DE4006198C2 - Antiblockier-Regelsystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Antiblockier-Regelsystem für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antiblockier-Regelsystem für ein Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb,
entsprechend dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, sowie ein Antiblockier-Regelsystem für
ein Kraftfahrzeug mit Zweiradantrieb, entsprechend dem Oberbegriff von Patentanspruch 9.
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Antiblockier-Regel- bzw. Steuersystem für
Kraftfahrzeuge, das in der Weise arbeitet, daß es verhindert, daß die Räder des Kraftfahrzeugs
während eines Bremsvorgangs blockiert werden. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
ein Antiblockier-Regel- bzw. Steuersystem, das so aufgebaut ist, daß es das Auftreten eines
ungebremsten Zustands verhindert, wenn die Antiblockiersteuerung unmittelbar nach dem
Durchrutschen eines Antriebsrads begonnen wird.
Gemäß dem Stand der Technik wird generell mit einem Antiblockiersystem für ein Kraft
fahrzeug die Antiblockiersteuerung oder -regelung mit Hilfe eines Mikrocomputers in der
Weise durchgeführt, daß Einlaß- und Auslaßventile
auf der Basis von elektrischen Signalen geöffnet und geschlossen werden, die die
Radgeschwindigkeiten darstellen, die durch Radgeschwindigkeitssensoren erfaßt werden,
wodurch der hydraulische Bremsdruck erhöht, beibehalten oder vermindert wird, um ver
besserte Lenkeigenschaften und Laufstabilität des Kraftfahrzeugs sicherzustellen, während
gleichzeitig der Bremsweg verkürzt wird.
Zur besseren Erläuterung der Erfindung wird zunächst der Stand der Technik anhand der
Fig. 1 bis 3 beschrieben, wie er z. B. in dem europäischen Patent EP 03 28 155 B1
dargelegt ist. Zu diesem Zweck wird zunächst auf Fig. 1 Bezug genommen
die ein Block
diagramm wiedergibt, das den Aufbau einer herkömmlichen
Antiblockier-Steuervorrichtung mit vier Sensoren und drei
Kanälen zeigt, die Radgeschwindigkeitssensoren 1 bis 4 für
das linke und rechte Vorderrad sowie für das linke und
rechte Hinterrad umfaßt. Die Ausgangssignale dieser Rad
geschwindigkeits-Sensoren 1 bis 4 werden jeweils Berech
nungsschaltungen 5 bis 8 zugeführt, von denen Signale ab
geleitet werden, die die jeweilige Radgeschwindigkeit Vw1
bis Vw4 darstellen. Von diesen vier Radgeschwindigkeits
signalen werden die Signale, die die Geschwindigkeit Vw1
des linken Vorderrads und die Geschwindigkeit Vw2 des rech
ten Vorderrads darstellen, den Steuer-Logik-Schaltungen 9
und 10 als Signale zugeführt, die erste und zweite Kanal
geschwindigkeiten Vs1 bzw. Vs2 wiedergeben. Die kleinere
der Geschwindigkeiten des linken Hinterrades Vw3 und des
rechten Hinterrades Vw4 wird in einer select-low-Schaltung
11 ausgewählt und einer Steuer-Logik-Schaltung 12 als ein
Signal zugeführt, das eine dritte Kanalgeschwindigkeit Vs3
darstellt.
Die Steuer-Logik-Schaltungen 9, 10 und 12 sind so einge
richtet, daß sie eine "Ein"-"Aus"-Steuerung von Einlaß
ventilen HV und Auslaßventilen DV in den betreffenden Ka
nälen auf der Basis von Signalen bewirken, die die jewei
ligen Kanalgeschwindigkeiten Vs1 bis Vs3 darstellen.
(Jede dieser Kanalgeschwindigkeiten wird im folgenden
einfach als "Kanalgeschwindigkeit Vs" bezeichnet).
Signale, die die Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 dar
stellen, werden einer Berechnungsschaltung 13 für die
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit zugeführt, die eine
select-high-Schaltung 14 und eine Filter- oder Begrenzer-Schal
tung 15 umfaßt. Die select-high-Schaltung 14 ist so
angeordnet, daß sie ein Signal liefert, das die höchste
der vier Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 darstellt. Die
Filterschaltung 15 ist so angeordnet, daß sie als die
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv, die der wirklichen
Radgeschwindigkeit ähnlich ist, ein Signal liefert, das
eine Geschwindigkeit darstellt, die bezüglich der höchsten
Radgeschwindigkeit VwH eine Beschleunigungs-Nachfolge-Grenze,
die auf +1G beschränkt ist, und eine Verzögerungs-Nachlauf-Gren
ze aufweist, die auf -1G beschränkt ist. In diesem Fall
wird dann, wenn ein Status, in dem Vw = VwH gilt, als Folge
eines Durchrutschens des Antriebsrades in einen Status ge
ändert wird, in dem Vv < VwH ist, die berechnete Fahrzeug
geschwindigkeit Vv so erzeugt bzw. vorgegeben, daß sie linear
mit einem Gradienten von +1G so lange anwächst, als die höch
ste Radgeschwindigkeit VwH höher bleibt als die berechnete
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv. Darüber hinaus wird dann, wenn
Vv größer wird als VwH die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv so vorgegeben, daß sie linear mit einem Gradienten von
-1G so lange abfällt, als Vv < VwH ist. Die auf diese Weise
erzeugte berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv wird den
Steuerlogik-Schaltungen 9, 10 und 12 zugeführt.
Beurteilungsabschnitte bzw. -schaltungen 16 bis 18 für den
Startpunkt der Druckverringerung sind in den jeweiligen Ka
nälen vorgesehen, um einen Startpunkt für die Druckverringe
rung zu bewerten, in dem die "Ein"-Steuerung der Auslaßven
tile begonnen wird. Die Bewertungs- bzw. Beurteilungsschal
tungen 16 bis 18 für den Startpunkt der Druckverringerung
sind mit Ausgangsanschlüssen der jeweiligen Steuerlogik-Schal
tungen 9, 10 und 12 über gedachte Schalter SW10, SW20
und SW30 und direkt mit Eingangsanschlüssen der Steuerlogik-Schal
tungen 9, 10 und 12 verbunden. Die Funktionsweise der
Beurteilungsabschnitte 16, 17 und 18 für den Startpunkt der
Druckverminderung wird später beschrieben.
Fig. 2 zeigt Veränderungen in der Kanalgeschwindigkeit Vs,
der Beschleunigung/Verzögerung dVs/dt der Kanalgeschwindig
keit Vs und den hydraulischen Bremsdruck Pw in jedem Kanal
des in Fig. 1 wiedergegebenen herkömmlichen Antiblockier-Steu
ersystems, zusammen mit den Signalen HS für das
Öffnen/Schließen der Einlaßventile HV und der Signale
DS für das Öffnen/Schließen der Auslaßventile DV. Eine ähn
liche Darstellung ist auch in der US-PS 4,741,580 enthalten,
die ein Antiblockiersystem für Kraftfahrzeuge beschreibt, das Ein- und Auslaßventile auf
weist, die taktweise angesteuert werden können und somit erlauben, den Bremsdruckgradien
ten beliebig einzustellen.
Wenn die Bremsanordnung eines Kraftfahrzeugs nicht betätigt wird, während das Kraftfahr
zeug fährt, bleibt das Einlaßventil HV offen, während das Auslaßventil geschlossen bleibt, so
daß der hydraulische Bremsdruck Pw nicht ansteigt. Wird die Bremsanordnung betätigt, so
steigt der hydraulische Bremsdruck Pw zum Zeitpunkt t0 stark an, so daß die Kanalgeschwin
digkeit Vs abnimmt (normaler Modus). Eine Referenz-
Radgeschwindigkeit Vr wird vorgegeben, die um einen vorge
gebenen Betrag ΔV niedriger ist als die Kanalgeschwindig
keit Vs und dieser mit einer solchen Geschwindigkeitsdiffe
renz folgt. Genauer gesagt wird die Referenzradgeschwin
digkeit Vr so vorgegeben, daß dann, wenn die Verzögerung
(negative Beschleunigung) dVs/dt der Kanalgeschwindigkeit
Vs einen vorbestimmten Schwellenwert, beispielsweise -1,1G
zur Zeit t1 erreicht, eine Antiblockier-Steuerung gestartet
wird, worauf bewirkt wird, daß die Referenzradgeschwindig
keit Vr mit einem Verzögerungsgradienten θ (= -1,1G) linear
abnimmt. Zum Zeitpunkt t2, wenn die Verzögerung dVs/dt der
Kanalgeschwindigkeit Vs einen vorbestimmten Maximalwert -Gmax
erreicht, wird ein Signal HS so erzeugt, daß das Einlaß
ventil HV geschlossen wird, wodurch der hydraulische Brems
druck Pw gehalten wird.
Während des Haltens des hydraulischen Bremsdrucks Pw wird
die Kanalgeschwindigkeit Vs weiter vermindert. Zum Zeit
punkt t3 werden die Kanalgeschwindigkeit Vs und die Re
ferenzradgeschwindigkeit Vr einander gleich und ein erster
Zyklus einer Antiblockier-Steuerung wird gestartet. Es wird
auch ein Signal DS erzeugt, durch das das Auslaßven
til DV geöffnet wird, so daß die Verminderung des hydrau
lischen Bremsdruckes Pw beginnt. Als Ergebnis dieser Ver
minderung des hydraulischen Bremsdruckes Pw geht die Kanal
geschwindigkeit Vs in einem Zeitpunkt t4, in dem ein un
terer Scheitel VL der Radgeschwindigkeit Vw auftritt, von
einer Abnahme zu einem Anstieg über. Das Signal DS
wird entweder im Zeitpunkt t4 oder in einem Zeitpunkt t5
unterbrochen, wenn die Radgeschwindigkeit Vw bis zur Höhe
einer Geschwindigkeit Vb angewachsen ist, die größer ist als
die Geschwindigkeit VL am unteren Scheitel und zwar um 15%
der Differenz Y zwischen der Radgeschwindigkeit Va, die zum
Zeitpunkt t3 aufgetreten war, in dem die Verringerung des
hydraulischen Bremsdruckes begonnen worden ist, und der Ge
schwindigkeit VL am unteren Scheitel, d. h. es gilt Vb = VL + 0,15Y.
(Fig. 2 zeigt den Fall, in dem das Signal DS
zum Zeitpunkt t4 unterbrochen wird.) Somit wird das Auslaß
ventil DV geschlossene so daß die Verminderung des hydrau
lischen Bremsdrucks PW beendet und somit der hydraulische
Bremsdruck gehalten wird. Die Kanalgeschwindigkeit Vs wird
weiter erhöht bis zur Höhe einer Geschwindigkeit Vc die höher
ist als die Geschwindigkeit VL am unteren Scheitel, und zwar
um 80% der Differenz Y zwischen der Radgeschwindigkeit Va,
die zum Zeitpunkt t3 auftritt, in dem die Verminderung des
hydraulischen Bremsdrucks Pw begonnen worden ist, und der
Geschwindigkeit VL am unteren Scheitel, d. h. es gilt:
Vc = VL + 0,8Y.
Vc = VL + 0,8Y.
Danach wird zum Zeitpunkt t7 ein oberer Scheitel VH der
Kanalgeschwindigkeit Vs erreicht. Hierauf wird der hydrau
lische Bremsdruck Pw wieder erhöht. In diesem Fall wird,
wenn die Differenz Vv-Vs zwischen der berechneten Fahr
zeuggeschwindigkeit Vv und der Kanalgeschwindigkeit Vs
gleich einem vorbestimmten kleinen Wert ΔVo wird, bevor
der wirkliche obere Scheitel der Kanalgeschwindigkeit Vs auf
tritt, dies so beurteilt, als ob der wirkliche obere Schei
tel der Kanalgeschwindigkeit Vs erreicht worden wäre, und
hierauf wird ein Aufbau des hydraulischen Bremsdruckes Pw
gestartet. Der Aufbau des hydraulischen Bremsdruckes Pw wird
so bewirkt, daß der hydraulische Bremsdruck Pw nacheinander
alternierend dadurch erhöht und gehalten wird, daß das Halte
signal HS in zerhackter Weise bzw. mit relativ kurzen Inter
vallen ein- und ausgeschaltet wird, so daß bewirkt wird, daß
sich der hydraulische Bremsdruck Pw graduell bzw. schritt
weise erhöht. Auf diese Weise wird die Kanalgeschwindigkeit
Vs vermindert, und in einem Zeitpunkt t8 (der dem Zeitpunkt
t3 entspricht) tritt ein zweiter Zyklus des Modus für die
Verminderung des hydraulischen Bremsdruckes auf. Die Zeit
periode tx des anfänglichen Aufbaus des hydraulischen Brems
drucks, der zum Zeitpunkt t7 auftritt, wird auf der Basis
der Berechnung der mittleren Beschleunigung (Vc-Vb)/ΔT
über das Zeitintervall ΔT zwischen den Zeitpunkten t5 und
t6 bestimmt, (die mittlere Beschleunigung hängt vom Rei
bungskoeffizienten µ der Straßenoberfläche ab), und die
Zeitperiode für das nachfolgende Halten oder Aufbauen des
Drucks wird auf der Basis der Beschleunigung oder Verzöge
rung der Kanalgeschwindigkeit Vs bestimmt, die unmittelbar
vor dem Halten oder Aufbau des Drucks detektiert wird. Die
Moden des Erhöhens, Haltens und Verminderns des hydraulischen
Bremsdrucks werden wie oben erwähnt miteinander kombiniert
durchgeführt und auf diese Weise kann die Kanalgeschwindig
keit Vs so gesteuert werden, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit
vermindert werden kann, während die Räder des Motorfahrzeu
ges an einem Blockieren gehindert werden.
Die in Fig. 1 gezeigten gedachten Schalter SW10 bis SW30,
die für eine Betätigung der Beurteilungsabschnitte 16 bis
18 für den Startpunkt der Druckreduzierung vorgesehen sind,
werden während der Periode von dem Zeitpunkt, in dem die
Verzögerung der Kanalgeschwindigkeiten Vs1 bis Vs3 höher
als -1,1G wird (Zeitpunkt t1 in Fig. 2), und dem Zeitpunkt,
in dem die Verminderung des hydraulischen Bremsdrucks Pw
gestartet wird (Zeitpunkt t3 in Fig. 2) eingeschaltet. In
den Beurteilungsabschnitten 16 bis 18 für den Startpunkt der
Druckverminderung wird der Startpunkt für die Druckverminde
rung auf der Basis eines Vergleiches der Kanalgeschwindigkeit
Vs und der Referenz-Radgeschwindigkeit Vr wie oben erwähnt
bestimmt; eine Geschwindigkeit VDS (VDS = Vv-Δv′), die
um einen vorbestimmten Betrag ΔV′ niedriger ist als die
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv, wird als Druckverminde
rungs-Verhinderungs-Schwellenwert vorgegeben; eine Verminderung
des hydraulischen Bremsdrucks Pw wird verhindert wenn-gilt
Vs < VDS. Somit wird in den Abschnitten 16 bis 18 die Tat
sache, daß die durch die Gleichungen (1) und (2) unten wie
dergegebenen beiden Bedingungen beide erfüllt sind, als Be
dingung für einen Start der Bremsdruck-Verminderung beurteilt;
hierauf werden die Steuerlogik-Schaltungen 9, 10 und 12 ver
anlaßt, die Signale DS zu erzeugen.
Vs ≦ Vr (1)
Vs ≦ VDS (2)
Der Aufbau und Betrieb eines herkömmlichen Antiblockier-Steu
ersystems sind oben beispielsweise beschrieben worden.
Es ist auch möglich, daß eine Geschwindigkeit VDS′, die be
züglich der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv einen vor
bestimmten Schlupf S besitzt, anstelle des oben
erwähnten Druck-Verminderungs-Verhinderungsschwellwertes
VdS als Druckverminderungs-Verhinderungs-Schwellwert vor
gegeben wird. Der Schlupf S ist definiert als
S = (Vv-VDS′)/Vv; somit ist VDS′ = (1-S)Vv.
Bei einem solchen herkömmlichen Antiblockier-Steuersystem
treten jedoch dann, wenn die höchste Radgeschwindigkeit
VwH schnell ansteigt, weil wenigstens eines der Antriebs
räder durchrutscht, bevor eine Antiblockier-Steuerung ge
startet worden ist, Probleme auf, die weiter unten be
schrieben werden.
Unter Bezugnahme auf Fig. 3 wird nun der Betrieb der Anti
blockier-Steuerung im ersten Kanal erläutert, wenn die Ge
schwindigkeit Vw1 des linken Vorderrades deswegen stark an
steigt, weil beispielsweise das linke Vorderrad, das eines
der Antriebsräder ist, auf einer Straßenoberfläche mit ei
nem geringen Reibungskoeffizienten durchrutscht, während
das Beschleunigungs- bzw. Gaspedal des fahrenden Motorfahr
zeuges niedergedrückt ist.
In diesem Fall wird die höchste Radgeschwindigkeit VwH
der vier Radgeschwindigkeiten gleich der Kanalgeschwindig
keit Vs im ersten Kanal, d. h. gleich Vs1, und die höchste
Radgeschwindigkeit VwH wird veranlaßt, mit einem Beschleu
nigungsgradienten, der größer ist als +1G, stark anzusteigen.
Die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv wird unter der
Wirkung der Filterschaltung 15 veranlaßt, mit einem Beschleu
nigungsgradienten von +1G linear anzuwachsen; auf diese
Weise tendiert die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv
dazu, in merklicher Weise von der tatsächlichen Fahrzeug
geschwindigkeit nach oben abzuweichen. In einem solchen
Zustand wird dann, wenn der Fuß des Fahrers vom Gaspedal
weggenommen und hierauf das Bremspedal niedergedrückt wird,
die Kanalgeschwindigkeit Vs (= VwH) schnell abnehmen, so
daß dVs/dt augenblicklich den Wert -1,1G erreicht; somit
wird die Antiblockier-Steuerung gestartet und es wird da
raufhin die Bedingung Vs ≦ Vr, die durch die obige Glei
chung (1) wiedergegeben wird, erfüllt. Darüber hinaus wird
dann, wenn die höchste Radgeschwindigkeit VwH gleich der
Kanalgeschwindigkeit Vs vermindert wird, so daß gilt
VwH = Vv, und dann weiter vermindert wird, so daß gilt
VwH < Vv, die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv ver
anlaßt, schrittweise und linear mit einem Verzögerungs
gradienten -1G abzunehmen. Zur gleichen Zeit nimmt die
Kanalgeschwindigkeit Vs, die sehr schnell abnimmt, zur
wirklichen Fahrzeuggeschwindigkeit hin ab und unterschrei
tet dabei VDS (= Vv-ΔV′) oder VDS′ (= (1-S)Vv), so
daß die obige, durch die Gleichung (2) dargestellte Be
dingung erfüllt ist. Auf diese Weise wird eine Verminde
rung des hydraulischen Bremsdrucks gestartet, und die Ka
nalgeschwindigkeit Vs wird im wesentlichen gleich der
wirklichen Fahrzeuggeschwindigkeit. Im Gegensatz hierzu
wird die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv schritt
weise mit einem Verzögerungsgradienten -1G vermindert,
so daß die Erfüllung der Startbedingung für den Aufbau
des Bremsdruckes oder das Auftreten eines oberen Schei
tels der Kanalgeschwindigkeit Vs verzögert wird. (Wenn die
Bedingung Vs ≧ Vv-ΔVo erfüllt ist, wird dies als das
Auftreten eines oberen Scheitels der Kanalgeschwindigkeit
Vs beurteilt.) Somit wird ermöglicht, daß ein ungebremster
Zustand weiterhin besteht, bis die obige Startbedingung
für den Bremsdruck erfüllt ist.
Eine solche Tendenz ist bei einem Motorfahrzeug mit Vier
radantrieb bemerkenswert.
Weiterer Stand der Technik ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 35 36 185 A1
bekannt, die eine Einrichtung zur Generierung einer für die Fahrgeschwindigkeit eines
Kraftfahrzeugs mit automatisch zu- und abschaltbarem Allradantrieb repräsentativen Größe
beschreibt. Insbesondere wird hier die Erzeugung eines Fahrzeugreferenzsignals beschrieben,
das sowohl bei einem allradgetriebenen Kraftfahrzeug als auch bei der Abschaltung einer
Achse verwendet werden kann. Solange eine Achse nicht angetrieben wird, kann aus ihren
Radgeschwindigkeiten ein Referenzsignal abgeleitet werden, das die tatsächliche Fahrzeug
geschwindigkeit gut wiedergibt. Bei Vierradantrieb können hingegen alle Räder mit Schlupf
behaftet sein, und es können unrealistisch hohe Werte für die Referenzgeschwindigkeit
erreicht werden. Sofern beim Einsetzen der Antiblockierregelung der Wert der generierten
Referenzgeschwindigkeit größer ist als die höchste der Radgeschwindigkeiten, wird die
Referenzgeschwindigkeit an die höchste der Radgeschwindigkeiten angeglichen, das heißt der
Wert der Referenzgeschwindigkeit wird "heruntergezogen". Darüberhinaus beschreibt diese
Druckschrift auch, daß Gradientenwerte für die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit im Bereich
von 1 g zweckmäßig sind.
Weiterer Stand der Technik ist der deutschen Patentschrift DE 27 17 457 C2 entnehmbar, die
eine Schaltungsanordnung zur Gewinnung von Referenzsignalen für eine blockiergeschützte
Fahrzeugbremsanlage beschreibt. Demnach sind zwei Referenzsignale verwendbar, die einmal
nach select-high und zum anderen nach select-low gebildet sind. Um ein Überschwingen des
Fahrzeugreferenzsignals (Gesamtsignal) zu verhindern, wird bei Treibschlupf die niedrigere
Radgeschwindigkeit gewählt. Des weiteren ist ein Schalter vorgesehen, der zwischen den
beiden Referenzsignalen umschaltet.
Ausgehend von dem oben dargelegten Stand der Technik und den damit verbundenen,
ebenfalls oben dargelegten Problemen ist es ein Ziel der Erfindung, ein Antiblockiersystem
für Kraftfahrzeuge zu schaffen, das so aufgebaut ist, daß die berechnete Fahrzeuggeschwin
digkeit daran gehindert wird, in merklicher Weise von der wirklichen Fahrzeuggeschwindig
keit abzuweichen, wenn ein Antriebsrad unmittelbar vor dem Beginn einer Antiblockier
steuerung zum Durchrutschen gebracht wird, wodurch verhindert wird, daß ein ungebremster
Zustand auftritt, wenn die Antiblockiersteuerung gestartet wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Antiblockier-Regelsystem für ein Kraftfahrzeug mit Vierra
dantrieb gemäß Patentanspruch 1 bzw. durch ein Antiblockier-Regelsystem für ein Kraftfahr
zeug mit Zweiradantrieb gemäß Patentanspruch 9 gelöst.
Gemäß dem Antiblockier-Regelsystem der Erfindung wird das genannte
Ziel dadurch erreicht, daß die Art und Weise, auf die die
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit berechnet wird, geändert
wird, je nachdem ob sie während eines Bremsvorganges berech
net wird (wenn eine Antiblockier-Steuerung durchgeführt wird)
oder während kein Bremsvorgang stattfindet (wenn keine Anti
blockier-Steuerung bewirkt wird).
Bei dem erfindungsgemäßen Antiblockier-Regelsystem umfassen,
wie bei einem herkömmlichen System, die Einrichtungen zum
Berechnen der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit eine
select-high-Einrichtung, die dazu dient, die höchste der vier Rad
geschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 auszuwählen bzw. zu ermitteln,
sowie Einrichtungen, die als die berechnete Fahrzeuggeschwin
digkeit eine Geschwindigkeit liefern, die Beschleunigungs- und
Verzögerungs-Nachlauf-Grenzen aufweist, die bezüglich
der oben erwähnten höchsten Radgeschwindigkeit VwH auf vor
bestimmte Werte gesetzt sind.
Die Einrichtung zum Berechnen der berechneten Fahrzeugge
schwindigkeit umfaßt weiterhin eine select-low-Einrichtung,
die dazu dient, im Fall eines Kraftfahrzeuges mit Vierrad
antrieb die niedrigste Radgeschwindigkeit VwL der vier Rad
geschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 auszuwählen bzw. zu ermitteln;
weiterhin umfaßt sie Einrichtungen, die als die berechnete
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv eine Geschwindigkeit liefern, die
bezüglich der niedrigsten Radgeschwindigkeit VwL eine Be
schleunigungs-Nachfolgegrenze aufweist, die auf einen Wert
gesetzt ist, der niedriger ist als die Beschleunigungs-
Nachlauf-Grenze bezüglich der oben erwähnten höchsten Rad
geschwindigkeit VwH, und die eine Verzögerungs-Nachlauf-Gren
ze bezüglich der niedrigsten Radgeschwindigkeit besitzt,
die auf einen Wert gesetzt ist, der vorzugsweise gleich der
verzögerungsseitigen Nachlauf-Grenze bezüglich der oben er
wähnten höchsten Radgeschwindigkeit VwH ist. In diesem Fall
wird die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv veranlaßt,
mit einem anwachsenden Gradienten linear anzuwachsen, der
die oben erwähnte Beschleunigungs-Nachlauf-Grenze darstellt,
wenn Vv < VwL ist, während dann, wenn Vv < VwL ist, die be
rechnete Fahrzeuggeschwindigkeit veranlaßt wird, linear mit
einem abnehmenden Gradienten abzufallen, der die obige Ver
zögerungs-Nachlauf-Grenze darstellt.
Weiterhin ist eine Umschalteinrichtung vorgesehen, die es
ermöglicht, daß die oben erwähnten select-low-Einrichtungen
und zugehörigen Einrichtungen betätigt werden, wenn die
Bremsanordnung nicht betätigt wird (wenn keine Antiblockier-Steu
erung durchgeführt wird), und die es auch ermöglicht,
daß die select-high-Einrichtung und die zugehörigen Ein
richtungen betätigt werden, wenn die Bremsvorrichtung be
tätigt wird (wenn eine Antiblockier-Steuerung durchgeführt
wird).
Für ein Motorfahrzeug mit Zweiradantrieb umfaßt die Ein
richtung zum Berechnen der berechneten Fahrzeuggeschwindig
keit eine select-high-Einrichtung zum Auswählen der höch
sten Radgeschwindigkeit der angetriebenen und der nicht an
getriebenen Räder wie bei einem herkömmlichen Antiblockier-Steu
ersystem, Einrichtungen die dazu dienen, als die be
rechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv eine Geschwindigkeit
zu liefern, die Beschleunigungs- und Verzögerungs-Nachlauf-Gren
zen bezüglich der höchsten Radgeschwindigkeit aufweist,
die auf einen vorbestimmten Wert gesetzt sind, sowie select-
high-Einrichtungen zum Auswählen der höheren Radgeschwindig
keit VwnH der nicht angetriebenen Räder, sowie Mittel, die
als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv eine Geschwin
digkeit liefern, die eine Beschleunigungs-Nachlauf-Grenze
bezüglich der höchsten Radgeschwindigkeit VwH besitzt, die
auf einen Wert gesetzt ist, der kleiner ist als die Be
schleunigungs-Nachlauf-Grenze bezüglich der höchsten Radge
schwindigkeit VwH, und die eine Verzögerungs-Nachlauf-Grenze
bezüglich der höchsten Radgeschwindigkeit VwH besitzt, die
auf einen Wert gesetzt ist, der vorzugsweise gleich der
Verzögerungs-Nachlauf-Grenze bezüglich der höchsten Radge
schwindigkeit VwH ist.
In diesem Fall wird die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv veranlaßt, linear mit einem anwachsenden Gradienten zu
zunehmen, der die oben erwähnte BeSchleunigungs-Nachlauf-Gren
ze darstellt, wenn Vv < VwnH gilt, während dann, wenn
Vv < VwnH erfüllt ist, die berechnete Fahrzeuggeschwindig
keit Vv veranlaßt wird, linear mit einem abnehmenden Gra
dienten abzufallen, der die oben erwähnte Verzögerungs-Nach
lauf-Grenze darstellt.
Weiterhin ist eine Umschalteinrichtung vorgesehen, die
es ermöglicht, daß die oben erwähnte select-high-Einrich
tung für die nicht angetriebenen Räder und die zugehörigen
Einrichtungen betätigt werden, wenn die Bremsvorrichtung
nicht betätigt wird (wenn keine Antiblockier-Steuerung
durchgeführt wird), und die es ebenso ermöglicht, daß die
select-high-Einrichtung für die Antriebs- und die Nicht
antriebs-Räder und die zugehörigen Einrichtungen betätigt
werden, wenn die Bremsvorrichtung betätigt wird (wenn eine
Antiblockier-Steuerung durchgeführt wird).
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; in
dieser zeigen:
Fig. 1 das Blockdiagramm eines herkömmlichen Drei
kanal-Antiblockiersystems,
Fig. 2 ein Zeitdiagramm zur Erläuterung der in dem
System aus Fig. 1 durchgeführten Antiblockier
regelung,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm, das einen Zustand wieder
gibt, wie er in dem System nach Fig. 1 auf
treten kann, wenn eine Antiblockier-Regelung
als Ergebnis eines Vorganges gestartet wird,
bei dem die Bremsvorrichtung betätigt wird,
unmittelbar nachdem ein Durchrutschen eines
Antriebsrades aufgetreten ist,
Fig. 4 ein Blockdiagramm, das ein erstes Ausführungs
beispiel gemäß der Erfindung für ein Dreikanal-An
tiblockier-Regelsystem für ein Kraftfahrzeug
mit vier Antriebsrädern wiedergibt,
Fig. 5 und 6 Flußdiagramme, die die Umschaltlogik zum Er
stellen der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv im System der Fig. 4 wiedergeben,
Fig. 7 ein Zeitdiagramm, das einen Zustand wiedergibt,
der bei dem System der Fig. 4 auftritt, wenn
die Bremsvorrichtung betätigt wird, unmittel
bar nachdem ein Durchrutschen eines Antriebs
rades aufgetreten ist und wenn danach die Anti
blockier-Regelung gestartet wird,
Fig. 8 ein Zeitdiagramm, das einen Zustand wieder
gibt, wie er bei dem System nach Fig. 4 auf
tritt, wenn die Betätigung der Bremse früher
als im Fall der Fig. 7 erfolgt,
Fig. 9 ein Blockdiagramm, das eine zweite erfin
dungsgemäße Ausführungsform eines Dreikanal-An
tiblockier-Regelsystems für ein Kraft
fahrzeug mit zwei Antriebsrädern wieder
gibt,
Fig. 10 und 11 Flußdiagramme, die die Umschaltlogik für
das Erstellen der berechneten Fahrzeugge
schwindigkeit Vv in dem System der Fig. 9
wiedergeben, und
Fig. 12 ein Zeitdiagramm, das einen Zustand wieder
gibt, wie er in dem System der Fig. 9 auf
tritt, wenn die Bremsvorrichtung betätigt
wird, unmittelbar nachdem ein Durchrutschen
eines Antriebsrades aufgetreten ist und
wenn daraufhin die Antiblockier-Steuerung
gestartet wird.
In Fig. 4 ist in einem Blockdiagramm das Dreikanal-Anti
blockier-Regelsystem gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung für ein Kraftfahrzeug mit vier Antriebsrädern
wiedergegeben.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Antiblockier-Regelsystem
aus Fig. 4 viele Bestandteile mit dem in Fig. 1 gezeigten
herkömmlichem System gemeinsam hat. Daher sind Teile,
die der Fig. 1 entsprechen, mit dem in Fig. 1 verwendeten
Bezugszeichen bezeichnet, zu dem die Zahl 100 addiert ist;
diese Teile werden nicht nochmals erläutert. Der Einfach
heit der Zeichnungen halber sind die in Fig. 1 gezeigten
Abschnitte 16 bis 18 zur Beurteilung des Druckverminderungs-Start
punktes und die Schalter SW10 bis SW30 in Fig. 4 weg
gelassen.
In Fig. 4 ist eine Berechnungsschaltung 113 für die be
rechnete Fahrzeuggeschwindigkeit vorgesehen, die eine
select-high-Schaltung 114 umfaßt, die dazu dient, die höch
ste Geschwindigkeit VwH der vier Antriebsrad-Geschwindig
keiten Vw1 bis Vw4 auszuwählen, und eine Filterschaltung
115, die dazu dient, als berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv eine Geschwindigkeit zu liefern, die Beschleunigungs- und
Verzögerungs-Nachlauf-Grenzen bezüglich der in der
Schaltung 114 ausgewählten höchsten Radgeschwindigkeit VwH
aufweist, die auf +1G bzw. -1G eingestellt sind, wie dies
auch in Fig. 1 der Fall ist. Die Berechnungsschaltung 113
für die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit umfaßt weiterhin
eine select-low-Schaltung 121, die dazu dient, die niedrigste
Geschwindigkeit VwL der vier Radgeschwindigkeiten Vw1
bis Vw4 auszuwählen, sowie eine Filterschaltung 122, die da
zu dient, als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv eine
Geschwindigkeit zu liefern, die eine Beschleunigungs-Nach
laufgrenze bezüglich der in der Schaltung 121 ausgewählten
niedrigsten Radgeschwindigkeit VwL aufweist, die auf +0,5G
eingestellt ist, und die eine Verzögerungs-Nachlaufgrenze
bezüglich der niedrigsten Radgeschwindigkeit VwL besitzt,
die auf -1G eingestellt ist. Es sei darauf hingewiesen, daß
die Beschleunigungs-Nachlaufgrenze (= +0,5G) die in der
Filterschaltung 122 bezüglich der niedrigsten Radgeschwin
digkeit VwL eingestellt ist, kleiner ist als die Beschleuni
gungs-Nachlaufgrenze (= +1G), die in der Filterschaltung
115 bezüglich der höchsten Radgeschwindigkeit VwH eingestellt
ist.
Darüber hinaus sind in dem System der Fig. 4 eine Umschalt-Schal
tung 130, die vier Umschalt-Schalter SW1 bis SW4 um
faßt, und eine Umschalt-Logikschaltung 123 vorgesehen, die
dazu dient, die Schalter SW1 bis SW4 insgesamt anzusteuern.
Ein Bremsschalter SW5, der so angeordnet ist, daß er in
Antwort auf das Niederdrücken eines Bremspedals 124 ge
schlossen wird, ist mit der Umschalt-Logikschaltung 123 ver
bunden, der die jeweils von den Steuerlogik-Schaltungen 109,
110 und 112 abgeleiteten Ausgangssignale zugeführt werden.
Wenn die Bremsvorrichtung nicht betätigt wird oder wenn
keine Antiblockier-Regelung durchgeführt wird, sind die
beweglichen Kontakte der Umschalt-Schalter SW1 bis SW4 so
positioniert, daß die vier Radgeschwindigkeiten Vw1 bis
Vw4 in die select-low-Schaltung 121 eingegeben werden; so
mit wird die niedrigste Radgeschwindigkeit VwL der vier
Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 ausgewählt und es wird
eine Geschwindigkeit, die Nachfolgegrenzen bezüglich der
niedrigsten Radgeschwindigkeit VwL aufweist, die auf die
Werte von +0,5G bzw. -1G eingestellt sind, als die berech
nete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv vorgegeben.
Wenn die Bremsvorrichtung betätigt wird oder wenn eine
Antiblockier-Regelung durchgeführt wird, werden anderer
seits die Umschalt-Schalter SW1 bis SW4 so betätigt, daß
sie eine Übertragung der vier Radgeschwindigkeiten Vw1 bis Vw4
an die select-high-Schaltung 114 ermöglichen; somit wird
die höchste Radgeschwindigkeit VwH der vier Radgeschwindig
keiten Vw1 bis Vw4 ausgewählt und es wird eine Geschwindig
keit, die Nachfolge-Grenzen bezüglich der höchsten Radge
schwindigkeit VwH aufweist, die auf die Werte +1G bzw. -1G
eingestellt sind, als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv vorgegeben.
Fig. 5 zeigt die Umschaltlogik, mit der die Umschalt-Schal
tung 123 bewirkt, daß die Umschalt-Schalter SW1 bis SW4
in Antwort auf das Ein- und Ausschalten des Umschalt-Schal
ters SW5 umgeschaltet werden; Fig. 6 zeigt die Umschalt
logik, mit der die Umschalt-Schaltung 123 veranlaßt, daß
die umschalt-Schalter SW1 bis SW4 in Antwort auf ein Sig
nal umgeschaltet werden, das ihr von den Steuerlogikschal
tungen 109, 110 und 112 zugeführt wird. In Fig. 6 bezieht
sich der Ausdruck "im Steuerungsbetrieb" auf den Zustand,
der in Fig. 2 ab dem Zeitpunkt t3 auftritt.
Fig. 7 ist ein Zeitdiagramm, das die Beziehungen zeigt,
die zwischen Variationen in der niedrigsten Radgeschwindig
keit VwL der vier Radgeschwindigkeiten, der höchsten Rad
geschwindigkeit VwH der vier Radgeschwindigkeiten und der
Kanalgeschwindigkeit Vs bestehen, sowie die entsprechende
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv und den hydraulischen
Bremsdruck Pw, die bei Verwirklichung der Erfindung für
den Fall vor und nach dem Beginn des Bremsvorganges auftreten,
bei dem es bezüglich wenigstens einem der vier Räder eines
Kraftfahrzeuges mit Vierrad-Antrieb zu einem Durchrutschen
kommt. Wie man der Fig. 7 entnimmt, wird dann, wenn die
Bremseinrichtung nicht betätigt wird, die niedrigste Radge
schwindigkeit VwL der vier Radgeschwindigkeiten ausgewählt;
die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv wird als Geschwin
digkeit vorgegeben, die bezüglich der niedrigsten Radge
schwindigkeit VwL eine Beschleunigungs-Nachfolgegrenze be
sitzt, die auf einen Wert, beispielsweise +0,5G geändert
ist, der kleiner ist als die Beschleunigungs-Nachfolgegrenze
der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv, die auftritt,
wenn die Bremsvorrichtung betätigt worden ist, d. h. die
Nachfolgegrenzen von +0,5G und -1G besitzt; somit wird
sogar in dem Fall, in dem die höchste Radgeschwindigkeit
VwH, die aus den vier Radgeschwindigkeiten ausgewählt worden
ist, anwächst und von der wirklichen Radgeschwindigkeit auf
grund eines Raddurchrutschens stark abweicht, das auftritt,
bevor der Bremsvorgang begonnen worden ist, der berechneten
Fahrzeuggeschwindigkeit Vv nur eine geringe Abweichung von
der wirklichen Fahrzeuggeschwindigkeit erlaubt, wenn der
Bremsvorgang oder die Antiblockier-Steuerung begonnen wird,
wodurch die Möglichkeit beseitigt wird, daß eine Tendenz
für das Auftreten eines ungebremsten Zustandes besteht, wenn
eine Antiblockier-Steuerung begonnen wird.
Fig. 8 ist ein Zeitdiagramm, das die Änderungen in der be
rechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv zeigt, die in dem
Fall auftreten, in dem der Bremsvorgang früher als in
Fig. 7 bewirkt wird.
Fig. 9 ist ein Blockdiagramm, das gemäß einer zweiten Aus
führungsform der Erfindung ein Dreikanal-Antiblockier-Steu
ersystem für ein Motorfahrzeug mit Zweirad-Antrieb
zeigt. Die meisten Bestandteile der Anordnung aus Fig. 9
sind die gleichen wie in Fig. 4; somit sind die Teile der
Fig. 9, die ebenso in Fig. 4 auftreten, mit den entsprechen
den, um die Zahl 100 erhöhten Bezugszeichen wie in Fig. 4
bezeichnet. Die Anordnung aus Fig. 9 unterscheidet sich von
der in Fig. 4 darin, daß das linke und das rechte Hinterrad
keine Antriebsräder sind und daß die Schaltung 213 zur Be
rechnung der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit eine
select-high-Schaltung 225 aufweist, die dazu dient, die höhere Ge
schwindigkeit VwnH der beiden Geschwindigkeiten Vw3 und Vw4
der nicht angetriebenen Räder auszuwählen, und die die
select-low-Schaltung 121 zum Auswählen der niedrigsten
Geschwindigkeit VwL der vier Antriebsradsgeschwindigkeiten
Vw1 bis Vw4 aus Fig. 4 ersetzt. Wenn die Bremsvorrichtung
nicht betätigt wird oder wenn keine Antiblockier-Regelung
durchgeführt wird, liefert eine Filterschaltung 222 ähn
lich wie die entsprechende Filterschaltung in Fig. 4 als
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv eine Geschwindigkeit,
die Nachfolge-Grenzen bezüglich der Radgeschwindigkeit VwnH
(die aus den beiden Radgeschwindigkeiten der nicht ange
triebenen Räder ausgewählt worden ist) besitzt, die auf
+0,5G bzw. -1G eingestellt sind. Genauer gesagt, wenn in
Fig. 9 die Bremsvorrichtung nicht betätigt oder wenn keine
Antiblockier-Regelung durchgeführt wird, werden die beiden
Radgeschwindigkeiten Vw3 und Vw4 der nicht angetriebenen
Räder in eine select-high-Schaltung 225 für die nicht-an
getriebenen Räder über die Umschalt-Schalter SW3 bzw. SW4
einer Schalt-Schaltung 230 eingegeben. Wenn die Bremsvor
richtung betätigt oder wenn eine Antiblockier-Regelung
durchgeführt wird, werden die vier Radgeschwindigkeiten Vw1
bis Vw4 über Umschalt-Schalter SW1 bis SW4 an eine
select-high-Schaltung 214 übertragen, die dazu dient, die höchste
der vier Radgeschwindigkeiten auszuwählen. Auf diese Weise
wird eine Geschwindigkeit, die Nachfolge-Grenzen bezüglich
der höchsten Radgeschwindigkeit VwH (die aus den vier Rad
geschwindigkeiten Vw1 bis Vw4 ausgewählt worden ist) auf
+1G bzw. -1G eingestellt sind, als berechnete Fahrzeugge
schwindigkeit Vv ermittelt.
Fig. 10 zeigt eine Umschaltlogik, mit Hilfe derer die Um
schalt-Logik-Schaltung 223 es den Umschalt-Schaltern SW1
bis SW4 ermöglicht, in Abhängigkeit davon betätigt zu wer
den, ob der Bremsschalter SW5 eingeschaltet oder ausge
schaltet ist. Fig. 11 zeigt eine Umschalt-Logik, mit Hilfe
derer es die Umschalt-Logik-Schaltung 223 es den Umschalt-Schal
tern SW1 bis SW4 ermöglicht, in Abhängigkeit von Sig
nalen betätigt zu werden, die ihr von den
Steuer-Logik-Schaltungen 209, 210 und 212 zugeführt werden.
Fig. 12 ist ein Zeitdiagramm, das die Beziehungen zwischen
den Veränderungen der höheren Radgeschwindigkeit VwnH der
Geschwindigkeiten der nicht angetriebenen Räder, der höch
sten Radgeschwindigkeit VwH der vier Radgeschwindigkeiten
und der Kanalgeschwindigkeit Vs sowie die entsprechende
berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv und den hydraulischen
Bremsdruck Pw wiedergibt, die vor und nach dem Betätigen der
Bremsvorrichtung in dem Fall auftreten, in dem bei einer
Ausführungsform gemäß der Erfindung für ein Motorfahrzeug
mit Zweirad-Antrieb ein Durchrutschen bei wenigstens einem
der beiden Antriebsräder auftritt. Wie man der Fig. 12 ent
nimmt, wird dann, wenn die Bremsvorrichtung nicht betätigt
wird, die höhere Geschwindigkeit VwnH der Radgeschwindig
keiten der beiden nicht angetriebenen Räder ausgewählt;
die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit Vv wird als eine
Geschwindigkeit ermittelt, die eine Beschleunigungs-Nach
folge-Grenze bezüglich der höheren Geschwindigkeit VwnH
der nicht angetriebenen Räder besitzt, die auf einen Wert,
beispielsweise +0,5G geändert ist, der niedriger ist als
die Beschleunigungs-Nachfolge-Grenze der berechneten Fahr
zeuggeschwindigkeit Vv, die auftritt, wenn die Bremsvor
richtung betätigt ist, d. h., die Nachfolge-Grenzen von +1G
und -1G besitzt. Auf diese Weise wird sogar dann, wenn die
höchste Radgeschwindigkeit VwH, die aus den vier Radgeschwin
digkeiten ausgewählt worden ist, anwächst und stark von der
wirklichen Radgeschwindigkeit aufgrund eines Durchrutschens
abweicht, das auftritt, bevor der Bremsvorgang begonnen
worden ist, der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv dann,
wenn der Bremsvorgang begonnen worden ist, nur eine gering
fügige Abweichung von der wirklichen Fahrzeuggeschwindig
keit erlaubt, wodurch die Möglichkeit beseitigt wird, daß
eine Tendenz für das Auftreten eines ungebremsten Zustandes
besteht, wenn die Antiblockier-Regelung begonnen wird.
Claims (18)
1. Antiblockier-Regelsystem für ein Kraftfahrzeug mit Vierradantrieb, das
- (a) eine Einrichtung (113), zum Berechnen der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) und Mittel (109; 110; 112) umfaßt, die den hydraulischen Bremsdruck vermindern, wobei
- (b) die-Einrichtung (113) zum Berechnen der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) eine select-high-Anordnung (114) zum Auswählen der höchsten der vier Radgeschwindigkeiten (Vw1 bis Vw4) und eine erste Begrenzungsanordnung (115) enthält,
- (c) die erste Begrenzungsanordnung (115) als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) eine Geschwindigkeit liefert, deren Gradient bezüglich der höchsten Radgeschwindigkeit (VwH), die durch die select-high-Schaltung (114) ausgewählt worden ist, auf vorbestimmte Werte ge setzt ist, und wobei
- (d) der Gradient der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) die von der ersten Begrenzungs-An ordnung (115) geliefert wird, linear anwächst, wenn Vv < VwH ist, und linear abnimmt, wenn Vv < VwH ist,
und wobei dieses Antiblockier-Regelsystem dadurch gekennzeichnet ist,
- (e) daß die Einrichtung (113) zum Berechnen der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) weiterhin eine select-low-Anordnung (121), die die niedrigste Radgeschwindigkeit (VwL) der vier Radgeschwindigkeiten (Vw1 bis Vw4) auswählt, und eine zweite Begrenzungsanordnung (122) umfaßt, wobei
- (f) die zweite Begrenzungsanordnung (122) als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) eine Geschwindigkeit liefert, deren Gradient bezüglich der niedrigsten Radgeschwindigkeit (VwL), die durch die select-low-Anordnung (121) ausgewählt worden ist, auf vorbestimmte Werte gesetzt ist, und wobei
- (g) der Gradient der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv), die von der zweiten Begren zungsanordnung (122) geliefert wird, linear anwächst, wenn Vv < VwL ist, und linear ab nimmt, wenn Vv < VwL ist, und wobei
- (h) der Gradient der niedrigsten Radgeschwindigkeit (VwL) bei seiner Zunahme auf einen niedri geren Wert als bei der ersten Begrenzungsanordnung (115) gesetzt ist, und
- (i) daß Umschalt-Einrichtungen (123; 130) vorgesehen sind, die so angeordnet sind, daß die berech nete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) von der select-low-Anordnung (121) und der zweiten Be grenzungsanordnung (122) geliefert wird, wenn die Bremse nicht betätigt oder wenn keine Antiblockierregelung durchgeführt wird, während dann, wenn die Bremse betätigt oder wenn eine Antiblockierregelung durchgeführt wird, die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) von der select-high-Anordnung (114) und der ersten Begrenzungsanordnung (115) geliefert wird.
2. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Begrenzungs
anordnung (115) so angeordnet ist, daß die Beschleunigungs- und
Verzögerungs-Nachfolge-Grenzen der berechneten Fahr
zeuggeschwindigkeit Vv bezüglich der höchsten Radgeschwin
digkeit VwH auf +1G bzw. -1G eingestellt sind, und daß
die zweite Begrenzungsanordnung (122) so ausgebildet ist,
daß die Beschleunigungs- und Verzögerungs-Nachlauf-Grenzen
der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv bezüglich der
niedrigsten Radgeschwindigkeit VwL auf +0,5G bzw. -1G ge
setzt sind.
3. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Antiblockier-Regel
system in der Form einer dreikanaligen Anordnung aufgebaut
ist, wobei die Geschwindigkeit Vw1 des linken Vorderrades
die Kanalgeschwindigkeit Vs1 in einem ersten Kanal, die
Geschwindigkeit Vw2 des rechten Vorderrades die Kanalge
schwindigkeit Vs2 in einem zweiten Kanal und die niedri
gere der beiden Radgeschwindigkeiten Vw3 und Vw4 des lin
ken bzw. rechten Hinterrades die Kanalgeschwindigkeit Vs3
in einem dritten Kanal sind.
4. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel (109; 110;
112) vorgesehen sind, die dazu dienen, als Referenz
geschwindigkeit Vr eine Geschwindigkeit zu erzeugen,
die einer Kanalgeschwindigkeit Vs mit einer Geschwin
digkeitsdifferenz ΔV folgt und eine Verzögerungs-
Nachfolge-Grenze bezüglich der Kanalgeschwindigkeit
Vs aufweist, die einen vorbestimmten Wert besitzt, wo
bei die Kanalgeschwindigkeit Vs eine Steuerobjekt-Ge
schwindigkeit in jedem der Steuerkanäle des Antiblockier-Regel
systems ist, und die als Druckverminderungs-Start-Schwell
wert VDS eine Geschwindigkeit erzeugen, die der
berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv mit einer vorge
gebenen Geschwindigkeitsdifferenz ΔV′ folgt, und die
dazu dienen, die Verminderung des hydraulischen Brems
druckes zu starten, wenn die Bedingungen, daß gilt
Vs ≦ Vr und daß Vs ≦ VDS) gemeinsam erfüllt sind.
5. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzögerungs-Nach
lauf-Grenze der Referenzgeschwindigkeit Vr bezüg
lich der Kanalgeschwindigkeit Vs auf -1,1G eingestellt
ist.
6. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen (109;
110; 112) vorgesehen sind, die dazu dienen, als Referenz
geschwindigkeit Vr eine Geschwindigkeit zu erzeugen, die
einer Kanalgeschwindigkeit Vs mit einer Geschwindigkeits
differenz ΔV folgt und eine Verzögerungs-Nachlauf-Grenze
bezüglich der Kanalgeschwindigkeit Vs aufweist, die auf
einen vorbestimmten Wert gesetzt ist, wobei die Kanal
geschwindigkeit Vs eine Steuerobjekt-Geschwindigkeit
in jedem der Steuerkanäle des Antiblockier-Regelsystems
ist, die weiterhin dazu dienen, als Druckverminderungs-
Start-Schwellenwert VDS′ eine Geschwindigkeit vorzugeben,
die der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv mit einem
vorbestimmten Schlupf S folgt, wobei für den
Schlupf
gilt S = (Vv-VDS′)/Vv, und somit
VDS′ gegeben ist als VDS′ = Vv (1-S); und die weiter
hin dazu dienen, die Verminderung des hydraulischen
Bremsdrucks zu starten, wenn die Bedingungen, daß Vs ≦ Vr
ist, und daß Vs ≦ VDS′ ist, gemeinsam erfüllt sind.
7. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verzögerungs-Nachlauf-Gren
ze der Referenzgeschwindigkeit Vr bezüglich der Ka
nalgeschwindigkeit Vs auf -1,1G gesetzt ist.
8. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen (109;
110; 112) vorgesehen sind, die es ermöglichen, daß der
Aufbau des hydraulischen Bremsdrucks dadurch gestartet
wird, daß erkannt wird, daß ein oberer Scheitel einer Kanal
geschwindigkeit Vs erreicht worden ist, wenn die Diffe
renz Vv-Vs zwischen der berechneten Fahrzeuggeschwindig
keit Vv und der Kanalgeschwindigkeit Vs, die sich der
berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv von unten nähert,
gleich ΔV₀ geworden ist, wobei die Kanalgeschwindig
keit Vs eine Steuerobjekt-Radgeschwindigkeit in jedem der
Steuerkanäle des Antiblockier-Regelsystems ist.
9. Antiblockier-Regelsystem für ein Kraftfahrzeug mit Zweiradantrieb, das
- (a) eine Einrichtung (213) zum Berechnen einer berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) und Mittel (209; 210; 212) umfaßt, die den hydraulischen Bremsdruck vermindern, wobei
- (b) die Einrichtung (213) zum Berechnen der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) eine select-high-Anordnung (214) zum Auswählen der höchsten der vier Radgeschwindigkeiten (Vw1 bis Vw4) und eine dritte Begrenzungsanordnung (215) enthält, wobei
- (c) die dritte Begrenzungsanordnung (215) als berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) eine Geschwindigkeit liefert, deren Gradient bezüglich der höchsten Radgeschwindigkeit (VwH), die durch die select-high-Schaltung (214) ausgewählt worden ist, auf vorbestimmte Werte ge setzt ist, und wobei
- (d) der Gradient der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv), die von der dritten Begrenzungs anordnung (215) geliefert wird, linear anwächst, wenn Vv < VwH gilt, und linear abnimmt, wenn Vv < VwH ist
und wobei das Antiblockier-Regelsystem
dadurch gekennzeichnet ist,
- (e) daß die Einrichtung (213) zum Berechnen der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) weiterhin eine select-high-Anordnung (225) und eine vierte Begrenzungsanordnung (222) um faßt, daß die select-high-Anordnung (225) die höchste Radgeschwindigkeit (VwnH) der Rad geschwindigkeiten der beiden nicht angetriebenen Räder auswählt,
- (f) daß die vierte Begrenzungsanordnung (222) als die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) eine Geschwindigkeit liefert, deren Gradient bezüglich der höheren Radgeschwindigkeit (VwnH), die durch die select-high-Anordnung (225) ausgewählt worden ist, auf vorbestimmte Werte gesetzt ist und daß nur die Zunahme auf einen Wert gesetzt ist, der niedriger ist, als
- (g) der Gradient der höchsten Radgeschwindigkeit (VwH), die in der dritten Begrenzungsanord nung (215) gebildet wird,
- (h) daß der Gradient für die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv), die von der vierten Be grenzungsanordnung (222) geliefert wird, linear anwächst, wenn Vv < VwnH ist, und linear abnimmt, wenn Vv < VwnH ist, und
- (i) daß Umschalteinrichtungen (223; 230) vorgesehen sind, die so angeordnet sind, daß die berechnete Fahrzeugge schwindigkeit (Vv) von der select-high-Anordnung (225) und der vierten Begrenzungsanord nung (222) geliefert wird, wenn die Bremse nicht betätigt oder wenn keine Antiblockier-Re gelung durchgeführt wird, während dann, wenn die Bremse betätigt wird oder wenn eine Antiblockier-Regelung bewirkt wird, die berechnete Fahrzeuggeschwindigkeit (Vv) von der select-high-Anordnung (214) und der dritten Begrenzungsanordnung (215) geliefert wird.
10. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die dritte Begren
zungsanordnung (215) so angeordnet ist, daß die Be
schleunigungs- und Verzögerungs-Nachlauf-Grenzen der
berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv bezüglich der
höchsten Radgeschwindigkeit VwH auf +1G bzw. -1G ge
setzt sind, und daß die vierte Begrenzungsanordnung
(222) so angeordnet ist, daß die Beschleunigungs- und
Verzögerungs-Nachlauf-Grenzen der berechneten Fahrzeug
geschwindigkeit Vv bezüglich der höheren Radgeschwin
digkeit VwnH der nicht angetriebenen Räder auf +0,5G
bzw. -1G gesetzt sind.
11. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß es in der Form einer
dreikanaligen Konfiguration aufgebaut ist, wobei die
Radgeschwindigkeit Vw1 des linken Vorderrades eine Kanal
geschwindigkeit Vs1 in einem ersten Kanal, die Radge
schwindigkeit Vw2 des rechten Vorderrades eine Kanalge
schwindigkeit Vs2 in einem zweiten Kanal und die niedri
gere der beiden Radgeschwindigkeiten des linken Hinter
rades Vw3 und des rechten Hinterrades Vw4 eine Kanalge
schwindigkeit Vs3 in einem dritten Kanal sind.
12. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen (209;
210; 212) vorgesehen sind, die dazu dienen, als Referenz
geschwindigkeit Vr eine Geschwindigkeit zu erzeugen, die
einer Kanalgeschwindigkeit Vs mit einer Geschwindigkeits
differenz ΔV folgt und bezüglich der Kanalgeschwindig
keit Vs eine Verzögerungs-Nachlauf-Grenze aufweist, die
auf einen vorbestimmten Wert gesetzt ist, wobei die Ka
nalgeschwindigkeit Vs eine Steuerobjekt-Radgeschwindig
keit in irgendeinem der Steuerkanäle des Antiblockier-Re
gelsystems ist, die weiterhin dazu dient, als Druck
verminderungs-Start-Schwellenwert VDS eine Geschwindig
keit zu erzeugen, die der berechneten Fahrzeuggeschwin
digkeit Vv mit einer vorgegebenen Geschwindigkeitsdiffe
renz ΔV′ folgt, und die schließlich dazu dient, die
Verminderung des hydraulischen Bremsdruckes zu beginnen,
wenn die Bedingungen, daß Vs ≦ Vr gilt und daß Vs ≦ VDS
ist, gemeinsam erfüllt sind.
13. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzögerungs-
Nachlauf-Grenze der Referenzgeschwindigkeit Vr bezüglich
der Kanalgeschwindigkeit Vs auf -1,1G gesetzt ist.
14. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen (209;
210; 212) vorgesehen sind, die dazu dienen, als Referenz
geschwindigkeit Vr eine Geschwindigkeit vorzugeben, die
einer Kanalgeschwindigkeit Vs mit einer Geschwindigkeits
differenz ΔV folgt und eine Verzögerungs-Nachlauf-Grenze
bezüglich der Kanalgeschwindigkeit Vs aufweist, die auf
einen vorbestimmten Wert gesetzt ist, wobei die Kanal
geschwindigkeit Vs eine Steuerobjekt-Geschwindigkeit in
irgendeinem der Steuerkanäle des Antiblockier-Regel
systems ist, die weiterhin dazu dient, als Druckverminde
rungs-Start-Schwellenwert VDS′ eine Geschwindigkeit zu
erzeugen, die der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit
Vv mit einem vorbestimmten Schlupf S folgt, wo
bei für den Schlupf gilt S = (Vv-VDS′)/Vv,
und somit VDS′ gegeben ist durch VDS′ = Vv(1-S) und
die schließlich dazu dient, die Verminderung des hydrau
lischen Bremsdruckes zu starten, wenn die Bedingungen,
daß gilt Vs ≦ Vr, und wenn gilt, daß Vs ≦ VDS′, gleich
zeitig erfüllt sind.
15. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzögerungs-
Nachlauf-Grenze der Referenzgeschwindigkeit Vr bezüg
lich der Kanalgeschwindigkeit Vs auf -1,1G gesetzt ist.
16. Antiblockier-Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen (209;
210; 212) vorgesehen sind, die es ermöglichen, daß der
Aufbau des hydraulischen Bremsdruckes dadurch begonnen
wird, daß erkannt wird, daß ein oberer Scheitel einer
Kanalgeschwindigkeit Vs erreicht worden ist, wenn die
Differenz Vv-Vs zwischen der berechneten Fahrzeugge
schwindigkeit Vv und der Kanalgeschwindigkeit Vs, die
sich der berechneten Fahrzeuggeschwindigkeit Vv von unten
nähert, gleich ΔVo geworden ist, wobei die Kanalge
schwindigkeit Vs eine Steuerobjekt-Radgeschwindigkeit
in irgendeinem der Steuerkanäle des Antiblockier-Regel
systems ist.
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