DE4030619A1 - Mehrphasige permanentmagneterregte elektrische maschine synchroner bauart - Google Patents
Mehrphasige permanentmagneterregte elektrische maschine synchroner bauartInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mehrphasige permanentmagneterregte
elektrische Maschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Eine solche Maschine ist durch die DE-A-37 18 983 bekannt. Bei
dieser Maschine ist der Läufer in mindestens zwei axial hinter
einanderliegende Abschnitte unterteilt, von denen ein Abschnitt
mit Permanentmagneten bestückt ist und der andere, einen Reluk
tanzteil bildende Abschnitt aus weichmagnetischem Material steht.
Durch einen solchen Reluktanzteil wird eine zusätzliche je nach
Lage und Größe der Ankerlängsdurchflutung gleich oder gegensin
nig zum Permanentmagnetfluß wirkender Flußanteil veränderbarer
Amplitude erzeugt. Damit ist die bei einer Drehzahländerung
einer solchen mit konstanter Spannung gespeisten Maschine not
wendige Änderung des mit der Ankerwicklung verketteten Gesamt
flusses, d. h. ein Feldschwächbetrieb, durch entsprechende Steue
rung der Ankerlängsdurchflutung möglich. Durch den konstruktiven
Aufbau dieser Maschine bedingt, treten bei der zum Erreichen von
höheren Drehzahlen notwendigen Feldschwächung relativ hohe Ei
senverluste im Ständer auf. Außerdem treten bei dieser Maschine
mit eingeprägter gemeinsamer Ankerdurchflutung die Maxima im
elektromagnetisch erzeugten Drehmoment (Kippmoment) im Perma
nentmagnetteil und im Reluktanzteil bei unterschiedlichen Pol
radwinkeln auf, wodurch sich ein entsprechend verringertes maxi
mal nutzbares Drehmoment ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der
eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß ihr Wirkungsgrad
verbessert und ihr Leistungsvermögen erhöht ist.
Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch die im Kenn
zeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale. Durch den gemein
samen Flußpfad wird bei Feldschwächung eine Verminderung der
magnetischen Flußdichte im gemeinsamen Flußpfad des Ständer
eisens erreicht. Da die Eisenverluste etwa dem Quadrat der
magnetischen Flußdichte proportional sind, ergibt sich hier
durch eine sehr starke Reduzierung der Eisenverluste. Durch
einen Winkelversatz der Achsen des Permanentmagnetteiles und
des Reluktanzteiles können deckungsgleiche Kippmomente erreicht
werden. Gegenüber dem Stand der Technik führt dies bei unverän
derter elektro-magnetischer Beanspruchung zu einem höheren Nutz
drehmoment der Maschine. Bei gleichzeitiger Anwendung beider
Maßnahmen wird sowohl ein besserer Wirkungsgrad als auch ein
höheres Nutzdrehmoment erzielt.
Die gewünschte Flußüberlagerung auf gemeinsamen Flußpfaden im
Ständer wird auf einfache Weise mittels des im Anspruch 3 be
schriebenen Läuferaufbaus erreicht. Dabei ist ein Läuferaufbau
gemäß Anspruch 4 insbesondere zur Vergleichmäßigung des Fluß
verlaufes vorteilhaft.
Durch eine Kombination beider Maßnahmen, wie sie im Anspruch s
beschrieben ist, gelingt neben der Verminderung der Eisenver
luste eine Erhöhung des Drehmomentes der Maschine. Bei einem
Winkelversatz von 45o el., d. h. 1/4 der Polteilung, sind die
Maxima der beiden Drehmomentverläufe deckungsgleich. Es wird
somit ein maximales nutzbares Drehmoment erreicht.
Eine weitere Vergleichmäßigung des für die induzierte Maschinen
spannung maßgebenden Gesamtflußverlaufes ist mit einem Läufer
aufbau gemäß Anspruch 7 möglich.
Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbei
spiele wird der Anmeldungsgegenstand nachfolgend näher beschrie
ben. Es zeigt:
Fig. 1 den Verlauf des mit der Ankerwicklung verketteten
magnetischen Flusses in Abhängigkeit von der Maschinen
drehzahl,
Fig. 2 einen zweipoligen Läufer im Querschnitt,
Fig. 3 und 4 weitere Ausführungsvarianten eines zweipoligen
Läufers im Querschnitt,
Fig. 5 und 6 Ausführungsvarianten eines vierpoligen Läufers
im Querschnitt,
Fig. 7 eine 2-polige Läuferausführung im Querschnitt, bei der
die Achsen der Permanentmagnetbestückten Abschnitte und
der weichmagnetischen Abschnitte eines Polpaares gegen
einander winkelversetzt sind,
Fig. 8 eine Läuferausführung im Längsschnitt entlang der
Linie VIII-VIII in Fig. 7.
Die Fig. 1 zeigt den charakteristischen Verlauf des magnetischen
Flusses bei Feldschwächbetrieb gemäß ⌀ ≈ l/n bei konstanter Ma
schinenspannung U. Bei der Darstellung in Fig. 1 ist ein Dreh
zahlverhältnis von nmax : nN=4 : 1 zugrundegelegt. Dementsprechend
sind auf der Flußkurve vier charakteristische Betriebspunkte
gekennzeichnet. Zwischen den Betriebspunkten 0 und 1 liegt Be
trieb mit vollem Feld und maximal möglichem Drehmoment vor. Der
Betriebspunkt 1 entspricht der Grund- bzw. Nenndrehzahl n=nN;
der Betriebspunkt 2 der doppelten Nenndrehzahl n=2.nN und der
Betriebspunkt 4 der maximalen Drehzahl nmax=4.nN.
Mit ⌀M ist der von den permanentmagnetbestückten Abschnitten
erzeugte Permanentmagnetfluß und mit ⌀R der von den weichmagne
tischen Abschnitten, dem Reluktanzteil, mittels der stromdurch
flossenen Ankerwicklung erzeugte Reluktanzfluß bezeichnet. Je
nach Betriebsbereich wird die Längskomponente der Ankerdurch
flutung so gesteuert, daß sich der in seiner Größe veränderbare
Reluktanzfluß ⌀R zu bzw. von dem Permanentmagnetfluß ⌀M zum
resultierenden Gesamtfluß ⌀ addiert bzw. subtrahiert.
Infolge der erfindungsgemäßen Flußüberlagerung im Ständereisen
ergibt sich im Feldschwächbetrieb bei einer über der Nenndreh
zahl nN der Maschine liegenden Drehzahl n eine verminderte Fluß
dichte im Ständereisen. Für die Eisenverluste gilt VFe ≈ f1,5.B2,
wobei f die Frequenz und B die Flußdichte im Ständereisen bedeu
tet. Im Betriebspunkt 4 mit vierfacher Drehzahl gilt damit für
die Frequenz f4=4.f1 und für die Flußdichte B4= 0,25 B1. Da
mit ergibt sich für die in diesem Beispiel bei maximaler Dreh
zahl und bei Nenndrehzahl auftretenden Eisenverluste im Ständer
joch ein Verhältnis von VFe4/VFel=41,5.0,252=0,5.
Die Eisenverluste sind damit bei der maximalen Drehzahl, d. h.
der vierfachen Nenndrehzahl nur noch halb so groß wie bei der
Nenndrehzahl der Maschine.
Erfolgt dagegen aufgrund des konstruktiven Aufbaus der Maschine
gemäß dem Stand der Technik keine Flußüberlagerung im Ständer
eisen, so herrscht bei der Nenndrehzahl - Betriebspunkt 1 - und
der maximalen Drehzahl nmax=4.nN - Betriebspunkt 4 - in dem
Magnetteil M und dem Reluktanzteil R jeweils die gleiche Fluß
dichte. Es gilt damit VFe4/VFel=41,5.12=8. Die Eisenver
luste steigen somit bei einer solchen Maschine bei der maximalen
Drehzahl auf das Achtfache. Im Vergleich hierzu verringern sich
die Eisenverluste im Ständerjoch der erfindungsgemäßen Maschine
beim obersten Betriebspunkt 4 um den Faktor 16.
In den Fig. 2-8 sind Ausführungsformen von Läufern gezeigt,
durch die eine Überlagerung des Permanentmagnetflusses ⌀M und
des Reluktanzflusses ⌀R im Ständer erreicht wird.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten zweipoligen Läufer ist z. B. auf der
rechten Seite jeder Pol N und S über etwas mehr als die Hälfte
seiner Polbreite mit einem Permanentmagneten 5 bzw. 6 bestückt.
Dieser Bereich bildet somit den Magnetteil M. Der restliche
Bereich 7 der Polbreite auf der linken Seite besteht aus weich
magnetischem Material, das sich bis zum Luftspalt der Maschine
erstreckt. Dieser Bereich bildet somit den Reluktanzteil R.
Sowohl in dem Reluktanzteil R als auch dem Magnetteil M können
die Läuferkerne vorteilhaft aus sich abwechselnden weichmagne
tischen und amagnetischen Schichten 8 und 9 bestehen. Hierdurch
wird der magnetische Widerstand in der Querachse q erhöht.
Bei den zweipoligen Ausführungsvarianten des Läufers nach den
Fig. 3 und 4 sind symmetrisch zur magnetischen Längsachse d je
weils drei Abschnitte angeordnet. Der Läufer nach Fig. 3 besitzt
einen zentralen Reluktanzteil R, zu dessen beiden Seiten jeweils
ein Magnetteil M angeordnet ist. Bei dem Läufer nach Fig. 4 ist
diese Anordnung umgekehrt. Der Magnetteil M liegt in der Mitte
und zwei Reluktanzteile R sind zu beiden Seiten des Magnet
teiles M angefügt.
Die Fig. 5 und 6 zeigen vierpolige Ausführungsvarianten eines
Läufers. Die Variante nach Fig. 5 weist wiederum einen mittig
angeordneten Reluktanzteil R und seitlich dazu angeordnete
Magnetteile M auf. Bei der Variante nach Fig. 6 ist der Magnet
teil M in der Mitte zwischen zwei Reluktanzteilen R angeord
net.
Die in den Fig. 3 und 4 bzw. 5 und 6 gezeigten Varianten können
auch gemeinsam in einem Läufer verwirklicht werden. Hierzu wer
den diese Varianten in axial aufeinanderfolgenden Bereichen des
Läufers abwechselnd angeordnet. Ferner können auch asymmetrisch
strukturierte Läuferabschnitte (Fig. 2) abwechselnd spiegelbild
lich zueinander angeordnet werden.
Mit derartigen in den Ansprüchen 6 bis 8 beschriebenen Anord
nungen wird erreicht, daß sich der zeitliche Verlauf des mit der
Ankerwicklung verketteten Gesamtflusses und damit die Kurvenform
der induzierten Maschinenspannung innerhalb des gesamten Feld
schwächbereiches nicht′ bzw. nur geringfügig verändert.
Die Maxima der elektromagnetisch erzeugten Drehmomente treten
im Magnetteil M und im Reluktanzteil R bei unterschiedlichen
Polradwinkeln auf. Das Drehmoment erreicht im Magnetteil M bei
einem Polradwinkel von 90o el. und das im Reluktanzteil R bei
einem Polradwinkel von 45o el. sein Maximum. Ein maximal nutz
bares Drehmoment läßt sich dann erreichen, wenn die magnetischen
Längsachsen d1 und d2 der beiden Abschnitte M und R so gegen
einander versetzt werden, daß beide Drehmomentmaxima zusammen
fallen. Hierzu muß die gegenseitige Relativlage der beiden Ab
schnitte M und R um ca. 45o el, d. h. um 1/4 Polteilung vescho
ben werden.
Eine solche vorteilhafte Winkelverschiebung läßt sich auch bei
einem gemeinsamen Flußpfad für den Magnetfluß ⌀M der Permanent
magnete und den Reluktanzfluß ⌀R mit der in den Fig. 7 und 8 ge
zeigten Läuferausführung erreichen. Bei dieser Läuferkonstruk
tion, mit abwechselnd aus weichmagnetischen und amagnetischen
Schichten 8 und 9 gebildeten Läuferkernen, liegt der Magnetteil
M des einen Poles S dem Magnetteil M des anderen Poles H schräg
gegenüber, desgleichen die Reluktanzteile R der beiden Pole H
und S. Hierdurch ergibt sich zwischen den beiden Längsachsen d1
und d2 des Magnetteiles M und des Reluktanzteiles R ein Winkel
versatz. Der Winkelversatz kann so gewählt werden, daß die Dreh
momentmaxima deckungsgleich sind und damit für das nutzbare
Drehmoment ein Maximalwert erreicht wird.
Sowohl die Verminderung der Eisenverluste im Feldschwächbereich
zwischen den Betriebspunkten 1 bis 4, insbesondere im Betriebs
punkt 4, als auch die Erhöhung des nutzbaren maximalen Drehmo
mentes zwischen den Betriebspunkten 0 und 1 werden ohne Mehrauf
wendungen von Material allein durch entsprechende konstruktive
Gestaltung des Läufers erreicht.
Claims (9)
1. Mehrphasige permanentmagneterregte elektrische Maschine
synchroner Bauart mit einer über Stromrichter derart gespeisten
Ständerwicklung, daß außer dem von den Permanentmagneten erzeug
ten Magnetfluß (⌀M) ein zusätzlicher Flußanteil (Reluktanzfluß ⌀R) durch die stromdurchflossene Ankerwicklung erzeugt wird,
wobei die Ankerwicklung mit der vektoriellen Summe aus beiden
Flußanteilen (∂M und ⌀R) verkettet ist, bei welcher Maschine
der Läufer mindestens einen mit Permanentmagneten bestückten
Abschnitt (M) und mindestens einen aus weichmagnetischem Mate
rial bestehenden Reluktanz-Abschnitt (R) aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß die Abschnitte
(M und R) so angeordnet sind, daß sich im Ständer der Maschine
ein gemeinsamer Flußpfad für den Magnetfluß der Permanentmagnete
(⌀M) und den zusätzlichen Flußanteil (Reluktanzfluß ⌀R) ergibt
und/oder daß die Abschnitte (M und R) mit ihren magnetischen
Achsen (d1, d2) in Umfangsrichtung gegeneinander winkelversetzt
sind.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlichen Abschnitte (M, R) an jedem Läuferpol
in Umfangsrichtung des Läufers aufeinander folgend angeordnet
sind.
3. Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß je Läuferpol ein oder mehrere permanentmagnetbestückte
Abschnitte (M) und ein oder mehrere weichmagnetische Abschnitte
(R) angeordnet sind.
4. Maschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Polen (N, S) eines Polpaares die permanentbestück
ten und die weichmagnetischen Abschnitte (M,öR) mit ihren
magnetischen Achsen (d1, d2) in Umfangsrichtung gegeneinander
winkelversetzt sind.
5. Maschine nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelversatz zwischen den magnetischen Achsen (d1, d2)
etwa 45o el. beträgt.
6. Maschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Abschnitte (M, R) am Läufer in axial hinter
einanderliegenden Bereichen abwechselnd in unterschiedlicher
Strukturierung zueinander angeordnet sind.
7. Maschine nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch eine jeweils asymmetrische, abwechselnd spiegelbildliche
Strukturierung der Abschnitte.
8. Maschine nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch eine jeweils hinsichtlich der Reihenfolge der Abschnitte
(M und R) geänderte Strukturierung.
9. Maschine nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch eine abwechselnd
aus weichmagnetischen (8) und amagnetischen Schichten (9) gebil
deten Längsstruktur der Läuferkerne.
Priority Applications (2)
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