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Die
Erfindung betrifft eine fahrbare Vorrichtung für das Ausbringen von Füllgut auf
einem Kunstrasenplatz, wobei die Vorrichtung einen Vorratsbehälter für das Füllgut besitzt
und eine Ausbringvorrichtung für
das Ausbringen des Füllgutes
sorgt.
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Bei
dem Bau eines Kunstrasenplatzes sind verschiedene Arbeitsschritte
zu erledigen. Zunächst ist
natürlich
der Baugrund entsprechend einzuebnen, damit auf diesem dem Kunstrasen
ausgelegt werden kann. Der Kunstrasen wird dabei als Bahnenware
nebeneinander verlegt und gegebenenfalls auch miteinander verbunden.
Allerdings besteht grundsätzlich die
Gefahr, dass diese Bahnenware, da diese verhältnismäßig leicht ist, im Spielbetrieb
(zum Beispiel bei Feldhockey oder Fussball) verrutscht.
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Es
ist daher bekannt mit fahrbaren Vorrichtungen, wie sie eingangs
beschrieben sind, Füllgut auf
dem Kunstrasenplatz auszubringen. Als Füllgut wird dabei Sand und/oder
Gummigranulat verwendet, wobei in dem jeweiligen Mischungsverhältnis von
Sand und Gummigranulat die Eigenschaften der Spieloberfläche einstellbar
sind. Darüberhinaus
sorgt das Gewicht des aufgebrachten Füllgutes für eine entsprechende Fixierung
des Kunstrasens, ein Verrutschen des Kunstrasens wird damit zuverlässig vermieden.
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Um
eine möglichst
homogene Spielfläche
zu erhalten, wird natürlich
ein konstantes Flächengewicht
angestrebt.
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Für das Aufbringen
des Füllgutes
sind die eingangs beschriebenen Vorrichtungen vorgesehen. Entlang
der Längs-
oder Querachse werden dann in parallelen Bahnen durch die Vorrichtung
das Füllgut ausgebracht
und in geeigneter Weise auf den Kunstrasen verteilt. Am Ende einer
Bahn, zum Beispiel am Ende des Spielfeldes oder an seinen Seitenrändern, stellt
sich nun das Problem, dass die fahrbare Vorrichtung zu wenden hat,
um dann in der bevorzugten Vorwärtsfahrtrichtung
das weitere Füllgut
bei der nächsten
Bahn auszubringen. Allerdings ist auf den noch fragilen, weil nicht
verfüllten
Kunstrasenplätzen das
Wenden mit den traktorähnlichen
Fahrzeugen mit kleinem Radius nicht empfehlenswert, da dies zu einer
erheblichen Zugbeanspruchung des Kunstrasenplatzes führen kann,
oder aber der noch nicht beschwerte Kunstrasen wird durch den Wendevorgang verschoben.
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Um
die vorstehenden Probleme zu vermeiden, geht man in der Praxis davon
aus, entweder einen sehr großen
Wendebogen (wenn möglich)
zu fahren, oder auf der soeben ausgebrachten Bahn im Rückwärtsgang,
ohne Ausbringen von Füllgut,
wieder zurückzu fahren,
um dann in gleicher Weise, versetzt die nächste Bahn abzufahren.
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Hieraus
resultiert ein sehr hoher Zeitaufwand für das Ausbringen des Füllgutes
auf dem Kunstrasenplatz und damit verbunden entsprechend hohe Herstellungskosten
eines so zu bearbeitenden Kunstrasenplatzes.
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Herstellungskosten
eines Kunstrasenplatzes, welcher mit einer Vorrichtung wie eingangs
beschrieben erstellt wird, zu reduzieren.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer fahrbaren Vorrichtung
wie eingang beschrieben und schlägt
vor, dass das Ausbringen des Füllgutes
wahlweise in Vorwärts-
und Rückwärtsfahrtrichtung
der Vorrichtung erfolgt.
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Im
Stand der Technik ist ein Ausbringen des Füllgutes nur in der Vorwärtsrichtung
bekannt. Dies führt
zu den oben geschilderten Problemen. Erfindungsgemäß wird jetzt
vorgeschlagen, dass das Ausbringen des Füllgutes sowohl in Vorwärts- wie auch
in Rückwärtsfahrtrichtung
in gleicher Weise möglich
ist. Am Ende der Bahn ist die erfindungsgemäße fahrbare Vorrichtung nur
in wenigen spitzwinkligen Zügen
auf die neue Bahn zu positionieren und fährt dann, unter Ausbringung
des Füllgutes,
in gleicher Weise wie bei der Vorwärtsfahrt, zurück auf die Startseite.
Dort wird dann die fahrbare Vorrichtung wieder auf die nächste neue
Bahn gesetzt, wobei geschickterweise natürlich bei den Rangiervorgängen ein
Ausbringen des Füllgutes
unterbleibt. Der wesentliche Vorzug der Erfindung liegt also darin,
dass gezielt während
der Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt wahlweise
das Füllgut
ausgebracht werden kann und damit im Stand der Technik notwendige
Leerfahrten oder aufwendige Wendefahrten vermieden werden, wodurch
die Effizienz mit der erfindungsgemäßen fahrbaren Vorrichtung erheblich
steigt. Ein Wenden der erfindungs gemäßen Vorrichtung ist nicht notwendig.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird ebenfalls durch eine fahrbare Vorrichtung für das Ausbringen von Füllgut auf
einem Kunstrasenplatz gelöst, wobei
die Vorrichtung einen Vorratsbehälter
für das Füllgut besitzt
und in einem Ausbringbereich ein Ausbringen des Füllgutes
erfolgt, wobei in einem ersten Bereich, welcher in einer ersten
Fahrtrichtung vor dem Ausbringbereich ist, die Halme des Kunstrasens aufgerichtet
und in einem zweiten Bereich, welcher in der ersten Fahrtrichtung
hinter dem Ausbringbereich ist, das ausgebrachte Füllgut verteilt
wird und in einer zweiten, zur ersten Fahrtrichtung entgegengesetzten Fahrtrichtung,
die beiden Bereiche relativ zur Vorrichtung wechseln. Durch den
erfindungsgemäßen Vorschlag
wird erreicht, dass sowohl bei der (ersten) Vorwärtsfahrt, wie auch bei der
dazu entgegengesetzten (zweiten) Rückwärtsfahrt, jeweils an der Vorrichtung
bezüglich
der jeweiligen Fahrtrichtung im Einsatz befindlichen Funktionen,
die in den jeweiligen ersten und zweiten Bereich eingesetzt werden, wechseln.
Dadurch wird unabhängig
von Vor- oder Rückwärtsfahrt
das gleiche Ergebnis erzielt.
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Ein
wesentlicher Vorzug der Erfindung liegt darin, dass mit Hilfe der
erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Vorrichtung das Ausbringen des Füllgutes
in Vorwärts-
wie auch in Rückwärtsfahrrichtung mit
möglichst
gleicher Qualität
erfolgt. Ziel ist es, eine möglichst
homogen Kunstrasenplatz zu realisieren. Mit der erfindungsgemäßen Anordnung
ist es möglich,
mit hoher Effizienz und zeitsparend das Füllgut auf dem Kunstrasenplatz
auszubringen, wobei die Art und Weise wie das Füllgut ausgebracht wird, in beiden
Richtungen, also in Rückwärts- oder
Vorwärtsrichtung
bezogen auf die normale Fahrtrichtung, möglichst gleich ist. Geschickterweise
resultiert hieraus ein zumindest funktional (also nicht zwingend eine
symmetrische Konstruktion) symmetrischer Aufbau der fahrbaren Vorrichtung,
um, egal in welche Richtung die Vorrichtung bewegt wird, die gleichen Arbeitsergebnisse
zu erzielen. Die Qualität
des Arbeitsergebnisses wird zum Beispiel in einem gleichmäßigen Flächengewicht über der
Fläche
des Kunstrasenplatzes angesehen beziehungsweise in einer homogenen
Höhe des
eingebrachten Füllgutes
auf dem Platz. Auch der Schichtenaufbau des aufgebrachten Füllgutes
ist ein Qualitätsmerkmal,
da dadurch die Spielund Laufeigenschaften entsprechend veränderbar
sind. In der erfindungsgemäßen Anordnung
wird erreicht, dass diese Eigenschaften und Qualitäten sowohl
bei der Vorwärtsfahrtrichtung
wie auch bei der Rückwärtsfahrtrichtung
möglichst gleich,
also (mindestens fast) identisch sind.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Variante
wird vorgeschlagen, dass sich unterhalb der Vorrichtung ein Ausbringbereich
befindet, in welchen das Füllgut
von der Ausbringvorrichtung ausgebracht wird und sich in der jeweiligen
Fahrtrichtung vor dem Ausbringbereich eine Aufrichteinrichtung für die Halme
des Kunstrasens und in der jeweiligen Fahrtrichtung hinter dem Ausbringbereich
eine Verteileinrichtung für
das möglichst
gleichmäßige Verteilen
des Füllgutes
vorgesehen ist. Der Pfiff der Erfindung liegt darin, dass sie unabhängig von
der Fahrtrichtung, also ob in der bevorzugten Vorwärts- oder
Rückwärtsfahrtrichtung,
durch die fahrbare Vorrichtung immer die relativ gleiche Bearbeitung
des Kunstrasenplatzes erfolgt. So ist es nach dem Transport des Kunstrasens
notwendig, die, aufgrund der zusammengerollten Bahnware, niedergedrückten Halme vor
dem Einbringen des Füllgutes
aufzurichten. Dazu dient die hier vorgeschlagene Aufrichteinrichtung. Hernach
erfolgt dann das Ausbringen des Füllgutes zwischen den hochstehenden
Halmen. Das als Schüttgut
vorliegende Füllgut
(Sand und/oder Gummigranulat) liegt aber dann zunächst im
oberen Bereich des Kunstrasens, also am freien Ende der Halme auf
und wird dann durch die Verteileinrichtung homogen zwischen die
Halme im Florbereich verteilt.
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Unter
dem Begriff "verteilen" wird im Sinne dieser
Erfindung sowohl ein Verteilen in der Fläche des Kunstrasenplatzes,
also in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene, als aber auch
ein Verteilen in der Vertikalen, das heißt, ein Einbetten des Füllgutes
im Florbereich des Kunstrasens, wahlweise, verstanden.
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Im
Sinne der Erfindung wird auch eine Anordnung unterhalb der Vorrichtung
angesehen, bei welcher sich der Ausbringbereich seitlich neben der Vorrichtung,
also zum Beispiel außerhalb
der durch die Räder
definierte Spur befindet.
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Kunstruktiv
bilden sich hierzu nun mehrere Möglichkeiten
an. Es ist zum Beispiel möglich,
die Aufrichteinrichtung und die Verteileinrichtung unterschiedlich
zu realisieren und mit einer entsprechenden Anheb-Absenk-Mechanik,
in Abhängigkeit
der Bewegungsrichtung (Vorwärts-
oder Rückwärtsfahrtrichtung)
die jeweiligen auf die Aufrichtaufgabe oder Verteilaufgabe spezialisierten
Baugruppen auf den Kunstrasen abzusenken und zur Bearbeitung einzusetzen.
Hieraus resultiert, dass vor und hinter dem Ausbringbereich zwei
unterschiedliche Baugruppen, nämlich
die Aufrichteinrichtung und die Verteileinrichtung vorzusehen sind
und natürlich
eine so ausgestaltete erfindungsgemäße Vorrichtung zwei Aufrichteinrichtungen
und zwei Verteileinrichtungen besitzt.
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In
einer Weiterentwicklung der Erfindung wird vorgesehen, dass die
Aufrichteinrichtung und die Verteileinrichtung im Wesentlichen gleich
aufgebaut sind und so multifunktionabel sind.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Variante
ist vorgesehen, dass sich vor und hinter dem Ausbringbereich mindestens
je ein Borstenträger
mit Borsten befindet. Dieser Borstenträger mit Borsten bildet in einer
ersten Variante die Aufrichteinrichtung beziehungsweise die Verteileinrichtung,
und stellt somit eine identische Baugruppe für die verschiedenen Aufgaben
dar. Erfin dungsgemäß ist es
aber auch möglich,
einer verhältnismäßig spezialisierten
Aufrichteinrichtung beziehungsweise Verteileinrichtung noch zusätzlich einen
Borstenträger
mit Borsten zuzuordnen und so zum Beispiel den Aufrichtvorgang beziehungsweise
den Verteilvorgang besser zu unterstützen.
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Die
Borsten sind an dem Borstenträger
so angeordnet, dass das freie Ende der Borsten dem Kunstrasen zugewandt
ist. Durch die Länge
der Borsten, deren Stellung zu den Halmen (deren Höhenlagen)
sowie deren Steifigkeit beziehungsweise deren Biegeelastizität ist das
Zusammenwirken der Borsten während
des Aufrichtens der Halme oder beim Verteilen des Füllgutes
optimierbar, wodurch ein möglichst
gutes Ergebnis sowohl bei der Vorwärtsfahrt wie bei der Rückwärtsfahrt
der fahrbaren Vorrichtung resultiert.
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Des
Weiteren wird ein möglichst
homogenes Bearbeitungsergebnis durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
erreicht, derart, dass die Borsten in möglichst homogener Dichte, also
Anzahl pro Fläche,
zumindest über
die Breite des Austragbereiches erstrecken.
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Aufgabe
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es, möglichst
zeitsparend und effizient Füllgut auf
Kunstrasenplätze
zu verteilen. Es wird daher angestrebt, dass die jeweilige Bahnbreite,
die die erfindungsgemäße Vorrichtung
abfährt,
möglichst
groß ist und
auf der gesamten Fahrbreite ein möglichst homogenes Bearbeitungsergebnis
am Ende entsteht. Da im Ausbringbereich das Füllgut abgegeben wird, besitzt
der Ausbringbereich quer zur Fahrtrichtung (zum Beispiel in Vorwärts- oder
Rückwärtsfahrtrichtung)
eine gewisse Breite, in welcher Füllgut auf den Kunstrasen ausgebracht
wird. Zumindest diese Füllgutbreite
ist von der Verteileinrichtung hinterher zu überstreichen.
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Es
ist daher auch klar, dass auch die Breite der Aufrichtein richtung
und/oder die Breite der Verteileinrichtung zumindest der Breite
des Ausbringbereiches entsprechen, um zum einen sowohl ein optimales
Aufrichtergebnis der Halme vor dem Ausbringen des Füllgutes
sowie hernach ein entsprechendes Verteilergebnis des Füllgutes
zwischen den Halmen zu erreichen.
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Die
Breite der Aufrichteinrichtung beziehungsweise Verteileinrichtung
ist dabei quer zur Fahrtrichtung der Vorrichtung zu sehen.
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Des
Weiteren wird in einer erfindungsgemäßen Variante vorgesehen, dass
die Borsten steifer sind als die Halme des Kunstrasens. Dadurch
wird erreicht, dass durch die Borsten die Halme des Kunstrasens
entsprechend aufgerichtet und bewegt werden und nicht die Borsten
im Zusammenwirken mit den Halmen des Kunstrasens nachgeben.
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In
der erfindungsgemäßen Variante
ist vorgesehen, dass als Aufrichteinrichtung und/oder als Verteileinrichtung
je mindestens ein Borstenträger mit
Borsten vorgesehen ist. In diser erfindungsgemäßen Variante ist die Aufrichteinrichtung
und/oder die Verteileinrichtung als ein Borstenträger wie
vorbeschrieben realisiert. Natürlich
ist es möglich,
eine Mehrzahl von Borstenträgern
hintereinander oder seitlich überlappend,
versetzt zueinander einzusetzen. Auch die Anzahl der Borstenträger muss
bei der Aufrichteinrichtung und der Verteileinrichtung nicht gleich
sein, allerdings wird für
ein möglichst
homogenes Arbeitsergebnis angestrebt, die Ausstattung der einzelnen
Funktionseinheiten gleich zu wählen,
da die Baugruppen, je nach Fahrtrichtung, unterschiedliche Funktionen
einnehmen.
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Alternativ
dazu ist es aber auch möglich, dass
die Aufrichteinrichtung zum Beispiel als Stachelwalze ausgerichtet
ist, deren Rotationsbewegung die zusammengefalteten Kunstrasenhalme
aufrichtet. Des Weiteren ist es in einer erfindungsgemäßen Variante
möglich,
dass das Füllgut
durch die Verteileinrichtung ausgebracht wird und gleichzeitig entsprechend
zwischen den Halmen zu liegen kommt.
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Des
Weiteren wird in einer erfindungsgemäßen Variante vorgesehen, dass
sich der Austragbereich mindestens über die Breite der fahrbaren
Vorrichtung erstreckt. Die Breite der fahrbaren Vorrichtung ist
die Quererstreckung rechtwinklig zur normalen Fahrtrichtung der
Vorrichtung. Durch eine Ausgestaltung des Austragbereiches derart,
dass sich diese mindestens über
die Breite der Vorrichtung erstreckt, wird erreicht, dass die Bahnbreiten
der Fahrzeugbreite entspricht oder sogar größer ist, wodurch sich die Anzahl
der zu fahrenden Bahnen reduziert. Oftmals orientiert man sich am
Abdruck der Reifen der vorherigen Bahn. In diesem Fall ist ein gleichmäßiges Ausbringen
dann leicht erreichbar, wenn die Breite des Ausbringbereiches der
Spurbreite der Vorrichtung entspricht.
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Des
Weiteren wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass die Ausbringvorrichtung eine Dosierungsvorrichtung aufweist.
Mit Hilfe der Dosierungsvorrichtung ist es möglich, die auf die jeweilige
Fläche
auszubringende Füllgutmenge
einzustellen und zu variieren.
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Dabei
wird in einer erfindungsgemäßen Variante
vorgesehen, dass die Dosierungsvorrichtung den Füllgutfluss in Abhängigkeit
der Geschwindigkeit der fahrbaren Vorrichtung steuert. Eine solche
Ausgestaltung hat zum Ziel, dass unabhängig von der Geschwindigkeit
der fahrbaren Vorrichtung, hernach immer ein gleichbleibendes Flächengewicht
an Füllgut
auf den Kunstrasen aufgebracht wird. Um dies zu erreichen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass
eine hydraulische Kopplung zwischen der Dosiervorrichtung und dem
Fahrantrieb, zum Beispiel auf Ebene der Antriebsachsen, besteht.
Natürlich
ist auch eine elektronische Kopplung beziehungsweise ein entsprechender
Steuer-Regel-Kreis erfindungsgemäß umfasst.
Dabei wird der Füllgutfluss,
also die Menge an Füllgut,
die pro Zeiteinheit auf den Kunstrasen ausgebracht wird, um so mehr
erhöht,
je höher die
Geschwindigkeit der fahrbaren Vorrichtung ist.
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In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Variante
ist vorgesehen, dass eine quer zur Fahrtrichtung oszillierende oder
kreisende Bewegung der Aufrichteinrichtung, der Verteileinrichtung
und/oder des Borstenträgers
vorgesehen ist. Es ist gefunden worden, dass durch die oszillierende
Bewegung, also einem Bewegungsanteil der Aufrichteinrichtung, der Verteileinrichtung
und/oder des Borstenträgers,
zumindest schräg
oder rechtwinklig, also quer zur Fahrtrichtung, das jeweilige Arbeitsergebnis,
also das Aufrichten des Halmes oder das Einarbeiten des Füllgutes
in den Kunstrasen, entsprechend verbessert wird. Natürlich ist
auch eine bezüglich
der fahrbaren Vorrichtung stillstehende Aufrichteinrichtung, Verteileinrichtung
oder ein Borstenträger
ebenfalls erfindungsgemäß umfasst.
Bei der oszillierenden oder kreisenden Bewegung resultiert letztendlich eine
Bewegungsbahn der Aufrichteinrichtung, der Verteileinrichtung beziehungsweise
des Borstenträgers
in einer Ebene parallel zur Fläche
des Kunstrasens. Eine oszillierende Bewegung unterscheidet sich
dabei von der kreisenden Bewegung dadurch, dass die oszillierende
Bewegung bezüglich
der fahrbaren Vorrichtung eine lineare Bewegung zwischen zwei Endpunkten,
quer zur Fahrtrichtung ausführt, wohingegen
bei einer kreisenden Bewegung eine flächige Bewegung, bezogen auf
die fahrbare Vorrichtung, resultiert. Es ist klar, dass die lineare
oszillierende Bewegung überlagert
mit der Fahrgeschwindigkeit der fahrbaren Vorrichtung ebenfalls
zu einer kreisenden Bewegung führt.
Mit Hilfe dieser Bewegungsanteile ist natürlich das jeweilige Bearbeitungsergebnis
beeinflussbar.
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In
einer Weiterentwicklung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine
Steuerung für
die Geschwindigkeit der oszillierenden oder kreisenden Bewegung der
Aufrichteinrichtung, der Verteileinrichtung beziehungsweise des
Borstenträgers
vorgesehen ist. Dabei wird mit Hilfe der Steuerung auch die Geschwindigkeit
der Bewegung in Abhängigkeit
der Geschwindigkeit der fahrbaren Vorrichtung beeinflusst. Durch eine
solche Anordnung macht man sich, ähnlich wie bei der steuerbaren
Dosiervorrichtung, mit dem Bearbeitungsergebnis möglichst
unabhängig
von der tatsächlichen
Geschwindigkeit der Vorrichtung.
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Ein
wesentlicher Vorzug der Erfindung ist, dass eine selbstfahrende
fahrbare Vorrichtung erfindungsgemäß vorgesehen ist. Eine solche
Vorrichtung ist dann traktorähnlich.
Die Bedienperson fährt mit
der Vorrichtung mit. Zwar wird das Gewicht einer solchen Vorrichtung
höher,
da der Antriebsmotor und die dazugehörigen Steuer-Lenkeinheiten
an der Vorrichtung untergebracht werden müssen. Jedoch ist die Rangierfähigkeit
eines solchen Fahrzeuges gegenüber
einer nur geschleppten Vorrichtung erheblich erhöht. Insbesondere da erfindungsgemäß ja vorwärts wie
rückwärts Füllgut ausgebracht
werden soll, wird durch die selbstfahrend Vorrichtung eine erhebliche
Arbeitserleichterung erreicht. Trotzdem umfasst die Erfindung auch
eine geschleppte Vorrichtung, die gegebenenfalls mit entsprechenden
Steuerungshilfen in gleicher Weise auch in der Vorwärts- wie
in der Rückwärtsbewegung
einsetzbar ist.
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Es
hat sich als günstig
erwiesen, dass die Vorrichtung mindestens zwei, je eine Walze oder
Räder tragende
Achsen besitzt. Die gesamte Vorrichtung stützt sich über die Räder oder Walzen auf dem Kunstrasen
ab. Dabei sind punktuelle Überbeanspruchungen
möglichst
zu vermeiden, um den Kunstrasen nicht zu beschädigen. Daher werden verhältnismäßig breite
Reifen oder auch Walzen oder Walzenteile eingesetzt, um eine möglichst
großflächige Auflagefläche zu realisieren.
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Durch
eine solche erfindungsgemäße Ausgestaltung
ist es mög lich,
eine hohe Zuladung, also einen verhältnismäßig großen Vorratsbehälter vorzusehen,
durch welchen dann notwendige Nachladevorgänge reduziert werden können, was
ebenfalls günstig
ist für
eine möglichst
schnelle und effiziente Bearbeitung.
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Um
eine optimale Lastverteilung zwischen den beiden Achsen zu erreichen
ist vorgesehen, dass der Ausbringbereich zwischen den beiden Achsen
angeordnet ist. Daher befindet sich auch der Vorratsbehälter bevorzugt
zwischen den beiden Achsen. Es ist natürlich auch möglich, zur
besseren Lastverteilung, drei oder vier Achsen vorzusehen und den Ausbringbereich
zwischen den beiden in der Mitte beabstandeten Achsen vorzusehen.
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Des
Weiteren wird in einer erfindungsgemäßen Variante vorgeschlagen,
dass ein nach unten sich trichterförmig verjüngender Vorratsbehälter vorgesehen
ist, an welchen sich eine quer zur Fahrtrichtung erstreckende Füllgutaustrittsöffnung anschließt. Durch
die trichterförmige
Ausgestaltung des Vorratsbehälters
läuft das
als Schüttgut
vorgesehene Füllgut effektiv
zusammen und versorgt regelmäßig und
automatisch die Ausbringvorrichtung. Der richtige Füllgutfluss
wird durch die erfindungsgemäß vorgesehen Dosiervorrichtung
eingestellt. Die trichterförmige Ausgestaltung
erlaubt es aber auch, seitlich unterhalb oder neben dem Vorratsbehälter zusätzliche Baugruppen
der Vorrichtung unterzubrigen. Hierbei ist insbesondere an die verschiedenen
Antriebe aber auch an die Aufricht-beziehungsweise Verteileinrichtung
zu denken.
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Ziel
der Erfindung ist, möglichst
effizient und zeitsparend und daher auch kostensparend Füllgut auf
dem Kunstrasenplatz auszubringen. Je breiter daher die Fahrbreite
oder Bahnbreite beim Ausbringen ist, umso weniger Fahrten sind notwendig,
um den gesamten Platz zu bearbeiten. Daher erstreckt sich geschickterweise
die Füllgutaustrittsöffnung quer
zur Fahrtrichtung und möglichst über die
gesamte Fahrzeugbreite, woraus sich ein möglichst breiter Ausbringbereich
ergibt.
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In
einer bevorzugten Variante der Erfindung ist eine Höhenverstellbarkeit
der Aufrichteinrichtung, der Verteileinrichtung und/oder des Borstenträgers vorgesehen.
Durch diese Höhenverstellbarkeit
ist das einzelne Element, zum Beispiel die Aufrichteinrichtung getrennt
von der Verteileinrichtung beziehungsweise des Borstenträgers in
ihrer Wirkhöhe veränderbar.
Es ist natürlich
auch möglich,
dass die Verteileinrichtung gemeinsam zusammen mit der Aufrichteinrichtung
an einem gemeinsamen Einrichtungsträger angeordnet sind und dort
in geeigneter Weise höhenverstellbar
gelagert sind. Dies kann durch eine entsprechende Lagerung durch
einen Schwenkhebel oder entsprechende Schienenführung und so weiter erfolgen.
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Durch
die Höhenverstellbarkeit
ist es möglich,
die Eingriffstiefe der Borsten, des Borstenträgers, der Aufrichteinrichtung
beziehungsweise der Verteileinrichtung in die Fasern des Kunstrasens
zu variieren und sich so den verschiedenen, speziellen Begebenheiten
optimal anzupassen.
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Die
Erfindung ist schematisch in der einzigen Zeichnung gezeigt. Dabei
zeigt diese Fig. eine Seitenansicht der erfindungsgemäß fahrbaren
Vorrichtung.
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In
der als Seitenansicht ausgeführten
Fig. ist die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 schematisch gezeigt.
Sie besteht aus einem Fahrgestell, welches am vorderen und hinteren
Ende je eine Achse 14, 15 aufweist. Die Vorderachse 15 trägt dabei
Räder mit geringerem
Durchmesser als das Rad 12 der Hinterachse 14.
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Die
Vorrichtung 1 trägt
im oberen Bereich den Vorratsbehälter 2,
welcher das Füllgut 3 aufnimmt.
Der Vorratsbehälter 2 ist
trichterförmig
ausgebildet und besitzt an seinem unteren Ende die Ausbringvorrichtung 4,
die für
das Ausbringen des Füllgutes 3 sorgt.
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Durch
eine Dosiervorrichtung 11 ist es möglich, den Füllgutfluss
zu steuern. Letztendlich wird dadurch die Breite der Füllgutaustrittsöffnung variiert und
zum Beispiel in Abhängigkeit
der Geschwindigkeit oder anderer Parameter eingestellt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Vorrichtung 1 bidirektional zum Ausbringen des Streugutes
einsetzbar ist. Die Bidirektionalität ist mit dem Doppelpfeil 5 angegeben,
der Doppelpfeil 5 teilt sich dabei auf in die Vorwärtsbewegung 5a (der
rechte Teilpfeil) und die Rückwärtsbewegung 5b (der
linke Teilpfeil des Doppelpfeiles 5).
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Für eine möglichst
optimale gleichmäßige Lastverteilung
ist der Vorratsbehälter 2 mittig
zwischen den beiden Achsen 14 und 15 angeordnet.
Geschickterweise werden Reifen 12, 13 verwendet,
die eine möglichst
große
Auflagefläche
auf dem Untergrund bieten, um die Flächenbelastung gering zu halten.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Ausbringbereich 6, in welchem das Füllgut 3 auf
dem Boden gelangt, zwischen den beiden Achse 14, 15 ist.
Hierdurch resultiert zum einen eine gute Gewichtsverteilung im Einsatz
und zum anderen auch eine kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Fahrtrichtung, zum Beispiel in Vorwärtsrichtung 5a, ist
vor dem Ausbringbereich 6 eine Aufrichteinrichtung 7 vorgesehen.
Die Aufrichteinrichtung 7 befindet sich in Fahrtrichtung
vorwärts 5a noch
hinter dem Rad 13.
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In
Vorwärtsfahrtrichtung 5a hinter
dem Ausbringbereich 6 ist die Verteileinrichtung 8 vorgesehen.
Die Verteileinrichtung 8 befindet sich in Fahrtrichtung 5a immer
noch vor dem Hinterrad 12.
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Die
Aufrichteinrichtung 7 und die Verteileinrichtung 8 sind
an einem gemeinsamen Einrichtungsträger 16 angeordnet.
Dabei ist die Aufrichteinrichtung 7 am in Vorwärtsrichtung
vorderen Ende eines Tragrahmens 18 angeordnet, wobei der
Tragrahmen 18 im Übrigen
mindestens eine Öffnung
aufweist, damit das von der Ausbringvorrichtung 4 ausgeworfene Füllgut 3 durch
den Rahmen 18 nach unten fallen kann. Der gesamte Einrichtungsträger 16 mit
der daran angeordneten Aufrichteinrichtung 7 und der Verteileinrichtung 8 stützt sich
bei Bedarf über
Tragrollen 17 zusätzlich
auf dem Boden ab. Erfindungsgemäß ist aber
auch vorgesehen, dass der Einrichtungsträger 16 und somit auch
die Aufrichteinrichtung 7 beziehungsweise Verteileinrichtung 8 höhenverstellbar ist.
Hierzu ist der Einrichtungsträger 16 über Schwenkhebel 19 an
den Chassis der fahrbaren Vorrichtung 1 angelenkt und mit
einem entsprechenden Positionsantrieb ausgestattet. Damit ist es
möglich, die
Einwirktiefe der Aufrichteinrichtung 7 beziehungsweise
Verteileinrichtung 8 einzustellen.
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In
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird
die Aufrichteinrichtung 7 und die Verteileinrichtung 8 gemeinsam
in gleicher Weise angehoben oder abgesenkt. Natürlich ist es möglich, die
Höhenverstellbarkeit
dieser beiden Elemente getrennt voneinander zu realisieren.
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In
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die Aufrichteinrichtung 7 und Verteileinrichtung 8 im
Wesentlichen identisch aufgebaut und besteht jeweils aus einem Borstenträger 9,
der sich zumindest über
die Breite (rechtwinklig zur Fahrtrichtung 5) des Ausbringbereiches 6 erstreckt.
Der Borstenträger 9 trägt eine
Vielzahl von untereinander jeweils gleichen Borsten 10 in
gleichbleibender Anordnung, um, je nach dem Anwendungsbereich des
Trägers,
als Aufrichteinrichtung oder Verteileinrichtung über die Breite gleichbleibende
Arbeitsergebnisse zu erreichen.
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Es
ist klar, dass neben dieser identischen Ausgestaltung der Aufrichteinrichtung 7 und
der Verteileinrichtung 8 natürlich auch unterschiedliche
Baugruppen, spezialisiert für
die jeweiligen Anwendungsfälle,
eingesetzt werden können
und dann bei der Rückwärtsfahrt 5b paarweise
andere Baugruppen zum Einsatz kommen.
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Bezüglich des
mittig angeordneten Ausbringbereiches 6 befindet sich bei
der Vorwärtsfahrt 5a die Ausbringeinrichtung 7 vor
dem Ausbringbereich (rechts davon) und die Verteileinrichtung 8 dahinter (links
davon).
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Diese
Funktionalität
wird aber bei der Rückwärtsfahrt 5b umgedreht.
In diesem Fall befindet sich die Aufrichteinrichtung 7b links
vom Ausbringbereich 6, die Verteileinrichtung 8b rechts
vom Ausbringbereich 6.
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An
Stelle von der hier gezeigten einfachen Ausgestaltung des Borstenträgers 9 ist
erfindungsgemäß natürlich auch
eine Mehrfachanordnung von Borstenträgern 9 vorgesehen.
Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Borstenträger 9 zumindest rechtwinklig
zur Blattebene beweglich sind, um eine oszillierende beziehungsweise
auch kreisende Bewegung auszuführen,
was sowohl die Aufstellbewegung der Halme des Kunstrasens wie auch
das Verteilen des Füllgutes
(Sand und/oder Gummigranulat) erheblich erleichtert.
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Bei
der Umsteuerung von Vorwärts- 5a nach Rückwärtsfahrt 5b wechseln
dann auch der erste Bereich 21, der in Fahrtrichtung 5a vor
dem Ausbringbereich 6 liegt, mit dem zweiten Bereich 22,
der in Fahrtrichtung 5a hinter dem Ausbringbereich 6 liegt, die
jeweilige Lage an der Vorrichtung 1. Egal wie die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 bewegt
wird, es befindet sich immer in Fahrtrichtung vor dem Ausbringbereich 6 der
erste Bereich 21 zum Aufrichten der Halme und in Fahrtrichtung
hinter dem Ausbringbereich 6 der zweite Bereich 22 zum
Verteilen des Füllgutes.
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Die
jetzt mit der Anmeldung und später
eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
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Sollte
sich hier bei näherer
Prüfung,
insbesondere auch des einschlägigen
Standes der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal
für das
Ziel der Erfindung zwar günstig,
nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere
im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist.
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Die
in den abhängigen
Ansprüchen
angeführten
Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind
diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen,
gegenständlichen
Schutzes für
die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
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Merkmale,
die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im
Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel
zur Abgrenzung vom Stand der Technik beansprucht werden.
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Merkmale,
die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen,
die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar
auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen
erwähnt wurden
beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders
günstige
Ergebnisse erreichen.