-
Kontrolluhr zum Betriebe von Zeitstempelapparaten. Die Erfindung betrifft
eine Kontrolluhr mit angeschlossenen Stempelapparaten, bei welcher nur die eigentlichen
Betriebsstunden, nicht aber die in die Betriebspausen fallende Zeit fortlaufend
gezählt wird, und zwar derart, daß die Zeitstempelapparate bei Wiederbeginn des
Betriebes noch dieselbe Zeitangabe aufweisen wie bei dem vorhergehenden Betriebsschluß.
Da nun die Betriebszeiten am Wochenende regelmäßig anders liegen als an den Wochentagen
Montag, Dienstag bis Freitag, ist eine besondere Einrichtung getroffen, welche veranlaßt,
daß die Zeit, welche bei den gewöhnlichen Wochentagen als Mittagspause wegfällt,
Samstags mitgezählt wird, und andererseits der am Samstag zeitlich früher liegende
Betriebsschluß
berücksichtigt wird, ebenso die Betriebsruhe des
Sonntags.
-
Die ganzen Einrichtungen sind an einer Uhr angebracht, derart, daß
sie bei jedem angeschlossenen Zeitstempelapparat in Wirkung treten, gleichviel,
ob der Apparat das Kommen und Gehen der Arbeiter zur Fabrik kontrolliert und zu
diesem Zweck beim Fabriktor oder Pförtner angebracht ist, oder ob er den Beginn
und das Ende eines Arbeitsganges auf der Arbeitskarte zu vermerken hat und zu diesem
Zweck im Arbeitsraum am Platz des Meisters oder des Lohnrechners angebracht ist.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen
schematisch veranschaulicht.
-
Abb. i ist eine Vorderansicht der neuen Uhr, wobei nur die Erläuterung
der Erfindung dienenden Teile dargestellt sind.
-
Abb. 2 ist eine Einzeldarstellung aus Abb. i bei anderer Einstellung
der Teile.
-
Abb.3.ist eine Seitenansicht zu Abb. 2. Abb. 4 zeigt in derselben
Ansicht wie Abb. 2 rückwärtige Teile, die in Abb. 2 der Übersichtlichkeit halber
weggelassen sind.
-
Die Abb. 5, 6 und 7 zeigen in Vorderansicht gemäß Abb. i Einzelteile
daraus in verschiedenen Stellungen.
-
Die Abb. 8, 9 und io zeigen in besonders vereinfachter schematischer
Darstellung andere Teile aus Abb. i in drei verschiedenen Stellungen.
-
Die Abb. ii und 12 zeigen je eine für die neue Einrichtung bestimmte
Kontrollkarte. Abb. 13 zeigt die wesentlichsten Teile aus Abb. 8 in derselben
Einstellung wie in jener Abb., jedoch an Stelle der vereinfachten schematischen
Darstellung in der Gcstalt und Anordnung entsprechend Abb. i bis 7, jedoch in größerem
Maßstab.
-
Das 24-Stunden-Rad i der Uhr, das sich halb so rasch wie der Stundenzeiger
2 dieser Uhr im Sinne des eingezeichneten Pfeiles dreht, ist in bekannter Weise
mit einem Kranz von Löchern 3 ausgestattet, in welche Schaltstifte 4 eingeschraubt
werden können, die mit einem Schalthebel 5 zwecks Abgabe der Fabriksignale zusammenwirken.
Eine Stundeneinteilung i i erleichtert die richtige Einstellung der Scbaltstifte
4.
-
Auf dem 24-Stunden-Rad i verstellbar und derart feststellbar, daß
sie sich mit dem 24-Stunden-Rad i drehen, sind vier Schaltarme 6, 7, 8, 9 mit je
einem Schaltstift io, die auf einer zweiten Stundeneinteilung 12 auf die Zeiten
des Beginnes und der Beendigung des Betriebes für die gewöhnlichen Wochentage, z.
B. auf 7 Uhr vormittags und 12 mittags, i Uhr nachmittags und 4 Uhr nachmittags
eingestellt werden können.
-
Die Stifte 1o wirken auf den um die Welle 13 entgegen der Wirkung
der Feder 14' schwingbaren Doppelhebel 14 ein, der an seinem anderen Ende um den
Zapfen 15 schwingbar die unter der Wirkung der Feder 16 stehende Schaltklinke
17 trägt, die mit dem Schaltzahnkranz 18 einer Stiftscheibe i9 zusammenwirkt.
Eine Sperrklinke 2o verhindert in bekannter Weise die Rückdrehung des Stiftrades
ig. Es sind doppelt so viel Sperrzähne 18 als Stifte 21 bei der Stiftscheibe i9
vorhanden. Die Stifte 21 beeinflussen einen um den Zapfen 22 schwingbaren Hebel
23 derart, daß dieser Hebel einmal in der einen Grenzstellung (z. B. wagerecht wie
in Abb. i dargestellt) liegt, das andermal nach Zurücklegung eines Schaltschrittes
in der anderen Endstellung, z. B. in der in Abb. 7 dargestellten geneigten Lage.
-
In dieser letzteren Stellung hebt er mittels des Stiftes 24 eine Kontaktfeder
25 von einer Kontaktscheibe 26 ab, während er in der anderen Stellung (Abb. i) die
Kontaktfeder 25 auf der Kontaktscheibe 26 aufliegen läßt.
-
Die Kontaktscheibe 26 sitzt isoliert auf ihrer Achse 27 und wird von
dieser durch das Uhrwerk mittels einer nicht gezeichneten Einrichtung jede Minute
sprungweise um je eine Drittelsdrehung gedreht, so daß sie also in je drei Minuten
oder einer zwanzigstel Stunde je eine Umdrehung ausführt.
-
Ein auf der Kontaktscheibe 26 befestigter und mit ihr in leitender
Verbindung stehender Stift 28 nimmt bei den drei verschiedenen Stellungen der Scheibe
26 die drei in Abb. 6 angedeuteten Lagen nacheinander ein. In der Übergangsstellung,
die in Abb.5 gezeichnet ist, berührt er die Kontaktfeder 29 und veranlaßt diese,
mittels ihres Stiftes 30 auch noch die Kontaktfeder 31 zu berühren.
Die Kontaktfedern 25, 29 und 31 sind je an einer der drei isolierten Klemmplatten
32, 34 angebracht.
-
Mit den Klemmplatten 32 und 34 wirken Kontaktfedern 35 und 36 zusammen.
Der Kontaktfeder 35 ist eine Nockenscheibe 37, der Kontaktfeder 36 eine Nockenscheibe
38 zugeordnet, die beide auf der Welle 39 eines Schaltrades 40 sitzen.
-
Auf dieses Schaltrad wirkt die Schaltklinke 4r eines um den Zapfen
42 schwingbaren Hebels 33 ein, der von den Schaltstiften 44 der Arme 45 und 46 beeinflußt
wird.
-
Diese Arme 45 und 46 sind über einer Stundeneinteilung 47 des 24-Stunden-Rades
i einstellbar und laufen mit jenem Rade um. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
sind sie auf 3 Uhr nachmittags und 7 Uhr morgens eingestellt.
-
Die Schaltung der entsprechenden elektrischen Einrichtung ist in Abb.
8 angedeutet. Der eine Pol einer Stromquelle 48 ist zu den beiden Kontaktfedern
35 und 36 geführt.
Zwischen dem anderen Pol der Stromquelle 48 und
der Klemmschiene 33 liegen die Zeitstempelapparate, die durch einen Elektromagneten
49 angedeutet sind.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende Für gewöhnlich
befinden sich die Kontaktfedern 35 und 36 in der durch Abb. i veranschaulichten
Stellung (vgl. auch die chematische Darstellung in Abb. 8). Hierbei ist der eine
Pol der Stromquelle 48 über die Kontaktfeder 35 an die Klemmschiene 32 der Kontaktfeder
25 gelegt und durch diese die Verbindung mit der Kontaktscheibe 26 hergestellt.
Kommt der Stift 28 bei der vom Uhrwerk aus veranlaßten Drittelsdrehung der Scheibe
26 aus der in Abb. 6 links angedeuteten Stellung auf dem durch den eingezeichneten
Pfeil veranschaulichten Weg über die Zwischenstellung nach Abb. 5 in die nächstfolgende
Ruhestellung, die in Abb. 6 rechts eingezeichnet ist, so kommt ein Stromschluß über
diesen Stift 28, die Kontaktfeder 29, Klemmschiene 33 und den Stempelapparat (oder
die Stempelapparate) 49, Stromquelle 48 und die Kontaktglieder 35, 32, 25, 26 zustande.
Der Elektromagnet des betreffenden Stempelapparats zieht seinen Anker an und veranlaßt,
daß die Nebenuhr bzw. deren Stempeleinrichtung um drei Minuten weiter gestellt wird.
Die Stempelapparate 49 folgen somit bei dieser Einstellung ständig der Bewegung
der Uhr.
-
Naht nun eine Betriebspause heran, beispielsweise die Mittagspause
von i2 bis i Uhr, so kommt der Schaltstift zo des Schaltarmes 7 mit dem Hebel 14
in Berührung und drängt diesen entgegen der Wirkung der Feder 14' zur Seite, so
daß er eine Schwingbewegung im Sinne des Uhrzeigers ausführt und schließlich die
Nase der Sperrklinke 17 hinter den nächstfolgenden Zahn 18 der Stiftscheibe
ig faßt. Schließlich gleitet der Hebel 14 vom Stift io ab und schwingt zurück, wobei
die Nase des Schalthebels 17 das-Stiftrad i9 um eine Zahnteilung in der Richtung
des eingezeichneten Pfeiles dreht. Hierbei hebt einer der Stifte zr das rückwärtige
Ende des Hebels z3, wie in Abb. 7 dargestellt, und der Stift 24 des Hebels 23 hebt
die Kontaktfeder 25 von der Kontaktscheibe 26 ab. Von nun an kann der Stift 28 beim
Vorübergang an der Schalterfeder 29 keinen Stromschluß mehr veranlassen, und der
Apparat 49 bleibt stehen, bis beispielsweise um i Uhr die Betriebspause vorüber
ist.
-
Dann hat der Schaltstift io des Schaltarmes 8 den Hebel 14 erneut
zur Seite geschwungen und wieder freigegeben, so daß die Schaltklinke 17 das Stiftrad
1g um eine Zahnteilung gedreht hat und der Hebel 23 wieder in die Stellung gemäß
Abb. i zurückgefallen ist, so daß wieder ein Stromschluß durch die Apparate 49 hindurch
zustande kommen kaiirr, wenn der Stift 28 die Kontaktfeder 29 berührt. .-Beim Vorübergang
des Schaltarmes g am Hebel 14 wird das Stiftrad ig wieder um eine Zahnteilung gedreht,
es kommt erneut Unterbrechung zwischen Kontaktfeder 25 und Scheibe 26, also eine
Stillsetzung der Apparate (um 4 Uhr nachmittags) zustande, bis beispielsweise morgens
7 Uhr der Schaltarm 6 eine weitere Schaltung des Stiftrades io und Wiederherstellung
der Berührung zwischen Feder 25 und Scheibe 26 veranlaßt, so daß nun wieder die
Apparate 49 die Betriebszeit zählen.
-
Diese Vorgänge wiederholen sich an jedem Wochentag von Montag bis
Freitag entsprechend der normalen Arbeitszeit.
-
Die Welle 39, welche die beiden Nockenscheiben 37 und 38 trägt, macht
in einer Woche eine Umdrehung. Das auf ihr befestigte Schaltrad 4o besitzt 14 Zähne.
Es wird um je einen Zahn vorwärts geschaltet, wenn einer der Schaltstifte 44, nämlich
der Schaltstift des Armes 45 oder des Armes 46, am Hebel 43 vorübergeht und ihn
dabei zur Seite schwingt und zurückfallen läßt. Die beiden Hebel 45 und 46 bringen
somit eine Weiterschaltung des Rades 40 .innerhalb 24 Stunden um je zwei Zähne zustande.
-
Der Nocken der Nockenscheibe 37 und der Einschnitt der Scheibe 38
sind nun so angeordnet, daß bei der vom Schaltarm 46 Samstag vormittag nach Beginn
der Arbeitszeit, also etwa nach 7 Uhr vormittags, eingenommenen Stellung die Scheiben
37, 38 in die aus Abb. 9 ersichtliche Lage kommen, bei welcher die Nase der Feder
36 in die Lücke der Scheibe 38 eingefallen ist, so daß die Feder 36 mit der Kontaktschiene
34 der Feder 31 in Berührung gekommen ist, während die Nase der Kontaktfeder 35
auf den Nocken der Scheibe 37 aufgelaufen ist, so daß die Berührung der Feder 35
mit der Klemmschiene 32 unterbrochen ist. Der letztere Vorgang kann auch zu einem
späteren Zeitpunkt erfolgen.
-
Wenn nun auch mittags 12 Uhr der Arm 23 die Kontaktfeder 23 von der
Scheibe 26 abhebt, so wird dadurch doch die drei minutliche Stromabgabe nach den
Apparaten 49 nicht unterbrochen, weil nun bei j edesmaligem Vorbeigang _ des Stiftes
28 der Stromschluß zwischen Feder 29 und Feder 31 mittels des Stiftes 3o bewirkt
wird.
-
Geht zur Zeit der Beendigung der Arbeit, also z. B. Samstag nachmittag
3 Uhr, der Arm 45 am Hebel 43 vorüber und schaltet dadurch die Welle 39 mit den
Nockenscheiben 37, 38 um eine Zahnteilung weiter, so wird
die Stellung
gemäß Abb. io erreicht, wobei beide Federn 35 und 36 abgehoben sind also die Sendung
von Stromstößen nach den Apparaten 49 vollständig unterbrochen ist und unterbrochen
bleibt, bis nach drei weiteren Fortschaltungen des Rades 40 (Sonntags morgens 7
Uhr, Sonntag nachmittags - 3 Uhr und Montag morgens 7 Uhr) die Nase der Feder ,35
wieder vom Nocken der Scheibe 37 abgleitet und dadurch die Feder 35 wieder zur Anlage
an die Klemmplatte 32 kommt, also die Apparate wieder anfangen zu zählen, nachdem
sie von Samstag mittag 3 Uhr bis Montag früh 7 Uhr in Ruhe waren.
-
Eine Arbeiterkontrollkarte mit einem Beispiel der von einer Stempeluhr
im Laufe einer Woche angebrachten Aufdrucke zeigt Abb. ii. In bekannter Weise ist
durch eine zusammen mit der Stempeleinrichtung wirkende Stanzeinrichtung bei jedesmaliger
Stempelung ein Stück vom linken Rand der Karte abgestanzt worden, von der Breite,
die dem Abstand der einzelnen Aufdrucke entspricht, so daß die Aufdrucke nicht aufeinander,
sondern um jenen Abstand übereinander zu stehen kommen. In einer Spalte wird das
jeweilige Datum aufgedruckt, in einer anderen Spalte die Zahl der Betriebsstunden.
Bei den Stempelaufdrucken sind die Bruchteile der Stunden in Dezimalen ausgedrückt.
Die Zeit vor Montag früh 7 Uhr bis einschließlich 7 Uhr ist hier mit der Zeit o,oo
gestempelt, die Zeit i2 Uhr oo mittags dementsprechend mit 5,oo. Die Zeit z Uhr
mittags ebenfalls (weil die Arbeitspause nicht gezählt worden ist) mit 5,oo, die
Arbeitsschlußzeit 4.45 nachmittags mit 8.75. Die Stempeleinstellung auf 8.75 bleibt
bis Dienstag früh 7 Uhr bestehen usw.
-
Verläßt ein Arbeiter die Fabrik während der Arbeitsstunden, so weist
seine Karte mindestens einen Aufdruck mehr auf als die anderen Karten, und zwar
ist dieser Aufdruck daran erkenntlich, daß die Zahl abweicht von dem Betriebsbeginn
und den Betriebsschlußstunden.
-
Auf der Karte gemäß Abb. il ist z. B. ersichtlich, daß der Arbeiter
sich am Vormittag des 14. 5. 1921 auf i,2 Stunden entfernt und noch während des
Vormittags wieder zurückgekehrt ist; ferner weist der viertletzte Aufdruck aus,
daß der Arbeiter am Nachmittag des 16. 5. 1921 um o,i Stunden zu spät gekommen ist.
-
Die Art der Versäumnis läßt. die Karte ebenfalls erkennen.
-
Eine zweite Art von Karten ist die Arbeitskarte gemäß Abb. 12. Sie
wird mit jeder :Arbeit -ausgegeben und bei Beginn der Arbeit und bei Beendigung
der Arbeit gestempelt. Da die Betriebspausen nicht mitgezählt werden, ergibt eine
einfache Subtraktion der beiden Aufdrücke die aufgewendete Gesamtarbeitszeit. Die
Ausfallstunden werden aus den Angaben der Karte Abb. ix auf die Karte Abb. 12 übertragen,
was um so leichter ist, als auf beiden Karten gleiche Zeitpunkte mit gleichen Zahlen
bezeichnet sind.
-
Die Durchbildung des Erfindungsgegenstandes im einzelnen kann natürlich
in verschiedener Weise erfolgen. Man kann z. B. die Einrichtung 25 bis 28 so ausbilden,
daß bei jeder Teildrehung oder auch nach einer beliebig großen Anzahl von Teildrehungen
der Scheibe 26 ein Stromstoß erfolgt, und man kann die Zeiträume; innerhalb deren
ein Stromstoß erfolgt, beliebig wählen.
-
Die Nockenscheiben 37 und 38 können je nach Umständen gegen anders
gestaltete Nockenscheiben ausgewechselt werden, beispielsweise, wenn statt eines
Kurztages (des Samstages) deren zwei oder mehrere in eine Woche eingefügt werden.
-
Von den im Ausführungsbeispiel der Deutlichkeit wegen angedeuteten
3 Stundenskalen auf dem 24-Stunden-Rad kann die eine oder andere wegbleiben, wenn
die Schaltarme o. dgl. nach. anderen Anhaltspunkten eingestellt werden.
-
Die Schaltarme oder -zeiger können, und zwar einzeln oder alle, auch
durch andere Organe, z. B. auf Schwalbenschwänzen oder in Nuten oder Schlitzen einstellbare
Schieber, ersetzt werden.