DE3937108C2 - Pflegegerät für Sand-Kunstrasen-Flächen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Pflegegerät für Sand-Kunstrasen-Flächen.

Es sind bereits Geräte bekannt - DE-Gebrauchsmuster 86 15 613 -, bei denen Bodenbearbeitungsgeräte wie Vertikutierwalzen oder Messerwalzen durch ihre Halterung an einem Rahmen dadurch hinsichtlich ihrer Arbeitstiefe einstellbar sind, daß sowohl vordere Stützräder als auch eine Nachlaufradanordnung je­ weils für sich gegenüber dem Rahmen höhenverstellbar sind. Diese Geräte eignen sich nicht für eine Sand-Kunstrasenflächenpflege und sind in ihrem Ge­ samtaufbau verhältnismäßig aufwendig (zwei Laufachsen).

Des weiteren sind Pflegegeräte in Ausbildung als sogenannte Rütteleggen, hin- und hergehende Rechen zur Tennenplatzpflege und dergleichen bekannt.

Sand-Kunstrasen-Flächen sind verhältnismäßig kurzfahnige Rasenmatten, die mit einer Sandschicht derart aufgefüllt sind, daß die Kunststoffgrasfahnen nur verhältnismäßig kurz nach oben überstehen. Die Grasfahnen sollen gerade stehen und sollen sich nur von oben her abnutzen. Die Grasfahnen sollen nicht geknickt und in der Knickstellung bzw. an der Stelle der Knickung abgescheuert werden. Dazu ist es erforderlich, solche Sand-Kunstrasen-Flächen, die in erster Linie als Sportplatzbelag dienen, regelmäßig zu pflegen. Bislang wurde dazu eine sogenannte Schleppmatte verwendet, jedoch nicht mit dem ange­ strebten Erfolg.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät für die Pflege von Sand- Kunstrasen-Flächen zu schaffen, das in besonderer Anpasung an den Kunst­ rasen ausgestaltet und vom Aufbau her einfach ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Pflegegerät mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Das Pflegegerät gemäß Anspruch 1 ermöglicht eine Aufbereitung des Sandbettes unter Aufrichten der Kunstgrashalme, wobei die Borsten der Bürste steifer und robuster als die Kunstgrashalme sind, andererseits jedoch nachgiebig genug, um eine Biegung während des Arbeitsprozesses durchzuführen. Borstenstärken im Sinne starrer Zinken eignen sich nicht.

In bevorzugter Ausführung sind in Fahrtrichtung in an sich bekannter Weise zwei Werkzeugträger hintereinander angeordnet, deren jeder eine sich über die Fahrzeugbreite erstreckende Bürste trägt und die hinsichtlich ihrer senkrecht zur Fahrtrichtung und parallel zur Fahrebene ausgeführten Bearbeitungsbewegungen gegenläufig sind, so daß sich dynamische Kräfte hinsichtlich des Fahrzeugchassis und des Antriebes, insbesondere in Ausbildung als Zapfwellengetriebezug, ausgleichen.

Zur Einstellung der Arbeitshöhe der Bürsten gegenüber der zu behan­ delnden Sand-Kunstrasen-Fläche ist in bevorzugter Ausführung die Räderachse an einem gabelförmigen Achshalter angeordnet, der um eine in Fahrtrichtung gegenüber der Räderachse versetzte, parallel zur Fahrebene und senkrecht zur Fahrrichtung verlaufende, an dem Anhängerchassis angeordnete Schwenkachse verdrehbar gelagert ist und dessen Verschwenklage mittels eines längenverstellbaren Einstellorgans - vorzugsweise ein Hydraulikkolben mit parallel angeord­ neter Einstellspindel - einstellbar ist. Dabei kann in weiterhin bevor­ zugter Ausführung die Zugdeichsel um eine parallel zur Fahrebene und senkrecht zur Fahrtrichtung verlaufende, an dem Anhängerchassis angeordnete Deichselachse verschwenkbar gelagert und hinsichtlich ihrer Verschwenkstellung gegenüber dem Anhängerchassis mittels einer längenveränderlich einstellbaren Strebe, die zwischen der Zug­ deichsel und einer außerhalb der Deichselachse verlaufenden Streben­ achse angeordnet ist, einstellbar sein.

Eine exakte Höheneinstellung der Bürsten gegenüber der zu behandelnden Sand-Kunstrasen-Fläche ist von besonderer Bedeutung, weshalb eine genaue Einstellbarkeit sowohl hinsichtlich der Deichsel als auch hinsicht­ lich der Radachse und damit der Abrollfläche der Räder des Anhängers von besonderer Bedeutung ist. Dabei dient die Höhenverstellbarkeit der Bürste gegenüber dem Ankupplungsende der Zugdeichsel des Anhängers sowohl der Anpassung an unterschiedlich hohe Kupplungs­ anordnung verschiedener Zugfahrzeuge als auch der exakten Einstellung der Bürsten in einer Bearbeitungsebene.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht des Ausführungsbei­ spieles in einer ersten Belastungsart und

Fig. 2 eine schematisierte Seitenansicht des Ausführungsbei­ spieles unter Mitführen einer Walze.

Die Figuren zeigen einen Anhänger 1, an dessen Chassis 2 bei den Fig. 1 und 2 unterschiedliche Ballastgewichte vorgesehen sind.

Das Anhängerchassis 2 weist eine Räderachse 3 auf, an der beidseitig Räder 4 gelagert sind. An dem Anhängerchassis 2 ist in Fahrtrichtung vor der Räderachse eine Werkzeughalterung angedeutet, an der ein Paar von in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten Werkzeugträgern 5 derart angeordnet ist, daß die Werkzeugträger 5 jeweils eine parallel zur Fahrebene und senkrecht zur Fahrtrichtung verlaufende Bewegung ausführen, und zwar im Gegentakt hin- und hergehend. Dies kann man dadurch erreichen, daß man die Werkzeugträger 5 mit nicht dargestellten Querlenkern nach Art eines Gelenkparallelogramms anordnet und in dieses Parallelogramm - beispielsweise durch einen von einem Zapfwellenanschluß 17 aus über ein Winkelgetriebe rotierend angetriebenen Exzenter - eine Verschwenkbewegung der Querlenker einleitet, die chassisfest um etwa vertikale Achsen verschwenkbar gelagert sind und deren Enden gelenkig an den Werkzeugträgern angreifen.

Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, sind an den beiden Werkzeugträgern 5 Bürsten 6 angeordnet, deren Borsten 7 auf die zu bearbeitende Sand-Kunstrasen-Fläche hin gerichtet sind. Die Bürsten 6 sind an den jeweiligen Werkzeugträgern 5 gezielt auswechselbar.

Die Borsten 7 der Bürsten 6 sind steifer und robuster als die Kunstgras­ halme des Kunstgrases, nicht jedoch diesen gegenüber ungleich steifer.

Die Borsten geben somit nach und sorgen im Zuge der hin- und hergehenden Bürstenbewegung für eine schonende Aufrichtung der Kunstgrashalme bei gleichzeitiger Säuberung und Aufbereitung der Sandverfüllung. Dadurch wird erreicht, daß die ansonsten bei mangelnder Pflege zu schneller Abnutzung neigenden Kunstrasen-Flächen eine höhere Nutzungsdauer bei gleichmäßiger Abnutzung der Kunstrasenhalme und eine saubere und gleichmäßig bleibende Sandverfüllung aufweisen.

Es ist von besonderer Bedeutung, daß die Borsten 7 der Bürsten 6 genau höhenpositioniert und von beiden Bürsten gleichmäßig an der zu pflegenden Fläche angreifend ausgerichtet werden. Zu diesem Zwecke sowie zur Anpassung an unterschiedliche Kupplungshöhen verschiedener Zugfahrzeuge ist die Zugdeichsel 8 des Anhängers 1 hinsichtlich ihres Ankupplungsendes 9 gegenüber dem Fahrzeugchassis 2 höhenverstellbar. Zu gleichem Zwecke ist weiterhin die Räderachse 3 gegenüber dem Fahrzeugchassis 2 dadurch höhenverstellbar, daß die Räderachse 3 an einem gabelförmigen Achshalter angeordnet ist, die in ihrem der Räderachse 3 in Fahrtrichtung abgewandten Endbereich um eine an dem Fahrzeugchassis ausgebildete Schwenkachse 10 verdrehbar gelagert ist. Die Verdrehstellung wird mit Hilfe eines Hydraulikzylinders 12 verändert und mit Hilfe einer Spindeleinrichtung 13 fest eingestellt bzw. vorgegeben. Nach Abschalten des Öldruckes wird demnach die Verschwenkstellung des gabelförmigen Achshalters 10 durch die Verschraubstellung und damit Länge der Spindeleinrichtung 13 bestimmt, die - wie der Hydraulikzylinder - entsprechend zwischen dem gabelförmigen Achshalter 10 und dem Fahrzeugchassis 2 angeordnet ist. Die Zugdeichsel 8 ist um eine am Gehäusechassis 2 angeordnete Deichselachse 14 in einer in Fahrtrichtung verlaufenden vertikalen Ebene verschwenkbar. Eine längenveränderlich einstellbare Strebe 15, beispielsweise in Gestalt eines handbetätigbaren Spannschlosses, ist zwischen einer außerhalb der Deichselachse 14 angeordneten parallelen Strebenachse 16 des Anhängerchassis und einer zwischen der Deichselachse 14 und dem Ankupplungsende 9 deichselfest vorge­ sehenen, parallel zu den anderen genannten Achsen verlaufenden Stützachse 25 verschwenkbar angeordnet, so daß eine Längenänderung der Strebe zu einer entsprechend geänderten Verschwenkstellung der Zugdeichsel gegenüber dem Anhängerchassis führt und von der eingestellten Strebe entsprechend aufrechterhalten wird.

In der Ausrüstung gemäß Fig. 1 ist das Anhängerchassis 2 mit einem Aufnahmekasten 18 für ein Ballastgewicht versehen, durch welches der Anhänger in dem für die Pflegebewegung der Bürsten erforderlichen Bodenkontakt gehalten wird.

Am in Fahrtrichtung rückwärtigen Ende des Fahrzeugchassis 2 ist über eine Zughalterung 20 eine Schleppe 19 angeordnet, die demnach eine Nachbehandlung der durch die Bürsten behandelten Fläche ausführt bzw. die Radabdrücke beseitigt. Um seitliche Sandaufwerfungen in den Endbewegungsseitenbereichen der Bürsten zu beseitigen, können dort vorzugsweise schräg angeordnete Bürsten angeordnet sein, die einfach in Fahrtrichtung mitgeführt werden.

Bei der Ausrüstung gemäß Fig. 2 ist anstelle des Aufnahmekastens 18 mit Ballastgewicht eine sich über die Breite des Fahrzeugchassis 2 erstreckende Walze 21 vorgesehen, die um eine parallel zur Räder­ achse 3 verlaufende Achse drehbar an einer Walzenhalterung 23 gelagert ist, die in ihrem der Walze 21 abgewandten Bereich um eine parallel zur Räderachse 3 verlaufende Gestellachse 22 des An­ hängerchassis 2 verschwenkbar ist. Im in Fig. 2 dargestellten Einsatz­ fall ist die Walze 21 um die Gestellachse 22 auf die Zughalterung 20 abgesenkt, wodurch diese zum Boden hin verwölbt wird und einen entsprechenden Druck auf die Schleppe 19 ausübt, wobei man eine gewisse Elastizität der Zughalterung 20 in dieser Belastungsrichtung vorsehen kann.

Fig. 2 zeigt noch ein zwischen dem gabelförmigen Achshalter 10 und den Werkzeugträgern 5 höhenverstellbar an dem Anhängerchassis 2 gehaltenes Abstreifwerkzeug 24.

Claims (11)

1. Pflegegerät für Sand-Kunstrasen-Flächen in Gestalt eines für den Anschluß an eine Zugmaschine ausgebildeten einachsigen Anhängers (1), an welchem wenigstens ein senkrecht zur Fahrtrichtung und in Fahrebene hin- und hergehend bewegt antreibbarer Werkzeugträ­ ger (5) angeordnet ist, an dem eine sich leistenförmig über die Breite des Anhängerchassis (2) hinaus erstreckende Bürste (6) mit Borsten (7) höherer Steifigkeit als diejenige von Kunstrasenhalmen befestigt ist, wobei zur exakten Einstellung der Bürste (6) in einer Bearbeitungsebene die Räderachse (3) und die Anhänger-Zugdeichsel (8) gegenüber dem Werkzeugträger (5) höheneinstellbar sind.

2. Pflegegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Räderachse (3) an einem gabelförmigen Achshalter (10) angeord­ net ist, der um eine in Fahrtrichtung gegenüber der Räderachse (3) versetzte, parallel zur Fahrebene und senkrecht zur Fahrtrichtung verlaufende, an dem Anhängerchassis (2) angeordnete Schwenkachse (11) verdrehbar gelagert ist und dessen Verschwenklage mittels eines längenverstellbaren Einstellorgans (12, 13) einstellbar ist, das zwischen dem Anhängerchassis (2) und dem Achshalter (10) außerhalb dessen Schwenkachse (11) angreifend angeordnet ist.

3. Pflegegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das längenveränderliche Einstellorgan (12, 13) durch eine Kolben- Zylinder-Einrichtung (12) und eine parallel wirkend angeordnete handbetätigte Spindeleinrichtung (13) gebildet ist.

4. Pflegegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugdeichsel (8) um eine parallel zur Fahrebene und senkrecht zur Fahrtrichtung verlaufende, an dem Anhängerchassis (2) angeordnete Deichselachse (14) verschwenkbar gelagert und hinsichtlich ihrer Verschwenkstellung gegenüber dem Anhängerchassis (2) mittels einer längenveränderlich einstellbaren Strebe (15) einstellbar ist, die zwischen der Zugdeichsel (8) und einer außerhalb der Deichselachse (14) verlau­ fenden Strebenachse (16) angeordnet ist.

5. Pflegegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die längenveränderlich einstellbare Strebe (15) als Spannschloß ausgebildet ist, das einen Endes um die Strebenachse (16) und anderen Endes um eine an der Zugdeichsel (8) senkrecht zur Fahrtrichtung und parallel zur Fahrebene verlaufende Stützachse (25) verschwenkbar gehalten ist.

6. Pflegegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Fahrtrichtung hintereinander zwei Werkzeugträger (5) angeordnet sind, die parallel verlaufend an einem Parallelogrammlenkergestänge gehalten hinsichtlich ihrer Arbeitsbewegung senkrecht zur Fahrtrichtung gegenläufig antreibbar sind, insbesondere durch einen Exzenterantrieb, der über ein etwa 90°-Umlenkgetriebe mit einem Zapfwellenanschluß (17) getrieblich in Verbindung steht.

7. Pflegegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Anhängerchassis (2) etwa oberhalb der Räderachse (3) ein Ballastgewicht-Aufnahmekasten (18) vorgesehen ist.

8. Pflegegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem in Fahrtrichtung rückwärtigen Bereich des Anhängerchassis (2) eine in Fahrtrichtung nachgezogene Schleppe (19) angeordnet ist.

9. Pflegegerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem in Fahrtrichtung rückwärtigen Bereich des Anhängerchassis (2) eine Walze (21) vorgesehen ist, die in einer um eine zur Fahrt­ richtung senkrechte und parallel zur Fahrebene verlaufende Gestellachse (22) verschwenkbaren Walzenhalterung (23) gelagert ist und auf der Zughalterung (20) aufliegt, die zwischen dem Fahrzeugchassis (2) und der Schleppe (19) angeordnet ist.

10. Pflegegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste bzw. Bürsten (6) an dem bzw. den Werkzeugträgern (5) austauschbar festgelegt ist bzw. sind.

11. Pflegegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Werkzeugträger (5) und der Räderachse (3) ein Abstreifwerkzeug (24) angeordnet ist.