DE4003305C2 - Elektrische Zahnbürste - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine elektrische Zahnbürste mit einem mittels einer Motorwelle am Zahnbürstengehäuse be­ weglich geführten Bürstenkopf, bei der die Motorwelle ei­ nen Exzenter antreibt, der seinerseits über ein Verbin­ dungsteil mit einer Antriebswelle des Bürstenkopfes ver­ bunden ist, wodurch bei Rotation des Exzenters der Bür­ stenkopf eine oszillierende Drehbewegung ausführt.

Bei einer elektrischen Zahnbürste (WO 85/03632 A1) ist es bekannt, einen durch die Motorwelle angetriebenen Exzen­ ter über einen starren Verbindungsteil mit einem An­ triebsrad des Bürstenkopfs exzentrisch zu verbinden, um so bei Drehbewegungen der Motorwelle oszillierende Ab­ schwenkungen des Bürstenkopfes zur einen oder anderen Drehrichtung zu erhalten. Abgesehen davon, daß die beiden Exzenter zu einer komplizierten Getriebeanordnung führen, neigen Verbindungsteil und Exzenter zu Verhakungen mit­ einander. Außerdem übertragen die Exzenter und der starre Verbindungsteil bei Putzvorgängen störende Vibrations­ kräfte auf die Zähne des Benutzers. Bei einer weiteren elektrischen Zahnbürste (US 4.123.845 A) ist versucht wor­ den, die Drehbewegungen der Motorwelle durch auf der Mo­ torwelle und der Bürstenkopfwelle aufgesetzte Getrieberä­ der und einem Riementrieb auf die Bürstenkopfwelle zu übertragen und auf diese Weise die Bürstenkopfwelle in permanent gleichen Drehrichtungen zu bewegen. Durch Feh­ len oszillierender Bewegungen des Bürstenkopfes ist diese Zahnbürste jedoch in der Reinigungswirkung beschränkt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer elektrischen Zahn­ bürste mit oszillierend antreibbarem Bürstenkopf den Auf­ bau zu vereinfachen und Maßnahmen zum sicheren Benutzen zu schaffen, sowie den Fortfall von störenden Vibrationen zu erreichen.

Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe gelöst dadurch, daß auf der Motorwelle ein Antriebskörper mit einer als axia­ ler Exzenter dienenden Schrägfläche angeordnet ist, die Schrägfläche des Antriebskörpers mit einer als Doppelhe­ bel wirkenden kippbeweglichen Wippe verbunden ist und daß an den Hebelarmen der Wippe ein Seilzug angreift, der als Verbindungsteil mit der Antriebswelle des Bürstenkopfes zur Erreichung oszillierender Drehbewegungen des Bürsten­ kopfes reib-, form- oder kraftschlüssig verbunden ist. Bevorzugt kann der Antriebskörper durch einen, z. B. auf der Welle des Elektromotors fest aufgesetzten Zylinderab­ schnitt mit einer am freien Ende angeordneten Schrägflä­ che gebildet sein. Bei der so gebildeten Zahnbürste sind die Wippenbewegungen mit beliebigem Abstand und lagerfrei vermittels des Seilzuges durch einfache Zugwirkung auf den Bürstenkopf legbar, um so wechselnde Drehbewegungen des Bürstenkopfes in der einen oder anderen Drehrichtung zu erhalten. Dabei verhindert der Seilzug gleichzeitig Einwirkungen etwaiger von Motor und Getriebeteilen wirk­ sam werdenden Vibrationskräfte auf die Zähne.

In Ausgestaltung der Zahnbürste ist die Anordnung eines einzigen Seilzugs vorgesehen, dessen Enden an je einem Hebelarm der Wippe festgelegt sind und dessen Mittelbe­ reich um die Antriebswelle des Bürstenkopfes pressend herumgewunden ist. Darüber hinaus ist es auch möglich, bei Anordnung eines einzigen Seilzugs dessen Enden an je ei­ nem Hebelarm der Wippe festzulegen und den Mittelbereich des Seilzugs durch Klemmmittel, z. B. eine Klemmschraube, an der Antriebswelle des Bürstenkopfes zu fixieren. Die Fixierung des Mittelbereichs des Seilzugs verhindert vor­ teilhaft Schlupferscheinungen des Seilzugs auf der An­ triebswelle und gewährleistet die Übertragung kräftiger Drehmomente auf die Antriebswelle.

Es versteht sich, daß die Wippe mit ihren Hebelarmen be­ liebig auf der Schrägfläche des Antriebskörpers abge­ stützt sein kann. Vorzugsweise ist die Wippe mit ihren Hebelarmen durch Stifte, Nocken od. dgl. auf den Schräg­ flächen des Antriebskopfes abgestützt. Die Stifte können dabei in einem im Zahnbürstengehäuse festgelegten Füh­ rungskörper verschieblich gelagert sein, während die Noc­ ken vorzugsweise mit der Wippe einstückig ausgebildet, z. B. angeformt sind.

Schließlich sind noch Maßnahmen vorgesehen, die in einfa­ cher Weise die Drehwinkel der Antriebswelle für den Bür­ stenkopf veränderlich gestalten. Dies ist erreicht da­ durch, daß der Antriebskörper durch einen auf der Welle des Elektromotors angeordneten Zylinderabschnitt mit ei­ nem über einen Steg an diesem angelenkten und in Kipp­ stellungen feststellbaren Teilabschnitt gebildet ist und daß der Teilabschnitt vermittels Stiften, Nocken od. dgl. die Wippe stützt. Durch eine mehr oder weniger große Ab­ schwenkung des Teilabschnitts gegenüber dem Zylinderab­ schnitt sind die Kippbewegungen der Wippe in ihren Größen veränderlich und damit mehr oder weniger große Drehwinkel der Antriebswelle des Bürstenkopfes erreichbar. Es ist weiter vorgesehen, den Teilabschnitt über eine Neigungs­ skala einstellbar fest am Zylinderabschnitt angreifen zu lassen, um so eine Markierung zu bilden, an der der Be­ nutzer der Zahnbürste Änderungen hinsichtlich der Kipp- und Drehwinkel der oszillierenden Bewegungen erkennen kann.

Desweiteren ist noch vorgesehen, die Antriebswelle des Bürstenkopfes mit einem Doppelhebel fest zu versehen und jeweils einen der Hebelarme des Doppelhebels mit einem Hebelarm der Wippe in Verbindung zu bringen, um auf diese Weise oszillierende Abschwenkungen des Bürstenkopfes zu erreichen.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung verdeutlicht. Hierin zeigen:

Fig. 1 eine Zahnbürste im Längsschnitt,

Fig. 2 ein Teilstück einer Zahnbürste,

Fig. 3 eine Antriebswelle für einen Bürstenkopfes im Schnitt vergrößert,

Fig. 4 einen Antriebskörper mit Wippe gemäß einer Ausführungsform,

Fig. 5 einen Antriebskörper nach einer weiteren Ausführungsform,

Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 2 und

Fig. 7 eine Antriebswelle für einen Bürstenkopf im Schnitt gemäß einer abgewandelten Ausführung.

In den Figuren ist mit 1 ein Gehäuseteil der Zahnbürste bezeichnet, der einen Elektromotor 2, eine Stromquelle 3 und die Sekundärwicklung 4 einer induktiven Ladeeinrich­ tung (nicht gezeigt) für die Stromquelle 3 aufnimmt. Mit 5 ist ein Schalter bezeichnet, der durch einen Druckknopf 6 betätigbar ist. Der Elektromotor 2 ist über elektrische Leiter 7 und 8 und einen Schalter 5 an die Stromquelle 3 anlegbar. Mit dem Gehäuseteil 1 ist ein weiterer Gehäuse­ teil 9 verbindbar, in dem die Antriebswelle 10 des Elek­ tromotors 2 einragt. Die Antriebswelle 10 trägt einen zy­ lindrischen Antriebskörper 11 mit einer eine Aussparung 12' aufweisenden Schrägfläche 12, die Stifte 13 stützt, die in einem im Gehäuseteil 9 festgelegten Führungskörper 14 verschieblich gelagert sind. Die Stifte 13 dienen als Betätigungsglieder einer Wippe 15 die von einem Steg 16 des Führungskörpers 14 gelenkig getragen ist. An der Wip­ pe 15 greift ein Seilzug 17 mit seinen Enden 17' und 17" an, (Fig. 2) dessen Mittelabschnitt 17''' um eine mit der Antriebswelle 18 für den Bürstenkopf 19 fest verbundene Rolle 18' herumgewunden ist und reibschlüssig an der Rolle 18' angreift. Abweichend kann der Mittelabschnitt 17''' durch ein Klemmblech 20 mit Klemmschraube 21 (Fig. 3) an der Rolle 18' bzw. der Antriebswelle 18 fixiert sein, um einen Schlupf zwischen Seilzug 17 und Antriebs­ welle 18 auszuschalten. Der Seilzug 17 ist durch Rollen 22, die durch Federkraft 23 gegeneinander geführt sind, umlenkbar, wodurch der Seilzug 17 in der engen Aufnahme­ öffnung 9' des Gehäuseteils 9 frei hindurchführbar ist. Die Enden 17' und 17" des Seilzugs 17 können, wie Fig. 2 und 6 weiter zeigen, über Schlitzungen 24 an der Wippe 15 angehängt sein. Die Seilzugsenden 17', 17" können hier­ bei Verdickungen 24' (Fig. 6) aufweisen, die ein unbeab­ sichtigtes Herausgleiten der Seilzugenden 17', 17" aus den Schlitzungen 24 verhindern.

Bei Anlegen des Elektromotors 2 an die Stromquelle 3 ver­ mittels des Schalters 4 werden Umläufe des Antriebskör­ pers 11 erzielt, der über die Stifte 13 Kippbewegungen auf die Wippe 15 legt. Die Wippe 15 wird dabei jeweils aus der in der Fig. 1 voll gezeichneten Stellung in die strichpunktierte Stellung und umgekehrt geführt. Die Wip­ pe 15 übt über den Seilzug 17 ein Drehmoment auf die An­ triebswelle 18 und Rolle 18' des Bürstenkopfes 19 aus. Entsprechend der Abkippungen der Wippe 15 führt die An­ triebswelle 18 bzw. Rolle 18' Drehbewegungen in der einen oder anderen Drehrichtung und der Bürstenkopf oszillie­ rende Bewegungen aus. Die beiden Gehäuseteile 1 und 9 sind trennbar miteinander verbunden, so daß ein Auswech­ seln des Gehäuseteils 9 möglich ist. Hierdurch ist er­ reicht, daß unter Beibehaltung des gleichen Antriebsteils (Gehäuseteils 1) beliebig mehrere Bürstenkörper nachein­ ander, die von unterschiedlichen Personen benutzt werden, am Gehäuseteil zum Einsatz bringbar sind.

Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist der Antriebskör­ per 11 durch einen Zylinderabschnitt mit einer Schrägflä­ che 25 gebildet, auf die sich eine Wippe 15 mit Nocken 26 abstützt, die bei 27 kippbeweglich im Gehäuseteil 9 ge­ lagert ist.

Abweichend ist beim Ausführungsbeispiel der Fig. 5 der Antriebskörper 11 durch einen Zylinderabschnitt 28 mit Lagerplatine 29 für einen schwenkbaren Teilabschnitt 28' gebildet, der über Stifte 13 eine Wippe 15 betätigt. Der Teilabschnitt 28' ist um eine Achse 30 abschwenkbar und durch eine Klemmschraube 31 an der Lagerplatine 29 des Zylinderabschnitts 28 feststellbar. Der Teilabschnitt 28' trägt eine Skala 32, die gegenüber einer Markierung 33 des Zylinderabschnitts 28 die Neigung des Teilabschnitts 28' erkennbar macht.

Abweichend zeigt Fig. 7 eine Antriebswelle 18 für den Bürstenkopf 19, die einen Doppelhebel 34 fest trägt, an dessen Hebelarmen 34' und 34" als Seilzüge flexible Ver­ bindungsglieder 35', 35" angreifen, die mit der Wippe 15 verbunden sind.

Claims (9)

1. Elektrische Zahnbürste mit einem mittels einer Motor­ welle am Zahnbürstengehäuse beweglich geführten Bürsten­ kopf, bei der die Motorwelle einen Exzenter antreibt, der seinerseits über ein Verbindungsteil mit einer Antriebs­ welle des Bürstenkopfes verbunden ist, wodurch bei Rota­ tion des Exzenters der Bürstenkopf eine oszillierende Drehbewegung ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Motorwelle (10) ein Antriebskörper (11, 28, 28') mit einer als axialer Exzenter dienenden Schrägfläche (12, 25) angeordnet ist, die Schrägfläche des Antriebskörpers mit einer als Doppelhebel wirkenden kippbeweglichen Wippe (15) verbunden ist und daß an den Hebelarmen der Wippe (15) ein Seilzug (17) angreift, der als Verbindungsteil mit der Antriebswelle (18) des Bürstenkopfes (19) zur Er­ reichung oszillierender Drehbewegungen des Bürstenkopfes (19) reib-, form- oder kraftschlüssig verbunden ist.

2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebskörper (11) durch einen auf der Welle (10) des Elektromotors (2) fest aufgesetzten Zylinderab­ schnitt (11) mit am freien Ende desselben angeordneter Schrägfläche (12) gebildet ist.

3. Zahnbürste nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung eines einzigen Seilzugs (17), dessen Erden (17', 17") an je einem Hebelarm der Wippe (15) festge­ legt sind und dessen Mittelbereich (17''') um die An­ triebswelle (18) des Bürstenkopfes (19) pressend herumge­ wunden ist.

4. Zahnbürste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelbereich (17''') mittels Klemmmitteln (20, 21), z. B. einer Klemmschraube, an der Antriebswelle (18) fixiert ist.

5. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (15) mit ihren Hebelarmen durch Stifte (13), Nocken (26) od. dgl. auf den Schrägflächen (12, 25) des Antriebskörpers (11, 28, 28') abgestützt ist.

6. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebskörper durch einen auf der Welle (10) des Elektromotors (2) angeordneten Zylinderabschnitt (28) mit einem über einen Steg (29) an diesem angelenkten und in Kippstellungen feststellbaren Teilabschnitt (28') gebil­ det ist und daß der Teilabschnitt (28') vermittels Stif­ ten (13), Nocken (26) od. dgl. die Wippe (15) stützt.

7. Zahnbürste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilabschnitt (28') über eine Neigungsskala (32) einstellbar fest am Zylinderabschnitt (28) angreift.

8. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (18) des Bürstenkopfes (9) einen Doppelhebel (34) fest trägt und daß die Seilzüge (35', 35") jeweils einen Hebelarm (34', 34") des Doppelhebels (34) mit einem Hebelarm der Wippe (15) verbinden. (Fig. 7)

9. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägfläche (12) des Antriebskörpers (11) die Wippe (15) durch Stifte (13) stützt, wobei die Stifte (13) einen gehäusefesten Führungskörper (14) frei ver­ schieblich durchgreifen und der Führungskörper (14) mit einem Steg (16) die Wippe (15) gelenkig trägt.