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Verfahren zum Deqummieren und Auswaschen von Fasermaterial. Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Degunirnieren und Auswaschen von Fasermaterial, nach
welchem letztere: zunächst zum Zwecke der Lösung von harzigen Stoffei, innerhalb
des Behandlungsgutes finit einer Seifenlauge oder andern chemisch wirksamen Lösung
behandelt und hierauf einem die Reinigung vollendenden Nachspülen durch Wasser oder
durch eine neutrale Waschflüssigkeit unterworfen wird. Zur Ausführung des neuen,
hiernach in zwei Stufen hintereinander durchgeführten Verfahrens dient ein Zweibehälterapparat,
wobei das zu behandelnde Gilt in übereinandergesetzten, mit Siebböden versehenen
Flachbehältern aufgenommen wird, clie mittels eines gemeinsamen Halters zu der Behandlungs-
und Waschflüssigkeit heli- und senkbar eingerichtet sind. Während die Anwendung
derartiger zu einem Stapel vereiaigler Siebbodenbehälter an sich hekamit ist, wird
hierzu eine solche Anordnung derselben zugrunde gelegt, daß die Einzelbehälter an
den Seiten vollwandig umschlossen sind und rnitsamt dein Halter eine abdichtende
Führung rings gegen die Seitenwandung des Behälters haben, worin die Flüssigkeit
enthalten ist, unter deren Spiegel sie eingetaucht werden. Auf diese Weise wird
der Flüssigkeitsdurchtritt außer ini Bereich der Siebböden sowie eine Nebenzirkulation
unmöglich gemacht. Das Verfahren ist auf die gleichzeitige Behandlung größerer Mengen
unreinen Fasermaterials angelegt.
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In der ersten Stufe des Verfahrens wird auf eine gründliche und gleichmäßige
Durchdringung des Materials mit der Behandlungsflüssigkeit ausgegangen, die praktisch
nicht erreicht wird, wenn man, wie bekannt ist, eine Zirkulation, finit wechselnder
Strömungsrichtung odervon oben nach unten durch dieSiebbodenbehälter und mit starker
Punipwirkung anwendet. Gemäß der Erfindung läßt inan, nachdem der Stapel in dem
Behandlungsbad bis auf eine begrenzte Tiefstellung untergetaucht ist, die Flüssigkeit
von unten her langsam durch die übereinander angeordneten 1Iaterialbehälter derart
hindurchströmen, daß von dem Flüssigkeitsstrom das Fasermaterial zugleich schwimmend
erhalten -,wird, ohne eine Pressung zti erleiden. cli,# eine Zusanrinendrängung
-egen den n:ichst oberen siebt' und eine L`ngleichmä ßigheit (les Fliissigkeitsdurchgan-es
infolge Bevorzugung von geringeren Widerstand bietende= '.-,ti-;iniungsnebenwegen
hervorrufen -,z-ürrle. Die oberhalb des Stapels sich ansammelnde Fliissigkeit @r
ird durch eire Pumpe und zur stetigen Auffüllung der Flüssigkeit"säule, die den
Auftrieb von unten erzeugt, verwendet. womit eine unverändert in gleichere Sinne
stattfindende Zirkulation so lange aufrechterlialten wird, bis die Reinigung bzw.
I'eguniniierung des Materials in gewiinschte@rr Maße erreicht ist.
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Zur vollständigen Reinigung und zur Fni-, 1 1
@aser:n:iteriai
7 errun- der restlich in lein zurückgehaltenen L nreinigkeiten und 1 sungsrückstä
nde dient die zweite stufe, die mit Waschflüssigkeit (Wassert und in einem Behälter
ausgeführt wird, <ler #,nrztt-sweise eine Tauchtiefe deich der- @1o1:1>elten
Höhe des Stapels der SlelibO(lenl)eli.llterhat. Innerhalb dieses Behälters wird
der `t:rpel aus einer oberen Tauchstellung wie ein relativ durchlässiger Kolben
der ruhenden Flüssigkeitssäule entgegen nach und nach w:e@ler gesenkt, wobei wiederum
das Fasermaterial schwimmend erhalten wird und gleichin.il.#iger Durchdringung von
unten nach oben, also in gleichem Sinne wie vorher, unteriiegt. Die infolge der
Verdrängung sich oberhalb des Stapels ansammelnde, mit den restlieben C'nreinigkeiten
beladene Spülflüssigkeit wir e1 weggepumpt und läßt das behandelte Gut irr gleichmäßig
gereinigtem Zustande zurück. Dasselbe braucht danach nur noch getrocknet zu werden.
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Zur Ausführung des Verfahrens dient beispielsweise der in Abb. r-
der Zeichnung dargestellte Apparat; Abb. 2 zeigt den Halter für den Behälterstapel.
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Das Gefäß a. mit Einsatz h dient fler Vorbehandlttng
des Fasermaterials, beispielsweise finit Seifenlauge oder einer anderen die Pflanzengulnnii
oder Harze lösenden Flüssigkeit. Auf der andern Seite ist ein schachtartig ausgebildetes
tieferes
Gefäß d für die Nachspülung (mit Wasser) angeordnet.
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Das Gefäß a ist am oberen Ende offen, während das Einsatzgefäß b an
beiden Enden offen ist. Das Einsatzgefäß kann in dem Gefäß a durch ein offenes Gestell
al zweckmäßig gestützt und mit Füßen a2 versehen werden, welche auf dem Boden des
Gefäßes a ruhen. Die Abmessungen des Einsatzgefäßes b sind derart gewählt, daß ein
Raum c allseitig zwischen dem Gefäß b und dem Gefäß a verbleibt. Die
Behälter cl für das Material sind flach kastenförmig und mit Siebböden versehen;
sie «-erden übereinändergelegt, und zwar in einem geeigneten Korb oder Halter c2
(Abb. 2), welcher auf dem Gestell al innerhalb des Gefäßes ruht. Die Wände des Einsatzgefäßes
b haben eine solche Höhe, daß sie eine obere Kammer c3 bilden, um zu verhindern,
daß die Flüssigkeit von dem Einsatzgefäß b in den Raum c oder von dem Raum c in
das Einsatzgefäß b fließt. Das zweite Gefäß d für die Waschbehandlung
ist mit einem inneren beweglichen Einsatzgefäß dl versehen, das geeignet ist, den
Halter c2 aufzunehmen. Dem Einsatzgefäß d:' zugehörig ist eine obere Kaminer d'
und eine untere Kammer d3. Die Tiefe der Flüssigkeit unterhalb der Behälter soll
wenigstens der ganzen Höhe des Behälterstapels nebst Halter c2 gleich sein. Eine
Pumpe e ist, wie durch die punktierten Linien in Abb. i dargestellt ist, herumschwenkbar
so angeordnet, daß sie die beiden Gefäße a und d bedienen kann. Beim Gefäß a fördert
sie durch ihr Rohr y die Behandlungsflüssigkeit (Seifenlauge) über den eingetauchten
Behällern in den Raum c zwischen dem Gefäß a und dem Einsatzgefäß b und saugt sie
aus letzterem mit dem Rohr x oben wieder ab. lach dem Herumschwenken der Pumpe nach
dein Gefäß d dienen die Rohre x und y dazu, die Flüssigkeit aus der
oberen Kammer d2 ;.u entfernen und zu einer Stelle außerhalb des Gefäßes d zu leiten.
Ein Kran F dient in Verbindung mit Ketten oder andern mit dem Halter verbundenen
Vorrichtungen dazu, den Halter aus einem Gefäß herauszuheben und in das andere Gefäß
hinüberzuwechseln. Das Einsatzgefäß dl, in «-elchein der die Behälter tragende Halter
c= festzulegen ist, wird in dem Wasser durch sein eigenes Gewicht oder andere geeignete
Vorrichtungen niederbewegt; es bildet eine Art. Schlitten -für den Halter nebst
Stapel und hat eine gegen Flüssigkeitsdurchtritt gedichtete Führung längs den Seitenwänden
des schachtförmigen Gefäßes d. Die innerhalb des Gefäßes d stattfindende Niederbewegung
des Stapels, die eine Verdrängung des Wassers durch die Reihe der Siebbodenbehälter
aufwärts zur Oberkammer d2 zur Folge hat, wird zweckmäßig nicht stetig veranlaßt,
sondern mit häufiger Unterbrechung der Senkung, d. h. mit Einlegung von Stillstandspausen,
wodurch die Wirkung einer gleichmäßigen Austreibung Gier Unreinigkeiten und Rückstände
mit der nach oben tretenden Waschflüssigkeit begünstigt wird.