DE3939577A1 - Vorrichtung zum ablenken des lichtstrahls - Google Patents
Vorrichtung zum ablenken des lichtstrahlsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum sich
hochfrequent wiederholenden Ablenken eines stehenden
Lichtstrahls, insbesondere eines Laserstrahls, mit einem rotie
rend antreibbaren Spiegel, der mindestens eine strahlablenkende
Spiegelfläche hat.
Bei der Materialbearbeitung mit Laserstrahlung ist es in
vielen Anwendungsfällen erforderlich, den Laserstrahl relativ
zum Werkstück zu bewegen. Besonders häufig tritt der Fall auf,
daß der Laserstrahl quer zu einer Förderrichtung des Werkstücks
mit einer Geschwindigkeit bewegt werden muß, die sehr groß im
Vergleich zur Fördergeschwindigkeit des Werkstücks ist. Da die
Fördergeschwindigkeit im Sinne einer großen Produktivität so
groß wie möglich sein soll, ist es nötig, daß auch die Ablenk
geschwindigkeit des Laserstrahls den hohen Fördergeschwindig
keiten angepaßt ist. Die herkömmlichen Vorrichtungen zum Ablen
ken eines Laserstrahls weisen jedoch gravierende Nachteile auf.
Es sind Reflektoren bzw. Spiegel als optische Elemente be
kannt, die beispielsweise hin- und hergehend verschwenkt wer
den, um den Laserstrahl entsprechend zu verschwenken. Die
Schwenk- bzw. Ablenkungsfrequenz liegt bei derartigen optischen
Elementen jedoch weit unter einem kHz, weil die optischen Ele
mente aufgrund ihrer Masse träge sind, insbesondere wenn bei
entsprechenden Strahldurchmessern größere Metallspiegel verwen
det werden müssen. Derartige Ablenkungsfrequenzen sind gering,
verglichen mit denjenigen des Elektronenstrahlschweißens, bei
dem aufgrund der trägheitslosen Ablenkung des Elektronenstrahls
Ablenkungsfrequenzen bis zu einem kHz praktikabel sind. Hinzu
kommt bei den verschwenkten optischen Elementen, daß sich im
Bereich der Umkehrpunkte wegen der Bewegungsumkehr der opti
schen Elemente Verringerungen der Ablenkgeschwindigkeit des La
serstrahls ergeben, die zu örtlich unterschiedlichen Bearbei
tungstiefen führen. Hinzu kann im Bereich der Umkehrpunkte eine
Überdeckung der Strahlflecken kommen. Auch das kann in uner
wünschter Weise zu unterschiedlichen Bearbeitungstiefen führen.
Wird zur Vermeidung der vorgenannten Nachteile eine möglichst
große Beschleunigung der optischen Elemente im Bereich der Um
kehrpunkte angestrebt, so ergeben sich durch die auftretenden
Beschleunigungskräfte entsprechend große Lagerbelastungen. Der
Einsatzbereich bewegter optischer Elemente ist daher und demzu
folge auch aus wirtschaftlichen Gründen begrenzt.
Eine Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen ist
allgemein als drehangetriebener Polygonspiegel bekannt, bei dem
auf einer Umfangsfläche eine Vielzahl strahlablenkender Spie
gelflächen angeordnet sind, die bei stehendem Laserstrahl und
rotierendem Polygonspiegel nacheinander angestrahlt werden und
den Laserstrahl hin- und herschwenkend ablenken. Auch derartige
Polygonspiegel sind nicht unbegrenzt anwendbar, da sie zum
einen eine relativ große Masse haben und zum anderen ein erheb
licher Raumbedarf besteht.
Aus den vorgenannten Gründen sind die bekannten Ablen
kungsvorrichtungen, die auch als Strahlscanner bezeichnet wer
den, auf solche Bearbeitungsverfahren beschränkt, bei denen die
vorgenannten Nachteile nicht erheblich sind. Das sind insbeson
dere Verfahren der Materialbearbeitung mit geringem Leistungs
bedarf.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß sie auch für vergleichsweise große Ablenkfrequenzen einge
setzt werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Spiegel eine
Schrauben-Wendelfläche als strahlablenkende Spiegelfläche hat
und seine Rotationsachse die Schraubendrehachse der Wendel
fläche ist.
Die Ausbildung der strahlablenkenden Spiegelfläche als
Schrauben-Wendelfläche und deren zur Rotationsachse gleichach
sige Anordnung ermöglichen den Einsatz einer im wesentlichen
zur Rotationsachse senkrechten Stirnseite des Spiegels für die
Strahlablenkung. Der Durchmesser dieser Stirnseite kann auf den
Durchmesser des Strahls abgestimmt werden, so daß der Spiegel
vergleichsweise kleine Radialabmessungen hat. Daraus ergibt
sich ein geringes Gewicht des Spiegels. Die Rotation kann
dementsprechend mit großen Umdrehungszahlen erfolgen, so daß
die Ablenkfrequenz entsprechend groß sein kann.
Da die Schrauben-Wendelfläche als Regelschraubenfläche
eine vergleichsweise einfache räumliche Geometrie hat, bei der
senkrecht zur Rotationsachse verlaufende Radialstrahlen das
selbe Axialniveau haben und bei der die Wendelfläche eben aus
gebildet und mit konstanter Neigung bzw. Steigung angeordnet
ist, kann der Spiegel durch herkömmliche Techniken mit ver
gleichsweise geringem Aufwand hergestellt werden.
Die Wendelfläche ist ihrer geometrischen Natur nach um die
Schraubendrehachse und damit um die Rotationsachse des Spiegels
herum angeordnet. Damit der Strahl, nachdem er von allen zur
Strahlablenkung vorgesehenen Stellen der Wendelfläche reflek
tiert wurde, erneut in derselben Richtung abgelenkt werden
kann, ist die Vorrichtung so ausgebildet, daß sich an das axial
am weitesten vorspringende Ende der Wendelfläche eine axial
rückspringende Stufe anschließt. Die Stufe reduziert die axiale
Erstreckung der Spiegelfläche und führt zu einem erneuten Über
streichen der Wendelfläche durch den Laserstrahl zwischen zwei
durch die Stufe festgelegten axialen Niveaus.
Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung so ausgebildet, daß
die axial rückspringende Stufe eine Rücksprungfläche aufweist,
deren Ebene zu der Rotationsachse des Spiegels allenfalls etwas
geneigt ist. Eine derartige Stufe ermöglicht den augen
blicklichen Übergang der Reflexion des Laserstrahls oder eines
Teils des Laserstrahls von einem höheren auf ein tieferes axia
les Niveau, insbesondere auch bei sehr kleinen Einfallwinkeln,
bei denen also der einfallende Laserstrahl und die Rotations
achse nur einen sehr spitzen Winkel einschließen. Wenn die Nei
gung der Rücksprungfläche Null ist, liegt die Rotationsachse
also in dieser Ebene. Die Neigung der Rücksprungfläche kann so
sein, daß sie dem einfallenden Laserstrahl fast parallel ist,
sie kann aber auch entgegengesetzt so sein, daß die Rücksprung
fläche eine Neigung im entgegengesetzten Sinn hat, also im
Sinne einer Verkleinerung des spitzen Winkels zwischen der
Rücksprungfläche und der Wendelfläche. Darüber hinaus haben
diese Ausbildungen der Stufe den Vorteil, technisch einfach
herstellbar zu sein.
Vorteilhafterweise erstreckt sich die Wendelfläche einmal
vollständig um die Rotationsachse des Spiegels herum. Dadurch
ergibt sich für einen bestimmten Steigungswinkel der Wendel
fläche ein größtmöglicher axialer Höhengewinn der Stufe und da
mit eine dementsprechend große Auslenkung bzw. ein entsprechend
großer Versatz zwischen den Extrempositionen der reflektierten
Strahlen an den axial am weitesten und am wenigsten weit vor
springenden Enden der Wendelflächen.
Wenn mehrere Wendelflächen um die Rotationsachse des Spie
gels herum angeordnet sind, ergibt sich eine während einer Ro
tation des Spiegels erfolgende mehrfache Ablenkung des Laser
strahls, also eine entsprechend höhere Ablenkungsfrequenz für
eine bestimmte Drehzahl des Spiegels. Für eine bestimmte Fre
quenz kann also die Rotationsgeschwindigkeit des Spiegels ent
sprechend gesenkt werden.
Sofern sich mehrere Wendelflächen direkt aneinanderreihen,
steht den einzelnen Wendelflächen die jeweils größtmögliche
Flächenlänge zur Verfügung und infolgedessen für einen vorgege
benen Steigungswinkel der größtmögliche axiale Niveauunter
schied zwischen den Enden der Wendelfläche.
Um zu erreichen, daß die Ablenkung des Laserstrahls stets
in derselben Richtung erfolgt, sind mehrere Wendelflächen säge
zahnähnlich aneinandergereiht. Bei gleichen Steigungswinkeln
und denselben axialen Ausgangsniveaus der Wendelflächen wird
der Laserstrahl zwischen zwei maximal voneinander entfernten
Stellen jeweils in derselben Richtung abgelenkt.
Für gewisse Anwendungsfälle kann es vorteilhaft sein, daß
in Umlaufrichtung einer Wendelfläche eine in Bezug auf die Ro
tationsachse steigungslose Spiegelfläche angeordnet ist. Die
steigungslose Spiegelfläche sorgt dafür, daß der Laserstrahl
während des Verweilens auf ihr nicht verlagert wird. Es ist
also je nach Anordnung dieser steigungslosen Spiegelfläche auf
dem höchsten oder tiefsten axialen Niveau der Wendelfläche mög
lich, den Laserstrahl zu Beginn oder zum Ende seiner Ablenk
strecke für einen Bruchteil der Dauer einer Umdrehung bewe
gungslos verharren zu lassen, also ohne eine Ablen
kungsbewegung. Das Verharrenlassen des Laserstrahls an einer
beliebigen Stelle seiner Ablenkbahn kann erreicht werden, indem
die steigungslose Spiegelfläche entsprechend im Verlauf der vom
Laserstrahl bestrichenen Wendelfläche angeordnet wird.
Vorteilhafterweise ist der Spiegel kreisscheiben- oder to
rusähnlich ausgebildet. In beiden Fällen ist die radiale Er
streckung des Spiegels so gering wie möglich, und dementspre
chend auch dessen Masse. Eine torusähnliche Ausbildung des
Spiegels, also eine Ausbildung mit massefreier Mitte, wird als
besonderes Mittel zur Verringerung der Masse des Spiegels dann
gewählt, wenn der Laserstrahl in einigem Abstand von der Rota
tionsachse auf die Spiegelfläche treffen soll. Das ist bei
spielsweise dann der Fall, wenn die mittlere Bahnlänge des La
serstrahls auf der Wendelfläche möglichst groß sein soll, z. B.
um bei gegebenem Steigungswinkel der Wendelfläche einen
möglichst großen axialen Höhenversatz zu erreichen, der für
eine möglichst große Ablenkstrecke des Laserstrahls benötigt
wird. Das kann aber auch aus fertigungstechnischen Gründen nö
tig sein, um die bei der Herstellung des Spiegels im Bereich
der Rotationsachse gegebenen Schwierigkeiten zu vermeiden, oder
um den Spiegel in einfacher Weise montieren zu können.
Im Sinne einer Minimierung der Spiegelmasse ist die Vor
richtung so ausgebildet, daß der Spiegel einen etwas größeren
als doppelt strahlstarken Außendurchmesser hat. Der exakte
Außendurchmesser hängt davon ab, wie weit der Laserstrahl vom
Außenumfangsbereich und vom Rotationsachsenbereich des Spiegels
entfernt sein muß.
In Weiterbildung der Erfindung wird die Vorrichtung mit
einer der Rotationsbewegung des Spiegels überlagerten Taumelbe
wegung angewendet. Die Taumelbewegung ermöglicht eine Ver
größerung der Ablenkstrecke. Dabei wird die durch die Wendel
fläche bedingte translatorische Ablenkung des Laserstrahls mit
einer durch die infolge der Taumelbewegung gegebenen Verschwen
kung des Laserstrahls kombiniert, wodurch auch der Bahnverlauf
des abgelenkten Laserstrahls beeinflußt werden kann. Beispiels
weise kann der Laserstrahl kreisförmig geführt werden, um den
Bearbeitungs- bzw. Erwärmungsbereich des Werkstücks zu ver
größern.
Wenn dafür gesorgt werden soll, daß der Strahlfleck auf
dem Werkstück bei zum Strahl vertikaler Werkstückfläche stets
gleich groß bleibt, muß die Vorrichtung so ausgebildet werden,
daß die Taumelbewegung eine durch das Zentrum der Strahlauf
trefffläche verlaufende Taumelachse aufweist.
Vorteilhafterweise ist der Spiegel ein einstückiger Me
tallspiegel. Dieser kann in einfacher Weise mit herkömmlichen
Bearbeitungsverfahren präzise hergestellt werden. Er ist ther
misch hoch belastbar und kann erforderlichenfalls auf einfache
Weise gekühlt werden, auch wenn das Kühlmittel abgedichtet wer
den muß, weil die Dichtungsflächen des Spiegels exakt bearbei
tet werden können und letzterer mit einwandfreiem Rundlauf auch
bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten betrieben werden kann.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
erfindungsgemäßen Spiegels, der einen
Laserstrahl reflektiert,
Fig. 2, 3 der Fig. 1 entsprechende Darstellungen
unterschiedlich ausgebildeter Spiegel,
Fig. 4a eine Seitenansicht eines dem Spiegel der Fig. 1
ähnlichen Spiegels,
Fig. 4b eine Abwicklung des Spiegels der Fig. 4a,
Fig. 4c eine Aufsicht des Spiegels 4a in Richtung C, und
Fig. 4d eine schematische Darstellung zur Erläuterung der
Strahlablenkung im Bereich einer Stufe eines
Spiegels.
Der in den Figuren dargestellte Spiegel 11 ist im wesent
lichen eine Scheibe mit kreisförmigem Außendurchmesser 2r. Die
Außenumfangsfläche 19 der Scheibe ist parallel zur Rotations
achse 13 des Spiegels 11 und hat dieser Rotationsachse 13 par
allele Mantellinien. Die eine, untere Scheibenfläche 20 des
Spiegels 11 ist senkrecht zur Rotationsachse 13 angeordnet und
plan ausgebildet. Die der unteren Scheibenfläche 20 gegenüber
liegende obere Scheibenfläche, die eine der Strahlablenkung
dienende Spiegelfläche ist, hat die Gestalt einer Schrauben-
Wendelfläche 12, ist also eine Regelschraubenfläche, deren auf
einem Radialstrahl liegenden Punkte alle dasselbe in Bezug auf
die Rotationsachse 13 axiale Niveau haben.
Die Wendelfläche 12 ist gemäß Fig. 4a, 4b eine völlig ebene
bzw. plane Fläche, die gemäß Fig. 4c kreisscheibenförmig oder
gemäß Fig. 1 bis 3 an einem torusähnlichen Körper um die
Rotationsachse 13 des Spiegels 11 herum angeordnet ist, und
zwar unter einem Steigungswinkel α. Die Fig. 4a bis 4c lassen er
kennen, daß sich die Wendelfläche 12 einmal vollständig um die
Rotationsachse 13 des Spiegels 11 herum erstreckt. Sie soll
gemäß Fig. 4c einen mittleren Radius rm haben, so daß sich gemäß
der in Fig. 4b dargestellten Abwicklung des Spiegels der Fig. 4a
eine Gesamtlänge der Wendelfläche 12 von 2πrm ergibt. Für diese
mittlere Länge der Wendelfläche 12 ergibt sich gemäß Fig. 4b
bei einem bestimmten Steigungswinkel α der Höhengewinn h der
Wendelfläche 12.
Gemäß den Fig. 1 bis 3 und 4a ist an den Enden der Wendel
fläche 12 je eine Stufe 14 angeordnet. Diese Stufe 14 bildet
den körperlichen Übergang von dem axial am weitesten vorsprin
genden Ende 12′ der Wendelfläche 12 zu dem anschließenden, am
weitesten zurückspringenden Ende 12′′ der Wendelfläche 12.
Diese Stufe 14 ist in den Darstellungen der Zeichnung jeweils
so steil wie möglich, besitzt also eine Rücksprungfläche 14′,
die in einer Ebene liegt, in der zugleich auch die Rotations
achse 13 des Spiegels 11 angeordnet ist. Eine derartige Anord
nung ist jedoch nicht zwingend. Es ist auch möglich, die Fläche
14′ derart geneigt anzuordnen, daß sie weniger senkrecht ist,
nämlich im Extremfall gleich der Neigung des auf die Wendel
fläche 12 auftreffenden Laserstrahls 10. Das ergibt sich aus
Fig. 4d, aus der ersichtlich ist, daß der auftreffende Laser
strahl 10 den Bereich der Wendelfläche zwischen der dargestell
ten Rücksprungfläche 14′ und dem Auftreffpunkt A nicht
bestreicht, so daß die Fläche 14′ auch wie gestrichelt dar
gestellt oder ähnlich verlaufen könnte, falls dies erforderlich
sein sollte.
Anhand von Fig. 4d läßt sich die Ablenkung des Laserstrahls
10 erläutern. Es wird davon ausgegangen, daß der Laserstrahl 10
mit der Senkrechten 21 auf die Wendelfläche 12 einen Einfalls
winkel β einschließt. Vom oberen, d. h. axial am weitesten vor
springenden Ende 12′ des Spiegels 11 erfolgt daher eine Refle
xion des Laserstrahls als reflektierter Strahl 10′. Vom unte
ren, d. h. axial am weitesten rückspringenden Ende 12′ der Wen
delfläche 12 erfolgt die Reflexion eines Strahls 10′′ unter dem
Winkel 2β. Da der Strahl 10 steht und der Spiegel 11 sich in der
Umlauf- bzw. Drehrichtung 15 dreht, wird der Laserstrahl 10 von
Bereichen der Wendelfläche 12 reflektiert, die zunehmend axial
vorspringend angeordnet sind, beispielsweise von der Stelle A′.
Demgemäß ergibt sich eine Translation des reflektierten Strahls
10 n, was aus Fig. 4d ersichtlich ist, wenn die Auftreffstelle A′
parallel zu einer gedachten Grundlinie 22 auf den einfallenden
Strahl 10 projiziert wird, weil die Auftreffstelle A′ wegen des
rotierenden Spiegels 11 an dieser Stelle betrachtet werden muß.
Die Translation des reflektierten Laserstrahls 10 n erfolgt also
im Bereich zwischen den Grenzstrahlen 10′′ und 10′ von ersterem
zu letzterem. Die Größe dieser Translation ist mit a bezeich
net. Sie berechnet sich aus den in Fig. 4d angegebenen Größen
gemäß der Beziehung:
Als Beispiel ergibt sich für einen Spiegel mit h = 20 mm
und α = 6,3° bei einem Winkel von β = 20° eine Translationsgröße
a = 12,3 mm.
In Fig. 1, 4a ist dargestellt, daß sich die Wendelfläche 12
einmal vollständig um die Rotationsachse 13 des Spiegels 11
herum erstreckt. Es ist aber auch möglich, mehrere Wendel
flächen 12 vorzusehen, die um die Rotationsachse 13 des Spie
gels 11 herum angeordnet sind, vgl. Fig. 2, 3. In diesen Fällen
belegen die Wendelflächen 12 nur einen Teil einer mittleren Um
fangslänge. So sind in Fig. 2 drei Wendelflächen 12 hintereinan
der so angeordnet, daß jede Wendelfläche 12 der Fig. 2 nur ein
Drittel der Länge der Wendelfläche 12 der Fig. 1 hat. Eine Be
sonderheit des Spiegels 11 der Fig. 12 ist des weiteren, daß die
drei Wendelflächen sägezahnartig angeordnet sind und sich di
rekt aneinanderreihen, und zwar immer mit einer Rücksprung
fläche 14′ zwischen zwei benachbarten Wendelflächen, die also
in Umlaufrichtung stets dieselbe Steigung bei gleichem
Steigungswinkel α haben. Es ist natürlich möglich, den Stei
gungswinkel α der Wendelflächen 12 unterschiedlich zu gestalten,
so daß sich unterschiedliche Translationen des reflektierten
Strahls 10 n ergeben. Es ist auch möglich, die einzelnen Wendel
flächen, beispielsweise zwei oder vier Wendelflächen 12, ohne
Rücksprungfläche mit entgegengesetzten Steigungen aneinanderzu
reihen, so daß sich der reflektierte Strahl 10 n im Sinne von
Fig. 4d nicht immer nur vom Grenzstrahl 10′′ zum Grenzstrahl 10′
verlagert, sondern zwischen diesen Grenzstrahlen 10′, 10′′ hin-
und hergeht.
In Fig. 3 ist dargestellt, daß die Wendelflächen 12 nicht
unmittelbar aneinandergereiht sind, wie in Fig. 2, sondern daß
in Umlaufrichtung zwischen zwei Wendelflächen 12 jeweils eine
steigungslose Spiegelfläche 16 vorhanden ist. Wird also der
Spiegel 11 in Umlaufrichtung 15 bei stehendem Strahl 10 ge
dreht, so gelangt die Strahlauftrefffläche 17 des Laserstrahls
10 aus dem Bereich einer Wendelfläche 12 in den Bereich der
steigungslosen Spiegelfläche 16, in der also α = 0 ist. Für
eine Haltezeit, die sich aus der in Umlaufrichtung 15 gesehen
mittleren Länge 1 und der auf diese mittlere Länge bezogenen
Rotationsgeschwindigkeit ω bestimmt, kann der Laserstrahl 10
kurzzeitig ortsfest auf dem Werkstück positioniert werden. Wer
den anstelle der Spiegelfläche 16 anders geformte Spiegel
flächen verwendet, so ergeben sich entsprechend andere Bewe
gungsabläufe, auch andere Bewegungsbahnen des Laserstrahls,
beispielsweise Bahnen mit kontinuierlichen oder diskontinuier
lichen ebenen Figuren.
Eine noch größere Vielfalt im Bewegungsablauf des Strahls
auf der Werkstückoberfläche und bezüglich der durch den Laser
strahl beschriebenen Bahnen ergibt sich, wenn der Rotationsbe
wegung des Spiegels 11 eine Taumelbewegung überlagert wird. Die
Strahlen 10 n werden dann nicht nur translatorisch bewegt, son
dern auch geschwenkt, und zwar nicht notwendigerweise nur in
der Darstellungsebene der Fig. 4d, sondern auch mit senkrechten
Komponenten dazu. Wenn dabei erreicht werden soll, daß der
Strahlfleck des Laserstrahls auf dem Werkstück bei senkrecht
zum Strahl angeordneter Werkstückfläche stets gleich groß blei
ben soll, muß die Taumelachse 18 gemäß Fig. 4c durch das Zentrum
der Strahlauftrefffläche 17 auf die Wendelfläche 12 verlaufen,
damit die Strahllänge zwischen der Strahlauftrefffläche 17 und
der Bearbeitungsstelle des Werkstücks ungeachtet der axialen
Beeinflussung durch die Wendelfläche 12 gleich groß bleibt. Die
Taumelbewegung kann beispielsweise so eingerichtet werden, daß
sie nur der Kompensation des axialen Höhenversatzes durch die
Wendelfläche 12 dient.
In Fig. 4c ist die Strahlauftrefffläche 17 kreisförmig mit
einem Radius rs. Der Radius rs ist in Abstimmung auf den Radius
r des Spiegels 11 so gewählt und die Strahlauftrefffläche 17
ist auf der Wendelfläche 12 so angeordnet, daß sie sowohl Ab
stand von der Außenumfangsfläche 19 hat, als auch von der Rota
tionsachse 13. Der Spiegel 11 hat infolgedessen einen
Außendurchmesser 2r, der etwas mehr als doppelt strahlstark
ist. Der Abstand der Strahlauftrefffläche 17 zum Außenumfang 19
und zur Rotationsachse 13 bildet jeweils einen Sicherheitsbe
reich, damit Herstellungs- und Einstellungstoleranzen nicht zu
Beeinträchtigungen der Strahlauftrefffläche 17 führen können,
was beispielsweise dann der Fall sein könnte, wenn der Laser
strahl 10 sich und damit die Strahlauftrefffläche 17 über den
Spiegelrand hinaus verlagert. In den Fig. 1 bis 3 ist darge
stellt, daß der Bereich des Spiegels 11 um die Rotationsachse
13 herum ausgespart ist, so daß eine Bohrung 23 vorhanden ist,
die beispielsweise dazu benutzt werden kann, um den Spiegel 11
mit Hilfe eines Innengewindes dieser Bohrung 23 auf einer dreh
angetriebenen Rotationswelle zu befestigen.
Erfindungsgemäße Spiegel bzw. Ablenkvorrichtungen müssen
dynamisch ausgewuchtet sein, um mit großen Drehzahlen angetrie
ben werden zu können. Sie ermöglichen dann hohe Drehzahlen,
also hohe Ablenkfrequenzen, und verzerrungsfreie Ablenkungen
des Laserstrahls. Derartige Vorrichtungen können insbesondere
im Hochleistungsbereich verwendet werden, also beispielsweise
bei großen Energiedichten, weil der Spiegel 13 aufgrund seiner
scheibenförmigen Gestalt im Vergleich zu Polygonspiegeln gut
kühlbar ist. Vor allem aber kann die erfindungsgemäße Vorrich
tung bei großen Strahldurchmessern eingesetzt werden, bei denen
die bekannten Polygonspiegel besonders voluminös und damit für
hohe Ablenkfrequenzen ungeeignet wären.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind beispielsweise
beim Schweißen anwendbar, um Beschichtungen in der Nähe des
eigentlichen Schweißbereichs durch Verdampfung zu entfernen,
oder um die Umgebung des eigentlichen Schweißbereichs zu erwär
men, was insbesondere bei rißempfindlichen Werkstoffen von Be
deutung ist, oder um die Schmelzbadbewegung insbesondere bei
hoher Prozeßgeschwindigkeit günstig zu beeinflussen, z. B. im
Sinne einer Vermeidung von Eruptionen, oder auch, um die beim
Schweißen entstehende Dampfkapillare zu vergrößern, damit das
Ausgasen der Schmelze begünstigt und dampfbedingte Eruptionen
der Schmelze ausgeschlossen werden. Beim Veredeln kann die er
findungsgemäße Vorrichtung eingesetzt werden, um eine Verbrei
terung der Verdelungsspuren zu erreichen, oder um eine homoge
nere Erwärmung des zu veredelnden Werkstückbereichs zu erzie
len.
Claims (13)
1. Vorrichtung zum sich hochfrequent wiederholenden Ablenken
eines stehenden Lichtstrahls, insbesondere eines Laser
strahls (10), mit einem rotierend antreibbaren Spiegel
(11), der mindestens eine strahlablenkende Spiegelfläche
hat, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spiegel (11) eine Schrauben-Wendelfläche (12) als strahl
ablenkende Spiegelfläche hat und seine Rotationsachse (13)
die Schraubendrehachse der Wendelfläche ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich an das axial am weitesten vor
springende Ende (12′) der Wendelfläche (12) eine axial
rückspringende Stufe (14) anschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die axial rückspringende
Stufe (14) eine Rücksprungfläche (14′) aufweist, deren
Ebene zu der Rotationsachse (13) des Spiegels (11) allen
falls etwas geneigt ist.
4. Vorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Wendelfläche (12) einmal vollständig um die Rotationsachse
(13) des Spiegels (11) herum erstreckt.
5. Vorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Wendelflächen (12) um die Rotationsachse (13) des Spiegels
(11) herum angeordnet sind.
6. Vorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sich
mehrere Wendelflächen (12) direkt aneinanderreihen.
7. Vorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Wendelflächen (12) sägezahnähnlich aneinandergereiht sind.
8. Vorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in Um
laufrichtung (15) einer Wendelfläche (12) eine in Bezug
auf die Rotationsachse (13) steigungslose Spiegelfläche
(16) angeordnet ist.
9. Vorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Spiegel (11) kreisscheiben- oder torusähnlich ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spiegel (11) einen etwas größeren
als doppelt strahlstarken Außendurchmesser (2r) hat.
11. Vorrichtung einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
angewendet mit einer der Rotationsbewegung des Spiegels
(11) überlagerten Taumelbewegung.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Taumelbewegung eine durch das
Zentrum der Strahlauftrefffläche (17) verlaufende Taumel
achse (18) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spiegel (11) ein einstückiger Metallspiegel ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3939577A DE3939577A1 (de) | 1989-11-30 | 1989-11-30 | Vorrichtung zum ablenken des lichtstrahls |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3939577A DE3939577A1 (de) | 1989-11-30 | 1989-11-30 | Vorrichtung zum ablenken des lichtstrahls |
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DE3939577A1 true DE3939577A1 (de) | 1991-06-06 |
DE3939577C2 DE3939577C2 (de) | 1992-05-27 |
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ID=6394494
Family Applications (1)
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DE3939577A Granted DE3939577A1 (de) | 1989-11-30 | 1989-11-30 | Vorrichtung zum ablenken des lichtstrahls |
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