DE4022535C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Pyrolysieren nach dem Oberbegriff des Haupt
anspruchs.
Die hinlänglich bekannten Abfallprobleme der
Industriegesellschaften sind durch Abfallver
meidungsstrategien und Stoffrecycling allein
nicht lösbar. Die thermische Abfallbehandlung wird
als notwendiges Mittel zur Schonung knapper werdender
Deponieflächen von der Fachwelt als unentbehrlich
betrachtet. Herkömmliche klassische Müllverbrennungs
anlagen erfordern wegen ihres industriellen
Aufwandes und der notwendigen Schutzmaßnahmen
für die Umwelt erhebliche Investitionen und sind,
sollen die Kosten für die Entsorgung in vertretbaren
Grenzen bleiben, nur in Ballungsräumen sinnvoll.
Darüber hinaus ist die Müllverbrennung in den
bisher üblichen Feuerungsanlagen mit erheblichen
Schadstoffemissionen in Form von Stäuben und
Gift- bzw. Schadgasen verbunden, deren Begrenzung
oder gar Vermeidung durch Filteranlagen zusätzliche
Investitions- und Betriebskosten verursacht.
Die erforderlich hohen Durchsätze schnell bewegter
Gasmengen und der hiermit zwangsläufig große
Staubtransport sowie die schwer zu kontrollierenden
Temperaturverhältnisse sind vor allem für die
beklagenswert ungünstigen Emissionsverhältnisse
der Müllverbrennung auf Feuerungsanlagen bei
Rost geschützten Öfen verantwortlich. Die hoch
gefährliche Dioxin- und Furanbildung ist unver
meidbar.
Eine Abhilfe der vorstehend aufgezeigten Probleme
wurde durch Pyrolyseverfahren erwartet, bei denen
die organischen Bestandteile der Abfälle unter
Sauerstoffmangel entgast oder teilweise vergast
werden jeweils abhängig davon, bei welchen
Temperaturen die Pyrolyse betrieben wird, d. h.
ob das Verfahren als Niedertemperaturpyrolyse
oder Hochtemperaturpyrolyse abläuft.
Die Fachwelt erhoffte sich insbesondere, daß auch der
Betrieb kleiner Pyrolyseanlagen unter wirtschaftlich
vertretbaren Bedingungen möglich sei. Drei
Funktionsprinzipien wurden für den eigentlichen
Pyrolyseofen verwirklicht und mit unterschiedlichen
Ergebnissen im Dauerbetrieb erprobt, nämlich der
Schachtofen konventioneller Bauart, der Drehrohrofen
und der gleichfalls hinlänglich bekannte Wirbel
schichtofen.
Schachtöfen sind diskontinuierlich arbeitende
Einrichtungen geringer Kapazität und damit nur
in Sonderfällen einsetzbar. Drehrohr- und
Wirbelschichtöfen erfordern aufwendige Separierungs-,
Zerkleinerungs- und Aufbereitungsarbeiten
des Beschickungsmaterials und sind mit starker
Staub- und Geräuschemission verbunden. Auch die
Nachbereitung der gasförmigen, flüssigen und
festen Pyrolyserückstände erwies sich als aufwendig
und kostenintensiv. Hinsichtlich bekannter Ent
gasungsreaktoren wird beispielsweise auf die
OE-PS 1 16 725 und 3 63 577 hingewiesen. Eine
thermische Nutzung der durch Kondensat belasteten
Gase der Niedertemperaturpyrolyse setzt eine
Entstaubung bei entsprechend hohen Temperaturen
voraus, da sowohl der Drehrohrofen als auch die
Wirbelschichtpyrolyse stark stauberzeugend sind.
Die Belastung der Pyrolysegase mit thermisch stabilen
organischen Verbindungen, wie Dioxinen, erfordert
eine Hochtemperaturverbrennung mit definierten
Gasverweilzeiten im Reaktor. Die Nutzung der hoch
mit Schadstoffen belasteten Kondensate als Roh
stoff für die Petro-Chemie ist nur in Ausnahmefällen
möglich, wenn der Kondensatanfall nach Art und
Menge den Ansprüchen der Abnehmer genügt, wie das
in der Vergangenheit teilweise bei der Altreifen
pyrolyse, für die es inzwischen aber kosten
günstige Beseitigungsmethoden gibt, der Fall war.
In allen anderen Fällen ist insbesondere auch
das Pyrolysekondensat ein erhebliches Umweltproblem.
Die Feststoffrückstände der bekannten Pyrolyse
verfahren sind nach den bestehenden Umweltbe
stimmungen schadstoffhaltiges Deponiematerial.
Ob der Kohlenstoffanteil dieser Rückstände hin
reichend schadstoffbindende Eigenschaften besitzt,
ist zumindest hinsichtlich einer Langzeitresistenz
gegen Eluierung ungeklärt, so daß Pyrolysekoks
aus der Abfallpyrolyse als Sondermüll mit ent
sprechenden Deponierungsrisiken und -kosten
zu betrachten ist.
Aber auch die bisher zum Einsatz gebrachten Pyrolyse
öfen selbst weisen bis heute nicht behobene
Mängel auf. Dabei handelt es sich häufig um
Dichtungsprobleme beim Beschicken und Ausbringen
des Pyrolysegutes, wodurch die Öfen trotz auf
wendiger und störanfälliger Schleusenkonstruktionen
zu unkontrollierbaren Emissionsquellen für Schad
stoffe, insbesondere auch mit hoher Geruchs
belastung werden. Andererseits führen Anhaftungen
und Verklebungen des Pyrolysegutes im Pyrolyse
ofen zu Betriebsstörungen, d. h. Pyrolyseöfen
bisheriger Bauart sind wartungs- und reparatur
intensiv. Über die kostenintensiven Stillstandzeiten
der Anlagen hinaus kommt es somit zwangsläufig zu
einem vermehrten Personalbedarf.
Diese bis heute mangelhaften Pyrolysetechniken
werden von der einschlägigen Fachwelt als technisch
unsicher und wirtschaftlich nur schwer vertretbar
eingestuft, zumal die wenigen über das Prototypen
stadium hinaus weiterentwickelten Anlagen zu
Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe (US-$)
führten. Die Hoffnung, außerhalb der Ballungs
gebiete das Abfallproblem mit Hilfe kleinerer
Pyrolyseanlagen und damit insbesondere kommunal
zu lösen, erwies sich bis heute als vergeblich,
obwohl die Entwicklung von Pyrolyseverfahren in
der zweiten Hälfte der 70er Jahre weltweit mit
Milliardenbeträgen gefördert wurde und obwohl
die Ausgangsüberlegungen zu den Vorteilen der
Pyrolyse als Abfallbehandlungsverfahren unver
ändert gültig sind. Die Anforderungen an eine
weiterentwickelte Pyrolysetechnik richten sich
somit auf die Lösung der folgenden Mängelprobleme
beim Stand der Technik, damit umwelttechnisch
befriedigende und wirtschaftlich vertretbare
Ergebnisse erzielt werden können:
- 1. Wegfall der Staub und Lärm emittierenden investitionsträchtigen Abfallaufbereitung vor der eigentlichen Pyrolyse.
- 2. Funktionssichere, möglichst selbstreinigende Pyrolysekammer ohne bewegliche Hochtemperatur dichtungen.
- 3. Weitgehend geschlossenes Gesamtsystem, dessen Ausgabebereiche für die gasförmigen und festen Endprodukte automatisch und registrierend überwacht werden können.
- 4. Schadstoff-Freiheit der gasförmigen Endprodukte und Deponiefähigkeit der Festrückstände durch Langzeitbeständigkeit gegen Eluierung.
- 5. Wirtschaftlich vertretbarer Betrieb auch kleinerer Einheiten ohne Einbuße an Umwelt verträglichkeit und Betriebssicherheit.
- 6. Minimierung der Lärmemission.
- 7. Weitgehende Freiheit in der Standortwahl durch maximierte Umweltverträglichkeit.
- 8. Einfache Separierungsmöglichkeit wieder verwendbarer Metalle.
- 9. Anpassungsfähigkeit an Abfall wechselnder Zusammensetzung, und
- 10. Fortfall jeglicher Art von Prozeßwasser aus Vor- und Nachbereitungsprozessen.
Dieser Anforderungskatalog ist mit den bisher
praktizierten Pyrolysetechniken nicht zu ver
wirklichen, deren gemeinsamer gedanklicher Ansatz
darin gesehen werden muß, daß die geringe Wärme
leitfähigkeit des Abfalls in seiner natürlichen
Konsistenz durch Zerkleinerung und Aufbereitung
zu Partikeln mit großem Oberflächen/Volumen-
Verhältnis kompensiert werden muß; ein technischer
Irrweg, wie sich gezeigt hat.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Pyrolysieren
von organischen Substanzen und zum Vergasen bzw.
zum Einschmelzen anorganischer Stoffe der gattungs
gemäßen Art zu schaffen, die die vorstehend
genannten Schwierigkeiten überwindet.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch eine Vorrichtung erreicht, wie sie im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 definiert ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
dieser Aufgabenlösung ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Geht die bisher praktizierte Pyrolysetechnik
davon aus, die Durchwärmung des Abfalls durch
Auflockern zu verbessern und zu beschleunigen,
was zu aufwendigen Aufbereitungsanlagen und
voluminösen Pyrolyseöfen führt, so beruht die
erfindungsgemäße reaktive Kompaktierung auf
der Beobachtung, daß durch eine Verdichtung
des Abfalles auf Dichten von zum Teil mehr als
2 g/cm3 die Wärmeleitfähigkeit in dem zu
pyrolysierenden Material so weit verbessert
werden kann, daß eine Pyrolyse im verdichteten
Zustand problemlos möglich wird. Metallische
Inhaltsstoffe des Abfalls verbessern hierbei
zusätzlich die Wärmeleitfähigkeit, Inertstoffe,
beispielsweise Glas, stören den Verfahrensablauf
nicht; eine der Temperaturbehandlung vorher
gehende Separierung ist eher abträglich. Auch
die natürliche Feuchte der Abfälle führt durch
Verdampfung und damit Ausbildung von Dampf
strömung zu einer verbesserten Durchwärmung.
Die Kompaktierung ermöglicht dabei die Entwicklung
von Pyrolyseöfen, die extrem geringen Platzbedarf
bezogen auf ihren Materialdurchsatz haben, was
eine wesentliche Voraussetzung für eine sichere
Kontrolle aller Emissionen ist.
Die für das reaktive Kompaktieren von Abfall
kennzeichnende Gleichzeitigkeit von Verdichtung
und Pyrolyseablauf ermöglicht nicht nur eine
im Volumen minimierte geschlossene Bauart der
Pyrolyseanlagen, deren Emission automatisch auf
Schadstofffreiheit und Deponiefähigkeit überwacht
werden kann, sondern auch den Wegfall jeglicher
Hochtemperaturdichtungen und der damit verbundenen
Schwierigkeiten. Die Selbstreinigung des Pyrolyserohres
durch das unter Druckkontakt mit dessen Innenwandung
stehende Pyrolysegut garantiert
Betriebssicherheit bei reduziertem Bedienungs
personal, die Kompaktbauweise gestattet zusätzlich
eine wirkungsvolle Kapselung gegen Geräuschemission.
Des weiteren sorgt die mit der reaktiven Kompak
tierung verbundene Drucksteigerung der gasförmigen
Pyrolyseprodukte im Pyrolyserohr für einen
effektiveren Prozeßablauf, bereits bei niedrigen
Pyrolysetemperaturen von 400 bis 450°C findet
eine weitgehende Zersetzung der sonst in diesem
Temperaturbereich vermehrt auftretenden Kondensate
statt. Es kann hier von einer Hochdruck-Nieder
temperaturpyrolyse gesprochen werden.
Das reaktive Kompaktieren bietet somit alle Voraus
setzungen, den Anforderungen gerecht zu werden,
die an ein modernes wirtschaftliches Entsorgen
von Abfallprodukten zu stellen sind, zumal auch
für die Funktion kleinerer Anlagen keine prinzipiellen
Einschränkungen zu machen sind.
Der vollständige Vorrichtungsaufbau des reaktiven
Kompaktierens, mit dem Verdichtung und Pyrolyse
reaktion gleichzeitig stattfinden können, läßt
sich anhand nachstehender Zeichnungsdarstellungen
näher erläutern.
Diese Zeichnungen zeigen jedoch nur Ausführungsbeispiele
für den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in stark vereinfachter Wiedergabe.
Fig. 1 erläutert in schematischer Schnittdarstellung
den Gesamtaufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
der Übersichtlichkeit halber in ungefülltem Zustand.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Funktion einer Beschickungs
einrichtung für die Vorrichtung gemäß Fig. 1. Fig. 4
verdeutlicht den Ablauf der Niedertemperaturpyrolyse
für die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und Fig. 5 und 6
zeigen eine weitere Ausführungsform mit der auch
starke Feuchte enthaltende Abfälle oder dergleichen
pyrolysiert werden können.
In Fig. 1 ist ein, nachfolgend als Pyrolyserohr 1 be
zeichnetes, beheizbares Rohr oberhalb eines Schmelz
badbehälters 10 vertikal angeordnet und mit diesem
gasdicht verbunden. Der Materialtransport zwischen dem
Rohr 1 und dem Schmelzbadbehälter 10 erfolgt daher
durch Schwerkraft. Aufwendige, temperaturbelastete und
störanfällige Transporteinrichtungen entfallen. Eine
Vorverdichtungseinrichtung für das in die obere Öffnung
des senkrecht stehenden Pyrolyserohres 1 einzufüllende
Pyrolysegut an der Beschickungsseite des Pyrolyserohrs 1
besteht im wesentlichen aus einem kastenförmigen Bau
element 15, das einseitig durch eine Klappwand 14 oder
dergleichen Verschlußelement begrenzt wird, dem
Schieber 3, der mit Hilfe des Kniehebels 4 horizontal
beweglich ist, sowie dem Antriebszylinder 5. Durch
die Bewegung des Schiebers 3 und der Klappwand 14
wird das Pyrolysegut zweistufig vorverdichtet und
in die Mündung des Pyrolyserohres eingeschoben. Pyrolyse
gut geeigneter Konsistenz kann aber auch mit Hilfe
eines Schneckenverdichters gefördert, vorverdichtet
und in das Pyrolyserohr eingeschoben werden. Die in
Fig. 1 dargestellte Vorverdichtungseinrichtung 3, 4, 5, 14, 15
hat den Vorteil, auch sperriges Pyrolysegut ohne
vorherige Aufbereitung dem Pyrolyserohr 1 zuführen
zu können. Die Zuführung des Pyrolysegutes wird
begünstigt durch eine trichterförmige Erweiterung
des Pyrolyserohres 1 im oberen Öffnungsbereich.
Eine Stopfeinrichtung 2 bewegt sich periodisch in
die trichterförmige Erweiterung hinein und verbringt das
vorverdichtete Pyrolysegut schubweise in das Pyrolyserohr 1.
Der Beschickungsbereich des Pyrolyserohres 1 ist aus
Gründen möglicher Verschleißerscheinungen mit einer
auswechselbaren Hülse 1′ ausgekleidet. So wird dem
möglicherweise erhöhten Verschleiß in diesem Zuführungs
bereich Rechnung getragen. Nicht dargestellt ist in
Fig. 1 ein gesonderter Einlaß für flüssiges Pyrolysegut
im Beschickungsbereich des Pyrolyserohres das gegebenen
falls dem festen Pyrolysegut dosiert zugemischt werden kann.
Die Stopfeinrichtung 2 ist ein pneumatisch-, hydraulisch-
oder schwerkraftbetriebener Hammer, wie er in vergleich
barer Ausbildung und Arbeitsweise beispielsweise zum
Einrahmen von Spundwänden oder Gründungspfählen handels
üblich ist. Der Hammer wird mit Hilfe von Führungsrollen 2′′
oder anderen geeigneten Führungen zum Pyrolyserohr
fluchtend so geführt, daß er in vertikaler Richtung auf-
und abbeweglich ist. Sein Stößel 2′ besitzt ein geformtes
Kopfstück, mit dem das Pyrolysegut periodisch in das
Pyrolyserohr 1 eingestopft bzw. eingeschlagen wird. Mit
Hilfe eines Zugseils 17, das mit dem Kniehebel 4 ver
bunden ist, wird der Hammer während der Beschickungsphase
angehoben, während des Vorverdichtens mit Hilfe des
Schiebers 3 abgesenkt und in kraftschlüssigem Eingriff
mit dem Pyrolysegut gebracht. Die ausschließlich kraft
schlüssige Verbindung zwischen Pyrolysegut und Hammer
hat den wesentlichen Vorteil, daß keine unzulässig hohen
Kräfte im Beschickungsbereich auftreten können, die bei
zwangsgeführter Stopfvorrichtung ansonsten unvermeidlich
sind. Besonders feste Bestandteile im Pyrolysegut, wie
Metallteile o. dgl. könnten sonst, zumindest zwischenzeitlich
zu Überlastungen der Stopfeinrichtung führen. Dies ist bei
der wie vorstehend beschriebenen Vorrichtung ausgeschlossen.
Das Pyrolyserohr 1, welches über seine gesamte Länge,stoß
weise durch dieses hindurchbewegt, Pyrolysegut aufnimmt,
hat ein Längen-/Durchmesserverhältnis von größer als 10.
Bei Rohren dieser Geometrie ist
es möglich, die Vorschubgeschwindigkeit des Pyrolyse
gutes, dem Verdichtungszustand des Pyrolysegutes im
Pyrolyserohr 1 und damit die Andruckverhältnisse des
Pyrolysegutes an die Wandungen des Pyrolyserohres so
aufeinander abzustimmen, daß das Pyrolysegut voll
ständig pyrolisiert die Mündung des Pyrolyserohres 1
verläßt. Weiterhin garantiert diese Rohrlänge infolge
der optimierten Abstimmung der Pyrolyseparameter einen
optimierten Mengendurchsatz.
Die Beheizung des Pyrolyserohres 1 erfolgt zweck
mäßigerweise durch von außen wirkende Gasbrenner 9,
die innerhalb des Heizmantels 16 längs des Rohres
verteilt angeordnet sind. Die Außenbeheizung mit
Gasbrennern hat dabei den großen Vorteil, daß die ent
stehenden Pyrolysegase selbst direkt thermisch ge
nutzt werden können. Das Zwischenschalten einer Regel
einrichtung 8 zwischen die Gasauslässe 6 und die Brenner 9
gestattet dabei in einfacher Weise die Prozeßregelung.
Das Pyrolyserohr wird dabei auf Temperaturen zwischen
300° und 500°C erwärmt, wobei der Beschickungsbereich
des Pyrolyserohres von der Beheizung ausgenommen ist.
In diesem Bereich (Bereich des Bauelementes 1′) bil
det sich beim Stopfen ein fester Verschlußpfropfen,
der den Gasaustritt aus der Mündung des Pyrolyserohres
ins Freie sicher unterbindet, und der sich ständig
selbst erneuert: Ein wesentlicher Vorteil, da gas
dichte Beschickungsschleusen, die bei Pyrolyseein
richtungen nach dem Stand der Technik sich als ex
trem störanfällig erwiesen haben, vollständig über
flüssig werden. Die Abgase der Brenner 9 werden im
Mantel 16 gesammelt und in Pfeilrichtung einem Abgas
kamin zugeführt, gegebenenfalls über eine Filteran
lage. Die Auslaßöffnungen 6 für die Pyrolysegase be
finden sich in der Nähe des Mündungsbereiches des
Pyrolyserohres. Sie werden in einer Ringleitung 7 ge
sammelt und der Regeleinrichtung 8 zur Verteilung zuge
führt. In Fig. 1 nicht dargestellt ist die vorteilhafte
Möglichkeit, die Verbrennungsluft für den Betrieb der
Gasbrenner 9 vorzuwärmen, beispielsweise durch Führung
längs der Außenflächen des Heizmantels 16, und/oder die
Verbrennungsluft mit Sauerstoff anzureichern. Die mit
diesen Maßnahmen verbundene Erhöhung der Flammtemperatur
der Brenner garantiert die Zersetzung organischer Schad
stoffe im Pyrolysegas und somit die Schadstofffreiheit
der Abgase.
Der Auslaßbereich des Pyrolyserohres 1 weist ein keil
oder konusförmiges Verengungsteil 1′′ auf, dessen Quer
schnitt gegebenenfalls regelbar gestaltet werden kann.
Mit dieser konstruktiven Maßnahme wird erreicht, daß die
Reststoffe der Pyrolyse nachverdichtet werden, wodurch
auch der Auslaßbereich des Pyrolyserohres 1 gegen Gas
austritt abgedichtet wird. Der mit dieser Nachverdich
tung verbundene Rückstau im Pyrolysegut, begünstigt
dessen Verdichtung beim Stopfen und verbessert somit
den Gesamtablauf der Pyrolyse.
Der Schmelzbadbehälter 10 ist fluchtend unter dem Pyro
lyserohr 1 angeordnet. Er ist mit einer feuerfesten, mit
einer Temperatur oberhalb von 1300°C beaufschlagbaren
Innenauskleidung 11 versehen. Die Erwärmung des Schmelz
bades erfolgt mit Hilfe der Gasbrenner 9′, die auf die
Oberfläche des Schmelzbades gerichtet sind. Ihre Wirkung
kann durch eine in Fig. 1 nicht dargestellte regelbare
Sauerstoffzufuhr unterstützt werden. Mit Hilfe der
Sauerstoffzufuhr können kohlenstoffhaltige Pyrolyse
reststoffe nachverbrannt werden, wodurch einmal die Menge
der Festrückstoffe reduziert wird, wodurch zum andern
aber auch dem Schmelzbad Wärmeenergie zusätzlich zuge
führt wird. Eine Sauerstoffzufuhr ist aber auch durch
einen Sauerstoffüberschuß im Brenngas der Brenner 9′
möglich. Die hohe Schmelzbadtemperatur führt zu einer
Mineralisierung der Pyrolyserückstände. Die minerali
sierte Schlacke garantiert eine auslaugungsfeste Ein
bindung jeglicher Schadstoffe und macht so die Rück
stände zu umweltfreundlichen, bzw. inerten Materialien
für die Baustoffindustrie oder dergleichen.
Altglasinhalte des Pyrolysegutes begünstigen diese Eigen
schaften: Ein Aussortieren des Altglases kann entfallen.
Die physikalischen Eigenschaften des Schmelzbades 12
im Schmelzbadbehälter 10 können dabei durch Zuschlags
stoffe verbessert werden, die dem Pyrolysegut vor seiner
Einbringung in das Pyrolyserohr 1 beigefügt werden. Zu
schläge von Kalk oder Dolomit erwirken sowohl eine
Schadstoffbindung bereits während der Pyrolyse, als
auch eine Verflüssigung der Schlacke im Schmelzbad.
Entsprechend der Darstellung in Fig. 1 ist dem Aus
laßbereich des Pyrolyserohres ein in das Schmelzbad ein
tauchendes Tauchrohr 13 nachgeordnet, das den Übertritt
von Stäuben des Pyrolysereststoffes in den Gasraum des
Schmelzbadbehälters 10 verhindert und die unmittelbare
Einleitung der Reststoffe in die Schmelze sichert.
Die Abgase des Schmelzbadbehälters 10 werden durch eine in
Fig. 4 schematisch dargestellte Abgasleitung 18 in die
Pyrolysegase rückgeführt, ihr möglicher Schadstoffgehalt
wird durch die Nachverbrennung in dem Gasbrenner 9
bzw. 9′ unschädlich gemacht. Die mit der Gasrückführung
verbundene mögliche Minderung des Brennwertes der
Pyrolysegase wird durch die höhere Temperatur der Abgase
des Schmelzbadbehälters 10 weitgehend kompensiert.
Die hohe Temperatur des Schmelzbades für die Pyrolyse
rückstände ermöglicht nicht nur eine effektive Schad
stoffeinbindung durch Mineralisierung, sie bietet auch
die Möglichkeit, wertvolle Inhaltsstoffe des Pyrolyse
gutes zu separieren. Wählt man beispielsweise die
Temperatur des Schmelzbades 12 größer als die Schmelz
temperatur des Stahls, so lassen sich die mineralisierten
Leichtstoffe, die auf den geschmolzenen Stahl aufschwimmen,
durch mehrere Überläufe fraktioniert ausbringen. Durch
die Separierung recyclingfähiger Metalle ändert sich zu
sätzlich nicht nur der benötigte Deponieraum, sondern
die Effektivität des Verfahrens wird weiter erhöht.
Die Fig. 2 und 3 erläutern die Arbeitsweise der Vor
verdichtungseinrichtung 3, 4, 5, 14, 15. Im geöffneten
Zustand (Fig. 2) ist der Schieber 3, dessen Wirkfläche
die Krümmung des Rohrinnendurchmessers besitzt, zurück
gefahren, und die Klappwand 14 die zwischen den beiden
Leitflächen 17′ beweglich ist, ist nach außen geklappt.
Dadurch entsteht zwischen dem U-förmigen Kasten 15,
den Führungsblechen 17′ und der Klappwand 14
ein rechteckiger trichterförmig erweiterter Beschickungs
raum, der beispielsweise mit Hilfe eines nicht darge
stellten Becherwerkes problemlos zu befüllen ist. Nach
der Befüllung dieses kastenförmigen Trichteraumes, klappt
die Klappwand 14 in die Senkrechte, wodurch das Pyrolyse
gut vorverdichtet wird. Anschließend bewegt sich der
kniehebelgesteuerte Schieber 3 auf die Mündung des Pyro
lyserohres 1 zu. Dabei wird das Pyrolysegut weiter ver
dichtet und in das Pyrolyserohr so lange eingeschoben,
bis die in Fig. 3 dargestellte Endposition des beweglichen
Schiebers 3 erreicht ist. Daran schließt sich dann je
weils ein vorstehend beschriebener Stopfhub der Stopf
einrichtung 2 an.
Fig. 4 zeigt in Übereinstimmung mit der Darstellung, wie
Fig. 1, den eigentlichen Pyrolysevorgang. Die Stopfvor
richtung 2 besteht im wesentlichen aus dem Stopfstössel 2′
mit konvexem Kopfteil. Durch diese Ausbildung wird von
Anfang an beim Stopfen ein Radialdruck auf das Pyrolysegut
aufgebaut, der die notwendige Wandreibung für eine
dichtende Pfropfenbildung bewirkt. Durch
die periodische Stopfbewegung in Pfeilrichtung wird
das Pyrolysegut in dem ungeheizten Mündungsbereich
des Pyrolyserohres 1 hoch verdichtet und bildet den
gewünschten Dichtpfropfen. Durch den stetigen Durch
schub des Pyrolysegutes, bildet sich dieser Pfropfen
immer wieder neu und bewirkt eine wartungsfreie
zuverlässige Dichtung. Mit dem Eintritt in die Heiz
strecke beginnt die Pyrolyse von der Rohrwandung her.
Der stetige Nachschub von Pyrolysegut gleicht dabei
den Masseverlust durch die Pyrolyse selbst aus, so
daß der für den guten Wärmeübergang notwendige An
druck des Pyrolysegutes an die Rohrwandung bis zum
Schluß aufrechterhalten bleibt. Mit wachsendem Durch
schub wächst die Dicke der pyrolysierten Zone an,
so daß kurz vor dem Auslaßbereich, etwa in Höhe der
Auslaßbohrungen 6 für das Pyrolysegas, das Pyrolyse
gut vollständig durchpyrolysiert ist. Die festen
Reststoffe der Pyrolyse fallen dann bei fortschrei
tendem Durchschub durch das Tauchrohr 13 in das
Schmelzbad 12, wo sie in der beschriebenen Weise
mineralisiert werden. In Fig. 4 ist die Abgasleitung 18
des Schmelzbadbehälters 10 mit eingezeichnet, die die
Abgase des Schmelzbades den Pyrolysegasen im Bereich
der Regeleinrichtung 8 wieder zumischt.
Die Fig. 1 und 4 lassen erkennen, daß eine Stoffemission
(Abgase, mineralisierte Feststoffrückstände) nur
an zwei, leicht kontrollierbaren Stellen erfolgt.
Hier ist eine automatische, registrierende Über
wachung der Schadstofffreiheit mit einfachen Mitteln
durchzuführen. Die Kompaktbauweise der Pyrolyseein
richtung ermöglicht durch das Prinzip des reaktiven
Kompaktierens, gestattet es darüber hinaus aber auch,
unkontrollierte Abwärme durch effektive Wärmeisolierung
zu vermeiden, und Schallemission durch Abschirmung
zu unterdrücken. Die, wie vorstehend beschrieben,
aufgebauten Vorrichtungen sind daher frei in ihrer
Standortwahl. Ein weiterer Vorteil muß darin gesehen
werden, daß ihre Dimensionierung bezüglich einer
möglichen Minimierung nur durch die Stückgröße
des Pyrolysegutes begrenzt wird. So können
kleinstückige Sonderabfälle beispielsweise in
kleinen Anlagen effektiv direkt am Ort ihrer
Entstehung beseitigt werden.
In den Fig. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungs
form einer Pyrolysevorrichtung im Schnitt dargestellt,
die besonders für die Abfallbeseitigung von brei
förmiger Konsistenz oder entsprechenden Abfällen
mit größerem Feuchtigkeitsgehalt geeignet ist.
Fig. 5 zeigt den vereinfachten, ungefüllten Grund
aufbau und Fig. 6 erläutert die Arbeitsweise der
Einrichtung gemäß Fig. 5.
Die den Fig. 1 bis 4 entsprechenden Bauelemente sind
auch in den Fig. 5 und 6 mit gleichen Bezugs
zeichen versehen. Die Anordnung des Pyrolyserohres 1,
des Schmelzbadbehälters 10, der Heizbrenner 9 und 9′
und deren Gaszufuhrelemente, wie etwa die Regel
einrichtung 8, entspricht derjenigen von Fig. 1.
Die Querschnittsverengung 1′′ ist im Unterschied
zu der Anordnung gemäß Fig. 1 in einem gesonderten
Bauteil 20, das zwischen dem Pyrolyserohr 1 und
dem Schmelzbadbehälter 10 eingefügt ist, verschiebbar
untergebracht. Trennspalte 21 zwischen dem Pyrolyse
rohr 1 einerseits und dem Schmelzbadbehälter 10
andererseits verhindern die Übertragung von Längs
kräften zwischen Pyrolyserohr 1 und Schmelzbadbehälter 10,
wobei diese so ausgeführt sind, daß die gasdichtende
Verbindung zwischen Pyrolyserohr und Schmelzbadbehälter
erhalten bleibt.
Die Querschnittsverengung 1′′ wird durch zwei Walz
körper gebildet, die mittels Federkraft beaufschlagt
geführt im Bauteil 20 gelagert sind. Die Walzen
körper geben somit eine spaltförmige Verengung
vor, wofür es genügt, wenn einer von ihnen regelbar
nachgiebig in dem Bauelement 20 gelagert ist. Damit
läßt sich die Verdichtung der Pyrolyse-Reststoffe
von ihrer Ausbringung in den Schmelzbadbehälter 10
optimieren, und der Ablauf der Pyrolyse im Pyrolyse
rohr 1 regeln.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 erfolgt die Vor
verdichtung des Pyrolysegutes nicht mehr unmittelbar
vor der Beschickungsmündung des Pyrolyserohres 1,
sondern getrennt davon. In den unteren Bereich eines
senkrechten Transportrohres 23 etwa auf der Ebene
des Schmelzbadbehälers ist für diesen Zweck eine
weitere Vorverdichtungseinrichtung 24, 26, 27, 3′, 4′ einge
fügt. Einem Transportband 25 ist ein Beschickungs
trichter zugeordnet, über den Abfälle mit hohem
Feuchtigkeitsgehalt zugeführt werden. Eine Klappwand 27,
die Teil des Beschickungstrichters ist, entspricht
in ihrer Wirkungsweise der Klappwand 14 in Fig. 1.
Mit Hilfe einer Preßplatte 26 oder dergleichen Druck
element, das mit Hilfe des Hydraulikzylinder 24 in
einen Verdichtungsraum A auf und ab bewegt werden
kann, ist das zugeführte Material vorverdichtbar.
Der Boden des Verdichtungsraumes ist perforiert oder
anderweitig durchbrochen und von einem flüssigkeits
dichten Mantel 28′ umgeben. Der Sammelbehälter 28
fängt somit die Flüssigkeiten auf, die beim Vorverdichten
von Pyrolysegut größeren Feuchtigkeitsgehalts durch
die Vorverdichtungseinrichtung 24, 26, 27, 3′, 4′
ausgepreßt werden.
Im Vorverdichtungsraum A horizontal beweglich ist
ein Schieber 3′, dessen Antriebsausbildung und
Wirkungsweise dem gleichen Bauelement in Fig. 1
entspricht. Das vorverdichtete Pyrolysegut wird
portionsweise mit Hilfe des Schiebers 3′ in das
Transportrohr 23 eingeschoben, wobei sein unterer
Bereich, wie dargestellt, ebenfalls noch zur
zusätzlichen Entfeuchtung des Pyrolysegutes genutzt
werden kann.
Eine periodisch wirkende Durchschubeinrichtung 30
für das Pyrolysegut bewegt dieses durch das
Transportrohr 23 von unten nach oben. Der Be
schickungsbereich des Pyrolyserohres 1 und der
Austrittsbereich des Transportrohres 23 sind durch
eine Querfördereinrichtung verbunden, die analog
zur Darstellung in Fig. 1 aus dem Schieber 3,
dem Kniehebel 4 und dem Antriebszylinder 5 in Form
des dort bezeichneten kastenförmigen Bauelementes
besteht. Abweichend von der Darstellung der Fig. 1
ist die Bodenplatte 15′ bei der Ausführung gemäß
Fig. 5 und 6 nicht ortsfest, sondern beweglich und mit
dem Schieber 3 verbunden. Sie weist am Schieber 3
eine Durchlaßöffnung auf, deren Durchmesser dem
Transportrohr 23 und dem Pyrolyserohr 1 entspricht.
Je nach Schieberstellung befindet sich diese Durchlaß
öffnung einmal vor dem Transportrohr, zum anderen
vor dem Pyrolyserohr.
Ein Schutzmantel 29, der die Stopfeinrichtung 2
umgibt, erhöht die Arbeitssicherheit und ver
mindert Geruchs- und Lärmemission. Das Transportrohr
23 ist mit einer Ummantelung 22 versehen, das
seinerseits eine Abgasleitung 31 aufweist. Die
Ummantelung 22 ist mit dem Heizmantel 16 des
Pyrolyserohrs 1 verbunden, so daß die Abgase der
Gasbrenner 9 nach der Aufheizung des Pyrolyserohres
auch das Transportrohr 23 erwärmen, bevor sie
über den Auslaß 31 die Vorrichtung verlassen und
gegebenenfalls nach einer Nachbehandlung einem
Abgaskamin zugeführt werden.
Die Arbeitsweise der Gesamtanordnung nach Fig. 5
sei anhand der mit Abfallmaterial beschickten
Darstellung in Fig. 6 beschrieben.
Das breiige oder anderweitig stark feuchtehaltige
Pyrolyse-Rohgut 32 wird mit Hilfe des Transport
bandes 25 dem Vorverdichtungsraum A zugeführt.
Danach wird durch das Schließen der Klappenwand 27
in Pfeilrichtung sowie durch das Niederdrücken der
Preßplatte 26 bis etwa zur Höhe des Klappenscharniers 33
und durch die horizontale Schubbewegung des
Schiebers 3′ das Pyrolysegut vorverdichtet und dabei
gleichzeitig druckentwässert.
Flüssigkeit 34 sammelt sich in der dargestellten Weise
im Sammelbehälter 28. Sie kann von dort abgeführt
und einer Nachbehandlung unterzogen werden. Die Vor
verdichtung ist abgeschlossen, wenn das Pyrolyse
gut mit Hilfe des Schiebers 3′ voll in das Transport
rohr 23 eingeschoben ist. Es bildet hier den Vorver
dichtungspfropfen 35, der mit Hilfe der Durchschub
einrichtung 30 in dem Transportrohr 23 schrittweise
weiterbewegt wird. Im unteren Teil des Transport
rohres wird die Entwässerung fortgesetzt. Der
anschließende Bereich des Transportrohres 23
wird von den Abgasen der Gasbrenner 9 des Pyrolyse
rohres zusätzlich beheizt, wodurch sowohl nachge
trocknet wird, als auch eine zusätzliche Vorwärmung
des Pyrolysegutes erfolgt, was den nachfolgenden
Pyrolyseprozeß begünstigt. Entstehender Wasserdampf
wird durch Bohrungen im oberen Bereich des
Transportrohres 23, die in den Abgasraum münden,
dem Abgas zugeleitet und mit diesem abgeführt.
Jeweils ein vorverdichteter Pyrolysegutpfropfen 35
wird mit einem Hub der Durchschubeinrichtung 30
vor den Schieber 3 der Querfördereinrichtung der
Beschickungsseite des Pyrolyserohres geschoben.
Die mit dem Schieber 3 gekoppelte Bodenplatte 15′
steht am Ende der Querförderungsbewegung mit ihrer
Durchlaßöffnung vor der Mündung der auswechselbaren
Hülse 1′ des Pyrolyserohres 1, so daß die Stopf
einrichtung 2 die vorverdichtete Pyrolysegut
portion in das Pyrolyserohr 1 einschieben kann.
Der weitere Ablauf des Pyrolysevorganges entspricht
dem in Fig. 2 Dargestellten und hierzu Beschriebenen.
In den Fig. 5 und 6 ist das Transportrohr 23 parallel
zum Pyrolyserohr 1 angeordnet. Dies ist eine Aus
führung, die einen sehr kompakten Aufbau der Gesamt
einrichtung ermöglicht.
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Pyrolysieren von organischen
Substanzen, wie Haus- und Industriemüll
oder dergleichen, und zum Vergaser bzw.
Einschmelzen anorganischer Stoffe mit
einer beheizbaren Pyrolysekammer, in die das
Pyrolysegut unter Verdichtung eingebracht wird
und durch die das Pyrolysegut in dem über
den Kammerquerschnitt verdichteten Zustand
hindurchgebracht wird, bei gleichzeitiger
Wärmezufuhr durch die mit dem Pyrolysegut in
Druckkontakt stehenden Kammerwandungen
gemäß Patent 40 11 945,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pyrolysekammer aus einem beheizbaren
Rohr (1) besteht, mit einer Vorverdichtungs
einrichtung (3, 4, 5, 14, 15) an seiner Beschickungs
seite, einer das vorverdichtete Pyrolysegut
unter Nachverdichtung in die Pyrolysekammer
einbringenden Stopfeinrichtung (2), mindestens
einer Gasauslaßeinrichtung (6) in der Nähe
der Auslaßöffnung der Pyrolysekammer und
mit einem der Pyrolysekammer austrittsseitig
unmittelbar nachgeordneten und mit dieser
gasdicht verbundenen Schmelzbadbehälter (10).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine überwiegend vertikal ausgerichtete
Anordnung des Pyrolyserohres (1) oberhalb
des Schmelzbadbehälters (10) .
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorverdichtungseinrichtung
(3, 4, 5, 14, 15) einen periodisch arbeitenden
Verdichter aufweist.
4 Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorverdichtungseinrichtung
für das Pyrolysegut ein Schneckenverdichter
oder eine intermittierend bewegliche Preß
vorrichtung ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beschickungsteil des Pyrolyse
rohres (1) aus einer trichterförmig erweiterten
Öffnung besteht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beschickungsteil des
Pyrolyserohres (1) auswechselbar (1′) ist
und aus einem verschleißfesten Werkstoff
besteht und daß er gegebenenfalls einen ge
sonderten Einlaß für flüssiges Pyrolysegut
enthält.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stopfeinrichtung (2) ein
pneumatisch-, hydraulisch- oder schwerkraft
betriebener Hammer ist, wobei ein Stopfstößel (2′),
geführt in die obere Beschickungsöffnung des Py
rolyserohres (1) eintaucht und wobei das Eintau
chen ausschließlich durch Kraftschluß mit dem
Pyrolysegut geregelt ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Pyrolyserohr (1) ein
Längen-/Durchmesserverhältnis von größer
als 10 : 1 aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Pyrolyserohr (1) mittels
Gasbrennern (9) außenbeheizt ist, wofür
die Brenner mit wenigstens einer Gasauslaß
einrichtung (6) des Pyrolyserohres (1) unter
Zwischenschaltung einer Regeleinrichtung (8)
verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pyrolyserohr (1) im Auslaßbereich
ein keil- oder konusförmiges Verengungsteil (1′′)
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verengungsteil (1′′) bezüglich
seines freien Querschnitts regelbar ist.
12. Vorrichtung nach eine der vorhergenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schmelzbadbehälter (10)
fluchtend unterhalb des Pyrolyserohres (1)
angeordnet ist, in seinem oberen Bereich
näherungsweise dem Durchmesser des Pyrolyse
rohres entspricht und sich in seinem unteren
Bereich topfartig erweitert.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schmelzbadbehälter (10)
mit einer feuerfesten, mit einer Temperatur
oberhalb 1300°C beaufschlagbaren Innen
auskleidung (11) versehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmelzbadbehälter (10) eine regelbare
Sauerstoffzufuhr-Einrichtung und auf die
Oberfläche der Schmelze (12) gerichtete Brenner (9′)
aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein
die festen Pyrolyserückstände unterhalb des
Auslaßbereiches des Pyrolyserohres (1) auf
nehmendes, in das Schmelzbad eintauchendes
hochtemperaturbeständiges Tauchrohr (13)
innerhalb des Schmelzbadbehälters (10) vorge
sehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzbadbehälter (10) mehrere
Überläufe zur fraktionierten Ausbringung
unterschiedlicher Schmelzbadbestandteile
besitzt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abgasleitung (18) von dem Schmelzbad
behälter (10) zu der Leitung (19) der gas
förmigen Pyrolyseprodukte, die aus dem Pyrolyse
rohr (1) austreten, geführt ist.
18. Vorrichtung nach einem der voran
gegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Beschickungseinrichtung, bestehend aus
einer weiteren Vorverdichtungseinrichtung
(24, 26, 27; 3′, 4′), einem Transportrohr (23),
das die Vorverdichtungseinrichtung mit einem
Querförderer an der Beschickungsseite des
Pyrolyserohres (1) verbindet, und aus einer
Durchschubeinrichtung (30) für das vorver
dichtete Pyrolysegut.
19. Vorrichtung nach einem der voran
gegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der
weiteren Vorverdichtungseinrichtung (24, 26, 29; 3′, 4′)
und/oder des Transportrohres (23) zumindest
teilweise perforiert sind, wobei dem per
forierten Bereich ein Sammelbehälter (28)
für Flüssigkeiten zugeordnet ist.
20. Vorrichtung nach einem der voran
gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportrohr (23) zumindest längs
einer Teilstrecke beheizbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der voran
gegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportrohr von den Abgasen mindestens
eines Gasbrenners (9) des Pyrolyserohres (1)
durch einen Heizmantel (22) längs des Transport
rohres beheizt ist.
22. Vorrichtung nach einem der voran
gegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Transport
rohr (23) zumindest annähernd parallel zum
Pyrolyserohr (1) angeordnet ist.
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Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904011945 DE4011945C1 (en) | 1990-04-12 | 1990-04-12 | Waste material pyrolysis system - compresses material and heats it by friction against chamber walls |
DE19904022535 DE4022535C1 (de) | 1990-04-12 | 1990-07-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4022535C1 true DE4022535C1 (de) | 1992-01-02 |
Family
ID=25892175
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904022535 Expired - Lifetime DE4022535C1 (de) | 1990-02-23 | 1990-07-16 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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