DE3938123A1 - Treibladungsanzuender - Google Patents
TreibladungsanzuenderInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C19/00—Details of fuzes
- F42C19/08—Primers; Detonators
- F42C19/0823—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition
- F42C19/0826—Primers or igniters for the initiation or the propellant charge in a cartridged ammunition comprising an elongated perforated tube, i.e. flame tube, for the transmission of the initial energy to the propellant charge, e.g. used for artillery shells and kinetic energy penetrators
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Description
Die Erfindung betrifft einen Treibladungsanzünder einer
Patrone mit einem sich in deren Treibladung erstreckenden
Anzündrohr, an dessen einem Ende eine Verstärkungsladung
angeordnet ist und in dem ein pyrotechnischer Anzündsatz
vorgesehen ist, welcher einen Mittelkanal freiläßt.
Ein derartiger Treibladungsanzünder ist in der
DE 37 40 986 A1 beschrieben. Danach ist der Anzündsatz
von ringförmigen Tabletten oder einer Schüttladung
gebildet. Um eine gleichmäßige Anzündung der Treibladung
zu gewährleisten, ist eine Regelbuchse vorgesehen, die
sich infolge des beim Anzünden im Mittelkanal
entstehenden Gasdruckes von einer Schließstellung in eine
Öffnungsstellung verschiebt, in der sie Ausblasöffnungen
des Anzündrohres freigibt. Dieser Aufbau erscheint
aufwendig, da die Verschiebbarkeit der Regelbuchse in der
Treibladung gewährleistet sein muß. Ungünstig bei den
Tabletten ist, daß sie mit einem Werkzeug einzeln gepreßt
werden und dann so laboriert werden müssen, daß sie auch
bei den für Treibladungsanzünder üblichen Umwelttests
nicht zerbrechen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Treibladungsanzünder
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem ein
gleichmäßiges Abbrandverhalten des Treibladungspulvers
bei vereinfachtem Aufbau erreicht ist.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem
Treibladungsanzünder der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der Anzündsatz von einer rohrförmigen,
ausgehärteten Schicht aus einem pyrotechnischen Lack
gebildet ist.
Vorzugsweise ist die pyrotechnische Schicht in
gießfähigem Zustand in das Anzündrohr eingegossen und in
diesem ausgehärtet. Die pyrotechnische Schicht kann
jedoch auch auf ein verbrennbares Schwadenleitrohr
aufgebracht, an diesem ausgehärtet und in das Anzündrohr
eingesetzt sein.
Der pyrotechnische Lack wird beispielsweise aus einem
NC-Lack und Schwarzpulver oder Bor/Kaliumnitrat-Sätzen
oder Anzündmischungen mit Zirkon und/oder Titan als
Reduktionsmittel und Nitraten oder Metalloxiden als
Oxidationsmittel hergestellt. Die Viskosität des
pyrotechnischen Lacks ist gießfähig so eingestellt, daß
er sich zu der rohrförmigen Schicht verteilen läßt. Nach
dem Austrocknen ist die pyrotechnische Schicht fest.
Preßwerkzeuge und Laborierarbeiten entfallen.
Die pyrotechnische Schicht läßt den Mittelkanal frei.
Dadurch ist gewährleistet, daß die pyrotechnische Schicht
auf ihrer gesamten Länge im Anzündrohr durch die Schwaden
der Verstärkungsladung praktisch gleichzeitig angezündet
wird. Daraus ergibt sich ein gleichmäßiges
Abbrandverhalten des Treibladungspulvers, da die sich in
der Treibladung entwickelnde Flammfront nicht das
Abbrennen der pyrotechnischen Schicht überholt.
Weitere Steuerungsmöglichkeiten der Flammfront in der
Treibladung ergeben sich durch unterschiedliche
Gestaltungen der Ausblasöffnungen des Anzündrohres
und/oder die Gestaltung eines im Mittelkanal angeordneten
Schwadenleitrohrs.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist an dem der
Verstärkungsladung abgewandten Ende des Anzündrohres ein
Verschlußstück angeordnet, das sich bei einem bestimmten
Innendruck in dem Mittelkanal öffnet. Nach dem Öffnen des
Verschlußstückes entsteht eine Strömung der heißen
Schwaden der Verstärkungsladung an der pyrotechnischen
Schicht entlang. Dies begünstigt deren erosiven Abbrand.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 einen Treibladungsanzünder im Schnitt,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Teils
eines Treibladungsanzünders und
Fig. 3 eine Ausgestaltung des Anzündrohrs des
Treibladungsanzünders.
Ein Treibladungsanzünder weist ein metallisches
Anzündrohr (1) auf. Dieses ist an seinem Umfang und in
seiner Länge mit einer Mehrzahl von Ausblasöffnungen (2)
versehen. Die Ausblasöffnungen (2) sind mittels einer
verbrennbaren Abdeckfolie (3) verschlossen.
In das eine Ende des Anzündrohres (1) ist eine
Zündeinrichtung (4) eingeschraubt. In dieser sind eine
Verstärkungsladung (5), ein Zündhütchen (6) und eine
Anstichnadel (7) angeordnet. Die Verstärkungsladung (5)
besteht beispielsweise aus Schwarzpulver oder gepreßten
NC-Tabletten oder einem anderen schnell abbrennenden
Treibladungspulver.
Am der Zündeinrichtung (4) abgewandten Ende ist das
Anzündrohr (1) durch ein Verschlußstück (8) abgeschlossen.
Dieses bildet eine mit Sollbruchstellen (9) versehene
Haube.
Das Anzündrohr (1) ist auf seiner gesamten Länge zwischen
dem Verschlußstück (8) und der Verstärkungsladung (5) mit
einer rohrförmigen, pyrotechnischen Schicht (10)
ausgekleidet. Die Schicht (10) füllt auch die
Ausblasöffnungen (2) aus. Die Schicht (10) läßt im Innern
des Anzündrohrs (1) einen Mittelkanal (11) frei. Diesem
gegenüber ist die Verstärkungsladung (5) durch eine
aufbrechbare Scheibe (12) abgedeckt.
Ist der beschriebene Treibladungsanzünder mittels eines
Außengewindes (13) in eine nicht näher dargestellte
Patrone eingeschraubt, dann ragt das Anzündrohr (1) in
dessen Treibladung, die sich dann in der Umgebung (14) des
Anzündrohres (1) befindet.
Die pyrotechnische Schicht (10) ist aus einem
pyrotechnischen Lack hergestellt, der in gießfähiger
Konsistenz in das mit der Abdeckfolie (3) versehene
Anzündrohr (1) eingefüllt und in diesem verteilt ist. Der
pyrotechnische Lack enthält übliche Zusammensetzungen von
Anzündsätzen, versetzt mit NC-Lack. Nach dem Trocknen des
pyrotechnischen Lacks ist die pyrotechnische Schicht (10)
fertig. Danach werden die Zündeinrichtung (4) und das
Verschlußstück (8) in das Anzündrohr (1) geschraubt.
Die Funktionsweise des beschriebenen
Treibladungsanzünders ist etwa folgende:
Durch den Anstich des Zündhütchens (6) zündet dieses die
Verstärkungsladung (5) an. Die dadurch entstehenden heißen
Schwaden der Verstärkungsladung (5) durchbrechen die
Scheibe (12) und breiten sich im Mittelkanal (11)
gleichmäßig aus. Bei einem gewissen Innendruck im
Mittelkanal (11) bricht das Verschlußstück (8) an den
Sollbruchstellen (9). Dadurch entsteht eine Strömung der
heißen Schwaden längs der pyrotechnischen Schicht (10).
Die pyrotechnische Schicht (10) wird über ihre gesamte
Länge von den Schwaden annähernd gleichzeitig entflammt.
Dadurch wird die Treibladung in der Umgebung (14) an allen
Ausblasöffnungen (2) praktisch gleichzeitig angezündet. Es
stellt sich dadurch in der Treibladung eine gleichmäßige
Flammfront ein, so daß die Anzündwirkung des
Treibladungsanzünders reproduzierbar ist.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist innerhalb der
pyrotechnischen Schicht (10) ein Schwadenleitrohr (15)
angeordnet. Dieses weist mehrere Längsschlitze (16) auf.
Die Breite der Längsschlitze (16) nimmt zum
Verschlußstück (8) hin zu. Dadurch wird die pyrotechnische
Schicht (10) durch die Schwaden der Verstärkungsladung (5)
im der Zündeinrichtung (4) nahen Bereich zunächst weniger
intensiv angezündet als im der Zündeinrichtung (4) fernen
Bereich. Dementsprechend ist das Anzünden der Treibladung
beeinflußt. Das Schwadenleitrohr (15) kann auch
düsenförmig oder konisch gestaltet sein, um gezielt eine
Startstelle für das Anzünden der pyrotechnischen
Schicht (10) zu erreichen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind an dem
Anzündrohr (1) Ausblasöffnungen (2) unterschiedlicher
Querschnitte angeordnet. Die der Zündeinrichtung (4) nahen
Ausblasöffnungen (2) sind kleiner als die anderen
Ausblasöffnungen (2). Durch die Größe der
Ausblasöffnungen (2) ist das Zeitverhalten beim Abbrand
des Treibladungspulvers gesteuert. Außerdem läßt sich
durch die Bemessung der Ausblasöffnungen (2) der
Durchgriff des Abbrands der pyrotechnischen Schicht (10)
in die Treibladung, d. h. die Fläche und die Tiefe des
durch die Ausblasöffnungen (2) von der pyrotechnischen
Schicht (10) direkt angezündeten Teils der Treibladung
beeinflussen. Die Ausblasöffnungen (2) können konisch,
schlitzförmig oder mit unterschiedlichen Durchmessern
gestaltet sein.
Claims (11)
1. Treibladungsanzünder einer Patrone mit einem sich in
deren Treibladung erstreckenden Anzündrohr, an dessen
einem Ende eine Verstärkungsladung angeordnet ist und in
dem ein pyrotechnischer Anzündsatz vorgesehen ist,
welcher einen Mittelkanal freiläßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anzündsatz von einer rohrförmigen, ausgehärteten
Schicht (10) aus einem pyrotechnischen Lack gebildet ist.
2. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Schicht (10) in das Anzündrohr (1)
eingegossen ist.
3. Treibladungsanzünder nach Anspruch 2, wobei das
Anzündrohr von außen verdeckte Ausblasöffnungen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Schicht (10) auch die
Ausblasöffnungen (2) ausfüllt.
4. Treibladungsanzünder nach Anspruch 1, mit einem
koaxial im Zündrohr angeordneten Schwadenleitrohr,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Schicht (10) auf das
Schwadenleitrohr (15) aufgebracht ist.
5. Treibladungsanzünder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwadenleitrohr (15) verbrennbar ist.
6. Treibladungsanzünder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Schicht (10) aus einem mit NC-Lack
versetzten Material eines an sich bekannten Anzündsatzes
besteht.
7. Treibladungsanzünder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, mit einem koaxial im Anzündrohr angeordneten
Schwadenleitrohr,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwadenleitrohr (15) Schlitze (16) aufweist.
8. Treibladungsanzünder nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Schlitze (16) in Richtung des der
Verstärkungsladung (5) abgewandten Endes zunimmt.
9. Treibladungsanzünder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausblasöffnungen (2) des Anzündrohres (1) zur
Steuerung des Anzündens der Treibladung unterschiedlich
gestaltet sind.
10. Treibladungsanzünder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem der Verstärkungsladung (5) abgewandten Ende des
Anzündrohres (1) ein Verschlußstück (8) angeordnet ist, das
sich bei einem bestimmten Innendruck in dem
Mittelkanal (11) öffnet.
11. Treibladungsanzünder nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschlußstück (8) mit Sollbruchstellen (9)
versehen ist.
Priority Applications (3)
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