DE4003384C2 - Verbundmetallrohr für die Kraftstoffeinspritzung von Dieselmotoren und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Verbundmetallrohr für die Kraftstoffeinspritzung von Dieselmotoren und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein dickwandiges kleines Verbundme
tallrohr für die Kraftstoffeinspritzung von Dieselmotoren,
sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Sie betrifft insbesondere ein Hochdruckrohr für die Ein
spritzung bei der Kraftstoffversorgung eines Dieselmotors,
insbesondere ein dickwandiges kleines Metallrohr für die
Kraftstoffeinspritzung, das einen Außendurchmesser von
höchstens 30 mm besitzt - wobei die Außen- und Innenrohr
teile metallurgisch miteinander preßverbunden sind - und
gegenüber Kavitation, Korrosion und Druck äußerst beständig
ist.
Wenn die Kraftstoffeinspritzung unter hohem Druck erfolgt,
wie z. B. bei Dieselmotoren, fließt der Kraftstoff im Ein
spritzrohr unter Bedingungen, wie einer Injektionszeit von
ca. 5 ms (Millisekunden), einer Kraftstofffließgeschwin
digkeit von maximal ca. 15 m/s (Meter/Sekunden) und einem
Innendruck zwischen 200-600 kg/cm2 (Spitzendruck), wobei
Flußgeschwindigkeit oder Innendruck oft stark variieren.
Derartige Verbundmetallrohre für Kraftstoffe unter hohem
Druck wurden bislang nach einem Verfahren hergestellt, das
das Druckeinpassen eines hochdruckbeständigen Kohlenstoff
stahlrohrs großer Dicke mit einem solchen geringen Durch
messers (JIS G 3455 STS 38) mit jeweils einer vorläufigen
plattierten Kupferschicht auf den Umfängen der aufeinan
derpassenden Oberflächen umfaßte. Dann wurden die Rohre
wärmebehandelt, wobei die plattierten Kupferfilme als
Füllmittel auf den Umfangsbereichen der aufeinanderpassen
den Oberflächen diente; oder auch durch ein einfaches Ver
fahren, bei dem ein oder zwei Rohre unterschiedlichen
Durchmessers ineinandergesteckt und durch Ziehen im festen
Zustand od. dgl. miteinander preßverbunden wurden.
Die bisherigen Verfahren waren jedoch sehr aufwendig, weil
die Kupferplattierung auf die gesamte Innen- und Außenober
fläche der Röhren herum aufgebracht werden mußte. Wenn aber
das Hartlöten nicht ordnungsgemäß erfolgt, zeigen die mit
einander preßverbundenen aufeinanderliegenden Oberflächen
ein Relaxationsphänomen und es entsteht ein Spalt. In die
sem Bereich können dann aufgrund der Materialermüdung Risse
und Brüche auftreten. Aber auch bei ordnungsgemäßem
Hartlöten kann nur eine begrenzte Vibrationsfestigkeit er
zielt werden, da das Grundmetall beim Hartlöten durch die
Wärme weich wird. Die bisherigen Einspritzrohre aus Ver
bundmaterial sind daher unzureichend.
Bei konventionell hergestellten Anordnungen wurden die auf
einanderliegenden Oberflächen auch einfach nur miteinander
preßverbunden. Die aufeinanderliegende Zwischenschicht
zeigt daher ein Relaxationsphänomen, das zur Reduktion der
mechanischen Widerstandskraft führt und die Verwendung des
Verbundmetallrohrs als Kraftstoffeinspritzleitung beein
trächtigt. Gemeinsam mit den Vibrationen des Motors führt
dies häufig zur Entstehung von Rissen und Brüchen.
Seit einigen Jahren wird versucht, die Motorleistung zu er
höhen und dabei die NOx- und Rußbildung zu reduzieren. Da
bei nimmt der Trend zu, den Kraftstoff unter hohem Druck zu
injizieren. Es besteht daher ein Bedarf nach einer Kraft
stoffhochdruckeinspritzleitung, unter den Bedingungen einer
Einspritzzeit von 1 bis 2 ms, einer Flußgeschwindigkeit von
höchstens 50 m/s und einem Innendruck von 600 bis 1.000
kg/cm2 (Spitzendruck) geeignet ist.
Aufgrund dieser extremen Bedingungen muß eine Kraftstoff
hochdruckeinspritzleitung daher folgende Eigenschaften be
sitzen:
- 1) Ermüdungsfestkeit gegenüber sich wiederholenden hohen Druckbelastungen;
- 2) Beständigkeit gegenüber kavitationsbedingter Korrosion; und
- 3) Beständigkeit gegenüber Vibrationen von der Kfz-Karosse rie.
Es ist daher sehr wichtig, Vorsichtsmaßnahmen zur Vermei
dung von Riß- und Bruchbildung in der Einspritzleitung zu
treffen.
Es wurde daher, um den extremen Bedingungen zu begegnen,
vorgeschlagen, für das Innenrohrteil der Einspritzhoch
druckleitung ein dickwandiges Rohr mit kleinem Durchmesser
und einer Wandstärke von 25 bis 40% des Außendurchmessers
zu verwenden. Dadurch sollte vermieden werden, daß auf der
Innenwand des Rohrinnenteils irreguläre, wellenförmige, ei
nen turbulenten Kraftstofffluß und Strömungswiderstand ver
ursachende Ausbauchungen auftreten, und auch, daß ein Spalt
zwischen den dickwandigen Innen- und Außenrohrteilen
auftritt, der einen Bruch des Innenrohrteils und/oder
Kraftstoffaustritt verursachen kann, vermieden wird. Ein
Turbulenzen erzeugender Strömungswiderstand verursacht
ferner Kavitation, was zu kavitationsbedingter Korrosion
der Innenrohrwand und zu Bruch führt.
Aus der GB 21 80 182 A ist ein dickwandiges, mehrteiliges
Metallrohr bekannt, das dadurch hergestellt wird, daß ein
Stahlrohr geringen Durchmessers in ein Stahlrohr größeren
Durchmessers eingeführt wird, diese durch ein Gesenk und
über einen Dorn gezogen werden, so daß beide aneinander an
liegen, das zusammengesetzte Rohr in einer nichtoxidieren
den Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen 1000°C und
1200°C erhitzt wird, um "integration bonding" der mitein
ander im Eingriff stehenden Flächen der rohrförmigen Teile
zu erzeugen.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist, daß für das
"integration bonding" entweder sehr lange wärmebehandelt
werden muß, oder die Verbindung nur sehr schwach ist. Die
miteinander "integration bonded" Oberflächen können wei
terhin Relaxationsphänomene zeigen, wodurch Spaltbildung
auftritt. In diesem Bereich können dann Risse und Brüche
auftreten.
Nichtsdestoweniger ist bislang keine zuverlässige Kraft
stoffeinspritzleitung für Dieselmotoren, die für die ex
tremen Bedingungen geeignet wäre, entwickelt worden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Verbund- Kraftstof
feinspritzrohr, insbesondere für Dieselmotoren, zur Verfü
gung zu stellen, das sogar unter extremen Bedingungen her
vorragende Eigenschaften in bezug auf Kavitationsfestigkeit
und Druckfestigkeit aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verbund
metallrohr für die Kraftstoffeinspritzung von Dieselmoto
ren, bestehend aus:
- a) einem Außenrohr aus Kohlenstoffstahl;
- b) einem metallbeschichteten Innenrohr aus rostfreiem Stahl, das mit dem im Durchmesser größeren Kohlen stoffstahlrohr durch Preßpassung mittels Ziehen verbunden ist und die aufeinanderliegenden preßverbundenen Oberflä chen der Innen- und Außenrohre metallurgisch miteinander verbunden sind, wobei mindestens eine Innenwandoberfläche des Innenrohrs aus rostfreiem Stahl eine Diffusionsschicht basierend auf mindestens einem Metall oder einer Legierung aus einer Kombination aus zwei oder mehreren Metallen be sitzt, die Diffusionsschicht weist also Stahl mit einem oder mehreren Metallen, ausgewählt aus der Gruppe Ni, Cr, Mo, Co, Al und Cu, auf.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Verbundmetallrohres für die Kraftstoffeinspritzung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch:
- (a) Preßverbinden eines beschichteten Innenrohres aus rost freiem Stahl mit einem Außenrohr aus Kohlenstoffstahl durch Ziehen, wobei die Beschichtung mindestens ein Metall oder eine Legierung aus einer Kombination von zwei oder mehreren Metallen, ausgewählt aus der Gruppe Ni, Cr, Mo, Co, Al und Cu, aufweist; und
- (b) Erwärmen der preßverbundenen Innen- und Außenrohre in einem Vakuumofen oder einem Ofen mit nicht-oxidierender At mosphäre, so daß eine Diffusionsbindung zwischen den auf einanderliegenden Oberflächen des Innen- und des Außenroh res entsteht und auf mindestens einer Innenwandoberfläche des Innenrohres eine Diffusionsschicht mit dem Metall oder der Legierung gebildet wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die vorgenannten und weitere erfindungsgemäßen Vorteile,
Merkmale und Aufgaben sind dem Fachmann aus der nachfolgen
den detaillierten Beschreibung unter Bezug auf die Zeich
nungen ersichtlich, wobei bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung beispielhaft gezeigt sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht des erfindungsgemäßen kleinen,
dickwandigen Kraftstoffeinspritzrohrs;
Fig. 2 einen Teilschnitt der Fig. 1 in vergrößertem
Maßstab; und
Fig. 3 den Querschnitt nach der Linie A-A in Fig. 2.
Die Erfindung ist insbesondere für kleine, dickwandige
Kraftstoffeinspritzrohre aus Verbundmaterial (nachstehend
als Verbund-Kraftstoffeinspritzrohr bezeichnet) geeignet,
wie in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein Verbund-Kraftstoffeinspritzrohr
1 aus einem Metalldoppelrohr. Dieses besteht aus einem
rohrförmigen Außenteil 11 und einem rohrförmigen Innenteil
12, das in das rohrförmige Außenteil 11 eingesetzt ist und
dieses durchsetzt. Das rohrförmige Innenteil 12 besitzt auf
der Innenwandoberfläche eine Diffusionsschicht 13. Die
Diffusionsschicht kann sich alternativ auch auf der Au
ßenoberfläche des rohrförmigen Innenteils 12, d. h. an der
Grenzfläche zwischen den aufeinanderliegenden Außen- und
Innenrohrteilen 11, 12, befinden.
Als Außenrohrteil wird erfindungsgemäß ein Kohlen
stoffstahlrohr (z. B. JIS G 3455 STS 38 und JIS G 3455 STS
42) mit erhöhter Druckfestigkeit verwendet. Als Innenrohr
teil 12 wird aus Gründen der Beständigkeit gegenüber kavi
tationsbedingter Korrosion ein Rohr aus rostfreiem Stahl
(z. B. JIS G 3459 SUS 304TP, SUS 304LTP) verwendet.
Die chemischen Zusammensetzungen der vorgenannten kohlen
stoffhaltigen und rostfreien Stähle sind in Tabelle 1 ge
zeigt.
(Chemische Zusammensetzungen der Außen- und Innenrohre)
(Chemische Zusammensetzungen der Außen- und Innenrohre)
Um den Kraftstoff unter hohem Druck zuverlässig zu leiten,
besitzt das Verbund-Kraftstoffeinspritzrohr 1 vorzugsweise
ein doppelwandiges Metallrohr mit einem Außendurchmesser
von höchsten 30 mm und einer Wanddicke von 25 bis 40% des
äußeren Durchmessers. Der Außendurchmesser und die Wand
dicke können vom Fachmann leicht bestimmt und auf den vor
gegebenen Wert eingestellt werden.
Beim Herstellen des Verbund-Kraftstoffeinspritzrohrs 1 ist
es wichtig, daß zwischen den Außen- und Innenrohrteilen
kein Spalt entsteht und, daß keine wellenförmigen Ausbau
chungen auf der Innenwandoberfläche 14 der Einspritzrohr
entstehen. Das heißt, jeglicher Fließwiderstand auf der
Wandoberfläche der Durchgangsrohr sollte aus Gründen der
Beständigkeit- gegenüber kavitationsbedingter Korrosion auf
das Äußerste vermieden werden.
Für das Herstellungsverfahren des Verbund-Kraftstoffein
spritzrohrs aus dem Metalldoppelrohr bedeutet dies, daß
eine Spaltbildung zwischen den rohrförmigen Außen- und In
nenteilen und die Bildung von irregulären Ausbuchtungen
oder Wellen auf der Innenwandoberfläche 14 der Einspritz
rohr verhindert werden müssen. Dieses gilt insbesondere,
wenn die rohrförmigen Außen- und Innenteile durch Ziehen,
um deren Durchmesser zu vermindern, preßverbunden werden
und vor allem, wenn die preßverbundenen rohrförmigen Außen-
und Innenteile nach der Wärmebehandlung durch Formrollen
geformt werden. (In der Praxis wird aber ein doppelwandiges
Metallrohr bei einer zu starken Wärmebehandlung leicht
verformt).
Aufgrund dieser Kenntnisse wurde gefunden, daß es wichtig
ist, die Dicke des Innenrohrteils 12 zu begrenzen, so daß
kein Spalt und keine irregulären Ausbuchtungen auf der In
nenwand des Verbund-Kraftstoffeinspritzrohrs entstehen. Das
erfindungsgemäße Verbund-Kraftstoffeinspritzrohr 1 besitzt
deshalb ein rohrförmiges Innenteil 12 aus rostfreiem Stahl
mit einer Dicke von vorzugsweise 1,5 bis 8,5% des
Außendurchmessers des gesamten Metalldoppelrohrs.
Dieser Wert ergibt sich folgendermaßen: Wenn das Innenrohr
teil mehr als 8,5% dick ist, nehmen Spaltbildungsneigung
zwischen Außen- und Innenrohrteilen sowie plastische De
formationen entlang der Achse des Außenrohrteils 11 dra
stisch zu, da nach dem Ziehen, vor der Diffusion und wäh
rend des Verbundpressens durch Wärmebehandeln geformt wird.
Wenn aber das Innenrohrteil weniger als 1,5% dick ist,
besteht die nicht zu vernachlässigende Gefahr, daß beim
Formen des Innenrohrteils auf der Walzstraße irreguläre
oder wellenförmige Ausbuchtungen auf der Innenwand 14 der
Durchgangspassage entstehen.
Ein erfindungswesentliches Merkmal besteht darin, daß zu
mindest auf der Innenwand des Innenrohrteils 12 eine Dif
fusionsschicht aus mindestens einem Metall oder einer Le
gierung aus einer Kombination von zwei oder mehreren Metal
len einer Gruppe, bestehend aus Ni, Cr, Mo, Co, Al und Cu,
besitzt. Die Diffusionsschicht kann alternativ auch auf der
Außenwandoberfläche des rohrförmigen Innenteils 12, d. h. auf
der gemeinsamen Grenzschicht zwischen den auf
einanderliegenden Außen- und Innenrohrteilen 11, 12, ange
ordnet sein. In diesem Fall ist das Metall oder die Legie
rung an der gemeinsamen Grenzfläche zwischen den Außen- und
Innenrohrteilen 11, 12 diffundiert, so daß es die Ver
bindung der beiden Rohrteile unterstützt.
Die Diffusionsschicht aus dem o.g. Metall oder Legierung
wird hergestellt, indem eine Metall- oder Legierungsschicht
zuvor auf der Innenwand 14 des Innenrohrteils 12, z. B.
durch Plattieren, aufgebracht wird und dann die Außen- und
Innenrohrteile 11, 12 miteinander preßverbunden und wärme
behandelt werden. Zur Herstellung des Innenrohrteiles kann
alternativ auch ein Reifen oder Band aus rostfreiem Stahl
durch Plattieren oder Aufbringen der obigen Metalle oder
der Legierung beschichtet werden. Das resultierende Innen
rohrteil wird dann wärmebehandelt, so daß eine Diffusions
schicht aus Metall oder Legierung entsteht. Die Herstel
lungsverfahren für die Diffusionsschicht sind jedoch nicht
auf die dargestellten Beispiele beschränkt.
Die Beschichtung der Innenwand des Innenrohrteils 12 - oder
dessen Innen- und Außenwand - kann auch durch chemisches
Plattieren erfolgen. Die Beschichtung ist dann gewöhnlich 1
bis 20 µm dick, soll aber keineswegs darauf beschränkt
sein.
Die Außen- und Innenrohrteile 11, 12 werden erfindungsgemäß
preßverbunden und in einem Vakuumofen oder einem Ofen mit
nicht-oxidierender oder reduzierender Atmosphäre wärme
behandelt. Dabei werden die aufeinanderliegenden Grenzflä
chen der Außen- und Innenrohrteile 11, 12 metallurgisch und
integral verbunden. Bei der Wärmebehandlung wird also die
Diffusionsschicht gebildet.
Die Wärmebehandlung im Vakuumofen oder in dem Ofen mit re
duzierender Atmosphäre erfolgt nach dem obigen Verbundpres
sen. Sie dauert bei 700 bis 1.200°C gewöhnlich 1 bis 30
Minuten. Dies reicht im allgemeinen aus, um die auf ein
anderliegenden Grenzflächen der Außen- und Innenrohrteile
metallurgisch miteinander zu verbinden.
Das erfindungsgemäße dickwandige kleine Kraftstoffein
spritzverbund führt u. a. zu folgenden Vorteilen:
- (i) Es besitzt eine Innenwandoberfläche mit großer Härte, da auf der Innenwand Innenrohrteils eine Nickeldiffusions schicht vorliegt, so daß deren Druckfestigkeit und Bestän digkeit gegenüber kavitationsbedingter Korrosion verbessert ist.
- (ii) Die beiden Rohrteile sind durch Pressen und Biegen kaum noch voneinander zu trennen, da die aufeinanderliegen den Flächen vom Außenrohrteil (aus Kohlenstoffstahl) und Innenrohrteil (aus rostfreiem Stahl) durch Diffusion fest miteinander verbunden sind. (Wenn nämlich ein Spalt zwi schen dem Außen- und Innenrohrteil entstehen würde, würde das Innenrohrteil innerhalb kurzer Zeit wegen der abrupten Druckveränderungen im Kraftstoff unter Hochdruck brechen. Ein solcher Spalt kann aber erfindungsgemäß nicht mehr auftreten.
- (iii) Es besitzt eine verbesserte Druckfestigkeit und Be ständigkeit gegenüber kavitationsbedingter Korrosion, da wegen der erfindungsgemäßen Begrenzung der Innenrohrdicke keine irregulären Ausbuchtungen auf der Innenwand des In nenrohrteils mehr auftreten. Die wellenförmigen und irregu lären Ausbuchtungen auf der Innenwand des Innenrohrteils entstehen nämlich gewöhnlich beim Formen, insbesondere in der Endphase beim Formen unter Formdruck, bei der Herstel lung derartiger Verbund-Kraftstoffeinspritzrohre. Sie ver mindern die Beständigkeit der Rohre gegenüber kavitations bedingter Korrosion.
Es werden nun Beispiele der Erfindung beschrieben. Die Er
findung ist jedoch nicht auf diese einzelnen Beispiele be
schränkt.
Als rohrförmiges Außenteil wurde ein Rohr (Außendurchmesser
10 mm, Innendurchmesser 5 mm) aus STS38-Kohlenstoffstahl
verwendet. Das rohrförmige Innenteil bestand aus einem Rohr
(Außendurchmesser 5 mm, Dicke 0,5 mm) aus rostfreiem
SUS304-Stahl, das auf der Innenwand mit einer 7 µm dicken
Nickelplattierung beschichtet war. Die Außen- und Innen
rohrteile wurden gereinigt und insbesondere Verschmutzungen
wie Öl- und Kohlenstoffresten von den inneren und äußeren
kreisförmig gebogenen Oberflächen der Außen- und In
nenrohrteile entfernt. Danach wurde das Innenrohrteil in
das Außenrohrteil eingeschoben. Durch Ziehen auf einer
Ziehbank wurden dann die Außenrohr- und Innenrohrteile an
einandergepaßt. Als Resultat wurde ein Metalldoppelrohr
erhalten, das einen Außendurchmesser von 6,35 mm und einen
Innendurchmesser von 2,0 mm besaß.
Danach wurde das Metalldoppelrohr 5 Minuten bei 1.100°C in
einem kontinuierlich betriebenen Ofen unter nicht-oxidie
render Atmosphäre wärmebehandelt, um die aufeinanderlie
genden Oberflächen der rohrförmigen Außen- und Innenrohr
teile metallurgisch miteinander zu verbinden. Dabei wurde
auch eine nickelreiche Diffusionsschicht mit großer Härte
und hervorragenden Ermüdungseigenschaften hergestellt, da
die aufgebrachte Nickelbeschichtung allseitig in die Innen
wand des Innenrohrteils diffundiert. Das so erhältliche
metallische Doppelrohr wurde dann entsprechend wei
terbearbeitet, z. B. durch Anbringen eines Verbindungskopf
stücks. Es wurde eine Hochdruckkraftstoffeinspritzver
bundrohr erhalten, die für Dieselmotoren geeignet war. Die
erfindungsgemäße Rohr war, verglichen mit bisherigen Roh
ren, äußerst druckfest und beständig gegenüber kavitations
bedingter Korrosion.
Es wurde ein Kavitationskorrosionstest mit einem einwandi
gen Einspritzrohr bisheriger Bauart durchgeführt. Die ver
wendete Einspritzrohr bestand aus angelassenem STS 38-Stahl
und besaß einen Außendurchmesser und eine Dicke wie oben
beschrieben. Die Injektionsbedingungen waren so gewählt,
daß die Druckwellen, die die Kavitationskorrosion im Rohr
verursachen, höchstens 0,6 mm betrugen. Dabei stellte sich
heraus, daß auf der Innenwandoberfläche der einwandigen In
jektionsrohr keine Korrosion aufgrund von Kavitation
auftrat. Im Vergleich mit bisherigen Rohren zeigte sich
ferner, daß auch die Ermüdungsfestigkeit gegenüber sich
wiederholenden Hochdruckbelastungen um ca. das 2,4fache
verbessert war.
Der Biegeermüdungstest, der sogenannte "5.8 Biegeermüdungs
test", nach Bremsleitungstestverfahren JA SOM 104 zeigte,
daß auch die Vibrationsfestigkeit um 15% verbessert war.
Es wurde ein metallisches Doppelrohr wie im Beispiel 1 her
gestellt, nur daß das rostfreie Rohr für das Innenrohrteil
aus einem rostfreien Reifen (Stahlband) bestand. Das Innen
rohrteil wurde dabei hergestellt, indem auf dem rostfreien
Stahlreifen eine 1 µm dicke Nickelschicht und dann eine 6
µm dicke Chromschicht aufgebracht wurden. Der so beschich
tete Reifen aus rostfreiem Stahl wurde dann zu einer Rohr
geformt und schließlich durch Ziehen mit Hilfe von Stopfen
zu einer Rohr geformt. Es wurde auch versucht, das Innen
rohrteil aus-einem beschichteten Stahlband mit einer Nickelbeschichtung
der gleichen Dicke herzustellen. Aus dem
resultierenden metallischen Doppelrohr wurde dann ein Ver
bund-Kraftstoffeinspritzrohr hergestellt. Die resultierende
Rohr war wie das in Beispiel 1 hergestellte äußerst
beständig gegenüber Druck und kavitationsbedingter Korro
sion.
Claims (6)
1. Verbundmetallrohr (1) für die Kraftstoffeinspritzung von
Dieselmotoren, bestehend aus:
- a) einem Außenrohr (11) aus Kohlenstoffstahl;
- b) einem metallbeschichteten Innenrohr (12) aus rostfreiem Stahl, das mit dem im Durchmesser größeren Kohlenstoff stahlrohr durch Preßpassung mittels Ziehen verbunden ist und die aufeinanderliegenden preßverbundenen Oberflächen der Innen- (12) und Außenrohre (11) metallurgisch miteinan der verbunden sind, wobei mindestens eine Innenwand oberfläche des Innenrohres (12) aus rostfreiem Stahl eine Diffusionsschicht (13) basierend auf mindestens einem Metall oder einer Legierung aus einer Kombination aus zwei oder mehreren Metallen besitzt, die Diffusionsschicht (13) weist also Stahl mit einem oder mehreren Metallen, ausgewählt aus der Gruppe Ni, Cr, Mo, Co, Al und Cu, auf.
2. Verbundmetallrohr gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es einen Außendurchmesser von weniger als 30
mm besitzt.
3. Verbundmetallrohr gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wanddicke des Innenrohrs (12) 25 bis
40% seines Außendurchmessers beträgt.
4. Verbundmetallrohr gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Innenrohres
(12) 1,5 bis 8,5% des Außendurchmessers des Verbundmetall
rohres (1) beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallrohres für
die Kraftstoffeinspritzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis
4, gekennzeichnet durch:
- (a) Preßverbinden eines beschichteten Innenrohres aus rost freiem Stahl mit einem Außenrohr aus Kohlenstoffstahl durch Ziehen, wobei die Beschichtung mindestens ein Metall oder eine Legierung einer Kombination von zwei oder mehreren Metallen, ausgewählt aus der Gruppe Ni, Cr, Mo, Co, Al und Cu, aufweist; und
- (b) Erwärmen der preßverbundenen Innen- und Außenrohre in einem Vakuumofen oder einem Ofen mit nicht-oxidierender Atmosphäre, so daß eine Diffusionsbindung zwischen den auf einanderliegenden Oberflächen des Innen- und des Au ßenrohres entsteht und auf mindestens einer Innenwandober fläche des Innenrohres eine Diffusionsschicht mit dem Me tall oder der Legierung gebildet wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung bei 700 bis 1.200°C in einem Ofen mit
nicht-oxidierender Atmosphäre oder einem Vakuumofen er
folgt.
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