DE4003297C2 - Verpackung, insbesondere für Haushaltgeräte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackung, insbesondere für Haushaltgeräte, bestehend aus Deckplatte und Mantelflächen, die zur Bildung eines Hohlkörpers allein über ineinandergrei­ fende Verbindungselemente an Deckplatte und Mantelflächen miteinander verbindbar sind, wobei die einzelnen Verbindungselemente jeweils als Führung für die der anderen Fläche ausgebildet sind und vermittels einer Kraft "F" die Deckplatte um einen Verriegelungsweg "x" von einer Haltestellung in eine Verriegelungsstellung überführbar ist.

Die DE 88 05 645 U1 offenbart eine Verpackung, welche allerdings als nicht zusammenlegba­ rer Behälter für zähflüssige Substanzen ausgebildet ist. Dieser Behälter weist auch eine Deck­ platte und Mantelflächen auf, die mittels ineinandergreifender Verbindungselemente miteinan­ der verbindbar sind. In einem derartigen Behälter läßt sich jedoch kein Haushaltgerät ohne zusätzliche Füllstoffe sicher transportieren.

Aus der DE 66 01 460 U1 ist ein Verpackungshohlkörper aus zwei sich ergänzenden Teilen bekannt, die gemeinsam zwei einander gegenüberliegende Böden sowie diese verbindende Mantelflächen aufweisen. Jedes der beiden Teile weist einen Boden sowie die Hälfte der Man­ telflächen auf. Die beiden Teile werden zusammengesteckt und bilden dadurch den Hohlkörper. Als Steckverbindung für die Teile sind z. B. eine Nut/Feder-Verbindung, eine Verzinkung oder eine Zapfenverbindung vorgesehen. Da die beiden Teile nur zusammengesteckt sind, ist für den Transport von Gegenständen indem Verpackungshohlkörper eine zusätzliche Sicherung, z. B. ein Metallband oder dgl., gegen Auseinanderfallen der beiden Verpackungshälften bzw. zur Stabilisierung der Verpackung erforderlich. Außerdem sind zum Schutz des Transportgutes innerhalb des Hohlkörpers Polsterelemente oder Füllstoffe erforderlich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die beiden Verpackungshälften auch im zerlegten Zustand viel Lagerraum beanspruchen, da immer ein Boden mit der halben Höhe der Mantelflächen fest verbunden bleibt.

Aus der DE-AS 21 45 550 ist ein zusammenlegbarer Behälter bekannt, welcher mit oder ohne Deckel einsetzbar ist. Die seitlichen Wände sind am unteren Ende über in Öffnungen einfas­ sende Bolzen mit einem Bodenrahmen gelenkig verbunden. Dabei ist jedem Gelenkbolzen eine nach oben geöffnete Langlochöffnung zugeordnet. Durch eine Sperre wird ein Heraustreten jedes Gelenkbolzens aus seinem Langloch verhindert. Ein derartig komplizierter Aufbau erfordert einen sehr hohen Fertigungsaufwand. Das Transportgut selbst muß außerdem zur Vermeidung von Transportschäden gesondert im Inneren des Behälters gesichert werden. Bei einem leeren Transport ist es umständlich oder völlig unmöglich, den Bodenrahmen vom Boden zu entfernen, wodurch ein flaches Zusammenlegen des Behälters kaum möglich ist.

Durch die US 3 476 279 ist eine Verpackung bekannt, welche zwei gegenüberliegende Dec­ kenplatten und vier Mantelflächen zur Bildung eines Hohlkörpers aufweist, die mittels ineinan­ dergreifender Verbindungselemente miteinander verbunden sind. Die Verbindungselemente einer Fläche sind als Führungen für die Verbindungselemente der jeweils anderen Flächen ausgebildet. Der Nachteil einer derartigen Verpackung besteht jedoch darin, daß zusätzlich Verschlußelemente zum Zusammenhalten der Mantelflächen und umlaufende Bänder über Deckel und Bodenflächen um die gesamte Verpackung herum notwendig sind. Eine solche Verpackung kann im leeren Zustand nur durch Zerlegung in alle Einzelteile platzsparend transportiert werden. Im aufgebauten Zustand wird eine hohe Stabilität der Verpackung bei Verzicht auf zusätzliche Füllstoffe nicht erreicht. Auch ist weder eine Halte-, noch eine Verrie­ gelungsstellung der Verbindungselemente vorhanden.

Die US 3 966 085 offenbart außerdem eine Verpackung, deren Deckplatten über eine mittig im Behälter angeordnete Achse, welche an beiden Enden ein Gewinde aufweist, kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Zum Anpassen an die Höhe des Transportgutes wird durch Drehen der Achse die notwendige Wegstrecke zurückgelegt. Durch diese Achse mitten im Behälter ist es aber unmöglich, ein Haushaltgerät in einem derartigen Verpackungsbehälter zu transportieren.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mehrwegverpackung einfachen Aufbaus zu schaffen, welche auch bei Verzicht auf zusätzliche Füllstoffe Transportschäden am Trans­ portgut vermeidet, im aufgebauten Zustand eine hohe eigene Stabilität aufweist und gleichzeitig für den leeren Transport einfach auf eine geringe Höhe zusammenlegbar sein soll.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß die Stabilisierung der Verpackung zu einem formstabilen Hohlkörper durch ein aufblasbares Polsterelement als Mittel zum Aufbringen einer im Hohlkörperinneren wirkenden Kraft erfolgt, die gegen die Deckplatten der Verpackung gerichtet ist. Dabei werden die Deckplatten gegenüber den verbindenden Mantelflächen verspannt. In den Kraftfluß von Deckplatte zu Deckplatte wird das Transportgut mit einbezogen, wodurch eine Transportsicherung ohne Verpackungsfüllstoffe erreichbar ist.

Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß das aufblasbare Polsterelement mindestens auf seiner dem Transportgut zugewandten Seite mit einer elastischen Wandung versehen ist. Das Polsterelement breitet sich durch Aufblasen in dem Raum zwischen Transportgut und Deckel aus. Beim Verpacken von Gegenständen wird zunächst das Transportgut auf der Bodenplatte plaziert und die Deckplatte auf die Oberseite des Transportgutes aufgelegt. Die Deckplatten weisen Verbindungselemente auf, mit denen die Verbindungs­ elemente der seitlichen Mantelflächen in Eingriff gebracht werden. Eine Verriegelung der Verbindungselemente erfolgt allein durch das Aufbringen der im Hohlkörperinneren wirkenden Kraft, wodurch keine zusätzlichen Sicherungen für die Stabilisierung der Verpackung erforderlich werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, daß die Verpackung wiederverwendbar ist, wodurch die Umwelt nicht durch überflüssiges Verpackungsmaterial belastet wird.

Für den Rücktransport der Verpackung zwecks Wiederver­ wendung kann der Verpackungshohlkörper in seine Einzelteile zerlegt werden, so daß Deckplatten und Mantelflächen gesta­ pelt transportiert werden. Dadurch wird wenig Transport- bzw. Lagerraum beansprucht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 den Verpackungsbehälter (1) mit Transport­ gut (2) im Schnitt in der Stapellage,

Fig. 2 die Verpackung (6) in einer schematischen Darstellung,

Fig. 3 eine Mantelfläche (3) der Verpackung (1)

Fig. 4 den Deckel (5) im Schnitt,

Fig. 5 die Verbindungselemente (11, 12) im Eingriff,

Fig. 6 eine mögliche Ausbildung der Verbindungsele­ mente (11, 12) am Deckel (5),

Fig. 7 eine mögliche Ausbildung der Verpackung (1),

Fig. 8 eine weitere mögliche Ausbildung der Ver­ packung (1),

Fig. 9 die wiederverwendbare Verpackung im Kreislauf zwischen Handel und Hersteller.

In der Fig. 1 ist die Verpackung (1) mit Transportgut (2) in der Stapellage mit einer weiteren Verpackung (1') dar­ gestellt. Die Verpackung (1) wird aus Mantelflächen (3) und Deckplatten (4, 5) gebildet. Eine der Deckplatten (4, 5) ist als Bodenplatte (4), die andere als Deckel (5) ausge­ bildet. Die Mantelflächen (3) weisen Unterfahrhilfen (6) für Flurförderzeuge auf. Die Bodenplatte (4) ist mit Arretie­ rungen (7) für die Gerätefüße eines Haushaltgerätes aus­ gebildet.

Außerdem sind an Unter- und Oberseite Stapelhilfen (8) für das Übereinanderstapeln der Verpackungen (1) angeordnet. Auf der Innenseite des Deckels ist ein aufblasbares Polster­ element (9) in einer Führung (10) angeordnet, welches mindestens an seiner dem Transportgut (2) zugekehrten Seite eine elastische Wandung aufweist, die sich durch Aufblasen gleichmäßig an das Transportgut (2) anpreßt. Die Deck­ platten (4, 5) weisen Verbindungselemente (11) auf, die mit korrespondierenden Verbindungselementen (12) der Mantel­ flächen (3) zum Eingriff kommen.

Die Verbindungselemente (12) der Mantelflächen (3) sind als Führungen für die Verbindungselemente (11) der Deck­ platten (4, 5) ausgebildet. Es ist auch möglich, die Ver­ bindungselemente der Deckplatten (4, 5) als Führungen für die Verbindungselemente der Mantelflächen (3) auszubil­ den. In den Führungen ist eine vertikale Bewegung der Verbindungselemente möglich.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Verpackung (1). Beim Verpacken von Gegenständen wird zunächst das Transport­ gut (2) auf der Bodenplatte (4) plaziert und der Deckel (5) die Geräteoberseite aufgelegt. Es ist auch möglich, die Bodenplatte (4) als Transporthilfsmittel bei der Montage der Haushaltgeräte zu verwenden, so daß dann beim Verpacken nur der Deckel (5) aufgelegt werden muß. Die Verbindungs­ elemente (11) der Deckplatten (4, 5) werden mit den Ver­ bindungselementen (12) der Mantelflächen (3) zum Eingriff gebracht, so daß die Mantelflächen (3) lose eingehakt zusammen mit den Deckplatten einen noch instabilen Hohl­ körper bilden. Die Verbindungselemente (11) nehmen in dieser Stellung die in Fig. 3 gezeigten Positionen (Halte­ stellung 13) ein. Dabei befinden sich die Verbindungs­ elemente (11, 12) im Bereich der Bodenplatte (4) bereits in ihrer Verriegelungsstellung. Da jedoch der Deckel nur lose über die Verbindungselemente (11, 12) eingehängt ist, muß der Hohlkörper noch stabilisiert werden. Die Bodenplatte (4) ist dabei in einer Position eingehängt in der die Unterfahr­ hilfen (6) der Mantelflächen (3) nicht blockiert werden.

Das wird durch das Aufbringen einer im Hohlkörperinneren wirkenden Kraft "F" erreicht, wodurch der Deckel (5) mit seinen Verbindungselementen (11) geführt in den Führungen der Verbindungselemente (12) um einen Verriegelungsweg "x" nach oben gedrückt wird, so daß auch die Verbindungs­ elemente (11, 12) im Deckelbereich in die Verriegelungs­ stellung (14) gebracht werden. Durch die Vergrößerung des Deckplattenabstandes zueinander um den Verriegelungsweg "x" werden die Deckplatten (4, 5) gegenüber den Mantel­ flächen (3) derart verspannt, daß ein formstabiler Hohl­ körper entsteht.

Fig. 1 und 4 zeigen, daß die Kraft "F" durch ein aufblas­ bares Polsterelement (9) aufgebracht wird und von innen nach außen wirkt. Das Polsterelement (9) ist z. B. in einer umlaufenden Führung (10) auf der Innenseite des Deckels angeordnet und über einen Luftschlauch (15) mit einem Ventil (16) auf der Außenseite des Deckels (5) verbunden. Über das Ventil (16) kann dem Polsterelement (9) Luft zugeführt und entnommen werden. Das Polsterelement (9) breitet sich durch Aufblasen in dem Raum zwischen Geräte­ oberseite und Deckel (5) aus, so daß der Deckel in die Verriegelungsstellung (14) angehoben wird. Hierbei wird das Transportgut (2) in den Kraftfluß einbezogen, so daß das Polsterelement (9) gleichzeitig als Transportsicherung für das Transportgut (2) in der Verpackung (1) dient. Als Alternative zu einem aufblasbaren Polsterelement sind auch einschraubbare Druckelemente (9') denkbar.

In Fig. 1, 3 und 6 sind die Verbindungselemente (11, 12) als Zapfenverbindung ausgeführt. Am Deckel (5) sind t-för­ mige oder nagelähnliche Zapfen (17) angeordnet. Die ein­ zelnen Zapfen (17) können mit einer Sicherung (18) gegen Herausreißen aus dem Deckel (5) ausgebildet sein (Fig. 6). Die Verbindungselemente (12) an den Mantelflächen (3) können als schlüssellochförmige Kulissensteinführungen (Fig. 1 und 3) ausgebildet sein.

In Fig. 5 und 8 sind die Verbindungselemente (11, 12) als Nut/Feder-Verbindung ausgeführt.

Fig. 7 zeigt eine Ausbildung, bei der die Verbindungs­ elemente (11) des Deckels (5) als angeformte Haken (19) ausgebildet sind, die in Aussparungen (20) der Mantel­ flächen (3) eingreifen.

Die Deckplatten (4, 5) und Mantelflächen (3) sind aus Materialien wie Metall, Holz, Kunststoff oder dgl. bzw. aus Kombinationen verschiedener Materialien zu fertigen. Die Verpackung (1) ist wiederverwendbar und wird wie Fig. 9 schematisch zeigt, in einem ständigen Kreislauf zwischen Handel und Hersteller geführt.

Die Deckplatte (5) oder die Mantelflächen (3) der Verpackung können mit Transportanweisungen oder Informationen über den Inhalt der Verpackung (1) versehen werden, welche aufzudrucken oder aufzukleben sind. In dem Kreislauf werden die vereinzelten Flächen der Verpackung in einer Dekorier­ station (21) bedruckt oder beklebt und weiter in eine Verpackungsstraße (22) geführt, wo sie mit Transportgut (2) versehen zu einer kompletten Verpackungseinheit (23) in der zuvor beschriebenen Weise montiert werden.

Die Verpackungseinheit (23) gelangt über Transportwege (LKW, Bahn, etc.) in den Handel, wo das Transportgut (2) entnommen und die Verpackung (1) vereinzelt wird. Die einzelnen Verpackungsteile (4, 5, 3) gelangen als Stapel (25), welcher wenig Lager- und Transportraum bean­ sprucht, wieder zum Hersteller. In einer Reinigungsstraße (26) wird der Stapel (25) entstapelt. Die einzelnen Verpackungs­ teile werden gereinigt und wieder für den Kreislauf, ab Dekorierstation bzw. als Transporthilfsmittel (dies gilt für die Bodenplatte 4) zur Verfügung gestellt.

Claims (8)

1. Verpackung, insbesondere für Haushaltgeräte, bestehend aus Deckplatte und Mantelflä­ chen, die zur Bildung eines Hohlkörpers allein über ineinandergreifende Verbindungselemente an Deckplatte und Mantelflächen miteinander verbindbar sind, wobei die einzelnen Verbin­ dungselemente jeweils als Führung für die der anderen Fläche ausgebildet sind und vermittels einer Kraft "F" die Deckplatte um einen Verriegelungsweg "x" von einer Haltestellung in eine Verriegelungsstellung überführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei gegenüberliegend angeordnete Deckplatten (4, 5) zur Stabilisierung des Hohlkörpers um den Verriegelungsweg "x" zueinander beweglich angeordnet sind und
daß mindestens eine Deckplatte (5) ein Mittel (9) für das Aufbringen der Kraft "F" aufweist, welches als aufblasbares Polsterelement (9) ausgebildet und im Hohlkörperinneren zwischen der Deckplatte (5) und Transportgut (2) angeordnet ist.

2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aufblasbare Polsterelement (9) mindestens auf seiner dem Transportgut (2) zuge­ kehrten Seite mit einer elastischen Wandung versehen ist, die sich durch Aufblasen gleich­ mäßig an das Transportgut (2) anpreßt.

3. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polsterelement (9) ein außenseitig am Deckel (5) angeordnetes Ventil (16) aufweist.

4. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (11, 12) als vorstehende und vertiefte Profile in der Art einer Nut/Feder Verbindung ausgebildet sind.

5. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Deckplatten (4, 5) Zapfen (17) und an den Mantelflächen (3) Aufnahmen (18) für die Zapfen (17) angeordnet sind.

6. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Deckplatte als Bodenplatte (4) ausgebildet ist und Arretierungen (7) für das Trans­ portgut (2) aufweist.

7. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an den Deckplatten (4, 5) und/oder den Mantelflächen (3) Stapelhilfen (8) für das Überein­ anderstapeln mehrere Verpackungen (1) angeordnet sind.

8. Verpackung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Deckplatten (4, 5) und/oder den Mantelflächen (3) Unterfahrhilfen (6) für Flurför­ derzeuge angeordnet sind.