DE4010370C2 - Verfahren zum Herstellen von Halbleiterbauteilen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Halbleiterbauteilen
jeweils
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es existieren zwei grundsätzlich unterschiedliche Verfahrenstypen
zum Aufbringen einer Wärmesenke auf der Rückseite
eines Chipsubstrats. Der erste Verfahrenstyp ist ein solcher,
bei dem ein Halbleiterwafer in Chips unterteilt wird
und dann jeder einzelne Chip auf einer Platte befestigt
wird, die eine Wärmesenkeschicht bildet. Der andere Verfahrenstyp
ist ein solcher, gemäß dem eine Wärmesenkeschicht
auf die Rückseite der Halbleiter-Schichtfolge eines Halbleiterwafers
aufgebracht wird und dann erst dieser Verbundkörper
in Chips unterteilt wird.
Ein Verfahren gemäß dem ersten Typ ist aus DE 35 23 061 A1
bekannt. Gemäß diesem Verfahren wird jeder einzelne Halbleiterchip
auf einen elektrisch isolierenden, jedoch thermisch
gut leitenden Keramikkörper aufgebracht, dessen Oberfläche
um ein Vielfaches größer ist als diejenige des Halbleiterchips.
Der Keramikkörper dient als Wärmeleitschicht; zwischen
ihm und dem Halbleiterchip befindet sich noch eine
dünne verbindende Wärmesenkeschicht. Die genannte Schrift
beschäftigt sich mit der Auswahl von Materialien und schlägt
vor, eine Keramik auf der Basis von Aluminium zu verwenden,
insbesondere auf der Basis von Al₂O₃ oder AlN, und als Wärmesenkeschicht
eine Kupferschicht zu verwenden.
Ein bekanntes Verfahren gemäß dem zweiten Typ wird nachfolgend
anhand von Fig. 7 und 8 beschrieben, wobei die Verfahrensbeschreibung
durch eine Vorrichtungsbeschreibung, unter
Bezugnahme auf Fig. 7 und 9, und eine Nachteilsbeschreibung,
unter Bezugnahme auf Fig. 10(a) sowie 11(a) und (b) unterstützt
wird.
Das bekannte Halbleiterbauteil 1 gemäß Fig. 6 weist einen
Träger 7 aus z. B. Cu oder Kovar auf, auf dem ein Halblei
terchip 5 mit Hilfe einer Lötschicht 6 befestigt ist. Der
Halbleiterchip 5 weist ein Substrat z. B. aus Si oder GaAs
auf, auf dem Funktionselementschichten 2 durch Mustern von
Leiterschichten ausgebildet sind. Auf der Rückseite des
Chipsubstrates 3, d. h. in der Ansicht gemäß Fig. 6 auf des
sen Unterseite, ist eine plattierte Wärmesenke 4 z. B. aus
Au, Ag oder Cu angebracht.
Anhand der Fig. 7a-d wird nun erläutert, wie ein derartiges
Bauteil hergestellt wird.
Als Wafersubstrat 8 wird ein Halbleitersubstrat z. B. aus Si
oder GaAs mit einer Dicke von etwa 600 µm verwendet. Aktive
und passive Elemente werden auf der Oberfläche ausgebildet,
und danach wird die Funktionselementschicht 2 durch Mustern
von Leiterschichten auf dem Substrat 8 ausgebildet (Fig. 7a).
Anschließend wird das Wafersubstrat 8 im Hinblick auf gute
Wärmeableitung und Montierbarkeit dünner ausgebildet, und
zwar wird es durch Läppen, Polieren oder Ätzen auf eine
Dicke von etwa 100 µm gebracht. Danach wird als Haftvermitt
ler eine Schicht aus Ti, Ni oder Cr auf die Rückseite des
Substrates 8 aufgebracht. Durch ein stromloses Plattierver
fahren wird eine rückseitige Elektrode 9 aus einer Gold
schicht mit einer Dicke von etwa 300 nm
aufgebracht (Fig. 7b).
Auf dieser rückseitigen Elektrode 9 wird die Wärmesenke 4
als Goldschicht mit einer Dicke von etwa 40-50 µm durch
ein elektrolytisches Plattierverfahren hergestellt (Fig. 7c).
Schließlich werden das Wafersubstrat 8 mit der rückseitigen
Wärmesenke 4 entlang vorgegebenen Schnittlinien mit einem
Substratzerteiler zerschnitten, wodurch die Halbleiterchips
5 hergestellt werden (Fig. 6 und Fig. 7d).
Anhand der Fig. 8a-d sei ein weiteres Herstellverfahren
erläutert. Die Herstellschritte bis zum Aufbringen der rück
seitigen Elektrode 9 stimmen mit den vorstehend erläuterten
Verfahrensschritten überein. Insoweit sind auch die Fig. 8a
und 8b mit den Fig. 7a bzw. 7b gleich.
Nachdem die rückseitige Elektrode 9 hergestellt ist, wird
ein Wärmesenke-Photolackmuster 10 auf der rückseitigen Elek
trode 9 aufgebracht, und zwar so, daß Lackbahnen auf Lücke
mit den Funktionselementschichten 2 stehen, d. h. den dort
angebrachten Mustern aktiver und passiver Elemente und den
Leiterbahnmustern (Fig. 7b). Unter Nutzung des Photoresist
musters 10 als Maske wird die Wärmesenkeschicht 4 durch
elektrolytisches Plattieren hergestellt. Anschließend wird
das Photoresistmuster 10 entfernt (Fig. 8c). Schließlich
werden die rückseitige Elektrode 9 und das Wafersubstrat 8
durchgeätzt, wodurch wieder Halbleiterchips 5 gebildet wer
den. Diese Herstellschritte führen dazu, daß die äußeren Ab
messungen der Wärmesenkeschicht 4 größer sind als diejenige
des Chipsubstrates 3, was aus Fig. 8d deutlich erkennbar
ist. Die Entfernung l zwischen der Kante des Chipsubstrates
3 und der Kante der Wärmesenkeschicht 4 hängt von der Plat
tierdicke D der Wärmesenkeschicht 4 ab (siehe Fig. 9). Wenn
die Plattierdicke D etwa 40-50 µm und die Photoresist
musterdicke d etwa 3-10 µm ist, beträgt die Entfernung l
bis zu etwa 30-35 µm
Halbleiterchips 5, wie sie nach einem der durch die Fig. 7
oder 8 erläuterten Verfahren hergestellt wurden, werden mit
Hilfe einer Lötschicht 6 auf einem Träger 7 befestigt
(Fig. 6).
Hierzu wird der Träger 7 zunächst erhitzt, und Lötmaterial
wird auf die gesamte Oberfläche des Trägers 7 aufgebracht.
Anschließend wird der Halbleiterchip 5 z. B. mit einer Pin
zette 30 (Fig. 11) ergriffen und auf den Träger 7 aufge
setzt. Der Chip 5 wird auf dem Träger 7 hin und her gerie
ben, damit der Dioxidfilm auf der Oberfläche des Lötmate
rials zur Seite geschoben wird, wodurch die rückseitige
Fläche des Chips 5 mit aktivem Lötmaterial unter dem Dioxid
film in Berührung gelangt. Anschließend wird die Anordnung
abgekühlt, woraufhin das Halbleiterbauteil 1 fertiggestellt
ist.
Bei Halbleiterchips mit einem der vorstehend beschriebenen
Abmessungen treten beim Handhaben und beim Erwärmen des
Chips während des Lötvorgangs die folgenden Probleme auf.
- (1) Wird ein Halbleiterchip 5 nach dem mit Hilfe von Fig. 7
erläuterten Verfahren hergestellt, stimmen die äußeren Ab
messungen der Wärmesenkeschicht 4 und des Halbleitersub
strats 3 miteinander überein und die Seitenflächen gehen im
wesentlichen glatt ineinander über. Wenn dann der Halblei
terchip 5 ergriffen wird, um ihn auf den Träger 7 zu setzen,
treten hierbei Sprünge und Absplitterungen auf, da eine Pin
zette 30 oder ein (nicht dargestelltes) Spannwerkzeug in
Kontakt mit dem Substrat 3 kommt (Fig. 11a). Dies wirkt sich
negativ auf die Eigenschaften und die Zuverlässigkeit des
Bauteils aus.
Bei dem Halbleiterchip 5, der nach dem anhand von Fig. 8 er läuterten Verfahren hergestellt wurde, ist die Wärmesenke schicht 4 zwar größer in ihren seitlichen Abmessungen als das Chipsubstrat 3, jedoch läßt sich die Wärmesenkeschicht 4 leicht verformen, da sie aus Gold besteht. Daher besteht auch in diesem Fall Gefahr, daß das Chipsubstrat 3 durch die von einer Pinzette 30 ausgeübten Kräfte beschädigt wird (Fig. 11b). - (2) Wenn ein Halbleiterchip 5 auf einen Träger 7 aufgelötet wird, wird der Chip auf etwa 300-400°C erwärmt. Dabei verformt sich das Chipsubstrat 3 aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten des Chips selbst und der Wärme senkeschicht 4, wie auch des Trägers 7. Der Wärmeausdeh nungskoeffizient des Chipsubstrats 3 (GaAs) beträgt etwa 5,5 × 10-6/°C, derjenige der Wärmesenkeschicht 4 (Au) etwa 15,4 × 10-6/°C und der des Trägers 7 (Cu) etwa 18,3 × 10-6/ °C. Wie durch Fig. 10a veranschaulicht, wird der Chip 5 da bei durch eine Kraft F verformt, durch die die Ränder bei hoher Temperatur aufgewölbt werden. Ein derart verformter Chip 5 wird auf dem Träger 7 befestigt. Er erfährt nach dem Abkühlen dauernd Kräfte, die die Eigenschaften und die Zu verlässigkeit des Bauteils negativ beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß
dem eingangs genannten zweiten Typ zum Herstellen eines
Halbleiterbauteils anzugeben, bei dem ein Bauteil erzielt
wird, das sich beim Vorgang des Befestigens auf einem Träger
so handhaben läßt, daß nur wenig Eigenschaftsverschlechterungen
auftreten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Merkmale von
Anspruch 1 gegeben. Mit ihm wird zunächst eine Gesamtschichtfolge
hergestellt, wie sie aus der eingangs genannten
DE 35 23 061 A1 bekannt ist, dies jedoch gemäß dem zweiten
Verfahrenstyp, also vor dem Zerteilen in einzelne Chips.
Dieses Zerteilen erfolgt mit unterschiedlich breiten Schneidkerben
für unterschiedliche Schichten, um zu erzielen, daß bei jedem
Chip schließlich die aus relativ hartem Material bestehende
Wärmeleitschicht über die Chipsubstratschicht
übersteht.
Es ist im allgemeinen Stand der Technik wohlbekannt, daß es
zweckmäßig ist, beim Zerteilen unterschiedlicher Materialien
unterschiedliche Kerben zu erzeugen. Zum Beispiel kann eine
weiche Goldschicht, also eine der Wärmesenkeschicht des vorliegenden
Falles entsprechende Schicht gut mit einem relativ
breiten, nicht allzu harten Schneidwerkzeug zerteilt werden.
Beim Zerteilen einer harten und spröden Schicht, wie dies im
vorliegenden Fall die Halbleiter-Schichtfolge und die Wärmeleitschicht
sind, wird dagegen typischerweise ein hartes,
schmales Schneidwerkzeug verwendet, um einen scharfen und
dünnen Schnitt zu führen. Von dieser allgemein bekannten
Vorgehensweise weicht das erfindungsgemäße Verfahren genau
ab. Hier werden nämlich z. B. die weiche Wärmesenkeschicht
und die harte Wärmeleitschicht mit derselben Kerbenbreite
geschnitten, während die harte und spröde Halbleitersubstratfolge
mit einer breiteren Kerbe geschnitten wird als
die weiche Wärmesenkeschicht. Die Abweichung vom üblichen
liegt darin begründet, daß im vorliegenden Fall die Art des
Schnitts nicht durch das Material bestimmt wird, sondern
entscheidend durch die gewünschte geometrische Abmessung
dahingehend, daß die Wärmeleitschicht
und die Wärmesenkeschicht über die Chipsubstratschicht
überstehen.
Um ein von der Rückseite her kontaktierbares Halbleiterbauteil
zu erhalten, ist es von besonderem Vorteil, eine Wärmeleitschicht
zu verwenden, die aus einem isolierenden Material
besteht, in dem Löcher vorhanden sind, die mit Metall
ausgefüllt sind. Das isolierende Material bringt gute Härte-
und Wärmeausdehnungseigenschaften mit sich, während die mit
Metall ausgefüllten Löcher die gewünschte Leitfähigkeit für
die Rückseitenkontaktierung bewerkstelligen.
Die Kombination einer isolierenden Wärmeleitschicht mit Metall
zur Anwendung bei einem Halbleiterbauteil ist in einer
anderen Variante als der vorstehend genannten aus DE
33 14 996 A1 bekannt. Dort werden jedoch keine mit Metall
gefüllten Löcher, sondern nur mit Metall gefüllte Zellen
verwendet. Dies, weil es dort ausschließlich um elektrisch
isolierende Aufbauten geht. Die Metallfüllung darf also auf
keinen Fall eine Durchkontaktierung bewirken. Sie soll nur
für gute Wärmeleitung sorgen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von durch Figuren
veranschaulichten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
Fig. 6-9, 10a sowie 11 zum Stand der Technik wurden
bereits beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische schematische Darstellung
eines Halbleiterbauteils mit einer harten Wärmeleitschicht,
die seitlich über ein Chipsubstrat übersteht;
Fig. 2a-d schematische Schnittbilder zum Erläutern eines
Herstellverfahrens für das Bauteil gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch ein Halb
leiterbauteil, das in eine Vertiefung in einem Träger einge
lötet ist;
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch ein Halb
leiterbauteil mit leitenden Kanälen in einer elektrisch
nichtleitenden Schicht;
Fig. 5a und b Darstellungen, wie ein Chip von einer Pin
zette ergriffen wird;
Fig. 6 eine Darstellung entsprechend der von Fig. 1,
jedoch für ein bekanntes Bauteil ohne zusätzliche harte
überstehende Schicht;
Fig. 7a-d und 8a-d schematische Schnittbilder zum Er
läutern zweier unterschiedlicher Herstellverfahren für das
Bauteil gemäß Fig. 6;
Fig. 9 einen schematischen Teilquerschnitt durch den
Randbereich eines Chips;
Fig. 10a einen schematischen Querschnitt durch einen
Chip mit bekanntem Aufbau zum Darstellen von thermischen
Kräften;
Fig. 10b eine Darstellung entsprechend der von Fig. 10a,
jedoch für einen Chip mit zusätzlicher wärmeleitender
Schicht; und
Fig. 11a und b schematische Darstellungen, wie Chips mit
bekanntem Aufbau von einer Pinzette ergriffen werden.
Das Halbleiterbauteil 100 gemäß
Fig. 1 weist einen Halbleiterchip 50 auf, der
durch eine Lötschicht 6 auf einem Träger 7, z. B. aus Cu,
befestigt ist. Der Chip 50 ist durch ein Chipsubstrat 3 aus
z. B. Si oder GaAs gebildet, auf dem aktive und/oder passive
Elemente ausgebildet sind. Auf der Rückseite des Chipsub
strates 3 ist eine Wärmesenkeschicht 4 vorhanden, die z. B.
durch Goldplattieren hergestellt ist. Auf die Wärmesenke
schicht 4 ist eine isolierende Wärmeleitschicht 12 aufge
bracht. Ihre Vorder- und Rückseite sind metallisiert, z. B.
mit Ti/Au, Ni/Au oder Cr/Au.
Die äußeren Abmessungen der Wärmesenkeschicht 4 sind größer
als die des Chipsubstrates 3, während die äußeren Abmessun
gen der Wärmesenkeschicht 4 und der Wärmeleitschicht 12 mit
einander übereinstimmen. Die Wärmeleitschicht 12 besteht aus
einem Material mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten, der
in etwa dem des Chipsubstrates 3 entspricht. Das Material
weist hohe thermische Leitfähigkeit auf. Geeignete Materia
lien sind z. B. AlN (thermischer Ausdehnungskoeffizient
4,5 × 10-6/°C, thermische Leitfähigkeit 2 W/cm°C) und BN
(Wärmeausdehnungskoeffizient 3,5 × 10-6/°C, Wärmeleitfähig
keit 6 W/cm°C). Demgegenüber weist z. B. GaAs als Chipsub
stratmaterial einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von
5,5 × 10-6/°C und eine Wärmeleitfähigkeit von 0,5 W/cm°C
auf.
Anhand der Fig. 2a bis 2d wird nun erläutert, wie der Halb
leiterchip 50 gemäß Fig. 1 hergestellt werden kann.
Bis zum Aufbringen einer rückseitigen Elektrode 9 werden
Verfahrensschritte angewandt, die mit bekannten Verfahrens
schritten übereinstimmen, Daher sind die Fig. 2a und 2b
identisch mit den Fig. 7a bzw. 7b. Nach dem Aufbringen der
Wärmesenkeschicht 4 mit einer Dicke von etwa 40-50 µm
durch elektrolytisches Plattieren auf die rückseitige Elek
trode 9 wird ein stromisolierendes wärmeleitendes Material
12, dessen Oberflächen metallisiert sind, an der Wärmesenke
schicht 4 befestigt, was z. B. durch ein Bondverfahren unter
Anwendung von Druck und Wärme und durch Löten erfolgt
(Fig. 2c). Anschließend wird das Wafersubstrat 8 in viele
einzelne Chips 50 unterteilt (Fig. 2d). Dies erfolgt mit
einem Doppelteiler, der Schneidkerben von etwa 100 µm Breite
erzeugt. Die Wärmesenkeschicht 4 und die isolierende Wärme
leitschicht 12 werden mit Hilfe von Schneidkerben von etwa
50 µm Breite in die einzelnen Chips 50 unterteilt.
Beim Ausführungsbeispiel besteht die isolierende Wärmeleit
schicht aus einem Nitrid, also aus einem sehr harten Mate
rial. Da, wie oben erläutert, die Wärmeleitschicht 12 über
das Chipsubstrat 3 übersteht, wird dieses nicht mehr be
schädigt, wenn der Chip 50 mit einer Pinzette 30 ergriffen
wird (Fig. 5a, 5b), da die Wärmeleitschicht 12 nicht mehr so
leicht verformt werden kann, wie die aus Gold bestehende
Wärmesenkeschicht 4 (siehe Fig. 11a, 11b).
Da darüber hinaus der Wärmeausdehnungskoeffizient der Wärme
leitschicht 12 in etwa mit dem des Chipsubstrates 3 überein
stimmt, verformt sich das Substrat nicht mehr, wenn es zum
Auflöten auf dem Träger 7 erwärmt wird.
Das eben Erwähnte ist durch Fig. 10b veranschaulicht. Es ist
erkennbar, daß die Wärmesenkeschicht 4 mit hohem Wärmeaus
dehnungskoeffizienten zwischen dem Chipsubstrat 3 und der
Wärmeleitschicht 12 liegt, die beide geringe Wärmeausdeh
nungskoeffizienten aufweisen. Die thermische Spannung F,
die an der Übergangsfläche zwischen dem Chipsubstrat 3 und
der Wärmesenkeschicht 4 besteht, wird durch die Wärmespan
nung F′ aufgehoben, die am Übergang zwischen der Wärmesenke
schicht 4 und der Wärmeleitschicht 12 besteht. Dadurch wird
ein Verformen des Chipsubstrates 3 verhindert.
Es kann also ein Halbleiterchip 50 ohne Deformation des
Chipsubstrates 3 auf einem Träger befestigt werden, so daß
es nicht mehr zu thermischen Spannungen im Chipsubstrat 3
beim Anlöten kommt. Dadurch werden die Eigenschaften und
die Zuverlässigkeit des Halbleiterchips 50 verbessert.
Beim Aufteilen des Halbleiterwafers in Chips wird das Wafer
substrat 8 durch eine Schneide vorgegebener Dicke geschnit
ten. Die Wärmesenkeschicht 4 und die isolierende Wärmeleit
schicht 12 werden anschließend durch eine dünnere Schneide
getrennt. Diese Schnittvorgänge erfolgen maschinell, wodurch
sich die äußeren Abmessungen der drei Schichten gut steuern
lassen. Da die Schichten getrennt geschnitten werden, kön
nen die Schnittbedingungen an die Materialien angepaßt wer
den. Das relativ weiche Wafersubstrat 8 läßt sich weich
schneiden, ohne daß Risse oder Absplitterungen entstehen.
Die Wärmesenkeschicht 4 und die Wärmeleitschicht 12 aus har
tem Material wird scharf geschnitten.
Beim eben beschriebenen Ablauf wurden die Wärmesenkeschicht
4 und die Wärmeleitschicht 12 durch eine einzige Schneide
geschnitten. Es ist jedoch auch möglich, hier unterschiedli
che Schneiden zu verwenden, wobei für die harte Wärmeleit
schicht 12 eine dünnere Schneide verwendet wird als für die
weiche Wärmesenkeschicht 4. Die Schneidkerbenbreiten können
z. B. 75 µm für die Wärmesenkeschicht 4 und 50 µm für die
Wärmeleitschicht 12 sein.
Hierbei wird eine Abmessungsfolge erzielt, wie sie aus Fig.
5a erkennbar ist. Hierbei kommt eine Pinzette 30 nur in Kon
takt mit der harten Wärmeleitschicht 12, wodurch Beschädi
gungen des Chipsubstrates 3 sicher vermieden sind. Stimmen
dagegen die äußeren Abmessungen der Wärmesenkeschicht 4 und
der Wärmeleitschicht 12 miteinander überein (siehe Fig. 5b),
drückt eine Pinzette 30 auf die weiche Wärmesenkeschicht 4.
Diese kann so weit deformiert werden, daß die Pinzette 30
in Kontakt mit dem Halbleiterchipsubstrat 3 kommt und dieses
beschädigt. Dies kann dadurch verhindert werden, daß, wie
anhand von Fig. 5a erläutert, die äußeren Abmessungen der
Wärmeleitschicht 12 größer gemacht werden als die der Wärmesenkeschicht
4, oder daß die gemeinsamen Abmessungen dieser
beiden Schichten so groß gemacht werden, daß dann, wenn die
Wärmesenkeschicht 4 durch ein Greifwerkzeug zusammengedrückt
wird, dieses Greifwerkzeug auf die harte Wärmeleitschicht
drückt, bevor es auf das Chipsubstrat 3 drückt.
Beim bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die la
minare, elektrisch isolierende wärmeleitende Schicht 12 auf
der Wärmesenkeschicht 4 durch Löten oder durch ein Bondver
fahren unter Anwenden von Druck oder Wärme aufgebracht.
Stattdessen kann eine Mischung aus AlN- oder BN-Puder und
einem Harz als Kleber auf die Wärmesenkeschicht 4 aufgetra
gen und dann ausgehärtet werden. Die Wärmesenkeschicht 4 muß
nicht auf der gesamten Rückseite des Halbleiterchipsubstrats
3 aufgebracht sein. Vielmehr ist es möglich, diese Schicht
nur in vorgegebenen Bereichen des Chips 50 anzubringen.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist das Halbleiterbau
teil 100 dadurch hergestellt, daß ein Halbleiterchip 50
durch eine Lötschicht 6 auf einem Träger 7 befestigt ist. Es
sind jedoch auch Halbleiterchips 50 bekannt, die durch Lö
cher hindurch geerdet werden, wobei die Wärmesenkeschicht 4
als Masseelektrode verwendet wird. In diesem Fall ist es
nicht möglich, die Wärmesenkeschicht 4 direkt auf den Träger
7 mit der isolierenden Schicht 12 dazwischen aufzulöten.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist ein Halb
leiterchip 50a vorhanden mit einem Chipsubstrat 3 mit Lö
chern 14. Ansonsten stimmt der Aufbau mit demjenigen des
Bauteils 100 gemäß Fig. 1 überein. Im Träger 70 ist eine
Ausnehmung 71 vorhanden, die tiefer ist, als es der Dicke
der isolierenden Wärmeleitschicht 12 entspricht. Der Halb
leiterchip 50a ist in der Ausnehmung 71 angeordnet und der
Rest der Ausnehmung ist mit Lötmaterial 6 aufgefüllt.
Beim eben beschriebenen Aufbau kann die Wärmesenkeschicht 4
als Masseanschluß verwendet werden. Über die Löcher 14 fin
det eine Verbindung zu einer (nicht dargestellten) Masse
elektrode an der Oberfläche des Halbleiterchips 50a statt.
Dadurch werden die Hochfrequenzeigenschaften verbessert.
Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 weist die
elektrisch isolierende Wärmeleitschicht 12a eines Halblei
terchips 50b mehrere Löcher auf, die mit Metall, z. B. Au,
ausgefüllt sind. Der Chip 50b ist direkt auf einen Träger 7
mit Hilfe einer Lötschicht 6 aufgelötet, also nicht in eine
Vertiefung eingelötet. Im Chipsubstrat 3 sind wieder Löcher
14 zum Durchkontaktieren zu einer Masseelektrode vorhanden.
Das Erden erfolgt über die mit Metall ausgefüllten Löcher in
der isolierenden Wärmeleitschicht 12a. Auch dieses Bauteil
weist gute Hochfrequenzeigenschaften auf.
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen von Halbleiterbauteilen mit einzelnen Halbleiterchips aus
einem Halbleiterwafer, wobei ein Halbleiterchip
eine Funktionselementschicht (2), darunter eine
Chipsubstratschicht (3), eine Wärmesenkeschicht (4) auf der
Rückseite der Chipsubstratschicht und eine Wärmeleitschicht
(12) auf der Rückseite der Wärmesenkeschicht aufweist, wobei
das Material der Wärmeleitschicht härter ist als das der
Wärmesenkeschicht;
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Aufbringen der Wärmesenkeschicht und der Wärmeleitschicht auf die Rückseite des Halbleiterwafers, wodurch ein Laminatkörper erhalten wird;
- - Zerteilen des Laminatkörpers in Halbleiterchips in solcher Weise, daß während des Zerteilens der Chipsubstratschicht eine breitere Schneidkerbe erzeugt wird als während des Zerteilens der Wärmeleitschicht und der Wärmesenkeschicht, so daß nach dem Zerteilen die Wärmesenkeschicht und die Wärmeleitschicht über die Chipsubstratschicht überstehen; und
- - Aufbringen des Halbleiterchips auf einen Träger (7).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zerteilen so erfolgt, daß während des Zerteilens der Wärmesenkeschicht
eine Schneidkerbe erzeugt wird, die im wesentlichen
gleich breit ist wie diejenige, die während des Zerteilens der
Wärmeleitschicht erzeugt wird, so daß nach dem Zerteilen die Wärmesenkeschicht
und die Wärmeleitschicht mit gleicher Breite über die
Chipsubstratschicht überstehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zerteilen so erfolgt, daß während des Zerteilens der
Wärmesenkeschicht eine Schneidkerbe erzeugt wird, die weniger
breit ist als diejenige, die während des Zerteilens der
Wärmeleitschicht erzeugt wird, jedoch breiter ist als diejenige,
die während des Zerteilens der Chipsubstratschicht erzeugt
wird, so daß nach dem Zerteilen die Wärmesenkeschicht
über der Chipsubstratschicht und die Wärmeleitschicht über
die Wärmesenkeschicht übersteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmeleitschicht (12) mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
ausgebildet wird, der im wesentlichen mit dem der
Chipsubstratschicht (3) übereinstimmt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Chipsubstratschicht (3) aus Si oder GaAs hergestellt
wird und die Wärmesenkeschicht (4) durch Plattieren von
Gold, Silber oder Kupfer gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächen der Wärmeleitschicht (12)
mit Ti/Au, Ni/Au oder Cu/Au metallisiert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmeleitschicht (12), die eine laminierte
Schicht ist, auf der Wärmesenkeschicht (4) durch
Löten oder Bonden unter Einwirkung von Druck und Wärme befestigt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmeleitschicht (12) durch Mischen
von AlN- oder BN-Pulver mit einem Harz hergestellt wird und
als Kleber auf die Wärmesenkeschicht (4) aufgetragen sowie
anschließend gehärtet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeleitschicht (12) aus einem elektrisch
isolierenden Material hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Chip (50a) in eine Vertiefung (71) im Träger (70) eingelötet
wird, die so tief ist, daß die Wärmesenkeschicht (4)
seitlich über die Lötmittelschicht (6) vom Träger kontaktiert
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die isolierende Wärmeleitschicht (12a) mit Löcher versehen
wird, die dann mit Metall ausgefüllt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Chipsubstratschicht (3) mit Löchern
(14) versehen wird, zum Herstellen einer Verbindung zwischen
der Wärmesenkeschicht (4) und einer Masseelektrode auf der
Chipsubstratschicht.
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