DE3939934A1 - Ventilsteuerung fuer gaswechselventile von brennkraftmaschinen - Google Patents
Ventilsteuerung fuer gaswechselventile von brennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ventilsteuerung für Gas
wechselventile von Brennkraftmaschinen gemäß dem Gattungsbe
griff von Patentanspruch 1.
Aus DE-OS 31 15 423 ist es bekannt Gaswechselventile von Brenn
kraftmaschinen durch einen hydraulisch beaufschlagbaren Hub
kolben zu öffnen, während sie durch Ventilfedern geschlossen
werden. Zur Beaufschlagung des Hubkolbens mit Druckflüssigkeit
dient ein Arbeitskolben, welcher durch einen Nocken betätigbar
ist, wobei ein Arbeitszylinder des Arbeitskolbens über eine
Verbindungsleitung mit einem Hubzylinder des Hubkolbens ver
bunden ist. Zum Ausgleich von Leckölverlusten ist der Hydraulik
kreislauf, gebildet aus Arbeitszylinder, Hubzylinder und Ver
bindungsleitung mit einer üblichen Ölnachfüllautomatik in Ver
bindung. Um einen Rückfluß der Druckflüssigkeit auszuschließen
ist zwischen dem Hydraulikkreislauf und der Ölnachfüllautomatik
ein Rückschlagventil eingeschaltet.
Ein Nachteil einer derartigen hydraulischen Ventilsteuerung
liegt darin, daß die Ventilbewegung starr an den vorgegebenen
Bewegungsablauf des Nockens gekoppelt ist.
Ausgehend von der Ventilsteuerung gemäß dem Gattungsbegriff des
Patentanspruches 1 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Ventilsteuerung gegenüber der durch den Nockenverlauf vor
gegebenen Bewegung variabler zu gestalten.
Gelöst wird diese Aufgabe zum einen durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1.
Durch eine magnetisch betätigbare Steuereinheit kann eine durch
einen Nocken auf einen Arbeitskolben übertragene Bewegung auf
ein Gaswechselventil weitergeleitet oder unterbrochen werden,
d. h., die Ventilbewegung ist von der durch den Nocken auf
geprägten Bewegung unabhängiger.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Steuereinheit ist dem Anspruch 2
zu entnehmen.
Durch den magnetisch betätigbaren Steuerkolben kann die einem
Hubkolben des Ventils über den Arbeitskolben und den Nocken
aufgezwungene Bewegung durch Freigabe eines Druckraums jederzeit
beliebig oft und zu jedem Zeitpunkt unterbrochen werden.
Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens zeichnet sich durch
die Merkmale des Anspruches 3 aus.
Durch zwei magnetisch betätigbare Steuerkolben kann das Öffnen
und Schließen des Ventils getrennt gesteuert werden, d. h. die
Flexibilität im Bewegungsablauf des Ventils wird weiter ver
bessert.
Zum Anderen kann die gestellte Aufgabe gemäß den kennzeich
nenden Merkmalen des Patentanspruches 4 gelöst werden.
Für den Fall, daß an die zeitliche Beeinflussung des Bewegungs
ablaufes des Ventils keine so hohen Anforderungen gestellt werden,
d. h., wenn die Steuerzeiten über den gesamten Betriebsbereich
des Motors konstant bleiben können, ist hier eine relativ preis
werte und dennoch wirksame Lösung gefunden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Merkmale des Anspruchs 4 ist
Anspruch 5 zu entnehmen.
Durch die schräge Steuernut kann eine zeitlich variable Unter
brechung der Ventilbetätigung erzielt werden.
Soll die Ventilbetätigung mindestens zweimal unterbrochen werden,
kann dies den Ansprüchen 6 und 7 entnommen werden.
Eine konstruktive Ausbildung eines Drehmechanismus des Arbeits
kolbens kann dem Anspruch 8 entnommen werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen darge
stellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Hydraulik
kreislaufes für eine Ventilsteuerung mit einem
Steuerkolben,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Hydraulik
kreislaufes für eine Ventilsteuerung mit zwei
Steuerkolben,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Hydraulik
kreislaufes für eine Ventilsteuerung mit einem als
Steuerkolben ausgebildeten Arbeitskolben,
Fig. 3a und 3b eine detailierte Darstellung des Steuer
kolbens nach Fig. 3 zu Beginn und zum Ende
der Ventilbetätigung,
Fig. 4 einen Steuerkolben mit einer schrägen Steuernut,
Fig. 4a eine Darstellung des Steuerkolbens mit einer
schrägen Steuernut mit Angabe des nutzbaren
Hubes,
Fig. 5 einen Steuerkolben mit zwei Steuernuten als
Steuerorgang,
Fig. 5a eine Abwicklung des Steuerkolbens nach Fig. 5
mit Angabe des nutzbaren Hubes,
Fig. 6 einen Steuerkolben mit einer schrägen Steuer
kante und einer Steuernut als Steuerorgan,
Fig. 6a eine Abwicklung des Steuerkolbens nach Fig. 6
mit Angabe des nutzbaren Hubes,
Fig. 7 eine Variante des Steuerkolbens, dargestellt
in einer Abwicklung,
Fig. 7a eine qualitative Darstellung der Ventilerhebung
eines Einlaßventils, aufgetragen über dem Kurbel
winkel zwischen OT einer Gaswechselphase und UT,
Fig. 7b eine qualitative Darstellung der Ventilerhebung
eines Einlaßventils, aufgetragen über dem Kurbel
winkel zwischen OT einer Gaswechselphase und OT
im Zündpunkt mit zweiter Ventilerhebung nach UT,
Fig. 8 einen Nocken mit einer zweiten Erhebung zur
Steuerung einer Motorbremse,
Fig. 8a eine qualitative Darstellung der Ventilerhebung
von Ein- und Auslaßventil im normalen Viertakt,
Fig. 8b eine qualitative Darstellung der Ventilerhebung
von Ein- und Auslaßventil im Motor-Bremsbetrieb,
Fig. 9 einen Drehmechanismus des Steuerkolbens.
Fig. 1 stellt ein Ausführungsbeispiel einer Ventilsteuerung
eines Gaswechselventils 1 dar. Zur Ansteuerung des Gaswechsel
ventils 1 wird ein Hydraulikkreislauf zwischengeschaltet. Ein
Nocken 2 überträgt seine Bewegung über einen Rollenstößel 3
oder dergleichen auf einen Arbeitskolben 4, welcher in einem
Arbeitszylinder 5 geführt ist. Der Arbeitszylinder 5 ist über
eine Verbindungsleitung 6 mit einem Hubzylinder 7 verbunden,
in dem ein Hubkolben 8 geführt ist, der mit dem Gaswechsel
ventil 1 in Verbindung steht. Das Gaswechselventil 1 wird
durch die Ventilfeder 9 in Schließstellung gehalten. Zum Aus
gleich von Leckverlusten wird der Arbeitszylinder 5 über ein
Rückschlagventil 10 mit einer Ölnachfüllautomatik 11 ver
bunden. Diese in Fahrzeugen übliche Ölnachfüllautomatik 11
besteht aus einem Vorratsbehälter 12 aus dem eine Pumpe 13
Druckflüssigkeit in einen Speicher 14 fördert. Von dort wird
die Druckflüssigkeit über eine Drossel 15 zur Regelung des
Druckes in eine Rückflußleitung 16 zum Vorratsbehälter 12
zurückgeführt. Die Ölnachfüllautomatik wird im Normalfalle vom
Schmierölkreislauf des Motors gebildet. Die Pumpe 13 ist in
diesem Fall die Schmierölpumpe des Motors und der Behälter 12
ist die Ölwanne. Erfindungsgemäß zweigt nun von der Verbin
dungsleitung 6 eine Steuerleitung 17 ab, die zu einer Steuer
einheit 18 führt. Diese ist mit einem Hubmagnet 19 betätigbar.
Diese Betätigung könnte natürlich auch elektrohydraulisch bzw.
elektropneumatisch erfolgen. Der Hubmagnet 19 überträgt seine
Bewegung auf einen Steuerkolben 20, der in einem Steuerzylinder 21
geführt ist. Der Steuerkolben 20 weist eine Ringnut 22 und eine
von der Ringnut 22 ausgehende Zentralbohrung 23 auf. Die beiden
Zylinderräume sind über eine Drossel 24 untereinander ver
bunden.
Zur Funktionsweise ist zu sagen, daß der Nocken 2 über den
Rollenstößel 3 den Arbeitskolben 4 betätigt, der seine Be
wegung über die Verbindungsleitung 6 auf hydraulischem Wege
auf den Hubkolben 8 überträgt, so daß das Gaswechselventil 1
gegen die Kraft der Ventilfeder 9 geöffnet wird. Erfindungsge
mäß kann dieser Öffnungsvorgang nur dann beginnen, wenn der
Steuerkolben 20 die Steuerleitung 17 absperrt. Der Öffnungs
vorgang wird unterbrochen, indem durch den Hubmagnet 19 der
Steuerkolben 20 so weit verschoben wird, bis die Steuerleitung 17
über die Ringnut 22 und die Zentralbohrung 23 mit der
Rückflußleitung 16 verbunden ist. Dadurch wird der Druck im
Hubzylinder 7 abgebaut und das Ventil schließt. Dieser Vorgang
kann durch die Erregung des Hubmagneten 19 den gewünschten
Bedingungen angepaßt werden. Der Hubmagnet kann natürlich über
eine nicht dargestellte Elektronik erregt werden, so daß die
Ventilsteuerung von der durch die Form des Nockens 2
hervorgerufenen Bewegung des Gaswechselventiles 1 entkoppelt
werden kann und die von der Elektronik gesteuerte Bewegung des
Steuerkolbens 20 der Ventilbewegung überlagert wird.
Eine weitere Flexibilisierung der Ventilbewegung und eine Ent
lastung der ersten Steuereinheit 18 wird nach Fig. 2 dadurch
erzielt, daß zur ersten Steuereinheit 18 eine zweite im Aufbau
und in der Wirkungsweise gleiche zweite Steuereinheit 25 mittels
einer zweiten Steuerleitung 26 zur Verbindungsleitung 6 parallel
geschaltet wird. Dabei kann durch Absperren der Ringnut 22 und der
Zentralbohrung 23 der ersten Steuereinheit 18 über die Steuer
leitung 17 das Ventil 1 geöffnet, und durch Freigabe der zweiten
Steuerleitung 26 über die Zentralbohrung 23 der zweiten Steuer
einheit 25 das Schließen des Ventils 1 eingeleitet werden.
Durch Kombination der Funktionen der ersten und zweiten Steuer
einheit 18 und 25 sind flexible Steuerzeiten des Ventils 1
möglich, die wegen der Trägheit der Hubmagnete 19a, 19b und der
damit verbundenen Steuereinheiten 18, 25 von einem einzigen
Ventil nicht darstellbar wären, insbesondere wenn das Ventil 1
während eines Arbeitstaktes mehr als einmal geöffnet und ge
schlossen werden muß. Die Druckräume der Steuereinheiten 18
und 25 sind über Drosseln 24 untereinander verbunden und die mit
den Zentralbohrungen 23 verbundenen Druckräume sind über je
eine Drossel 24a an die Rückflußleitung 16 angeschlossen. Damit
wird die Schließgeschwindigkeit des Gaswechselventils gedämpft,
bzw. beeinflußt.
Für den Fall, daß die Ansprüche an den Bewegungsverlauf des
Gaswechselventils 1 nicht zu hoch geschraubt sind und der
Bewegungsverlauf nicht zeitlich variabel gestaltet werden
muß, kann nach einer Version gemäß Fig. 3 der Arbeits
kolben 4 selbst die Funktion des Steuerkolbens 20 übernehmen.
Zu diesem Zweck weist der Arbeitskolben 4 eine Steuernut 27
auf, die es gestattet, den Hubzylinder 7 des Ventils 1 über
die Verbindungsleitung 6, eine im Steuerkolben 20 vorgesehene
Bohrung 28, die Steuernut 27 und eine Drossel 10a mit der
Ölnachfüllautomatik 11 zu verbinden. In dieser Stellung des
Steuerkolbens 20 schließt das Ventil 1 durch Druckabbau in der
Verbindungsleitung 6 und dem Hubzylinder 7. Der Druck in der
Ölnachfüllautomatik 11 reicht nicht aus, das Ventil 1 gegen die
Kraft der Ventilfeder 9 zu öffnen, so daß Druckflüssigkeit aus der
Verbindungsleitung 6 bei Freigabe der Steuernut 27 über die
Absteuerbohrung 29 und die Drossel 10a abfließen kann. Beim
Absperren der Absteuerbohrung 29 jedoch kann sich der Druck
zum Öffnen des Ventils 1 wieder aufbauen.
Details des Steuerkolbens 20 sind in den Fig. 3a und 3b
dargestellt.
Fig. 3a zeigt den Steuerkolben 20 zu Beginn des Druckauf
baues. Der Druckaufbau in der Verbindungsleitung 6 (Fig. 3)
beginnt, wenn der Kolbenboden 30 die Absteuerbohrung 29 über
fahren hat. Der Druckabbau kann erst einsetzen, wenn die
Kante 27a der Steuernut 27 den Weg über die Bohrung 28 und
eine Querbohrung 28a zur Absteuerbohrung 29 freigibt. Der nutz
bare Hub ist mit "H" bezeichnet. Nach Durchlaufen des Weges
"H" wird die Öffnungsphase des Ventils 1 (Fig. 3) beendet.
Der Schließvorgang des Ventils 1 wird von der Drosselwirkung
der Absteuerbohrung 29 beeinflußt. Zusätzlich kann die
Drosselwirkung durch den Einbau einer einstellbaren Drossel 10a
in die Absteuerbohrung 29 geregelt werden.
Das Ende des Druckaufbaues ist in Fig. 3b detailliert darge
stellt. Die Kante 27a gibt den Weg der Druckflüssigkeit von
der Bohrung 28 über die Querbohrung 28a und die Steuernut 27
zur Absteuerbohrung 29 frei.
Soll der Arbeitskolben 4 als Steuerorgang mit zeitlicher
Variation der Schließphase benutzt werden, ist der Steuer
kolben 20 nach Fig. 4 mit einer zum Beispiel schraubenförmig
verlaufenden schrägen Steuerkante 31 der Steuernut 27 versehen.
Durch Verdrehen des Steuerkolbens 20 kann der Druckabbau vor-
oder nachverlegt werden. Bei Drehung in Pfeilrichtung wird der
Druckabbau zeitlich nachverlegt, bei Drehung gegen die Pfeil
richtung vorverlegt. Beim Überfahren der Steuerkante 31 kann
Druckflüssigkeit über einen im Durchmesser verkleinerten
Teil 20a des Steuerkolbens 20 und die Steuernut 27 zur Ab
steuerbohrung 29 abströmen.
Die Fig. 4a gibt den nutzbaren Hub "H" in der gezeichneten
Stellung des Steuerkolbens 20 wieder.
Eine Variante mit zwei Steuernuten 27 und 32 ist in Fig. 5
dargestellt. Die Steuernuten können unterschiedliche Stei
gung aufweisen. Der Druckaufbau beginnt nach Überfahren des
Kolbenbodens 30 über die Absteuerleitung 29. Der erste Druckabbau
mit Schließen des Ventils 1 beginnt mit der Freigabe der
ersten Steuernut 27 zur Absteuerbohrung 29. Anschließend folgt
wieder eine Phase der Ventilöffnung. Bei weiterer Bewegung
des Steuerkolbens 20 wird der Druckflüssigkeit der Weg über
die zweite Steuernut 32 zur Absteuerbohrung 29 freigegeben, so
daß das Ventil 1 (Fig. 1) wieder schließt.
In Fig. 5a ist der nutzbare Hub für zwei aufeinanderfolgende
Öffnungen des Ventils 1 dargestellt (H1 und H2). Durch Ver
drehen des Steuerkolbens 20 (Fig. 5) und durch die Wahl
von variierenden Formen der Nuten können nahezu beliebige,
von Fall zu Fall, für den Betriebspunkt des Motors optimale
Steuerzeiten mit einer oder zwei Ventilöffnungen eingestellt
werden.
Eine weitere Variante des Steuerkolbens 20 ist in Fig. 6
dargestellt. Der Steuerkolben 20 weist eine erste Steuer
kante 37, sowie eine zweite Steuerkante 38 der Steuernut 27
auf. Der Druckaufbau über dem Steuerkolben 20 beginnt, wenn
die erste Steuerkante 37 die Absteuerbohrung 29 überfahren
hat. Die Schließung des Ventils 1 wird eingeleitet, wenn die
zweite Steuerkante 38 den Weg der Druckflüssigkeit zur Ab
steuerbohrung 29 wieder freigibt.
Eine Abwicklung des Steuerkolbens nach Fig. 6 zeigt die
Fig. 6a. Der nutzbare Hub ist mit H′ bezeichnet.
In Fig. 7 ist ein besonderes Ausführungsbeispiel anhand
einer Abwicklung des Steuerkolbens 20 dargestellt. Nach
dieser Ausführung ist es möglich, während einer Erhebung des
Nockens 2 (Fig. 1) zwei nacheinanderfolgende Erhebungen des
Ventils 1 zu erzeugen. Dies wird in speziellen Fällen er
wünscht, z. B. um die Bremsleistung des geschleppten Motors
zu erhöhen.
Die normale Funktion mit einer Erhebung des Ventils 1 erfolgt
z. B., wenn die relative Position der Absteuerbohrung 29 zum
Steuerkolben 20 die Achse x-x eingenommen hat. Der nutzbare
Hub des Steuerkolbens beläuft sich auf die Wegstrecke H3.
Dieser Positon entspricht die Erhebungskurve, wie sie als
Funktion über dem Kurbelwinkel in Fig. 7a dargestellt ist.
Eine doppelte Erhebung des Ventils erfolgt nach Fig. 7, wenn
die Positon der Absteuerbohrung 29 relativ zum Steuerkolben 20
die Achse y-y eingenommen hat. In diesem Fall werden die zwei
aufeinanderfolgenden Erhebungen des Ventils von den Strecken H1
und H2 bestimmt.
Die Erhebungskurve mit zwei Erhebungen des Ventils 1 ist
in Fig. 7b als Funktion über dem Kurbelwinkel dargestellt.
Die zweite Erhebung des Ventils nach Gaswechel-UT erweist
sich als nützlich, um im Falle einer aufgeladenen Brenn
kraftmaschine bei Vollast einen zu hohen Verdichtungsend
druck zu vermeiden. Zu diesem Zweck öffnet das Einlaß
ventil kurz nach dem Gaswechsel-UT und schiebt Luft in eine
Ladeluftleitung zurück. Die Verdichtung beginnt erst im
Punkt A, so daß trotz des hohen Ladeluftdruckes der Ver
dichtungsenddruck durch das kleinere volumetrische Ver
dichtungsverhältnis keinen unzulässig hohen Wert erreicht.
Eine besondere Wirkung kann nach Fig. 8 durch eine zweite
Erhebung 2a des Nockens 2 auf demselben Grundkreis erreicht
werden. Die zweite Nockenerhebung 2a gestattet es, im Zu
sammenwirken mit der Ventilsteuerung nach den Fig. 1 und
2, daß sowohl das Einlaß- wie das Auslaßventil bei jeder
Kurbelumdrehung geöffnet werden kann. Dann kann bei einem
Viertaktmotor die Bremsleistung des geschleppten Motors
dadurch erhöht werden, daß sowohl das Einlaß- wie das
Auslaßventil einmal pro Kurbelumdrehung geöffnet und ge
schlossen werden kann.
Die Erhebungskurve I des Auslaßventils und die Erhebungs
kurve II des Einlaßventils als Funktion des Kurbelwinkels
ist in Fig. 8a entsprechend dem normalen Viertaktverfahren
dargestellt. Der Kurbelwinkel beginnt im Gaswechsel-UT.
Abweichend vom normalen Viertaktverfahren zeigt Fig. 8b
die Ventilsteuerung im Bremsbetrieb. Die Erhebung 1 des
Auslaßventils und die Erhebung II des Einlaßventils ist
über dem Kurbelwinkel aufgetragen, welcher wieder im Gas
wechsel-UT beginnt. Der Motor arbeitet hier als reiner
Verdichter. Man erkennt, daß das Auslaßventil auch zwischen
Gaswechsel-UT und Zünd-OT in der sonst üblichen Kompressions
phase geöffnet ist. Die Luft wird gegen eine in der Auspuff
leitung angeordnete Drosselklappe ausgeschoben und hierbei
Verdichtungsarbeit verrichtet. Die Drosselklappe ist auch
bei gängigen Motorbremsen vorhanden, allerdings wird dort
nur in der Ausschiebephase eine Bremswirkung erzielt.
Eine Ausführungsbeispiel für die konstruktive Lösung eines
Drehmechanismus für den Steuerkolben 20 zeigt Fig. 9. Der
Steuerkolben 20 ist über eine Kolbenstange 33 verlängert,
die im Bereich zwischen dem Steuerkolben 20 und dem Rollen
stößel 3 einen Vierkant 34 aufweist. Dieser Vierkant 34 kann
axial in einer Hülse 35 bewegt werden. Die Hülse 35 ist axial
unverschiebbar, jedoch drehbar mit dem Arbeitszylinder 5 ver
bunden. Die Hülse 35 kann mit Hebel 36 gegenüber dem Arbeitszy
linder 5 verdreht werden, über den Vierkant 34 wird auch der
Steuerkolben 20 gegenüber dem Arbeitszylinder 5 verdreht, mit
der Folge, daß die Steuerkanten wie in den Fig. 4 bis 7
beschrieben, das Ventil 1 schließen oder öffnen.
Claims (8)
1. Ventilsteuerung für Gaswechselventile von Brennkraft
maschinen, bestehend aus einem Ventil mit Ventilfeder und
einem aus Arbeits- und Hubzylinder mit Verbindungsleitung
gebildeten Hydraulikkreislauf, wobei ein im Arbeitszylinder
geführter Arbeitskolben mittels eines Nockens betätigbar
ist und ein im Hubzylinder geführter Hubkolben funktionell
mit dem Ventil verbunden ist und parallel zum Hydraulik
kreislauf eine Ölnachfüllautomatik über ein Rückschlag
ventil eingebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß von
der Verbindungsleitung (6) abzweigend mindestens eine
magnetisch betätigbare Steuereinheit (18) vorgesehen ist,
derart, daß die Steuereinheit beim Betätigen des Ventils (1)
die Verbindungsleitung (6) absperrt, bzw. bei Freigabe der
Betätigung die Verbindungsleitung (6) gegen einen Reserve
behälter (12) der Ölnachfüllautomtik (11) hin öffnet.
2. Ventilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (18) aus einem Steuerkolben (20) und
Steuerzylinder (21) gebildet wird, wobei der Steuerkolben (20)
mit einem Hubmagneten (19) verbunden ist, daß der Steuerzy
linder (21) in seinem mittleren Bereich über eine Steuer
leitung (17) mit der Verbindungsleitung (6) einerseits und
über eine Rückflußleitung (16) mit dem Reservebehälter (12)
andererseits verbunden ist und beide Zylinderräume über eine
Ausgleichsleitung und eine Drossel (24) untereinander
kommunizieren, und daß der Steuerkolben (20) eine Ringnut (22)
und eine mit dieser verbunden Zentralbohrung (23) aufweist,
welche in einen Druckraum münden, derart, daß über die Ring
nut (22) und die Zentralbohrung (23) die Verbindung von
Steuerleitung (17) und Rückflußleitung (16) herstellbar ist,
wenn das Ventil (1) nicht betätigt wird, bzw. Steuerleitung
(17) und Rückflußleitung (16) getrennt wird, wenn das Ventil
(1) betätigt wird. (Fig. 1)
3. Ventilsteuerung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß neben der ersten Steuereinheit (18) eine zweite
Steuereinheit (25) gleicher Bauart vorgesehen ist, welche über
die Steuerleitung (17) und eine zweite Steuerleitung (26)
parallel zur ersten Steuereinheit (18) an die Verbindungslei
tung (6) angeschlossen ist, und daß jede der Steuereinheiten
(18 und 25) über je eine Drossel (24a) an die Rückflußleitung
(16) anschließbar ist und daß die Hubmagneten (19a, 19b) der
Steuereinheiten (18, 25) getrennt erregbar sind, wobei die
Steuereinheit (18) dem Ventilöffnen und die andere Steuer
einheit (24) dem Ventilschließen dient. (Fig. 2)
4. Ventilsteuerung für Gaswechselventile von Brennkraft
maschinen, bestehend aus einem Ventil mit Ventilfeder und
einem aus Arbeits- und Hubzylinder mit Verbindungsleitung
gebildeten Hydraulikkreislauf, wobei ein im Arbeitszylinder
geführter Arbeitskolben mittels eines Nockens betätigbar ist
und ein im Hubzylinder geführter Hubkolben funktionell mit
dem Ventil verbunden ist und parallel zum Hydraulikkreislauf
eine Ölnachfüllautomatik eingebunden ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der als Steuerkolben (20) fungierende Arbeits
kolben (4) eine Steuernut (27) aufweist, daß die Steuernut
(27) über eine Bohrung (28) im Steuerkolben (20) mit einer
Absteuerbohrung (29) im Arbeitszylinder (5) verbindbar ist,
derart, daß beim Überlaufen eines Kolbenbodens (30) des
Steuerkolbens (20) über die Absteuerbohrung (29) zur
Ölnachfüllautomatik (11) die Ventilbetätigung einsetzt, und
nach Überlaufen der Steuernut (27) über die Absteuerbohrung
(29) die Ventilbetätigung endet. (Fig. 3)
5. Ventilsteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuernut (27) am Steuerkolben (20) als schräge Steuer
kante (31) entsprechend einer Schraubenlinie angeordnet ist,
daß die Steuernut (27) nicht über den gesamten Umfang ver
läuft, daß der Teil (20a) des Steuerkolbens (20) mit
Steuernut (27) vollen Kolbendurchmesser aufweist, und der
von der Steuernut (27) nicht erfaßte Teil einen geringeren
Durchmesser aufweist, wobei der Steuerkolben (20) durch
einen Drehmechanismus verstellbar ist. (Fig. 4)
6. Ventilsteuerung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens zwei Steuernuten (27, 32) am
Steuerkolben (20) vorgesehen sind, wobei die erste und
zweite Steuernut (27 und 32) jeweils eine Schraubenlinie
bilden, und daß die Steuernuten (27 und 32) unterschiedliche
Steigung aufweisen können, wobei der Steuerkolben (20) durch
einen Drehmechanismus verstellbar ist. (Fig. 5)
7. Ventilsteuerung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Steuerkolben (20) eine erste und zweite
Steuerkante (37 und 38) aufweist, wobei die zeite Steuer
kante (38) der Steuernut (27) zugeordnet ist, und daß die
Steuerkanten (37 und 38) unterschiedliche Steigungen auf
weisen können. (Fig. 6)
8. Ventilsteuerung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Steuerkolben (20) durch den Drehmechanismus
gegenber dem Arbeitszylinder (5) polar drehbar ist, daß dabei
der Arbeitszylinder (5) fest in einem Gehäuse angeordnet ist
und in seinem dem Nocken (2) zugewandten Teil von einer dreh
baren Hülse (35) umgeben ist, daß die Hülse (35) über einen
Vierkant (34) einer Kolbenstange (33) drehfest, jedoch
axial verschiebbar mit dem Steuerkolben (20) verbunden ist,
und daß die Kolbenstange (33) an ihrem freien Ende mit Kraft
schluß mit einem Rollenstößel (3) verbunden ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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