DE4002445C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es sind Nietautomaten mit einem Oberwerkzeug bekannt, das einen absenkbaren Döpper umfaßt, der gegen einen in einem Unterwerkzeug gehaltenen Döpper arbeitet, welcher hochstellbar in einer ebenfalls verschiebbaren Druck­ stempelbuchse angeordnet ist. Zur Durchführung eines Nietvorganges wird das Werkstück mit seinem Heftloch so auf dem beweglichen Unterwerkzeug positioniert, daß ein im Döpper vorhandener Suchstift in das Heftloch ein­ rasten kann und dann die Druckstempelbuchse mit dem Döpper und Suchstift gegen den oberen Döpper führt und ein Klemmvorgang nachfolgt. Durch die bewegliche An­ ordnung des unteren Döppers ist der bauliche Aufwand zum Steuern des Suchstiftes groß und verursacht hohe Kosten.

Ferner ist aus der DE-OS 32 32 093 eine automatische Nietmaschine nach Art einer Zange bekannt, die eine Halte- und Aufnahmekonsole für eine Nietzuführungs­ einheit mit Vernietungseinheit und Bohrschubeinheit umfaßt. Diese Einheiten sind entsprechend dem Arbeits­ vorgang Nieten oder Bohren mit der Konsole verbindbar, so daß die zum Nieten erforderlichen Arbeitsgänge, wie Bohren, Einführen und Quetschen des Nietes, automatisch ausgeführt werden können.

Des weiteren ist aus der DE-OS 35 35 761 ein Nietauto­ mat mit rechnerunterstütztem Ansteuern von Nietposi­ tionen auf einem Werkstück bekannt. Dieser Nietautomat umfaßt im wesentlichen einen in einer Druckhülse hy­ draulisch verfahrbaren Döpper, der mit seinem Schlag­ hammer auf einen Niet einschlägt. Ebenfalls ist mit dem Nietautomat ein Revolverkopf mit mehreren Bohrungen für verschiedene Einrichtungen zum Bohren, Senken, Dicht­ mitteleinspritzen und Nietzuführen sowie Gegenhaltung verbunden.

Weiterhin sind aus der US-PS 37 47 193 sowie aus der EP-OS 3 38 117 Nietautomaten mit oberen und unteren Döppern bekannt, die neben der Nietung auch Einrichtun­ gen zum Herstellen des Bohrloches sowie zum Ansenken aufweisen. Diese Nietautomaten sind rechnergesteuert und können die Nietung punktgenau plazieren.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum automatischen Nieten auf einer Nietma­ schine zu schaffen, mit dem der bauliche Aufwand ver­ mindert wird und die zu verbindenden Bauteile zum automatischen Nieten so zu positionieren sind, daß die Nietlage exakt mit dem Heftloch übereinstimmt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich­ nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteil­ hafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche, wobei im Anspruch 5 das mit den erfindungsgemäßen Merkmalen der Ansprüche 1 bis 4 durchgeführte Verfahren gekennzeich­ net ist.

Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, daß gegenüber dem Stand der Technik ein Unterwerkzeug mit einem feststehenden statt einem beweg­ lichen Körper verwendet wird, indem nur der Suchstift ein- und ausfahrbar gehalten ist. Eine den Döpper um­ gebende Druckstempelbuchse ist gegenüber diesem Döpper verschiebbar im Unterwerkzeug angeordnet und über einen Stellzylinder ansteuerbar.

Durch diese Ausführung kann das Bauteil im Gegensatz zum Stand der Technik vom Oberwerkzeug nach unten gegen die Druckstempelbuchse geklemmt werden, was eine ein­ fachere Arbeitsweise bedeutet, da das Bauteil auf dem Unterwerkzeug nicht bewegt wird und somit die einmal positionierte Lage des Bauteils keine Veränderung er­ fährt.

Durch diese Vorrichtung und das Verfahren mit den Vor­ richtungsmerkmalen wird ein Positionierungssystem an einer automatischen Nietmaschine erzielt, mit dem ein flexibler Einführungszeitpunkt ohne Änderung des Vor­ bohrloches in einem Einzelteil möglich ist. Des weiteren ist es ohne weiteres möglich, bei Ausfall oder Über­ lastung der Nietmaschine manuell eine Montage durchzu­ führen. Gegenüber den Nietmaschinen nach dem Stand der Technik kann auf den Arbeitsgang "Nietlage kennzeichnen" verzichtet werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine Darstellung eines Unterwerkzeuges einer automatischen Nietmaschine mit einem feststehenden Döpper und Suchstift und eine Druckstempelbuchse in einer Seiten­ ansicht,

Fig. 2 den feststehenden Döpper im Unterwerkzeug mit Suchstift in einer Vorderansicht und

Fig. 3 einen vergrößert dargestellten unteren Döpper mit integriertem Suchstift und An­ schlagteil in einer Führungsbohrung.

Die automatische Nietmaschine umfaßt im wesentlichen ein Oberwerkzeug 1 mit einem zum Nieten und Klemmen absenkbaren oberen Döpper 2, dem ein unterer Döpper 3 gegenübersteht, der feststehend im Unterwerkzeug 4 der nicht näher gezeigten Nietmaschine angeordnet ist. Zum Döpper 3 ist eine Druckstempelbuchse 5 im Unterwerkzeug relativ verschiebbar, in die Pfeilrichtungen 6 und 7, verbunden.

Der untere Döpper 3 umfaßt ein Oberteil 8 und ein mit diesem verbundenes Unterteil 9. Zwischen diesen beiden Teilen 8 und 9 ist eine zentrische Führungsbohrung 10 vorgesehen, in der ein Anschlagteil 11 eines im Ober­ teil 8 in einer Bohrung 16 geführten Suchstiftes 12 angeordnet ist. Das Anschlagteil 11 ist über eine obere Begrenzung 10a und eine untere Begrenzung 10b in seiner Auf- und Abwärtsbewegung in den Pfeilrichtungen 14 und 15 gehindert.

Der Suchstift 12 ist in der zentrischen Bohrung 16 des Oberteils 8 geführt und über einen Bowdenzug 17 oder dergleichen mit einem pneumatisch betätigbaren Kurz­ hubzylinder 18 verbunden, der die Bewegungen des Such­ stiftes 12 entsprechend des automatischen Ablaufs in der Nietmaschine steuert. Die gegenüber dem feststehen­ den unteren Döpper 3 verstellbare Druckstempelbuchse 5 wird über einen Druckzylinder 19 bewegt.

Ein Nietvorgang auf der automatischen Nietmaschine er­ folgt in der Weise daß zuerst die zu verbindenden Bauteile zwischen dem oberen Döpper 2 und dem unteren Döpper 3 auf die über die Stirnfläche 20 des unteren Döppers 3 angehobene Druckstempelbuchse gelegt werden. Hierbei überragt die Spitze 21 des Suchstiftes 12 die Stirnfläche 22 der Druckstempelbuchse 5 um etwa 1 mm, und die Spitze 21 rastet in ein Heftloch der Bauteile ein, dadurch wird der Klemmvorgang in der Maschine ausge­ löst. Hierzu senkt sich der obere Döpper 2 in Pfeil­ richtung 23 auf die Bauteile ab und gleichzeitig wird der Klemmzyklus dazu genutzt, den Suchstift 12 zurück­ zuziehen, so daß er bündig mit der Stirnfläche 20 des unteren Döppers 3 abschließt. Dazu ist ein Weg von etwa 7 mm zurückzulegen. Nach dem Klemmen wird vom Bediener ein Bohrzyklus ausgeführt, bei dem die Druckstempel­ buchse 5 noch in der ausgefahrenen Stellung gemäß Fig. 1 steht. Zum Nieten senkt sich der obere Döpper 2 in Pfeilrichtung 23 ab, legt sich gegen die Stirnfläche 22 der Buchse 5 und verschiebt diese in Pfeilrichtung 7 bei der Nietung. Nach der Nietung wird der Suchstift 12 wieder aus dem Döpper 3 herausgefahren, und die Buchse 5 nimmt wieder ihre Ausgangsposition ein.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum automatischen Nieten von Blechen und dergleichen in einer Nietmaschine, die ein Oberwerkzeug mit einem verstellbaren oberen Döpper sowie ein Unterwerkzeug mit einem in einer Druck­ stempelbuchse angeordneten unteren Döpper umfaßt, der einen Suchstift aufweist, dadurch gekennzeich­ net, daß der untere Döpper (3) feststehend zur Druckstempelbuchse (5) im Unterwerkzeug (4) gehal­ ten ist und einen über ein Stellelement (18) beweglichen Suchstift (12) aufweist, der bündig abschließend zum unteren Döpper (3) bei einer nach unten in Pfeilrichtung (7) ausweichend verschieb­ baren Druckstempelbuchse (5) absenkbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der untere Döpper (3) ein Oberteil (8) und ein Unterteil (9) umfaßt, die fest miteinander verbunden sind und eine Führungsbohrung (10) mit einer oberen Begrenzung (10a) und einer unteren Begrenzung (10b) für ein Anschlagselement (11) des Suchstiftes (12) aufweisen.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß der Suchstift (12) mit einem Bowdenzug (17) verbunden ist, der in Wirk­ verbindung mit einem doppeltwirkenden pneumatischen Zylinder (18) steht.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Druckstempelbuchse (5) in Wirkverbindung mit einem Druckzylinder (19) steht.

5. Verfahren zur Durchführung eines automatischen Nietvorganges auf einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verbindenden Bauteile zwischen dem oberen und dem unteren Döpper auf die in einer angehobenen Klemmposition gehaltene Druckstempelbuchse gelegt sind und mit einem Heftloch der zu verbindenden Bauteile auf dem Suchstift einrastend angeordnet sind, wonach ein Klemmvorgang der Bauteile zwischen dem sich absenkenden oberen Döpper und der Druck­ stempelbuchse erfolgt und nachfolgend der Suchstift im Döpper auf die Ebene seiner Stirnfläche zurück­ gezogen wird und sich ein Bohrvorgang anschließt, dem eine Nietzuführung mit anschließender Nietung folgt, bei der die Druckstempelbuchse entsprechend der Absenkung des oberen Döppers nach unten bis auf die Ebene der Stirnfläche des unteren Döppers aus­ weicht.