DE3938010C2 - Rauchartikel - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Rauchartikel der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.

Ein derartiger Rauchartikel ist aus der DE-OS 14 32 618 bekannt. Das erste Ausführungsbeispiel dieses Rauchartikels enthält eine Tabaksäule als Heizmaterial und ein unbrennbares Rohr, das vom Heizmaterial umgeben wird. Das unbrennbare Rohr ist mit einem Nikotin-Grundstoff und einem aerosolbildenden Material gefüllt. Stromabwärts von Tabaksäule und Rohr befindet sich eine undurchlässige Wand und eine sich an die undurchlässige Wand anschließende Kühlkammer. Die Wand ist lediglich im Bereich des Rohres strömungsdurchlässig, so daß in die Kühlkammer nur die verdampften Stoffe aus dem Inneren des Rohrs eintreten. Die Kühlkammer wird durch Wandungen aus einem gut wärmeleitenden Material, beispielsweise Aluminium oder Kupfer in Umfangsrichtung begrenzt. Durch diese Maßnahme soll eine gute Abkühlung der Verdampfungsprodukte erreicht und die Aerosolbildung sichergestellt werden. Die Kühlkammer wird am mundseitigen Ende durch ein übliches Mundstück mit Stauscheiben oder einen herkömmlichen Zigarettenfilter begrenzt. Bei dem bekannten Rauchartikel befindet sich der Vorrat an verdampfbaren Nikotin und verdampfbaren Aromastoffen stromaufwärts der Kühlkammer, so daß die verdampften Stoffe zusammen mit dem aerosolbildenden Material in der Kühlkammer gekühlt werden. Dabei besteht die Gefahr, daß sich Nikotin oder Aromastoffe auch an der Wandung der Kühlkammer niederschlagen und somit zur Geschmacksbildung des Rauchartikels nicht mehr beitragen.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Rauchartikel zu schaffen, bei dem kein Tabak geraucht wird, der jedoch einen verbesserten Geschmack aufweist.

Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kommen die gesamten oder zumindest ein Großteil der zu verdampfenden und in den Mund des Rauchers zur Geschmacksverbesserung einzuleitenden Nikotin- bzw. Aromaverbindungen erst dann mit dem verdampften aerosolbildenden Material in Berührung, wenn dieses bereit zur Aufnahme ist. Es besteht somit keine Gefahr, daß bereits verdampftes Nikotin oder bereits verdampfte Aromaverbindungen sich an anderen kalten Oberflächen niederschlagen und somit nicht mehr in den Mund des Rauchers gelangen können.

Es ist zwar im Stand der Technik, beispielsweise aus der US-PS 3 368 566 oder der CH-PS 609 219 bereits bekannt, Abschnitte mit nicht zu verbrennenden Tabak in den Strömungsweg eines Rauchartikels einzuschalten, keine dieser Rauchartikel verwendet jedoch ein aerosolerzeugendes Material als Träger für Nikotin.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen zu entnehmen.

Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und

Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Ein Rauchartikel 110 gemäß Fig. 1 enthält eine im wesentlichen zylindrische Tabaksäule 12, die in Umfangsrichtung mit einer Papierumhüllung 14 umwickelt ist. Die Papierumhüllung 14 ist zweckmäßigerweise von einem Typ mit einer gesteuerten Abbrennrate. Sie erzeugt wenig sichtbaren Rauch, der gewöhnlich als Seitenstrom-Rauch benannt wird. Die umhüllte Tabaksäule 12 hat entgegengesetzte Durchflußenden, nämlich ein Einlaßende 16 und ein Auslaßende 18. Ein mit 120 bezeichnetes Mundstück ist koaxial am Auslaßende 18 der umhüllten Tabaksäule 12 angebracht und mit dieser durch ein umhüllendes Spitzenmaterial 22 verbunden, das das benachbarte Ende der Tabaksäule 12 überlappt. Ein steifes, gasundurchlässiges, zerbrechbares oder verbrennbares Rohr 24 ist konzentrisch innerhalb der Tabaksäule 12 angeordnet. Das Rohr 24 erstreckt sich über die gesamte Länge der Tabaksäule 12, so daß das Rohr 24 an einem seiner Enden zum Einlaßende 16 der Tabaksäule 12 und am anderen seiner Enden zum Auslaßende 18 der Tabaksäule 12 offen ist. Das undurchlässige Rohr 24 ist bei der Brenntemperatur des schwelenden Tabaks der Tabaksäule 12 abbrennbar. Das Rohr 24 ist mit einem nicht aus Tabak bestehenden körnigen Material 26 gefüllt. Dieses Material kann Aluminiumoxid oder im wesentlichen nicht brennbare Holzkohle bzw. Aktivkohle oder dgl. sein. Das körnige Material 26 ist mit einem aerosolerzeugenden Material behandelt, vorzugsweise beschichtet. Dieses Material ist beispielsweise Glyzerin und Milchsäure oder lipophile Materialien wie Methylpalmitat und dgl. Diese Materialien werden bei der Schweltemperatur des Tabaks in Aerosol umgewandelt. Das körnige Material 26 kann auch mit einem aromafreisetzenden Material behandelt bzw. beschichtet sein, das beispielsweise einen Nikotinextrakt, Menthol oder dgl. enthält und bei der Schwel- oder Brenntemperatur des Tabaks verdampft.

Das Mundstück 120 gemäß Fig. 1 enthält eine erste Kammer 28, einen dazwischenliegenden Tabakstab 30 und eine zweite Kammer 32, die als Kühlkammer ausgebildet ist. Ein erster zylindrischer Körper 34, gefüllt mit einem den Rauch zerstreuenden körnigen Material 42, der am Auslaßende 18 der Tabaksäule 12 angeordnet ist, definiert die erste Kammer 28, die mit ihrem Einlaßende nur mit dem Rohr 24 in Strömungsverbindung steht, hingegen nicht mit der Tabaksäule 12. Zur Tabaksäule 12 ist eine Barriere oder Dichtung 36 an der Schnittstelle zwischen dem zylindrischen Körper 34 und dem Auslaßende 18 der Tabaksäule vorgesehen. Die Dichtung 36 besitzt eine Öffnung 38, die mit dem Rohrende ausgerichtet ist, um die Strömung des Aerosols aus dem Rohr 24 in die erste Kammer 28 zu gestatten, während sie das Strömen von Rauch aus der Tabaksäule 12 in die erste Kammer 28 verhindert. Der Tabakstab 30 ist koaxial am Auslaßende der ersten Kammer 28 angeordnet, um von dieser das Aerosol zu empfangen. Ein zweiter zylindrischer Körper 40 ist am Auslaßende des Tabakstabs 30 angeordnet. Er definiert eine zweite Kammer 32 mit einem Einlaßende, das in Strömungsverbindung mit dem Tabakstab 30 steht, um das Aerosol vom Tabakstab 30 zu empfangen.

In dem Mundstück 120 ist die erste Kammer 28 mit einem den Rauch zerstreuenden körnigen Material 42 gefüllt ist. Dieses körnige Material kann das gleiche sein, wie das das Rohr 24 füllende Material. Das körnige Material 42 ist mit einem aerosolfreigebenden Material behandelt, z. B. mit Glyzerin und Milchsäure. Weiterhin kann dieses körnige Material auch mit einem aromafreigebenden Material beschichtet sein, wie z.B. mit einem Nikotinextrakt oder mit Menthol.

In Fig. 2 ist ein Rauchartikel 210 gezeigt, der ein Mundstück 220 besitzt, das im wesentlichen dem Mundstück 120 des Rauchartikels 110 gleicht, wobei gleiche Merkmale mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen, und nicht neuerlich beschrieben werden. Bei einem Vergleich zwischen dem Mundstück 220 und dem Mundstück 120 wird als Unterschied erkennbar, daß im Mundstück 220 die zweite Kammer 32 mit einem Filtermaterial 44 gefüllt ist, z.B. einem Zelluloseacetatfilter, wie er in konventionellen Zigaretten zum Filtern des Rauchs benutzt wird.

Beim Rauchen des Rauchartikels 110 saugt der Raucher am offenen Ende der zweiten Kammer 32, was dazu führt, daß die Umgebungsluft in das offene Ende des Rohres 24 am angezündeten Einlaßende 16 der Tabaksäule 12 gezogen wird. Die durch das Schwelen und Verglühen des brennenden Tabaks der Tabaksäule 12 erhitzte Luft streicht im Rohr 24 entlang, wobei sie das ein Aerosol bildendes Material in ein Aerosol umwandelt und das aromafreigebende Material (sofern ein solches vorgesehen ist) vom körnigen Material 26 verdampft. Das so gebildete Aerosol gelangt dann durch die Öffnung 38 in der Dichtung 36 in die erste Kammer 28, was dazu führt, daß der relativ enge Strom des Aerosols zerstreut und das Aerosol erzeugende Material auf dem körnigen Material 42 in ein Aerosol umgewandelt wird. Das aromafreigebende Material auf dem körnigen Material 42 verdampft, um das Aerosol anzureichern, ehe es in den Tabakstab eintritt. Danach wird das zerstreute Aerosol im wesentlichen gleichförmig durch den Tabakstab 30 geleitet und nimmt dabei das Nikotin und Tabakaromen des Tabakstabs 30 auf. Das Aerosol des Tabakstabs 30 streicht dann durch die zweite Kammer 32 und schließlich in den Mund des Rauchers.

Beim Rauchen des Rauchartikels 210 ist der Ablauf so wie bereits beschrieben, mit der Ausnahme, daß das den Tabakstab 30 verlassende Aerosol gefiltert wird, indem es durch das Filtermaterial in der zweiten Kammer 32 strömt, ehe es den Mund des Rauchers erreicht.

Claims (6)

1. Rauchartikel mit einer Tabaksäule, einer die Tabaksäule umgebenden Umhüllung, einem aus gasundurchlässigem Material hergestellten Rohr, das konzentrisch innerhalb der Tabaksäule angeordnet ist und sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Tabaksäule erstreckt, wobei das Rohr einen Einlaß und einen Auslaß aufweist, die an den Einlaß- und Auslaßenden der Tabaksäule münden, und wobei das Rohr mit einem körnigen Material gefüllt ist, das mit einem ein Aerosol erzeugenden Material beschichtet ist, mit einer benachbart zum Auslaßende der Tabaksäule angeordneten ersten Kammer, die ausschließlich mit dem Rohr in Strömungsverbindung steht, und mit einer zweiten Kammer am mundseitigen Ende, dadurch gekennzeichnet, daß koaxial zwischen der ersten und der zweiten Kammer (28, 32) und in Strömungsverbindung mit beiden ein Tabakstab (30) angeordnet ist, und daß die erste Kammer (28) mit einem körnigen Material (42) gefüllt ist, das mit einem ein Aerosol erzeugenden Material behandelt, vorzugsweise beschichtet, ist.

2. Rauchartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das körnige Material (26) im Rohr (24) mit einem aromafreigebenden Material behandelt, vorzugsweise beschichtet ist.

3. Rauchartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das körnige Material (42) in der ersten Kammer (28) mit einem aromafreigebenden Material behandelt, vorzugsweise beschichtet ist.

4. Rauchartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kammer (32) als leere Kühlkammer ausgebildet ist.

5. Rauchartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kammer (32) mit einem Filtermaterial (44) gefüllt ist.

6. Rauchartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (24) aus einem verbrennbaren oder einem abbrechbaren Material besteht.