclohexylgruppen.
Als aromatische Kohlenwasserstoffreste können Aryl- oder Alkylarylgruppen
mit 6 bis 12, vorzugsweise 6 bis 8 C-Atomen, wie Phenyl-, Benzoyl- oder
Phenylethylreste in Betracht. Der Rest R¹ oder R² kann auch zusammen mit
dem Rest R³, und die Reste R¹ und R² können auch gemeinsam für einen Rest
der Formel -(CH₂)n- stehen, in der n eine ganze Zahl von 4 bis 7 bedeutet.
Im ersten Fall bilden sich z. B. Isooxazolidine, im zweiten Fall enthält
das Molekül z. B. Cyclopentyl- oder Cyclohexylringe.
Der Rest R³ steht für ein Wasserstoffatom oder für einen geradkettigen
oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 8, insbesondere
1 bis 4 C-Atomen, der Halogen, wie Fluor, Brom oder Chlor,
Alkoxigruppen, wie Methoxi- oder Ethoxigruppen, oder Hydroxigruppen
enthalten kann. Ferner kann R³ Bestandteil der obengenannten ringförmigen
Reste sein.
Für die Elektrooxidation verwendet man zweckmäßigerweise eine Lösung der
O-Alkylhydroxylamine in einem Lösungsmittel. Als Lösungsmittel eignen sich
solche, die unter den Elektrolysebedingungen ausreichend stabil sind. Das
sind z. B. Ether, wie Tetrahydrofuran, Ketone wie Aceton, Nitrile wie
Acetonitril oder Alkohole wie Alkanole mit 1 bis 4 C-Atomen. Besonders gut
geeignet sind Methanol und Ethanol.
Um eine für die Elektrolyse ausreichende Leitfähigkeit des Elektrolyten zu
gewährleisten, wird der Lösung des O-Alkylhydroxylamins ein Leitsalz
(Hilfselektrolyt) zugefügt. Die chemische Zusammensetzung des Hilfselektrolyten
spielt keine erfindungswesentliche Rolle. Es lassen sich
daher alle in der organischen Elektrochemie üblichen Leitsalze oder
Leitsalzmischungen verwenden, vorteilhaft wird man jedoch billige und gut
rückführbare Leitsalze wählen. Beispielsweise seien genannt Halogenide,
wie Chloride, Bromide oder Fluoride, Perchlorate, Tetrafluorborate,
Hexafluorphosphate oder Sulfonate. Die jeweiligen Kationen der Leitsalze
können beispielsweise Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Tetraalkylammoniumionen
sein.
Die Zusammensetzung des Elektrolyten kann in weiten Grenzen gewählt
werden. So besteht der Elektrolyt beispielsweise aus einer alkoholischen
Lösung mit einem Gehalt an O-Alkylhydroxylamin von 1 bis 50, vorzugsweise
3 bis 20 Gew.-% und einem Gehalt an Leitsalz von 0,1 bis 20, vorzugsweise
0,5 bis 5 Gew.-%.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in den üblichen technischen
Elektrolysezellen durchgeführt werden. Man verwendet vorzugsweise ungeteilte
Durchflußzellen, die zweckmäßigerweise zur Minimierung der Zellspannung
geringe Elektrodenabstände von beispielsweise 0,25 bis 2 mm aufweisen.
Als Anoden werden z. B. Edelmetalle wie Platin, mit Edelmetalloxiden
dotiertes Titan, Metalloxide, wie MnO₂ und PbO₂, bevorzugt jedoch
Graphit eingesetzt. Als Kathodenmaterial werden z. B. Blei, Eisen, Stahl,
Nickel oder Edelmetalle wie Platin verwendet. Bevorzugtes Kathodenmaterial
ist ebenfalls Graphit.
Die benötigten Strommengen sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ungewöhnlich niedrig. So sind die O-Alkylhydroxylamine bei der Elektrolyse
mit 2 bis 2,5 F/mol O-Alkylhydroxylamin bereits vollständig umgesetzt. Die
Stromdichte ist kein begrenzender Faktor, sie beträgt z. B. 0,1 bis
25 A/dm², vorzugsweise 3 bis 15 A/dm².
Man führt das erfindungsgemäße Verfahren z. B. bei Temperaturen bis zu 5°C
unter dem Siedepunkt des eingesetzten Lösungsmittels, vorzugsweise bei 5
bis 90°C, insbesondere bei 10 bis 70°C durch. Verwendet man als Lösungsmittel
Methanol oder Ethanol, so elektrolysiert man zweckmäßigerweise bei
Temperaturen von 15 bis 35°C.
Die Aufarbeitung der Elektrolyseausträge kann man nach an sich bekannten
Methoden vornehmen. Zweckmäßigerweise wird der Elektrolyseaustrag destillativ
aufgearbeitet. Überschüssiges Lösungsmittel wird zunächst abdestilliert.
Die Leitsalze kann man z. B. durch Filtration oder Extraktion
abtrennen und das Oxim durch Destillation oder Umkristallisation rein
gewinnen. Lösungsmittel, eventuell unumgesetztes O-Alkylhydroxylamin sowie die
Leitsalze, können vorteilhaft zur Elektrolyse zurückgeführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch
kontinuierlich durchgeführt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten O-Alkyloxime der
Formel I sind vielfältig einsetzbare Zwischenprodukte für die Synthese von
Pflanzenschutzmittel.
Die Elektrooxidationen wurden in einer ungeteilten Elektrolysezelle mit
9 Graphitelektroden (8 Spalte, Elektrodenabstand 0,5 mm) bei Temperaturen
von 20 bis 25°C durchgeführt. Während der Elektrolyse, die mit einer
Stromdichte von 5 A/dm² berieben wurde, wurde der Elektrolyt mit der in
der Tabelle genannten Zusammensetzung mit 200 l/h über einen Wärmetauscher
durch die Zelle gepumpt.
Nach einem Ladungsdurchgang von 2 bis 2,5 F/mol Ausgangsverbindung der
Formel II wurde die Elektrolyse beendet. Dann wurde vom Austrag das
Lösungsmittel bei Normaldruck abdestilliert, das ausgefallene Leitsalz bei
Raumtemperatur über eine Drucknutsche abgetrennt und das Filtrat
reindestilliert.
Die O-Alkyloxime der Formel I wurden bei einem Umsatz von <95% in
Ausbeuten zwischen 28 und 65%, bezogen auf den Ausgangsstoff der Formel II,
erhalten.
Bei der Aufarbeitung zurückgewonnenes Leitsalz und Lösungsmittel können
erneut in eine Elektrooxidation eingesetzt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von O-Alkyloximen der allgemeinen Formel
in der R¹ und R² Wasserstoffatomen, aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste, die durch Halogenatome, Hydroxi-, Alkoxi-,
Carboxi- oder Nitrilgruppen substituiert sein können, wobei R¹ oder
R² zusammen mit R³ oder R¹ zusammen mit R² auch für einen -(CH₂)n-
Rest mit n = 4 bis 7 stehen können, und R³ ein Wasserstoffatom oder
einen Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen, der Halogenatome, Hydroxigruppen
oder Alkoxigruppen enthalten kann, bedeuten, wobei R³ auch
zusammen mit R¹ oder R² für einen -(CH₂)n-Rest mit n=4 bis 7 stehen
kann, dadurch gekennzeichnet, daß man O-Alkylhydroxylamine der
allgemeinen Formel
in der R¹, R² und R³ die obengenannte Bedeutung haben, elektrochemisch
oxidiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
O-Alkylhydroxylamine in einem Lösungsmittel und in Gegenwart eines
Leitsalzes elektrochemisch oxidiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in die
elektrochemischen Oxidation als Elektrolyten eine alkoholische Lösung
mit einem Gehalt an O-Alkylhydroxylamin von 1 bis 50 Gew.-% und an
Leitsalz von 0,1 bis 20 Gew.-% einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkohol
Methanol oder Ethanol verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4031093A DE4031093A1 (de) | 1989-10-13 | 1990-10-02 | Verfahren zur herstellung von o-alkyloximen |
Applications Claiming Priority (2)
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DE4031093A1 true DE4031093A1 (de) | 1991-04-18 |
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ID=25886075
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4031093A Withdrawn DE4031093A1 (de) | 1989-10-13 | 1990-10-02 | Verfahren zur herstellung von o-alkyloximen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4031093A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10154912A1 (de) * | 2001-11-08 | 2003-06-05 | Fraunhofer Ges Forschung | Elektrolytmischungen für Lithiumbatterien und -akkumulatoren |
CN102634814A (zh) * | 2012-05-18 | 2012-08-15 | 中国科学技术大学 | 一种电化学合成肟的方法 |
CN109338404A (zh) * | 2018-11-21 | 2019-02-15 | 新乡市润宇新材料科技有限公司 | 一种电化学合成希夫碱的方法 |
-
1990
- 1990-10-02 DE DE4031093A patent/DE4031093A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10154912A1 (de) * | 2001-11-08 | 2003-06-05 | Fraunhofer Ges Forschung | Elektrolytmischungen für Lithiumbatterien und -akkumulatoren |
DE10154912B4 (de) * | 2001-11-08 | 2007-11-29 | Birke-Salam, Fatima, Dr. | Wiederaufladbarer Lithiumakkumulator |
CN102634814A (zh) * | 2012-05-18 | 2012-08-15 | 中国科学技术大学 | 一种电化学合成肟的方法 |
CN109338404A (zh) * | 2018-11-21 | 2019-02-15 | 新乡市润宇新材料科技有限公司 | 一种电化学合成希夫碱的方法 |
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